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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1100 Beiträge:
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10Parale Am: 08.08.2020 12:50:25 Gelesen: 279855# 826 @  
@ Heinz 7 [#825]

Das ist wirklich eine Preziose der DDSG. Hier sieht man wieder schön, welchen Wert seltenen Stempel zugemessen wird. Wenn dann noch viele solvente Bieter, - und nur solche können diese Raritäten kaufen -, sich um das Stück bemühen, kommt wie in diesem Fall ein sehr hoher Preis zustande.

Dieser Tage hat mir das Auktionshaus Corinphila wieder einige schöne Kataloge der kommenden Auktion im September 2020 zugesandt. Wenn man solch ein Paket erhält, freut man sich natürlich, allein schon das Studium der Kataloge ist faszinierend. So gibt es auch einen Katalog "The Werner Schindler Collection - Austrian Mail in the Levant". Auch dort wird unter der Rubrik "The Importance of the DDSG" ein teurer Brief aus der Farranga Korrespondenz angeboten, der ein waagrechtes Paar der 10 Kreuzer auf einem Brief von Calafat nach Brailla für 3.000 Schweizer Franken (ca. 2.820,-- €) zum Ausruf bringt.

Da ich in dieser September-Woche Urlaub habe, überlege ich mir einen kleinen Ausflug nach Zürich, um wieder einmal Auktionsluft zu schnuppern.

Weniger spektakulär und total günstig habe ich diesen Erst- und Sonderflugbeleg erhalten. Er würdigt den Flug der Caravelle mit der Austrian Airlines von Bukarest nach Wien am 19. Mai 1965. Die beiden Marken zeigen sowjetische bzw. amerikanische Raumfahrer. Die zwei Flaggen der Weltmächte harmonisch auf einem Brief. Rückseitiger Ankunftsstempel von Wien.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 17.10.2020 21:58:34 Gelesen: 271109# 827 @  
@ 10Parale [#826]

Nun, es ist ruhig geworden bei diesem einst so lebhaften Thema. Stille Wasser gründen bekanntlich tief und tief in die Tasche greifen muss man für die Preziosen der rumänischen Philatelie. Diese wurden hier im großen Rahmen sehr detailliert und gründlich beschrieben.

Nun, ich habe das Thema einmal begonnen und werde es fortsetzen. "Gerhard Lang-Valchs" beschäftigt sich in der Ausgabe Nr. 9 der Schweizer Briefmarken Zeitung (SBZ) mit den angeblichen Spiro-Bögen von Rumänien in einem ersten Teil.

Sehr lesenswerter Artikel, leider konnte ich die Fortsetzung noch an keinem Kiosk in Basel finden.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 26.11.2020 11:46:01 Gelesen: 265175# 828 @  
@ Heinz 7 [#137]

Heute feiert ein ganz grosser Philatelist seinen 90. Geburtstag. Fritz Heimbüchler, hier gezeigt auf einer Ganzsache von Rumänien



Er hat in den letzten 60 (?) Jahren die Rumänien-Philatelie geprägt wie kein Zweiter. Nicht nur ist er Vorsitzender der ARGE Rumänien seit einer gefühlten Ewigkeit (seit mehr als 40 Jahren), er war auch ein ganz grosser Sammler (mit zwei Grand Prix International - Auszeichnungen). Er war Prüfer für das Gebiet und die erste Anlaufstelle für die klassischen Briefmarken von Rumänien. Seine Handbücher 1994, 2002 und 2007 waren wegweisend und haben viel dazu beigetragen, dass die Rumänien-Philatelie definitiv aus ihrem Dornröschen-Schlaf wachgeküsst wurde, in dem sie sich nach der Teilung Europas nach dem 2. Weltkrieg lange Zeit befunden hatte.

Fritz Heimbüchler hat unzählige Ehrungen erhalten für seine Verdienste in der Philatelie. So ist er u.a. eingeladen worden die "Roll of Distinguished Philatelists" zu unterzeichnen.

Die Mitglieder der ARGE schätzen vor allem die jährlich stattfindenden Symposien, die uns an viele, viele Orte in Europa gebracht haben (meist wurde der Anlass mit einer internationalen Ausstellung verknüpft). Teils waren die Anlässe so gut besucht, dass sich die Referenten beinahe um ein Zeitfenster "prügeln" mussten, um einen Fachbeitrag unterbringen zu können.

