Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (330) Berlin Dauerserie Berliner Bauten von 1949: Echt gelaufene Belege
Das Thema hat 351 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3 4 5 6 7 8   9   10 11 12 13 14 15 oder alle Beiträge zeigen
 
hajo22 Am: 12.03.2022 17:04:32 Gelesen: 32595# 177 @  
@ Frankenjogger [#176]

Ja, habe ich gesehen [#150].

Viel seltener als die "Firmen-Luftpost" ist die sogenannte "Touristen-Luftpost", die diesen Vermerk handschriftlich auf der Couvertvorderseite des betreffenden Luftpostbriefes zeigt. Ein Extra-Stempel vom Postamt ist mir nicht bekannt. Die Luftpost-Gebühren/-Bedingungen waren die gleichen wie bei der Firmen-Luftpost, wobei manchmal die Passnummer neben dem Vermerk angegeben wurde (siehe dazu Steinbock, Auslandsluftpost, Handbuch 2009, Seite 97).

Einen "Touristen-Luftpost"-Brief kann ich leider nicht zeigen.

Schönen Samstagabend wünscht

hajo22
 
Frankenjogger Am: 12.03.2022 17:23:35 Gelesen: 32591# 178 @  
@ hajo22 [#177]

Einen "Touristen-Luftpost"-Brief kann ich leider nicht zeigen.

Den kann ich auch nicht zeigen. Und, es gibt ja auch noch die Devisen-Luftpost.

Viele Grüße,
Klemens
 
Stefan Am: 12.03.2022 17:50:36 Gelesen: 32581# 179 @  
@ hajo22 [#177]

Viel seltener als die "Firmen-Luftpost" ist die sogenannte "Touristen-Luftpost", die diesen Vermerk handschriftlich auf der Couvertvorderseite des betreffenden Luftpostbriefes zeigt.

Gab es einen (rechtlichen) Anlass oder praktischen Grund für die Unterteilung der Luftpost nach "Firmen" (Geschäftskunden) und "Touristen" (Privatkunden)?

Danke.

Gruß
Stefan
 
Frankenjogger Am: 12.03.2022 18:41:58 Gelesen: 32576# 180 @  
@ Stefan [#179]

Gab es einen (rechtlichen) Anlass oder praktischen Grund

Ich denke schon. Für die Nutzung der Firmenluftpost mussten sich Berliner Export- bzw. Importfirmen registrieren lassen, um die Luftpost ins Ausland bar bezahlen zu können. Die Normal-Luftpost-Nutzer benötigten noch Internationale Antwortscheine - IAS.

Die sog. Touristen-Luftpost war für ausländische Besucher (Touristen) gedacht. Diese konnten auch mit Barzahlung die Luftpost ins Ausland nutzen.

Alle Touristen- und Firmenluftpost wurde dokumentiert, da diese über eine Sonderfinanzierung unterstützt wurde.

Deshalb sicher auch die Abtrennung.

Samstagabendgruß,
Klemens
 
hajo22 Am: 12.03.2022 22:02:57 Gelesen: 32564# 181 @  
@ Frankenjogger [#180]

Die "Touristen"-Luftpostbriefe mußten am Postschalter unter Vorlage eines gültigen Passes (und eines Währungskontrollbuches) aufgeliefert werden.

Ich zitiere aus dem Handbuch von Steinbock/Gunn/Koegel:

Der von der JEIA bisher für anfallende Luftpostzuschläge zur Verfügung gestellte monatliche Betrag von genau 5.000 Dollar, der die Firmen- und Touristen-Luftpost umfaßte, beinhaltete vom 5.11.49 an auch die Luftpostzuschläge für Luftpostfaltbriefe/Aerogramme, die ja ab diesem Datum ebenfalls bar bezahlt werden konnten.

Was machte man nicht alles um einige Westpfennige zu sparen.

Die Aufgabe von Firmen- und/oder Touristen-Luftpostbriefen bei Postämtern im französischen Sektor Berlins sind nicht bekannt (Stand 2009).

Wie angekündigt habe ich heute mit einem thread zu den Schwarzaufdruck-Ganzsachen begonnen. Bitte mitmachen.

hajo22
 
Frankenjogger Am: 18.03.2022 15:48:06 Gelesen: 32367# 182 @  
Hallo,

eigentlich wollte ich heute mit Mehrfachfrankaturen des Wertes zu 50 Pf beginnen, aber da Hajo in [#174] den Beleg für die "Firmen-Luftpost" gebracht hat,
greife ich heute mit einer Mischfrankatur vor.

