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Thema: Altdeutschland Preussen Belege
Das Thema hat 1167 Beiträge:
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Lars Boettger Am: 03.07.2020 23:40:15 Gelesen: 288210# 1018 @  
@ Olilux [#1017]

Salut Olivier,

ich habe den Beleg so gescannt, wie ich ihn erhalten habe. Die Faltung ist nicht original, aber man kann schön den Luxemburg-Stempel erkennen.

Beste Grüße!

Lars

(falls gewünscht, dann scanne ich nur die Rückseite, aber da ist viel blaues Papier um einen kleinen Stempel herum)


 
bayern klassisch Am: 04.07.2020 09:52:28 Gelesen: 288171# 1019 @  
@ Lars Boettger [#1018]

Liebe Freunde,

noch etwas Prinzipielles zu den Leitwegsvorgaben der Korrespondenten innerhalb des DÖPV: Diese waren sicher alle nett gemeint, hatten jedoch keinen Anweisungscharakter für die involvierten Postbehörden; diese spedierten ihre Sendungen so ab, wie sie es für richtig (= schnell) erachteten.

Eine Ausnahme bildeten Sendungen der Vormarkenzeit bzw. ins Postvereinsausland, die frankiert aufgegeben wurden, weil hier der Leitweg sehr wohl eine maßgebliche Rolle bzgl. des Frankos spielte. Es mag in den Beispielen Preussen - Luxemburg auch darauf angekommen sein, zu welcher Uhrzeit bzw. an welchem Tag die Aufgabe der Briefe erfolgte, um nach den Fahrplänen noch den einen Zug zu erreichen, oder wenn dieser weg war, noch eine "schnelle" Kutsche zu erwischen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Lars Boettger Am: 04.07.2020 10:04:30 Gelesen: 288168# 1020 @  
@ bayern klassisch [#1019]

Hallo Ralph,

herzlichen Dank für Deine Anmerkung! Ich hatte mich bisher mit dem Thema "Leitweg über den Norden Luxemburgs" noch nicht intensiv beschäftigt. Für mich ist es bemerkenswert, dass ein Postnutzer eine Leitwegangabe überhaupt vermerkt hat. Dass die preußische Post das zu Gunsten einer schnellen Spedierung ignoriert hat, ist fast schon zweitrangig. Der Absender musste trotzdem nur 2 Silbergroschen bezahlen, auch wenn der zurückgelegte Weg weitaus länger war.

Anbei noch ein weiterer Beleg aus Luxemburg nach Preußen: Troisvierges nach St. Vith, aufgegeben am 20. Dezember 1867, frankiert mit 12 1/2 Centimes = 1 Silbergroschen für den 1. DÖPV-Rayon (wird bei Beschreibungen oft als "Grenztarif" beschrieben, was nicht richtig ist). Rückseitig Ausgabestempel St. Vith. Ich habe seit Jahren nach so einer Frankatur gesucht. Die farbig durchstochenen Marken von Luxemburg sind in der Verwendung in den DÖPV allesamt nicht häufig.

Beste Grüße!

Lars


 
bayern klassisch Am: 04.07.2020 10:54:21 Gelesen: 288158# 1021 @  
@ Lars Boettger [#1020]

Lieber Lars,

wenn man den DÖPV (und dann noch vor allem Luxemburg!) sammelt, stellt man schnell fest, was es alles nicht, oder kaum einmal gibt. Selbst simple Briefe wie der hier werden dann zu kleinen Kostbarkeiten.

Interessant ist für mich immer wieder, dass die Luxemburger bei Briefen in den DÖPV noch mit dem P.D. nachstempelten, obwohl das sonst im Postverein keine andere Postverwaltung tat; vlt. waren sie doch eher in ihrem Herzen Franzosen, die diese Stempel für Auslandsbriefe immer vorrätig hielten?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
marc123 Am: 04.07.2020 11:38:13 Gelesen: 288143# 1022 @  
@ bayern klassisch [#1021]

Lieber Ralph,

dass die Luxemburger bei Briefen in den DÖPV noch mit dem P.D. nachstempelten, obwohl das sonst im Postverein keine andere Postverwaltung tat

Der PD Stempel wurde auch noch eine Zeit lang nach dem DÖPV benutzt (bis ca.1875).

