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Thema: Philatelie: Was ist in 100 - 200 Jahren wertvoll oder rar ?
Das Thema hat 33 Beiträge:
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10Parale Am: 01.07.2023 19:44:21 Gelesen: 3708# 1 @  
Gerne würde ich mal wissen, was in der Philatelie in 100 - 200 Jahren wertvoll sein könnte?

Eurer Meinung nach.

Ich fang mal an mit einem quadratischen Umschlag mit einem roten Maschinenstempel von Clermont-Ferrand vom -1.3.71. Eigentlich nichts Spektakuläres und etwas über 50 Jahre alt. Nun, wir schreiben jetzt mal das Jahr 2200 und der Ururenkel meines Neffen findet auf dem Dachboden seines Hauses einen alten Koffer, der sei Großvater ihm einmal geschenkt hatte. Darin ist dieser Beleg.

Tatsächlich ist es aber mehr als ein philatelistischer Beleg, es hatte eine weitere Funktion, es war nämlich eine Plattenverpackung, eine Art Cover, worin sich eine echte Schallplatte befindet (siehe Abbildung). Hersteller war die Firma BANANIA, gegründet Ende August 1914 von Pierre Lardet, der auf der Reise nach Nicaragua ein Getränk (mit Bananen und Kakao) entdeckte, dass er nun in Frankreich erfolgreich vermarktete. Der bis 1977 gängige Slogan "y´a bon" wurde später scharf kritisiert, die dunkelhäutigen Figuren auf den Werbetafeln als rassistisch dargestellt entlarvt

Was bei Uncle Ben 2021 für eine Änderung des Namens sorgte (Rassismuns-Debatte), wurde in Frankreich schon 1977 diskutiert. Nun fand ich auf einem Bauernhof im Elsass auf einem privaten Flohmarkt dieses alte Plattencover bzw. diesen 50 Jahren alten philatelistischen Beleg. Der Landwirt war auch sehr hart im Verhandeln, er wusste genau, dass diese Cover schon auf einigen Plattformen gehandelt werden. Einfach mal bei ebay DISCO-BANA eingeben und man findet für einen Sofort-Kaufen Preis von 5,-- Euro solch einen Umschlag. Vielleicht in 100 - 200 Jahren eine Rarität?

Natürlich sind die Käufer nicht am philatelistischen Beleg interessiert, sondern am Inhalt, den weissen Platten. Ich fand darin den "Casatschok". Laut Wikipedia: "...ein Tanz der als Kosaken bezeichneten ukrainischen/russischen Wehrbauern im Osten der heutigen Ukraine." Na, lieber mal zusammen tanzen, denkt man sich bei der heutigen politischen Großwetterlage.

Ich freue mich nun auf die Beantwortung auf meine Themenfrage.

Liebe Grüße

10Parale


 
bovi11 Am: 01.07.2023 19:58:15 Gelesen: 3695# 2 @  
@ 10Parale [#1]

Das ist kein philatelistischer Beleg. So wurden in den 1960-er und 1970-er Jahren hin und wieder Singles (17 cm Durchmesser) versandt. Es gab seltener auch kleinere Platten, die aber auch mit 45 Umdrehungen pro Minute abgespielt wurden. Irgendwo habe ich sogar eine flexible derartige Single liegen, die damals versandt worden ist.

Und zur Überschrift sage ich:

Laß´ uns einfach abwarten, wir werden sehen.
 
10Parale Am: 01.07.2023 20:03:43 Gelesen: 3691# 3 @  
@ bovi11 [#2]

hahaha, da muss ich ja lachen. Ist kein philatelistischer Beleg?

Ich finde die Antwort beschämend.

Stephan
 
bovi11 Am: 01.07.2023 20:33:11 Gelesen: 3676# 4 @  
@ 10Parale [#3]

Meine Darstellung ist durchaus ernst gemeint, denn so war es.

Früher gab es beispielsweise auch Sprechbriefe:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sprechbrief
 
Baber Am: 01.07.2023 20:50:22 Gelesen: 3662# 5 @  
@ bovi11 [#2]

Hallo Bovi11,

Und zur Überschrift sage ich:Laß´ uns einfach abwarten, wir werden sehen.

Du glaubt also in 100 Jahren noch zu leben?

Gruß
Bernd
 
bovi11 Am: 01.07.2023 20:53:07 Gelesen: 3660# 6 @  
@ Baber [#5]

Ich habe nicht damit gerechnet, dass jemand die unterschwellige Ironie nicht erkennt.
 
10Parale Am: 01.07.2023 20:56:15 Gelesen: 3658# 7 @  
@ bovi11 [#4]

meine Frage ist, was ist Eurer Ansicht nach philatelistisch in 100 - 200 Jahren wertvoll oder rar?

Als Antwort erhalte ich von dir: "Laß uns abwarten, wir werden sehen". Was ich zeige, wird gleich geknickt. "Facteur, ne me pliez pas" - kann ich da nur sagen (siehe Plattencover oder philatelistischer Beleg).

"Facteur de la poste" bedeutet übersetzt "Briefträger". Also ein deutlicher Hinweis auf dem Plattencover für den postalischen Vollzug.

Liebe Grüße

10Parale


 
bovi11 Am: 01.07.2023 21:13:46 Gelesen: 3647# 8 @  
@ 10Parale [#7]

Unter einem "philatelistischen Beleg" verstehe ich eine Postsendung, die für philatelistische Zwecke hergerichtet wurde. Beispiel: Eine Satzfrankatur, obwohl dadurch eine Überfrankierung entsteht.

Das Gegenteil dazu ist nach dem üblichen Vokabular der Sammler der Bedarfsbeleg.

Die gezeigte Schallplatte ist nach der üblichen Ausdrucksweise kein "philatelistischer Beleg" sondern ein Bedarfsbeleg mit dem Hinweis, dass er nicht geknickt werden soll.
 

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