Es ist das Pendant zum Beleg von Hajo, ein "Firmen-Luftpost"-Brief vom 23.12.1949 innerhalb Europas, nach Wien in Österreich.



Schon Ende 1948 setzte sich der Leiter der Berliner Magistratspost, Dr. Hugo Holthöfer, für einen Auslands-Luftpostdienst für international agierende Berliner Wirtschaftsunternehmen nach dem Beispiel der Westzonen (JEIA) ein. Das wurde von den Alliierten aber vorerst nicht unterstützt. Erst zum 1.8 1949 wurde dieser erwünschte Luftpostdienst, durch die sog. "Firmen-Luftpost", realisiert. Export- und Importfirmen konnten sich registrieren lassen und konnten dann ihre Auslandspost mit Luftpost versenden, wobei die Luftpostgebühr bar bezahlt werden konnte. Die bisherige Begleichung der Luftpostgebühr mit Internationalen Antwortscheinen war dann nicht mehr erforderlich. Die Briefe mussten mit "Firmen-Luftpost" gekennzeichnet werden, was meist mit Gummistempeln vorgenommen wurde, und wie Hajo schon schrieb, mussten diese am Postschalter aufgegeben werden.

Die Luftpostgebühr wurde den Gebühren der Westzonen angepasst und betrug 25 Pf je 20 g innerhalb Europas und 50 Pf je 10 g für Überseeziele. Das waren auch die Gebühren, die ab dem 1.2.1950 für den allgemeinen Auslandsluftpostdienst eingeführt wurden. Das maximal zulässige Gewicht betrug 100 g.

Gemäß Dokumenten, die in amerikanischen Archiven gefunden wurden, wurden in den fünf Monaten, in denen es diese "Firmen-Luftpost" gab, 37.686 Briefe registriert. Davon dürften etwa 150 Stück (plus/minus) erhalten geblieben sein. Das sind gar nicht so viele.

Soviel für Heute,
Gruß, Klemens
 
Frankenjogger Am: 25.03.2022 17:35:54 Gelesen: 32168# 183 @  
Hallo,

heute beginne ich mit den Mehrfachfrankaturen mit dem Wert zu 50 Pf und ich starte wieder mit innerdeutschen Belegen.

Ab dem Wert zu 50 Pf ist es gar nicht mehr so leicht, Mehrfachfrankaturen zu bekommen. Diese sind überwiegend nur noch mit Zusatzdiensten möglich, oder mit schweren Gewichten. Ein weiterer Punkt ist/war das Bestreben der Post, Zeit zu sparen. D.h., bei Frankaturen wie 1 DM oder 2 DM wurden meistens Mark-Werte verwendet. Und wer sich auskennt, der weiß, dass auch diese selten sind. Soviel nur vorne weg.

Mein erster Brief ist ein Luftpost-Brief der zweiten Gewichtstufe (21 - 250 g) mit Einschreiben vom 20.4.1952. Um das Porto zu rechtfertigen musste der Brief zwischen 61 und 80 g gewogen haben, was realistisch erscheint.



Mein zweiter Brief ist ein Postschnelldienstbrief der zweiten Gewichtstufe vom 22.11.1951. Der Brief ging von Berlin-Charlottenburg nach Berlin-Lankwitz über die Linie B.

Vom 18.9.1950 bis zum 30.11.1950 kostete der Postschnelldienst bei einem Gewicht von 21 – 100 g 1 DM, hier frankiert mit 2x 50 Pf.



Beim nächsten Mal, vielleicht erst in zwei Wochen, gibt es dann Auslandsbriefe.

Bis dahin nochmals Frühlingsgrüße,
Klemens
 
Frankenjogger Am: 01.04.2022 16:08:49 Gelesen: 32002# 184 @  
Hallo,

wie angekündigt, zeige ich heute Mehrfachfrankaturen mit dem Wert zu 50 Pf auf Auslandsbriefen, was ausschließlich Luftpostbriefe sind.

