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Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2917 Beiträge:
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Gernesammler Am: 31.03.2023 19:51:15 Gelesen: 167152# 2618 @  
Hallo Sammlerfreunde,

sonst bekommt man ja immer Briefe als Regierungs Sachen mit dem Hinweis, mit Beilagen, diesmal habe ich zwar den Brief nicht bekommen dafür aber eine der Beilagen.

Es ist eine das Duplikat einer Designation über die Recognition (Anerkennung) einer Erlaubnis Kohlen im Forst zu brennen im Revier Strasberg.

Es wurden 5 Leute benannt die gesamt 2 Gulden für die Erlaubnis zahlen mussten, gezeichnet und gesiegelt wurde das Ganze vom Königlichen Forstamt Neustadt in Geisenfeld.

Vielleicht nicht Jedermanns Sache aber ich fand die Beilage sehr spannend und informativ.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 01.04.2023 14:57:31 Gelesen: 167117# 2619 @  
@ Gernesammler [#2618]

Hallo Rainer,

vlt. nichts Philatelistisches, aber sicher ein feines Zeitdokument, das sehr gut ausschaut und eigentlich selbsterklärend ist. Prima!

Hier ein Fragebrief: Warum ein Abschlag in Würzburg 1847 mit und dann ohne Stundenangabe?



Oder: Wer war zuerst da, die Henne (mit Datumseinsatz), oder das Ei (ohne Datumseinsatz)?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 01.04.2023 18:19:34 Gelesen: 167109# 2620 @  
@ bayern klassisch [#2619]

Lieber Ralph,

mein Tipp, der mit der Stundenangabe, aber schon so verschmutzt, dass der Abschlag schwer leserlich war. Was also tun? Den Stempel reinigen und neu abschlagen? Zu viel Arbeit, man nehme den anderen Stempel und schlage ihn ab, sitzt, lesbar, fertig.

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 01.04.2023 19:24:10 Gelesen: 167103# 2621 @  
@ bignell [#2620]

Lieber Harald,

klingt plausibel, aber in Würzburg hatten sie nur einen Halbkreisstempel bei der Briefpost.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.04.2023 20:06:04 Gelesen: 167098# 2622 @  
@ bayern klassisch [#2619]

Hallo Ralph,

zuerst war natürlich hier das Ei da der Stempeltyp 11b ohne Einsatz, diesen gab es in 2 Typen ab 1840.

Der zweite Stempel ist ein Typ 13 mit Stundeneinsatz, dieser war in Verwendung von 1841 bis 1847.

Beide Stempel wurden in der Zeit in rot abgeschlagen, ob es am leicht verschmiert Stempelbild lag kann ich mir nicht vorstellen.

Das es zwei verschiedene Stempel sind sieht man gut im Halbbogen, beim Typ 13 sind die Striche vom Ü in den Bogen eingefügt.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 02.04.2023 14:23:48 Gelesen: 167066# 2623 @  
@ bayern klassisch [#2619]

Hallo Ralph,

könnte es sein, dass zuerst der Typ 11b abgeschlagen wurde, die Post aber schon weg war und ein Stempel "Morgens" oder "Nach Abgang" nicht zur Hand war und um dem Ordinariat Würzburg dies nachweisen zu können der Stempel Typ 13 mit Stundenanzeige im Nachgang abgeschlagen wurde.

Eine andere Erklärung finde ich nicht dazu.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 02.04.2023 17:53:19 Gelesen: 167060# 2624 @  
@ Gernesammler [#2623]

Hallo Rainer,

danke für deinen Lösungsvorschlag - ich weiß es aber auch nicht, könnte sein.

Die Stempel "Morgens" und "Abends" gab es nur im 1. Semester 1843 - hier waren wir 1847, da gab es sie schon lange nicht mehr.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.04.2023 19:46:33 Gelesen: 166200# 2625 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 25.10.1822 aus Regensburg von Herrn Schmahl spediert an Jean Nicolas David in Francomont bei Verviers, einen Ankunftsstempel gab es noch nicht.

Der Absender zahlte 12 Kreuzer bis zur bayerisch-taxischen Grenze die siegelseitig in schwarz notiert wurden.

Thurn und Taxis bekam 8 Kreuzer Transitvergütung von Aschaffenburg bis Koblenz nach dem Postvertrag Bayern mit Preussen von 1816. Diese 8 Kreuzer für Thurn und Taxis wurden in 2 Gutegroschen gewandelt, in blau von Frankfurt am Main notiert und damit Preussen belastet.

Preussen addierte zu den den 2 Gutegroschen das eigene Porto von 2 1/2 Gutegroschen bis Henri-Chapelle bei Aachen und verlangte von den Niederlanden 4 1/2 Gutegroschen die links in rot notiert wurden.

Die Niederlande notierte kein eigenes Porto, sondern addierte zu dem fremden Porto gleich Ihr Inlandsporto und kam somit total auf 9 Stuiver.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Regensburg. (Winkler Nr.4 Typ IV mit Punkt) eigentlich R.4.REGENSBURG. verwendet 1810-1821, ich weiß jetzt aber nicht ob das R.4. für den 4 Rayon schon retouchiert/adaptiert wurde.