Fritz ist noch immer fit & munter, was uns alle freut. Sein Gedächtnis ist phänomenal! Seine (Haupt-) Sammeltätigkeit hat er nun auf "Brasilien" verlegt, seit er seine zweite Rumäniensammlung verkauft hat (2010-2013).

Alles Gute, lieber Fritz! Du bist ein "Maradona der Philatelie"!

Heinz
 
nor 42 Am: 26.11.2020 17:53:53 Gelesen: 265098# 829 @  
@ 10 Parale (#827)

Die SBZ habe ich nicht bei Hand und weiß nicht was dort steht. Betr. der "Spiro-Bögen" schauen Sie mal im "The London Philatelist", Mai 2020 nach.

Alles Gute,
nor 452
 
Franz88 Am: 28.12.2020 15:12:12 Gelesen: 259200# 830 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Auslandsbrief vom 16.1.1875 von Focsani (Stadt in der historischen Region Westmoldau) nach Wien. Der Brief wurde mit 10 + 15 Bani - Marken frankiert.
Rückseitiger Ankunftstempel WIEN 19.1.75

Ich vermute, die 25 Bani waren die Gebühr für einen einfachen Auslandsbrief.

Liebe Grüße
Franz


 
10Parale Am: 28.12.2020 21:50:44 Gelesen: 259175# 831 @  
@ Heinz 7 [#828]

Von einem Freund der ARGE Rumänien habe ich vom 90. Geburtstag von Fritz Heimbüchler erfahren. Nun sehe ich zum ersten Mal, dass es eine rumänische Ganzsache über ihn gibt, und das finde ich ganz toll.

Auch wenn ich mich mittlerweile aus der Rumänien Philatelie zurückgezogen habe, konnte ich den "Cercetator" selbst ein paar Mal treffen und war stets fasziniert von der forschenden Ruhe und Überzeugungskraft, die er ausstrahlt.

In Kürze werden bei Corinphila in Zürich wieder einige "Cap de Bour" angeboten. In Kürze werden Träume wahr und Träume scheitern. Ich wünsche Herrn Heimbüchler etwas verspätet noch viel viel Freude mit der Philatelie.

Liebe Grüße

10Parale
 
10Parale Am: 04.01.2021 19:53:58 Gelesen: 258247# 832 @  
Ab und zu streife ich noch durch die wunderschöne, geheimnisvolle und zum Studium aufrufende Welt der rumänischen Klassik.

Über die 3 Bani Marke violett wurde hier ja schon viel geschrieben, speziell über die sehr seltenen Drucksachen, die wir von dieser Portostufe ständig suchen, nie finden und wenn ja, dann nicht bezahlen können (Satire!).

Nun habe ich für glatte 12,38 € (ohne Aufpreis!, Satire!) dieses kleine Briefstück erworben. Schon beim Kauf war ich skeptisch und heute konnte ich das Stück persönlich begutachten.

Meiner Meinung nach ist das Stück echt. Der Stempel von Galati ist der kleine Stempel (stampila mica H), bei Kiriac Dragomir als fig.500 gelistet - GALATI III ohne Ornament. Als Stempeldatum erkenne ich den 04. August 72, also innerhalb der Gültigkeit (bis 30. September respektive 12. Oktober - Kalenderdifferenz lt. Michel - lt. Dragomir sogar der 2. März 1883). Da der Stempel beide Marken hälftig bedeckt halte ich auch die Marken für echt.

Nun, man wird nicht erfahren, wie da Porti sich einmal zusammensetzte, mindestens 6 Bani wurden hier verklebt. Skeptisch macht mich das Papier, auf dem die Marken kleben, dies ist sehr sauber. Allerdings zeigt es Wellen wie Briefpapier.

Liebe Grüße

10Parale


 
antwortscheinsammler Am: 18.01.2021 11:31:20 Gelesen: 255826# 833 @  
@ 10Parale [#532]

Habe lange danach gesucht aber heute hatte ich endlich den ersten und bisher einzigen bekannten Internationalen Antwortschein von Rumänien mit Stempel aus Bessarabien / Moldova in der Post.