Der erste Brief ist ein Europa-Luftpostbrief der zweiten Gewichtsstufe vom 24.2.1953 nach Genf, aus dem Tarifzeitraum bis zum 30.6.1953. Da kostete der Auslandsbrief (21-40 g) 50 Pf, die Luftpostgebühr betrug 25 Pf je 20 g. Das macht exakt 1 DM, hier frankiert mit 2x 50 Pf.



Der zweite Brief, aus demselben Tarif-Zeitraum ging nach Übersee. Hier am 26.6.1951 ab Berlin-Friedenau nach Santiago de Chile.

Chile war eines der wenigen Ziele der seltenen Luftpost-Zone 7 und dürfte auch das häufigste Ziel dieser Zone sein.

Alle weiteren Ziele wie beispielsweise Indochina, Guam, Kambodscha, Laos, Marianen, Vietnam oder Wake-Inseln sind Exoten, die ganz sicher äußerst selten zu finden sind.



Als letztes Beispiel für heute ein Brief mit 3x 50 Pf für einen Lp-Brief von 16-20 g in die USA, auch aus dem oben genannten Tarif.

Der Brief ging am 5.5.1952 ab Berlin-Charlottenburg 5 nach South-Barre.



Es gibt sicher viele weitere Möglichkeiten für Mehrfachverwendungen (z.B. bovi11 [#6] oder Martin de Matin [#162]), auch mit weiteren Zusatzdiensten und auch aus späteren Tarifen, die jedoch allesamt kleine bis teilweise große Seltenheiten sind.

Heute mit winterlichen Grüßen,
Klemens
 
Frankenjogger Am: 08.04.2022 20:06:11 Gelesen: 31842# 185 @  
Hallo,

heute beginne ich mit Mischfrankaturen des Wertes zu 50 Pf, was sich etwas hinziehen kann, denn es hat sich da doch einiges bei mir angesammelt.

Ich beginne wieder mit innerdeutschen Belegen und zeige zuerst einen Beleg mit zusätzlich 5 Pf auf einem Lp-Fernbrief 41-60 g vom 17.3.1950 ab Berlin Lichterfelde nach München.

Fernbrief 21-250 g: 40 Pf plus Luftpostzuschlag: 3x 5 Pf, frankiert mit 50 Pf und 5 Pf.



Als zweiten Beleg zeige ich eine Orts-Postkarte mit Einschreiben aus dem Tarif ab 1.7.1954. Die Karte ging am 23.6.1955 ab Berlin-Friedenau 2 nach Berlin-Charlottenburg 2. Das Porto dürfte hier selbstbeschreibend sein.



Und als dritten Beleg für heute eine Mischverwendung von 50 Pf plus 10 Pf für die Gebühr einer Postanweisung über 110 DM innerhalb Berlin aus dem Jahr 1953. Die Gebührensätze sind auf der Rückseite zu sehen.



Bauten-I-Grüße,
Klemens
 
Martin de Matin Am: 09.04.2022 15:33:07 Gelesen: 31767# 186 @  
Für meinen Beleg wäre auch eine Einzelfrankatur der 50 Pf. möglich gewesen.

Ein Nachnahmebrief von Berlin SW 11 nach Oesede aus dem Jahr 1951. Es wurden zweimal die 10Pf. für die Briefgebühr und die 30 Pf für die Nachnahmegebühr verwendet.



Gruss
Martin
 
Frankenjogger Am: 15.04.2022 21:10:38 Gelesen: 31552# 187 @  
Hallo,

heute halte ich mich etwas kürzer.

Als ersten Beleg zeige ich heute eine Zustellungsurkunde von der Polizeiinspektion Spandau, mit 50 Pf und 15 Pf, also 65 Pf Gebühr (ZU 45 Pf plus Hin- und Rücksendung im Ort).



Als zweiten Brief für heute noch ein Luftpost-Eilboten-Brief aus Berlin-Halensee nach Würzburg von 1955 mit 50 + 25 + 10 Pf.

20 Pf für den Brief, 5 Pf Luftpost-Gebühr und 60 Pf für den Eilboten.



Beim nächsten Mal gibt es dann evtl. wieder etwas ausgefallenere Stücke.

Grüße, heute aus Frankreich,
Klemens
 
Frankenjogger Am: 22.04.2022 16:39:54 Gelesen: 31302# 188 @  
Hallo an alle Berlin-Bauten-I-Interessierte,

heute bin ich wieder zu Hause und nehme mir etwas mehr Zeit für den heutigen Beitrag und wie letzte Woche angedeutet, heute einige Belege, die doch seltener zu finden sind.