Auf der Rückseite zu erkennen der L2 Zweizeiler "Duitschland Over/Henri Chapelle in Schreibschrift (van der Linden 1001).

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 11.04.2023 20:02:59 Gelesen: 166198# 2626 @  
@ Gernesammler [#2625]

Hallo Rainer,

feiner Brief, perfekt beschrieben.

Ich denke, dass das Rayon 4 vor Regensburg schon aptiert worden war (war ja auch nicht mehr sinnvoll bzw. erforderlich).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.04.2023 20:08:22 Gelesen: 166197# 2627 @  
@ bayern klassisch [#2626]

Hallo Ralph,

wenn es schon der adaptierte Regensburger Stempel ist, dann wäre es im Winkler der Typ 6, dieser wurde dann ab 1822-1829 verwendet.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 11.04.2023 20:15:07 Gelesen: 166196# 2628 @  
@ Gernesammler [#2627]

Hallo Rainer,

dann passt das doch - im übrigen ist der Winkler-Katalog halt schon sehr, sehr alt und bedürfte einer General-Revision. Nur: Wer soll das machen? Müsste jemand sein, der absolut vom Fach ist und 2-3 Jahren an nichts anderem arbeiten möchte, bei einer 30-40 Stunden Woche.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 11.04.2023 21:05:17 Gelesen: 166192# 2629 @  
@ bayern klassisch [#2628]

Hallo Ralph,

Interessant ist die Idee schon, aber wenn Du arbeitest dann schaffst Du das nicht alleine, heißt da müsste auf jeden Fall jemand unterstützen und man müsste von sehr vielen Sammlern Unterstützung bekommen in Form von Stempeldaten.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 11.04.2023 21:24:11 Gelesen: 166191# 2630 @  
@ Gernesammler [#2629]

Hallo Rainer,

so ist es (leider). Winkler hatte in den 1940-er und 1950-er Jahren viele große Sammler als Zuträger, sonst wäre er nicht so weit gekommen. Aber das könnte nur einer machen, der sonst wenig anderes zu tun hat und der gute Zuträger hat. Da wird die Luft schon dünn.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 19.04.2023 16:44:41 Gelesen: 165551# 2631 @  
Liebe Freunde,

eine Sondertype waren sog. 7A-Stempel in Bayern, die vermutlich die Abendzeit (A für Abend) angaben. Es gibt sie bei mehreren Stempelformen, darunter häufige, nicht so häufige und sogar sehr seltene.



Hier zeigen ich einen Halbkreisstempel aus Bamberg vom 14.7.1858 nach Windsheim, wobei bisher nur ganz wenige Abschläge aus dem 1. Semester 1858 überhaupt bekannt wurden und aus dem Juli müsste dies der bisher spätest bekannte Stempelabschlag sein.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.04.2023 18:28:11 Gelesen: 165031# 2632 @  
Liebe Freunde,

hier wurde ja schon häufiger diskutiert, ob wirklich alle 4II Platte 1 "runde" Ecken hätten, oder doch nicht.

Nun, der Brief aus München vom 15.5.1852 nach Nürnberg zeigt eine Marke, die ich lose eher der 4II Platte 2, als jeder anderen Platte zuordnen würde.



Aber es kann nur eine Platte 1 sein, weil das Datum innen und außen eindeutig ist, die Type des gM 217 von München nicht zu Zeiten der Platte 2 verwendet wurde und Nürnberg seinen Kontrollstrich auch im Laufe des Jahres 1852 final einstellte.

Übrigens und nur am Rande: So sieht ein Brief innen aus, bei dem der Absender umgezogen ist; man achte auf die deutlich angeschriebene Adresse in München TÜRKENSTRASSE 21/0 (also Hausnummer 21, Erdgeschoß). Da wollte einer nicht haben, dass die Briefe von der fränkischen Heimat falsch adressiert wurden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 28.04.2023 19:27:39 Gelesen: 165024# 2633 @  
@ bayern klassisch [#2632]

Lieber Ralph,

den ersten Satz finde ich großartig: "Schon längst war ich fast täglich entschlossen, Dir zu schreiben, allein es kam immer wieder etwas dazwischen..."

Hm, ja genau ...

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 28.04.2023 19:30:11 Gelesen: 165021# 2634 @  
@ bignell [#2633]

Lieber Harald,

ich habe mich auch fast weggeschmissen - aber 6 Kreuzer waren viel für einen Studenten damals, da hat man eine solche Ausgabe schon mal ein wenig hinausgezögert und sich dafür ein Starkbier gegönnt, oder zwei, oder drei ... :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.04.2023 20:13:40 Gelesen: 165016# 2635 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Ebern vom 24.12.1839 spediert an Seine Hochwohlgeboren dem Herrn Kämmerer und geheimen Regierungs Rath von Erffa nach Coburg, von Erffa gehört übrigens mit zum Uradel der Sage nach kam die Familie im Jahr 455 n. Chr. mit den Hunnen nach Thüringen, das erste mal Urkundlich erwähnt im Jahre 1170.