Es gibt aber auch Ausnahmen für die Verwendung des PD-Stempels. Beim untersuchen der wenigen Auslandsbriefe vom kleinen Ort Mondorf kristallisierte sich heraus, dass der Ort für Briefe nach Frankreich den PD-Stempel benutzte, und nach Deutschland den FRANCO- Stempel. Dies taten wahrscheinlich auch die Orte Hosingen und Diekirch (das müsste man einmal genauer untersuchen) [1].

Liebe Grüße
Marc

[1] http://phila-dudelange.lu/cphd/index.php?option=com_content&view=article&id=670:ein-einzigartiger-mondorf-brief&catid=73&lang=de&Itemid=268 (Siehe Tabelle 1).
 
bayern klassisch Am: 04.07.2020 11:58:48 Gelesen: 288141# 1023 @  
@ marc123 [#1022]

Lieber Marc,

das ist natürlich außergewöhnlich, zumal der P.D. - Stempel eher französisch, der FRANCO - Stempel aber eher holländisch war, wenn ich mir so meine Auslandsbriefe anschaue.

Ob es da eine Korrelation gab, wo welcher Postbeamte ausgebildet wurde?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 12.07.2020 08:23:21 Gelesen: 287368# 1024 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein netter Beleg vom Speditionsverein in Wallwitzhafen Dessau:



Wallwitzhafen liegt in der Mitte der Strecke zwischen Dessau und Rosslau. Gelaufen ist er an einem Tag, dem 31.08.1865 nach Jessnitz, richtig mit 1 Sgr. frankiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 19.07.2020 09:16:53 Gelesen: 286724# 1025 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier mal ein Brief vom 07.03.1859 von Magdeburg an Einen Wohllöblichen Administration der Messinghütte in Oker bei Goslar.



Für den einfach schweren Brief über 10 bis 20 Meilen reichte das Franco von 2 Sgr. natürlich. 3 Pfennige Bestellgeld wurde noch vorderseitig notiert.
Der Laufweg ist siegelseitig über Wolfenbüttel - Vienenburg? - Oker dokumentiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Lars Boettger Am: 19.07.2020 10:03:54 Gelesen: 286713# 1026 @  
@ Magdeburger [#1025]

Hallo Ulf,

der zweite Stempel auf der Rückseite könnte m.E. von "HARZBURG" (bei Oker) sein.

Beste Grüße!

Lars
 
Magdeburger Am: 08.08.2020 10:16:44 Gelesen: 284806# 1027 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Umschlag mit 2 Sgr. der I. Ausgabe frankiert:



Es ging von Magdeburg "An den Lieutenant im II. Regiment Garde zu Fuß Herrn Udo von Alvensleben Berlin Kaserne in der Friedrichstrasse" wenn ich es richtig entziffere.

Marke sauber mit dem Nummerstempel 906 entwertet.

Eventuell war er der Empfänger:

https://www.familie-von-alvensleben.de/index.php/personen-von-historischem-interesse-mainmenu-34/1800-1850-mainmenu-192/udo-gebh-ferdinand-1814-1879-mainmenu-200

Mit freundlichem Sammlergruss
 
Magdeburger Am: 05.09.2020 16:00:55 Gelesen: 282018# 1028 @  
Liebe Sammelfreunde,

manchmal freue ich mich auch über recht einfache Belege:



In den 1830er Jahren gesendeter Brief an "Weiss & Söhne (in) Langensalza", welche auch die 4 Sgr. Porto aufbringen mußten. Der Stempel wurde zweimal abgeschlagen - auf Kopf zuerst.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
10Parale Am: 15.09.2020 21:55:18 Gelesen: 280667# 1029 @  
Ein waagrechtes Paar und insgesamt 2 Silbergroschen ziert diesen FRANCO Brief von CÖLN BAHNHOF vom 13.1.1867 nach Amsterdam. Rückseitig roter Ankunftsstempel vo Amsterdam vom 14.1.67.