Sollte ich mich täuschen und jemand weitere Scheine aus der Rumänischen Zeit kennen, würde ich mich natürlich sehr über eine Nachricht / Scans freuen.

Da die Sowjetunion ebenso wie früher Russland nie eigene IAS ausgegeben hat, sind solche aus Rumänien die einzig möglichen Antwortscheine vor der Selbständigkeit Moldawiens.

Rumänien Ro4 30 bani. ausgegeben in CHISINAU 13. APR. (1)921



LG antwortscheinsammler
 
10Parale Am: 18.01.2021 14:48:22 Gelesen: 255776# 834 @  
@ antwortscheinsammler [#833]

Ein großartiger Fund. Ich denke, es ist wirklich ein ganz seltenes Stück, vor allem durch den ausgezeichneten Stempel von CHISINAU. Ob es noch mehr davon gibt, weiß ich nicht, vielleicht können andere Rumänien Experten uns darüber etwas mehr sagen.

Bei Geigle und Gärtner, den beiden berühmten Auktionshäusern, gibt es im Moment einiges auf philasearch zu bewundern, aber von Rumänien bzw. Bessarabien habe ich dort nichts gefunden.

Ich halte die Augen offen. Was jetzt noch fehlt ist die nötige Werbung für das gute Stück. Dann ist es eine Preziose. Ich bin begeistert.

Liebe Grüße

10Parale
 
antwortscheinsammler Am: 18.01.2021 16:50:51 Gelesen: 255737# 835 @  
@ 10Parale [#834]

Ich freue mich sehr, dass Du meine Begeisterung für das Stück teilst.

Liebe Grüße
Antwortscheinsammler
 
10Parale Am: 31.01.2021 10:40:41 Gelesen: 253185# 836 @  
@ antwortscheinsammler [#835]

Sehr gerne teile ich die Freude anderer Sammler über Ihre Preziosen und Lieblingsstücke.

Heinz7 hat uns im Themengebiet "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" über den sensationellen Verkaufserlös des Greifensee Briefes aus der Erivan Haub Sammlung unterrichtet. Bei Corinphila in Zürich ging tatsächlich die Post ab.

Bei der 257. Briefmarken Auktion Ende Januar 2021 wurde von Corinphila eine 27 Parale Marke mit 2 Teilstempel von Galatz 10/9, die einst die Sammlung von König Farouk I. zierte, für 20.000 Schweizer Franken zugeschlagen (siehe SCAN).

Ich persönlich freute mich auch noch über weitere Ergebnisse in der Sektion Rumänien. Die 30 Parale Marke erhielt in ihren diversen Daseinsformen hervorragende Zuschläge, so wurde ein Bogen des Plattendrucks für 500 Schweizer Franken (exklusiv Aufschlag) zugeschlagen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 31.01.2021 14:32:00 Gelesen: 253141# 837 @  
@ 10Parale [#836]

"Alte Liebe rostet nicht!" - dieses Sprichwort fiel mir ein, als ich Deinen Beitrag las. Obwohl Du Dich von Deiner Rumänien-Sammlung getrennt hast, verfolgst Du immer noch mit Interesse Dein ehemaliges Sammelgebiet. Gut so!

Ja, bei Corinphila kamen einige schöne Rumänien-Lose zum Angebot. Auch beim Gebiet Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft waren viele Lose enthalten, die postgeschichtlich Rumänien zugeteilt werden können.

Ich habe einige Lose beboten, ging aber fast ganz leer aus, weil wiederum wurde emsig geboten. Einige Lose wurden sehr teuer. Nur wenige Lose waren günstig zu haben. Das ist immer wieder möglich, wenn generell die Ausrufpreise tief sind. Bei Corinphila ist dies mehrheitlich der Fall. Da werden dann meist auch sehr viele Lose verkauft, und viele weit über dem Startpreis. Wenn der Käufer etwas zum Startpreis erhält, ist das Los in der Regel recht preisgünstig (wobei dies meines Erachtens auch nicht durchgängig gilt).

10 Parale: Deine Lieblingsmarke ist die Michel Nummer 10: die 30 Parale-Marke. Hiervon wurde nicht nur ein Originalbogen (Plattendruck) angeboten, (Du hast es oben erwähnt), sondern z.B. auch eine sehr schöne Einzelfrankatur der Nr. 10 Ix



Das Los 5729 aus der Provera-Sammlung hatte einen Startpreis von CHF 200. Dabei blieb es aber nicht, sondern der Zuschlag erfolgte bei CHF 600. Rechnen wir das Aufgeld hinzu (22%), landen wir bei CHF 732.