Ich beginne mit zwei Belegen, die beim ersten Anblick erst einmal gleich aussehen, aber sie unterscheiden sich doch deutlich.



Der erste Brief ist ein Luftpostbrief mit Einschreiben aus dem Tarif ab 1.7.1954. Da kostete ein Luftpostbrief 25 Pf und für Einschreiben waren 50 Pf erforderlich. Frankiert ist das mit 1x 50 Pf und 1x 25 Pf.

Der zweite Brief ist aus dem Tarifzeitraum bis 30.6.1954, wo für Einschreiben nur 40 Pf notwendig waren. Der Brief wurde zusätzlich mit dem Wunsch „Eigenhändig“ versendet, wofür eigentlich zusätzlich 15 Pf erforderlich gewesen wären. Es sind jedoch nur 10 Pf zusätzlich frankiert.

Dieses Phänomen, einer Unterfrankatur von 5 Pf, liegt scheinbar an den zusätzlichen 5 Pf für Luftpost. Das habe ich schon ein paar Mal gesehen, dass sich da der/die Postbeschäftigte wohl verrechnet hat.

Da wurden die 5 Pf für die Luftpost wohl vergessen. Normalerweise hätten für diesen Brief 80 Pf frankiert werden müssen.

Als dritten Beleg kann ich noch einen Luftpost-Einschreiben-Brief aus dem Tarif II (1.6.1949-39.6.1954) zeigen, dieses Mal mit zusätzlicher Eilzustellung. Zu den 65 Pf für Einschreiben-Luftpost kamen noch 60 Pf für den Eilboten hinzu, freigemacht mit 2x 50 Pf plus 25 Pf. Der Brief ging von Berlin-Halensee 2 nach Münster.



Als letzten Brief für heute noch eine Mischfrankatur mit 50 Pf und 25 Pf. Es ist ein schwerer Großbrief mit Luftpost, Einschreiben und Rückschein versendet. Frankiert sind 2x 50 Pf plus 3x 25 Pf.

Einschreiben und Rückschein kosteten jeweils 40 Pf, entsprechend waren für den Luftpostbrief 95 Pf Gebühr notwendig. Das war die Gebühr für einen Brief von 201-220 g (40 Pf plus 11x 5 Pf Luftpostgebühr).



Solche Briefe sind nicht so sehr beliebt, aber es sind doch kleine Raritäten.

Philatelistische Frühlingsgrüße,
Klemens
 
epem7081 Am: 23.04.2022 21:35:04 Gelesen: 31210# 189 @  
Hallo Berlinexperten,

ich kann hier eine Drucksache vom 14.11.1952 mit der 4 Pf (MiNr 43) zeigen. Die Drucksache wurde von BERLIN-CHARLOTTENBURG 2 / bl nach Berlin-Steglitz geschickt.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
TeeKay Am: 23.04.2022 21:59:27 Gelesen: 31207# 190 @  
Zwei FDC MiNr 123, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Michelwert 1700 Euro. Nummer 1, sehr sauber, klar als gemachter Sammlerbrief identifiziert. Kostete mich auf einer Auktion etliche hundert Euro.



Brief 2, ebenso klarer reiner Bedarfsbrief. Kostete mich nur ein paar Euro bei eBay dank schlechter Beschreibung. Marke leider etwas beschädigt. Dafür mit Briefinhalt.



"Schön blöd, warum hast du auch Brief Nummer 1 gekauft?" mag man nun denken. Doch ohne Brief 1 hätte ich Brief 2 nie als etwas besonderes entdeckt. Die Ersttagsdaten hab ich nicht alle im Kopf. Brief 2 kam mir rein zufällig in dem Moment unter, in dem ich Brief 1 bearbeitete.

Dank Briefinhalt weiß ich auch, dass die Entstehung dieses FDC ebenso ein reiner Zufall war. Die Briefschreiberin schrieb den Brief im Tagebuch-Stil und plante eigentlich, erst eine Woche später zur Post zu gehen. Sie freute sich jedoch so über den Erhalt eines Geburtstagsbriefes, dass sie sich entschied, den Brief schon an ihrem Geburtstag abzusenden - also am 23.10.54. Und wie die Uhrzeit im Stempel zeigt (20:00), wohl auch in letzter Minute.