Es muss sich noch um den alten Kölner Centralbahnhof gehandelt haben.

Liebe Grüße

10Parale


 
Magdeburger Am: 04.10.2020 15:03:11 Gelesen: 278626# 1030 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Beleg, welcher am 08.07.1867 in Magdeburg aufgegeben wurde:



Adressiert ist er an "Fräulein Georgine Rüdel (in) Braunschweig Cellerstraße N. 4". Verwendet wurde eine Ganzsache zu 1 Sgr., wo eine Einzelmarke gleicher Wertstufe + Zeichnung zufrankiert werden mußte für einen Brief zwischen 10 bis 20 Meilen. Siegelseitig Ankunft am Folgetag.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 10.10.2020 10:31:59 Gelesen: 277776# 1031 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier mal ein Beleg vom 02.05.1865:



aufgegeben in Magdeburg am Bahnhof Fürstenwall-Ufer, an "Herrn H... Mack (in) Ulm". Freigemacht mit 3 Einzelmarken 1 Sgr.-Wappenausgabe, wo auch die Schere "mitgeholfen" hat.

Siegelseitig Streckenstempel aus Württemberg + Distributionsstempel von Ulm.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 10.10.2020 10:52:19 Gelesen: 277770# 1032 @  
@ Magdeburger [#1031]

Lieber Magdeburger,

es war Heinrich Mack in Ulm [1[.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://www.veikkos-archiv.com/index.php/Heinrich_Mack
 
Magdeburger Am: 10.10.2020 11:07:26 Gelesen: 277768# 1033 @  
@ bayern klassisch [#1032]

Lieber Bayern Klassisch

Danke!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
hajo22 Am: 10.10.2020 11:59:27 Gelesen: 277758# 1034 @  
Es wird Zeit, daß ich mal wieder was "Preussisches" einstelle.

Faltbrief aus Putzig (Regierungsbezirk Danzig) vom 17.2.(1858, laut Briefinhalt) an das "Königliche Landraths-Amt" in Neustadt, Ankunft 18.2.

Frankiert mit 1 Sgr. dargestellt durch einen waagrechten 3er-Streifen der 4 Pfg.-Marke (Nr. 5a), entwertet mit Ringnummernstempel "1178".



hajo22
 
bayern klassisch Am: 10.10.2020 13:03:04 Gelesen: 277741# 1035 @  
@ hajo22 [#1034]

Hallo,

ein im wahrsten Sinne des Wortes putziger Brief. :-)

Immer schön zu sehen, dass sogar simpelste Franki durch Verwendung mehrerer Marken durchaus attraktiv darzustellen waren.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 13.11.2020 15:19:12 Gelesen: 270582# 1036 @  
Liebe Sammelfreunde,



Vom "Königlichen Stadt- und Kreisgericht in Magdeburg" wurde diese Briefhülle r am 09.08.1854 eine portofreie Justiz Sache "An das Würtembergische Amts-Notariat zu Ebingen" gesendet. Der Justizbeamte Kühne bestätigte die Portofreiheit.

Siegelseitig Transit von Frankfurt/Main und Ankunftsstempel von Ebing.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 14.11.2020 17:46:24 Gelesen: 270390# 1037 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein weiterer portofreier Postvereinsbeleg:



Diesmal vom 19.01.1857 aus Magdeburg "An das Großherzoglich Mecklenburg Schwerinsche Stadtgericht zu Doemitz". Die Portofreiheit bestätigte der Justizbeamte Rohkohl. Siegelseitig Transitstempel von Ludwigslust.