Der Brief wurde am 24.12.1839 in Ebern aufgegeben, wahrscheinlich ein Trauerbrief Aufgrund des schwarzen Siegels, dort notierte der Postbeamte zuerst 3 Kreuzer welche dieser aber wieder strich und 2 Kreuzer notierte für den Brief im Grenznahem Rayon.

Von Ebern nach Coburg waren es ca. 3 Meilen, der Brief kam am 25.12.1839 zur Ausgabe.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Ebern (Winkler 11a) verwendet ab 1838 sowie auf der Rückseite mit dem L2 Zweizeiler in ror von Coburg (Feuser Vorphila Stempel 593-4).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 28.04.2023 20:58:29 Gelesen: 165012# 2636 @  
@ Gernesammler [#2635]

Hallo Rainer,

für Bayern wurden 3 Kreuzer bezahlt, für Taxis wurden 2 Kreuzer bezahlt (bis 3 Meilen). Manchmal, wie hier, hat Taxis das bayerische Franko hinten abgestrichen, warum auch immer, aber hier liegt so ein Fall vor.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.04.2023 22:42:16 Gelesen: 165001# 2637 @  
@ bayern klassisch [#2636]

Hallo Ralph,

ich bin zwar von einem Brief im Grenzrayon ausgegangen, aber so ist es auch ein tolles Stück, 5 Kreuzer für 3 Meilen, das hat schon was.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 02.05.2023 20:06:27 Gelesen: 164298# 2638 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 7.10.1861 von der K.Regg.v.Niederbayern (der königlichen Regierung von Niederbayern) in Landshut an das Königliche Rentamt in Zwiesel, einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel mit Zierstücken von Landshut (Winkler Nr.10) verwendet 1853-71.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 03.05.2023 20:14:59 Gelesen: 163890# 2639 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 24.3.1872-75 aus Nürnberg, spediert an Herrn Krell Buchbinderei Besitzer in Suhl, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23Y Wappen weite Rauten, gestempelt wurde mit Einkreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg, es ist eine Sondertype des Zweikreisstempels in Typ V, 26mm Durchmesser ohne Innenkreis verwendet 1872-75.

Zur Ausgabe wurde auf der Rückseite der Einkreisstempel AUSG. 25/3 No 3 abgeschlagen, ich denke es ist der 3 Botengang.

Alles in allem ein Brief in gelb mit rosa Marke und violetten Stempeln, ein sehr schönes Stück, Danke Ralph.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.05.2023 21:19:15 Gelesen: 163880# 2640 @  
@ Gernesammler [#2639]

Hallo Rainer,

alles richtig beschrieben - mir gefallen diese gelben bzw. ockerfarbenen Briefe, die ich zuerst von Amerika kenne, auch sehr gut.

Der Nürnberger Stempel ohne Jahreszahl ist auch nicht ohne - hatten die anderen Hauptbriefpostexpeditionen so nicht und Massenware ist auch etwas anderes. Freut mich, wenn dir diese Kombi gut gefällt. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.05.2023 13:57:33 Gelesen: 161322# 2641 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Teilfranko Brief vom 28.5.1812 aus Regensburg, spediert an das Fürstliche Thurn und Taxische Rentamt in Ballmertshofen in Württemberg.

Auf der Rückseite wurde das Franko von 11 Kreuzern notiert und auf der Vorderseite "Franko Grenze" links unten vermerkt, ab Grenze hatte der Empänger dann noch 6 Kreuzer zu zahlen die in rot notiert wurden.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler R.4. REGENSBURG. (Winkler Nr.4) verwendet 1810-21.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 14.05.2023 21:22:16 Gelesen: 161210# 2642 @  
@ Gernesammler [#2641]

Hallo Rainer,

deine Beschreibung klingt naheliegend, aber sie lautet ein bisserl anders.

Absender war eine thurn und taxische Behörde in Regensburg, die seit 1808, also der Verstaatlichung der ehemaligen Reichspost/Thurn und Taxis Post in Bayern, für Bayern aktiv portofrei gestellt worden war. Hinten kann man noch das Siegel sehen/erahnen. Dank dieser Siegelung war der Brief auf der bayerischen Seite portofrei.

Als Zeichen der Portofreiheit gab es von der Reichspost/Taxis-Post entweder eine sog. Null-Paraphe, also eine 0 mit diagonalem Strich von links unten nach rechts oben, oder, noch älter, 2 schräge Parallelstriche wie hier, die wir nicht häufig finden. Das war das Zeichen für "für uns nichts zu fordern". Demzufolge war der Brief tatsächlich frei bis zur württembergischen Grenze. Aber Württemberg hatte zu dem Zeitpunkt KEINE eigene Staatspost, sondern die Thurn und Taxis-Lehenspost im Land und jetzt kommt das Interessante: In Württemberg war das fürstliche Thurn und Taxis Rentamt (heute: Finanzamt) NICHT portobefreit, weshalb die 6 Kreuzer Porto von der württ. Grenze bis zum Empfänger korrekt waren.

Sehr schöner Brief mit seltener Form der Verdeutlichung der bayerischen Postportofreiheit und Spezialität in Württemberg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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