Der Preis war also hoch, aber der Brief (bzw. seine Marke) ist auch aussergewöhnlich schön.

Zur Ergänzung: Fritz Heimbüchler bewertete in seinem Handbuch 2002 eine Einzelfrankatur der 10Ix auf Brief mit 300 Euro.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag

Heinz
 
10Parale Am: 17.02.2021 21:13:02 Gelesen: 249111# 838 @  
@ Heinz 7 [#837]

Ein Vorteil der Corinphila Auktion war bestimmt auch die Möglichkeit, bequem von zu Hause aus mitbieten zu können. Ich verstehe nicht, weshalb nicht alle Auktionshäuser Live-Bieten anbieten.

Bei der Bewertung der 30 Parale Marke, vornehmlich der 10Ix, spielt der Stempel meiner Ansicht nach eine sehr große Rolle. Da ist viel Luft nach oben, wie wir auch schon bei vergangenen Auktionen bei Corinphila gesehen (und gespürt) haben.

Der folgende Brief wurde am 27. Juli ? 1836 in Nagybany (Baia Mare) geschrieben und nach Papan ?? verschickt.

Baia Mare liegt im Nordwesten Rumäniens im Gebiet Maramures. Die bevölkerungsreich Kreishauptstadt, die im 12. Jahrhundert gegründet wurde, gehörte 1836 zur ungarisch österreichischen Monarchie. Davon zeugt der recht seltene Stempel auf der Vorderseite des Briefes in einem Agraffen-ähnlichen Oval.

Der Vorbesitzer hat schon einige Recherchen angestellt und da er den Stempel bei Müller (österreichisches Stempelhandbuch) nicht fand, bezeichnete er diesen Stempel als unbekannt. Kurzerhand hat er den Brief bei ebay unter der Rubrik Rumänien eingestellt (Vorphilatelie Rumänien). Im Prinzip hat er ja Recht. Ich musste den Brief einfach haben.

Ich habe den Stempel auch noch nirgends gesehen und wäre jetzt auf die Hilfe großer Experten angewiesen. Die Vorderseite ist in ungarischer Sprache, leider hat mein ungarischer Bekannter noch nicht reagiert. "Papan" habe ich im Internet auch nicht gefunden (außer in Malaysia, was wohl ausgeschlossen ist).

Liebe Grüße

10Parale



 
bignell Am: 17.02.2021 23:35:49 Gelesen: 249078# 839 @  
@ 10Parale [#838]

Hallo 10Parale,

damit ist Papa [1] gemeint.

Liebe Grüße, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A1pa
 
10Parale Am: 18.02.2021 19:23:45 Gelesen: 248864# 840 @  
@ bignell [#839]

Vielen herzlichen Dank für diese Antwort. Mittlerweile hat sich mein ungarischer Bekannter gemeldet und gemeint, dass der Text unglaublich schwierig zu lesen ist. Es handelt sich aber um einen Kirchenbrief. Der Absender scheint ein kirchlicher Würdenträger (Superintendent) zu sein.

Mich kribbelt und juckt es, was den Stempel NAGYYANY FRANCO betrifft in allen Gliedern. Anscheinend ist er in der Literatur noch nicht bekannt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 19.02.2021 17:20:47 Gelesen: 248615# 841 @  
@ 10Parale [#840]

Guten Tag

Ich bin leider sehr in Eile, darum nur kurz.

Könnte dies nicht ein Stempel sein von NAGY BANYA? Wenn das A beim Stempelabdruck fehlt, kann es sein, dass beim Einfärben des Stempels der Buchstabe "A" aus irgend einem Grund nicht erfolgte. Oder der Stempel war defekt?

Unter Nagy Banya katalogisiert Edwin Müller einen Stempel (siehe Nr. 1792, Handbuch der Entwertungen von Österreich und Lombardei-Venetien, 1961).

Ich sehe keinen direkten Bezug zu Rumänien. Nagy Banya lag damals (1836) in Ungarn und war nie rumänisch, erst sehr viel später. Oder irre ich mich?

Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 19.02.2021 21:13:23 Gelesen: 248566# 842 @  
@ Heinz 7 [#841]

Unter [1] findet man die Aufteilung des Königreichs Ungarn im Vertrag von Trianon (The Dismemberment of Hungary by the Treaty of Trianon - 4 June 1920),

Du hast natürlich Recht. Der Brief wurde 1836 im Königreich Ungarn geschrieben in ungarischer Sprache. Heute gehört Baia Mare zu Rumänien.

Interessant für Schweizer Eidgenossen dürfte sein, dass in dem Brief eine Wort Kombination auftaucht, die sich auf das sogenannte HELVETISCHE BEKENNTNIS bezieht (rot eingerahmt). Darauf hat mich heute Abend ein ungarischer Freund aufmerksam gemacht. [2]

Kurz zur Erläuterung: Vom 30. Januar - 4. März 1536 versammelten sich in Basel die reformierten Eidgenossen, um sich um eine Annäherung an die Lutheraner zu bemühen.

Das Zweite Helvetische Bekenntnis (1561 entstanden) wurde von allen reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz mit Ausnahme von Basel angenommen, zusätzlich auch von Genf, den Reformierten in Schottland, Polen, Österreich und Ungarn.

Man sehe mir bei allen Rumänien Sammlern diesen weiten Ausflug in ungarische und kirchliche Gefilde nach. Doch einen gewissen Berührungspunkt kann ich erkennen.

Liebe Grüße

10Parale



[1] httpy://images.app.goo.gl/qeXjFtNNwZUVLhey5
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Helvetisches_Bekenntnis
 
10Parale Am: 20.03.2021 21:53:35 Gelesen: 242649# 843 @  
@ 10Parale [#842]

Ja, wenn man mal was Seltenes ausgräbt, interessiert es vorerst niemanden. Anscheinend leben wir in einer Welt, wo wir für alles die Werbetrommel rühren müssen, um uns zu motivieren.

Ich möchte mal auf ein interessantes Los hinweisen. Stanley Gibbons Auctions in London bietet Ende des Monats folgenden Posten an:

"Old to modern, mint and used largely duplicated collection in albums, pages, glassines etc housed in three boxes including range of imperfs with shades, postmark interest, different papers, extensive Prince Karl issues, Postage Dues, Miniature Sheets, poofs, postal history including 1865 20pa. entire Alexandria to Bucharest, 1866 entire with 20pa. to Bucharest, 1869 entire with 18b. Braila to Bucharest, also few other countries included, a very interesting lot, viewing strongly recommended (thousands) Estimate £2000-£2500 (Estimate GBP)".

Das Los mit der Nummer 555 wird bei philasearch.com mit einer Videovorführung vorgestellt. Eine Besichtigung dringend empfohlen. Ich habe darin viele viele unerwartete und geheimnisvolle Stücke gesehen, u.a. 2 Ochsenköpfe des Fürstentums Moldau. Lückenfüller oder eventuell doch echt? Ich glaube, da sitzen einige Spezialisten im Auktionshaus, die hätten die Echtheit sofort erkannt und das Stück aussortiert. Mit einem Startpreis von 1.400 Britischen Pfund eigentlich doch gut vertretbar, sollte sich da nicht noch ein Schatz verbergen.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 14.04.2021 12:01:14 Gelesen: 238057# 844 @  
@ 10Parale [#1]

das von Dir gegründete Thema ist ja gross, und gibt für viele Sammler die Möglichkeit, sich zu beteiligen.

Bei vielen Philatelisten nicht sehr hoch geachtet sind Ansichtskarten. Das finde ich eigentlich schade, denn ich denke, Ansichtskarten können wertvolle Dokumente sein, die oft auch posthistorisch / philatelistisch interessant sein können.

Die anbei gezeigte Ansichtskarte wurde bildseitig frankiert mit schönen Gedenkmarken:



Jeder Philatelist wird sich nun gerne auch die Rückseite ansehen. Ich kann das Original nicht selber betrachten, sehe aber ein zweites Foto, das vermutlich genau diese Rückseite zeigt.



Hier finden wir noch eine Marke zu 1 Ban; total also 5 Bani. Das würde passen.

Schön!