Hier der Inhalt (soweit ich es gelesen habe):

In der Schuster Ludwig Hanewaldschen Ehe-
scheidungs Sache ersuchen das Großherzogliche Stadt-
Gericht mir dienstergebenst, das beiliegende Rückkehr Man-
dat der Ehefrau Hanewald gefällist insinuieren lassen
und uns das gleichfalls beigefügte Insinuations
document bescheinigt remittiren zu wollen.

Magdeburg den 15 Januar 1857
Königliches Stadt und Kreis Gericht I Abtheilung
Unterschrift

(unten)
Tial insinuat. p. m. dopp. ad. o. doc.
D. d: 21 Janaur 1857
Gorg
In.
die Insinaution ist sofort be... und sol die
Hanewald die anlage unterschrieben.
Dömitz d. 22 Januar 1857
???????????
Unterschrift

(oben)
Das uns mit Ihrer ..... Raquistilion n 15/20 d. i der Hane-
waldschen Ehescheidungssache zur Insinuation an die verehelichte
Hanewald eingestande ...ehe Mandat ist der letzeren am 21ten Januar
insinuirt u. erlauben wir uns der duplene der Mandaten
...... mit der Unterschrift der Hanewald ..... zu re
mittiren.
D. d: 23 Jan. 1857
Gorg
An
das Königl. Stadt- u. Kreis
Gericht zu Magdeburg

Eventuell kann es jemand kontrollieren und entsprechend ergänzen bzw. korrigieren.

Danke!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 29.11.2020 11:04:42 Gelesen: 267775# 1038 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein unscheinbarer Brief vom 22.08.1830 aus Magdeburg:



Adressiert wurde er "An den Herrn Superintendenten Fischer hochwürden zu Sangerhausen" und portofrei als "Herrschaftliche Geistliche Sache" gesendet. Wie man siegelseitig sieht, war die Zustellung nicht davon befreit, denn 1/2 Sgr. Bestellgeld wurde erhoben. Beim Ausgabestempel wurde beim stecken von Tag und Monat beides vertauscht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 19.12.2020 17:49:50 Gelesen: 263591# 1039 @  
Liebe Sammelfreunde,

Briefe in den Staaten des DÖPV von Magdeburg suche ich immer wieder gern und ging mir dieser Brief ins Netz:



Aufgegeben am 16.11.1867 wurde er adressiert als einfach schwerer Brief "An wohllöblichen Ortsvorstand zu Kirch-Rosin bei Güstrow in MecklenburgSchwerin". Da über 20 Meilen waren 3 Sgr. Franco erforderlich. Die Ankunft war am Folgetag.
Zwar kann ich nicht eindeutig sagen, dass es Kirch-Rosin ist, jedoch gab nur noch ein Mühl-Rosin.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
GR Am: 22.12.2020 16:48:10 Gelesen: 263342# 1040 @  
Preussen ist so gar nicht mein Ding, aber diesen Brief wollte ich nicht einfach an mir vorbei ziehen lassen.

Ist das ein Paketbegleitbrief oder ein Wertbrief, oder was sonst?

Ich bin, wie immer, für jedes klärende Wort dankbar.

Gerhard


 
Magdeburger Am: 22.12.2020 17:36:26 Gelesen: 263331# 1041 @  
@ GR [#1040]

Hallo Gerhard,

es ist ein Wertbrief. Oben steht "Einliegend R(eichsthaler) 10 Werth". Gewogen hat der Brief 8/10 Loth und das Franco setzt sich aus 1 Sgr. für den Brief und 1/2 Sgr. Assecuranzgebühr zusammen. Die 5 siegelseitigen Siegel sprechen schon für einen Wertbrief, da es so Vorschrift war.

Die 10 Reichsthaler werden Kassenanweisungen gewesen sein, was sich auf Grund des Gewichts erklären läßt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
GR Am: 22.12.2020 19:26:17 Gelesen: 263318# 1042 @  
Besten Dank, Ulf :-)

Wie schön, so schnell eine so kompetente Antwort zu bekommen.

Beste Grüsse zurück

Gerhard
 

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