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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1122 Beiträge:
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10Parale Am: 07.03.2024 22:18:54 Gelesen: 56802# 1098 @  
@ Heinz 7 [#1097]

Ein hochinteressantes Broschüren-Buch, das ich gerne lesen würde, wird wahrscheinlich kaum zum Kauf angeboten. Moisil war auch Leiter des Nationalarchivs in Rumänien in Bukarest.

Heute zeige ich einen Proof, ein Essay oder auch Probedruck. Dies ist der zweite Probedruck des Satzes "Einweihung des neuen Postgebäudes in Bukarest" von 1903, diesmal der Wert zu 25 Bani in blau (Michel Nr. 155), den ich über einen Sammler in die Hände bekomme.

Der Michel sagt: Geschnittene Marken dieser Ausgabe sind Probedrucke und/oder Fälschungen. Eine Bewertung wird nicht vorgenommen.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 08.03.2024 22:08:18 Gelesen: 56572# 1099 @  
Heute zeige ich einen Brief, der am 12. Juni 1899 mit insgesamt 25 Bani in BUJOR freigemacht wurde. Den Stempel findet man auf Seite 144 bei Kiriac Dragomirs STAMPILOGRAFIE, B4 (mit Posthorn), Zählnummer 21.

Absender war ein A.Leibovici, der in POCHISCANI ein Landgut (MOSIEI rückseitig) besaß (namens POCHISCANI). Der Brief, der mit den beiden Freimarken aus dem Satz von 1893/99 König Karl I. (Michel Nr. 103,104) portogerecht freigemacht wurde, lief nach "Les Trois Moutiers" in Frankreich, wo er am 25. Juni mit einem Ankunftsstempel versehen wurde. Empfängerin war eine Virginie Lacoste.

Ich freue mich sehr über diesen Beleg.

Stephan


 
buzones Am: 09.03.2024 16:12:09 Gelesen: 56433# 1100 @  
@ 10Parale [#1098]

Probedruck? Wohl eher ein Abruck von einem Klischee für ein Vordruckalbum oder einen Briefmarkenkatalog.

Die Originalmarken wurden im Stichtiefdruck hergestellt, das ist dieses Exemplar definitiv nicht.

Ich vermute, dass es sich hier um den Abruck von einem Zinkklischee für den Buchdruck handelt.

Vergleiche doch allein einmal die beiden S-Bordüren rechts und links mit den feinen und gleichmäßigen einer Originalmarke!

Nix für ungut
Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
Heinz 7 Am: 14.06.2024 15:37:56 Gelesen: 34374# 1101 @  
@ 10Parale [#1098]
@ Heinz 7 [#1097]

Ich leihe Dir die Broschüre gerne aus. Melde Dich einfach.

Anbei zeige ich das älteste Siegel aus dieser Broschüre. Es stammt von Mircea dem Älteren von ca. 1390.



Es gibt meines Wissens keine philatelistischen Belege aus dieser Zeit; bereits Belege aus dem 18. Jahrhundert sind äusserst selten.

Ein paar schöne Postbelege mit Wappenzeichnungen fand man auch an der Auktion 7.6.2024 Corinphila.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 14.06.2024 16:52:41 Gelesen: 34351# 1102 @  
Richard hat auf die grosse Corinphila-Auktionsserie hingewiesen, die anfangs Juni in Zürich zum Verkauf kam. Ein Katalog war für das Sammelgebiet Rumänien reserviert (328. Auktion, 7. Juni 2024). Mit mehr als 400 Losen ein beachtliches Angebot, das am 7. Juni auch einige Zeit in Anspruch nahm, bis die Lose verkauft waren.

Die zwei Spitzenstücke brachten schwindelerregende Resultate, und auch "dahinter" entzündeten sich viele Bieterduelle, wie wir dies seit Jahren für dieses Sammelgebiet gewohnt sind. Einige Lose erlebten Zuschläge des Zehnfachen des Ausrufes. Doch es gab auch Ausnahmen; ja, es blieben sogar doch einige Lose unverkauft, trotz moderaten Ausrufpreisen. Das sind wir von Rumänien bei Corinphila nicht mehr gewohnt; meist wurde in den letzten Jahren eigentlich fast alles verkauft. Jonas Hällström als neuer Managing Director und als Ausrufer der Auktion am Morgen (9 bis 12 Uhr) wartete nicht lange, wenn ein Los nicht beboten wurde, sondern wechselte zügig zum nächsten Los. So lagen nach der Auktion einige interessante Lose zum Ausrufpreis im Nachverkauf - eine Chance, die manch ein Sammler nutzen wird!

Das Angebot war sehr gut, in meinen Augen. Es gab viele seltene Stücke aus einer wichtigen Sammlung von einem grossen Kenner der Rumänien-Philatelie. Die meisten wurden von der Sammlerschaft freudig aufgenommen. Und daneben gab es wohl mehrere weitere Einlieferungen, die ein grosses Angebot ergaben.

Erstaunlich war auch die Vielfalt der Käufer. Es gab nicht nur zwei bis drei Käufer, sondern Dutzende!

Auch mit wenig Geld konnte man schöne Dinge kaufen, z.B. Los 6004, Zuschlag nur CHF 460.



Eine Auktion, die sicherlich wieder Mut gemacht hat, sein Glück zu versuchen!