Heinz
 
10Parale Am: 28.04.2021 22:48:42 Gelesen: 234883# 845 @  
@ Heinz 7 [#844]

Curtea de Arges ist ja weltberühmt für dieses wunderschöne Kloster, welches auf Deiner Ansichtskarte abgebildet ist und von dem Woiwoden Neagou Besarab (1481 1521) erbaut wurde. Der Erbauer, der mit einer serbischen Frau namens Milita liiert war, soll auch ein Buch an seinen Sohn geschrieben haben mit dem Titel: "The Teachings of Neagoe Besarab." Neagu Djuvara, ein neuzeitlicher rumänischer Historiker schreibt in seinem Buch "A Brief Illustrated History Of The Romanians" (Humanitas Verlag Bukarest 2014): "A priceless document on the morals, vices and institutions of the time, containing advice written in a hesychastic style".

Was ist hesychestic style? - Die Erklärung folgt in der Fußnote: Hesychasm is a tradition of prayer in the Eastern Orthodox Church wihich preaches introspection and ignoring the senses". Dieses Buch würde ich gerne mal lesen.

Interessant ist sicher auch die Zeit nach der Inflation in Rumänien, die mit einer Währungsumstellung am dem 15. August 1947 endete. 20.000 alte Lei waren nun 1 neuer Leu.

Hier ein am 02. Oktober 1947 mit insgesamt 15 Lei freigemachter Brief von Bukarest nach Winterthur (Schweiz). Freimarken König Michael und Landesansichten. Hier eröffnen sich interessante Kombinationsmöglichkeiten, denn diese 11 Marken des Satzes wurden variantenreich verklebt. Der Michel nennt keine Auflagenzahl, ich habe die von Dr. Zoltan Neppel entnommen, demnach liegt die Auflage bei 15.000.000 Briefmarken, aufgelegt in mehreren Tranchen.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 06.05.2021 19:15:01 Gelesen: 232461# 846 @  
@ 10Parale [#845]

Nein, es ist kein Satzbrief. Nein, ich brauche keinen Marinescu dazu. Wenn ich genügend Briefe zusammen habe, kann ich mir die Portostufen selbst zusammenbasteln.

Dieser Brief wurde mit insgesamt 87,50 Lei freigemacht, alle Marken aus dem ersten Satz König Michael nach Beendigung der Inflationszeit. Abgestempelt am 28. September 1947 lief das Einschreiben PRIN AVION mit dem Flugzeug nach Manhasset - Long Island (USA). Rückseitiger Ankunftsstempel vom 4. Oktober 1947.

Ein richtig schöner Brief, den man so noch für einen niederschwelligen zweistelligen Betrag bekommen kann.

Liebe Grüße

10Parale


 
Franz88 Am: 15.05.2021 14:23:44 Gelesen: 230261# 847 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Reko - Inlandsbrief vom 20.2.1888, von Bechet (Kleinstadt im Kreis Dolj in der Kleinen Walachei) nach Râmnicu Vâlcea.

Der Brief wurde mit 40 Bani frankiert.

Liebe Grüße
Franz


 
10Parale Am: 15.05.2021 21:14:06 Gelesen: 230165# 848 @  
@ Franz88 [#847]

dieser fantastische Beleg stärkt mich in meiner Auffassung, dass es noch viele philatelistische Preziosen innerhalb der Kirchen und Klöster gibt, die in irgendwelchen Archiven ruhen. Empfänger ist ja ein Priester und diese schrieben zu Ihrer Zeit viele Briefe, ebenso wie man vielen jüdischen Kaufleuten reiche Korrespondenzen zu verdanken hat.

Mich beschäftigt heute eine andere Sache. Ich zeige eine Ansichtskarte, die am 07.09.1900 in Warburg mit einer 10 Pfennig Germania mit Inschrift (REICHSPOST) abgestempelt wurde. Rechts daneben ist eine 5 Pfennig Germania Marke, die einen sehr undeutlichen Stempel hat.

Diese Briefmarke gab es aber im Jahr 1900 noch gar nicht. Wie kommt dann die Marke auf die Ansichtskarte?

Fakt ist, und nun sind wir wieder beim Thema "Rumänien für Sammler", diese Ansichtskarte wurde am 18. April ?? in Bukarest mit einem Ankunftsstempel abgeschlagen und dann sogar mit einem Briefträger-Stempelchen mit der Nr. 93 versehen.