Und Zufall Nummer 3 dann die Auswahl der Marken durch die Postbeamtin. Warum wurden 10+70 verklebt, statt 2x40 oder 1x80, was weniger Handgriffe erfordert hätte?

Ich hoffe, der Briefempfänger war in der Lage, den detailliert per Aufstellung vorgegebenen Geldbetrag für seine Freundin zu verdienen. :)
 
Frankenjogger Am: 29.04.2022 15:26:27 Gelesen: 30925# 191 @  
@ TeeKay [#190]

Hallo,

so ist das mit Briefen mit speziellen Stempeldaten, wenn man sie sucht. Endlich hat man ihn und investiert dann auch, und dann läuft einem solch ein Brief ein/zwei Jahre später für 'n Appel und 'n Ei über den Weg. Ist mir auch schon passiert. ;-)

Heute komme ich zu den ersten Misch-/Buntfrankaturen des Wertes zu 50 Pf auf Auslandsbelegen und ich starte wieder mit der zusätzlichen Frankierung des Wertes zu 5 Pf.

Die folgenden Briefe zeigen, dass die einfachste Mischfrankatur (50 + 5) der Standard-Luftpostbrief innerhalb Europas ist. Dabei kann man allerdings vier Varianten unterscheiden.

Da mein erster Brief wieder ein Besonderer ist und dieser auch die früheste Tarifphase abbildet, beginne ich damit.



Es handelt sich um einen Brief der Firmenluftpost, den ich schon in #182 gezeigt und beschrieben habe. Von August 1949 bis Ende Januar 1950 konnten eingetragen Firmen ihre Luftpostbriefe bar bezahlen und frankieren. Das Porto dafür entsprach schon dem ab 1.2.1950 folgenden Tarif für die allgemeine Bevölkerung. Der Brief ging am 23.12.1949 von Tempelhof nach Wien, mit österreichischer Zensur.

Die zweite der vier Varianten wäre zum selben Zeitraum ein Touristen-Luftpostbrief, für die die gleichen Gebühren galten. Den kann ich aber leider nicht zeigen.

Die beiden folgenden Briefe zeigen die beiden anderen Tarif-Varianten. Vom 1.2.1950 bis 30.6.1953 kostete die Luftpostgebühr 25 Pf je 20 g, ein Standard-Luftpost-Europa-Brief also 30 + 25 = 55 Pf.

Ab 1.7.1953 wurde der Luftpostzuschlag auf 15 Pf reduziert, weshalb bis 30.6.1954 diese Variante nur noch 45 Pf kostete.

Ab 1.7.1954 kostete ein Auslandsbrief dann 40 Pf und somit der Europa-Luftpostbrief bis 20 g wieder 55 Pf.



Zuerst ein Luftpostbrief vom 7.2.1953 nach Saarbrücken. Das Saarland war zu der Zeit Ausland. Das besondere hier ist, dass Luftpostbriefe ab Berlin ins Saarland bis Frankfurt geflogen und dann per Bahn ins Saarland transportiert wurden. Es hätte also eine Luftpostgebühr von 5 Pf innerhalb Deutschlands gereicht.

Der zweite Brief ging am 29.4.1956 von Berlin-Charlottenburg nach Istanbul in der Türkei, eine eher seltenere Destination innerhalb Europas.



Zum Abschluss für heute noch eine Auslandspostanweisung über 20 Franken 78 Rappen (20 DM) vom 8.12.1954 per Luftpost nach Zürich, dahin wo in der Schweiz das Geld musste. :-)

Die Postanweisung bis 20 DM kostete 40 Pf, der Luftpostzuschlag 15 Pf. Solche Belege werden nicht häufig angeboten, auch nicht auf Auktionen.

Philagrüße,
Klemens
 
Frankenjogger Am: 06.05.2022 17:11:57 Gelesen: 30647# 192 @  
Hallo,

heute zeige ich vier Briefe, jeweils als Buntfrankatur mit dem Wert zu 50 Pf und weiteren Werten zu 5 Pf, 10 Pf, 15 Pf, 20 Pf und 25 Pf. Die Möglichkeiten für Bunt- oder Mischfrankaturen ist auch hier wieder mannigfaltig.