Wie ist das ganze nun im Laufweg zu beurteilen? Jeder hat so seine Gedanken. War es so:

Die Ansichtskarte wurde in Warburg am 07.09.00 mit 10 Pfennig frankiert. Dann ging die Karte im deutschen Postamt verloren.

Im Jahr 1907 fand ein Postbeamter die verlorene Karte (...zum Beispiel hinter einem alten Schrank, den er gerade durch einen neuen ersetzte).

Die Karte wurde zusätzlich mit 5 Pfennig frankiert (Michel Nr. 70), damit die Ansichtskarte nun portogerecht nach Bukarest laufen konnte.

Ankunft in Bukarest am 18. April 1907, über 6 Jahre, nachdem sie abgesandt wurde.

Begründung: Auf dem undeutlichen Stempel auf der 5 Pfennig Marke erkennt man die Zahlen 7.7, könnte Hinweis auf das Jahr 1907 sein (siehe scan).

Es sind Abriebstellen auf dem Kartenpapier zu sehen am rechten oberen Rand der 10 Pfennig Marke. Dies kann ein Hinweis sein, dass die Ansichtskarte jahrelang an einem Ort lag, bis sie gefunden wurde. Sie wurde beschädigt, als sie irgendwo herausgezogen wurde.

Ich verlasse mich auf viele Spekulationen bei meiner Deutung. Es ist ein Wagnis.

Vielleicht kann jemand dazu noch etwas Passenderes sagen.

Liebe Grüße

10Parale




 
DERMZ Am: 15.05.2021 22:19:13 Gelesen: 230148# 849 @  
@ 10Parale [#848]

Guten Abend 10Parale,

so ganz glaube ich die Geschichte mit der verlorenen Karte nicht, ich vermute, daß die 5 Pf-Marke erst sehr viel später nachträglich von privat aufgeklebt wurde, aber sicherlich nicht in einem Postamt.

Schaue ich mir die Stempelfragmente an, die auf der Karte noch bei der 5er ersichtlich sind, dann ist dort Text geschrieben, wahrscheinlich der gleiche Stempel wie auf der 10 Pf Marke. Wenn ich den Stempel der 5 er vergleiche, so erkennt man an Stelle des Ortsnamens ein paar Sterne und das Datum ist kopfstehend - die Marke wurde meiner Ansicht nach NIE auf der Karte gestempelt, sondern passend-unpassend eingeklebt.

Mehr kann ich aber auch nicht zur Lösung beitragen.

Beste Grüße vom Hochrhein Olaf
 
lueckel2010 Am: 16.05.2021 00:07:25 Gelesen: 230127# 850 @  
@ DERMZ [#849]

Guten Abend, Olaf,

mein Deutungsversuch: Die Ansichtskarte von Werden/ Ruhr (seit 1929 Stadtteil von Essen) war wohl ursprünglich mit zwei 5 Pf-Germania-Marken (DEUTSCHES REICH) frankiert, da 1907 das Auslandsporto (Rumänien) für Postkarten 10 Pfennig betrug. Die Karte wurde dann in Bukarest zugestellt und an den Empfänger ausgehändigt (dokumentiert durch einen Briefträgerstempel).

Irgendein Banause (vielleicht ein "Philatelist", dem diese Marke noch in seiner Sammlung fehlte) hat dann irgendwann irgendwo die zweite 5 Pfennig-Marke unsachgemäß entfernt (deutlich sichtbare Spuren auf der Karte zwischen den beiden sich mittlerweile dort nun befindlichen Marken). Vielleicht wollte irgendwer das gute Stück ein wenig pushen und -vielleicht aus "optischen" Gründen- aufwerten und hat dazu die bereits gestempelte (Warburg/ 7. 9. (19)00) 10 Pfennig-Germania (REICHSPOST) hinzu geklebt.

Indizien, die für diese These sprechen:

1. Germania-REICHSPOST-Marken waren nur bis zum 31. 12. 1902 gültig,

2. Beide Stempel wirken meiner Meinung nach insgesamt ein wenig eirund. Vermutlich wurde in beiden Fällen etwas nachgepfuscht.

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 

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