Ich beginne mit zwei Luftpost-Europa-Briefen mit Eilzustellung aus dem Tarif bis 30.6.1953 und ab 1.7.1954. Die Gesamtsumme der Gebühren war hierbei gleich.
Einmal 30+25+60, dann 40+15+60, macht zusammen 1,35 DM. Der erste Brief ging am 30.10.1952 nach England, der zweite am 26.2.1956 nach Italien.



Der dritte Brief ist ein Luftpostbrief vom 26.8.1953 aus dem Luftpost-Zwischentarif – 1.7.1953 bis 30 6. 1954 - in die USA. Die Luftpostgebühr hatte sich für die USA von 30 Pf / 5 g auf 20 Pf / 5 g reduziert. Bei 6-10 g betrug das Port 30 + 2 x 20 = 70 Pf. Ein 70 Pf-Marke gab es noch nicht, also wurden 50 Pf + 20 Pf frankiert.

.

Und zum Abschluss noch ein Beleg mit Zwei-Länder-Frankatur. Ein Luftpostbrief (21-40 g) nach England an den Herrn Dozent D. Dr. H. H. Schrey. Der war wohl schon wieder abgereist und so wurde der Brief ohne Luftpost, aber als Einschreiben nach Tübingen nachgesandt. Das Porto: nach England 50 Pf + 2 x 25 Pf = 1,00 DM; Die Nachsendung nach Deutschland kostete 1 Sh 3d.



Viele Grüße,
Klemens
 
Frankenjogger Am: 13.05.2022 18:47:22 Gelesen: 30384# 193 @  
Hallo,

heute komme ich wohl zum vorletzten Beitrag mit Misch- bzw. Buntfrankaturen mit dem Wert zu 50 Pf.

Es bleiben im Auslandsbereich noch solche mit zusätzlichen Marken zu 30 Pf und 40 Pf und evtl. kleineren Werten übrig.

Ich beginne mit zwei Belegen mit 2 x 50 Pf + 30 Pf, je als Luftpost-Überseebrief. Die Belege haben zwar die gleiche Frankatur, sind aber aus unterschiedlichen Tarifen.

Der erste Brief aus dem Luftposttarif 1.2. - 30.11.1950 in die USA. Da kostete der Luftpostzuschlag nach Übersee 50 Pf je 10 g, unabhängig vom Ziel.
Der zweite Beleg aus dem Tarif ab 1.12.1950 nach Südafrika (Luftpost-Gebühr 50 Pf je 5 g). Bei 6 g waren eben 1,30 DM an Porto zu bezahlen.



Der dritte Brief ist ein Luftpostbrief nach Argentinien, aus dem Luftposttarif ab 1.7.1953. Da wurden die Luftpostzonen von 10 auf 7 reduziert und für die meisten Ziele die Luftpostgebühren reduziert, für Argentinien von 60 Pf je 5 g auf 40 Pf je 5 g. Der gezeigte Brief kam wohl aus dem Briefkasten und war mit 80 Pf frankiert. Er wurde am 27.8.1953 um 21 Uhr gestempelt.

Dann wurde etwas später festgestellt, dass der Brief wohl schwerer als 5 g, nämlich 8 g wog und die fehlenden 30 Pf wurden nachfrankiert und gestempelt, jetzt 22 Uhr.

Die 30 Pf wurden dann sicher per Gebührenmeldung vom Absender eingefordert.



Zum Abschluss für heute gibt es noch zwei Auslands-Postanweisungen nach London aus dem Tarif ab 1.7.1954, einmal über 42,08 DM mit 50 Pf + 40 Pf
und die Zweite über 23,61 DM, diese mit 50 Pf + 20 Pf aus der Erweiterungs-Auflage.



Soviel für heute, mit Frühlingsgrüßen,
Klemens
 
lueckel2010 Am: 19.05.2022 20:42:33 Gelesen: 30122# 194 @  
Nachfolgend ein Bedarfsbrief mit einer MeF einer Mi.-Nr. 47 II (Rollenmarke, Pärchen):



Wer kann mir den Katalogpreis aus dem aktuellen Michel Briefe-Katalog Deutschland nennen?

Hinweis für Spezialisten:
Die linke Marke hat den Druckfehler Mi.-Nr. 47 II R 7 (lt. Katalog "Die Plattenfehler der Berliner Bauten I" von G. Weißenborn).

Vorab schon einmal vielen Dank für Eure/ Ihre Bemühungen.

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
Richard Am: 19.05.2022 23:32:37 Gelesen: 30097# 195 @  
@ lueckel2010 [#194]

Hallo Gerd,

Berlin Mi. 47 II (R) MeFr auf Beleg Euro 80.- (Michel Briefe Katalog 2021/2022). Dabei ist "R 7", was auch immer das heisst, nicht berücksichtigt.

Schöne Grüsse aus Friesenhofen, Richard
 
Frankenjogger Am: 20.05.2022 12:38:12 Gelesen: 30044# 196 @  
Hallo,

heute komme ich zum Abschluss der Belege mit Schwerpunkt des Wertes zu 50 Pf und ich schließe mit einem kleinen Rätsel.

Ich zeige zwei Luftpost-Übersee-Briefe in die USA. Der erste (bis 10 g) vom 8.8.1950 nach Philadelphia, frankiert mit 10 Pf, 20 Pf und 50 Pf Bauten I, der zweite (28 g) vom 13.2.1952 nach Maryland, frankiert mit 10 Pf, 20 Pf und 4x 50 Pf Bauten I. Rückseitig haben die Briefe keine weiteren Stempel.



Welche Besonderheit haben diese beiden Briefe?

Eine Bitte an hajo22: Ich gehe davon aus, dass du dieses Rätsel schnell lösen kannst. Deshalb bitte ich dich, etwas mit deiner Antwort zu warten. Mal sehen, ob auch andere (Berlin-)Kenner das Rätsel lösen können.

Bis Sonntagabend kann ich noch den ein oder anderen Tipp geben.

Viele Grüße,
Klemens
 
TeeKay Am: 20.05.2022 17:52:11 Gelesen: 30014# 197 @  
1. Brief hat den DLP Stempel, ungewöhnlich in schwarz statt violett bis blau abgeschlagen.

Beim 2. bin ich überfragt.
 
Frankenjogger Am: 20.05.2022 18:31:53 Gelesen: 30010# 198 @  
@ TeeKay [#197]

Ja, richtig erkannt. Es ist ein Devisen-Luftpostbrief.

Viele Grüße,
Klemens
 
TeeKay Am: 20.05.2022 18:36:40 Gelesen: 30008# 199 @  
Jetzt hatte ich es extra nicht ausgeschrieben, damit andere noch etwas zum Raten haben. :)
 
lueckel2010 Am: 20.05.2022 18:37:48 Gelesen: 30008# 200 @  
@ Richard [#195]

Guten Abend, Richard,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung, in der Du mir die Preisnotierung aus dem aktuellen Michel Briefe-Katalog Deutschland mitgeteilt hast. Zu Deiner Information (und vielleicht interessieren sich ja auch andere Philaseiten-Mitglieder dafür) nachfolgend eine Abbildung (Scan aus dem von mir zitierten Katalog), aus der sich die Lösung des "Rätsels" um R 7 ergibt:



Zufällig habe ich gerade im Michel Deutschland-Spezial 2020, eine weitere, viel höhere (!) Bewertung entdeckt. Dort wird ein portogerecht mit einem waagerechten Pärchen der Mi.-Nr. 47 II frankierter und tatsächlich beförderter Beleg mit 200.00 M€ bewertet!

Fragen dazu:

- Wurde dieser Preis in den Spezial-Nachfolgekatalogen (2021, 2022) mittlerweile der Bewertung im aktuellen Briefe-Katalog angepasst oder
- wurden offensichtliche Unstimmigkeiten Jahr um Jahr nicht überprüft und unkorrigiert "weitergereicht" (bei "Michels" würde mich das nach diversen Erfahrungen nicht unbedingt wundern!)?
- gibt es auch im Michel Rollenmarken-(Spezial?)Katalog Briefbewertungen? Falls ja, wie hoch wird dort aktuell ein Beleg in der von mir gezeigten Art notiert?

Über entsprechende Informationen aus dem Kreis der Philaseiten Mitglieder würde ich mich sehr freuen!

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
Frankenjogger Am: 20.05.2022 19:22:20 Gelesen: 29993# 201 @  
@ TeeKay [#199]

Ups, da habe ich zu schnell reagiert. Aber es bleibt ja noch der zweite Brief.

VG, Klemens
 

Das Thema hat 351 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3 4 5 6 7 8   9   10 11 12 13 14 15 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.