Heinz
 
10Parale Am: 18.06.2024 20:10:53 Gelesen: 33672# 1103 @  
@ Heinz 7 [#1102]

Ich hatte leider aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen kaum Zeit, mich in den letzten Monat groß um die geliebte Philatelie kümmern zu können. Dennoch war es mir möglich, die Rumänien Auktion bei corinphila live online zu verfolgen. Der Katalog beinhaltete ja über 400 Lose und Jonas Hällström ging zügig durch Raum und Zeit. Das sechsfache des Ausrufes von 15.000 Schweizer Franken erhielt dann, - ich hatte es eigentlich vermutet -, das Königslos mit der Losnummer 6122.

27 Parale auf Brief von Jassy nach Roman, freigemacht in der 3. Woche nach Herausgabe der ersten Marke Rumäniens. Der Hammer fiel dann bei 90.000 Schweizer Franken. Ich war begeistert und traurig zugleich. Diese ersten 4 Marken Rumäniens heben sich immer weiter ab von dem, was ein Normalverdiener sich leisten kann. Natürlich sind ein paar Lose liegengeblieben und dürften wohl im Nachverkauf ihre Interessenten finden. Manches Los setzt auch einen bestimmten Spezialisierungsgrad beim Sammler voraus.

Dennoch möchte ich diesen erstaunlich seltenen, schönen und nun wieder angebotenen und einem glücklichen Besitzer überkommenen Brief hier mal zeigen. Die Parale als Währungseinheit hat mich immer fasziniert, sie ist ebenso selten wie das erstaunliche Bild des Ochsenkopfs, welches keinen Herrscher oder Herrscherin abbildet, sondern ein landwirtschaftlich genutztes Tier, welches es schon in biblischer Zeit zu Berühmtheit gebracht hatte.

Gibt man übrigens Parale bei Google oder Bing ein, kommt als Lösung Parallel. Das zeigt, wie dumm die Computer eigentlich sind. So können wir uns Philatelisten endlich mal ein wenig von der KI abheben, oder?

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 22.06.2024 13:47:40 Gelesen: 31670# 1104 @  
@ 10Parale [#1103]

Im obigen Abschnitt sprach ich von einem gewissen Spezialisierungsgrad, der nötig ist, will man die Bandbreite der Rumänien Philatelie ganz erfassen. Ich folgenden zeige ich einen Beleg, der mit 2 Fiskalmarken zu 10 und 40 Bani der "Volksrepublik Rumänien" - "REPUBLIKA POPULARA ROMANIA" mit dem Motiv des Staatswappen freigemacht wurde. Was ist das für ein Beleg?

Die beiden Marken wurden am 5. Juni 1950 in TARGU MURES auf ein amtliches Dokument oben rechts angebracht und mit einem Stempel der Kommune TARGU MURES versehen.

Bei dem Dokument handelt es sich um einen "AUSZUG" (EXTRAS) des Geburtsregisters (matricula nasterii) der jüdischen Gemeinde im Kreis ("cercului") TARGU MURES. Mit der laufenden Nummer 17 wurde am 2. Juni 1885 eine Frau LOTTI geboren. Wir erfahren die Namen der Eltern und was besonders eindrücklich ist, auch den Namen der HEBAMME (Numele moasei), eine Anna Kovats, die half, das Kind zu Welt zu bringen.

Da ich mich ein wenig mit dem Judentum beschäftige, ist es auch sehr interessant, dass die Urkunde im Juni, - ebenso wie die Geburt - in eine Zeit fällt, indem von gläubigen Juden das Buch NUMERI (4. Buch Moses) gelesen wird. NUMERI bedeutet im Hebräischen das Buch der Zahlen. So wie Israeliten in der Wüste Sinai gezählt wurden (zuerst die wehrfähigen Männer), so werden die Völker seit eh und je und bis heute gezählt.

Wie jeder Geschichtskundige weiß, gehörte TARGU MURES im Jahr 1885 zu Siebenbrügen bzw. zu Ungarn. TARGU MURES (deutsch: Neumarkt am Mieresch) wurde von Szeklern gegründet, der ungarische Name lautet Marosvásárhely.

Die erste Volkszählung in TARGU MURES fand unter rumänischer Herrschaft 1920 statt. Damals lebten 10 Prozent Juden in der Stadt. Im Jahr 1948 waren es etwas mehr als 700 Juden, die dort gezählt wurden.

Also wohin sollte man den Beleg verorten? Es ist ein rumänisches Dokument mit rumänischen Fiskalmarken, die sehr den Freimarken von 1950 (Wappen Michel Nr. 1210-1224) ähneln. Der Beleg gibt Zeugnis über das jüdische Leben in Siebenbürgen sprich Ungarn.

Wenigsten habe ich nun meinen eigenen persönlichen Spezialisierungsgrad, weit entfernt von den Preziosen der Rumänien Philatelie entdeckt. In der Gewissheit, dass der Mensch doch mehr ist als eine Zählnummer, wünsche ich allen Lesern einen schönen Samstag.

10Parale
Stephan


 
buzones Am: 22.06.2024 13:54:26 Gelesen: 31668# 1105 @  
@ 10Parale [#1103]

Mal ganz ketzerisch gesagt: Die Ochsenköpfe sind nicht die ersten Marken Rumäniens, sondern die ersten Marken des Fürstentums Moldau und zeigen das Staatswappen ebendieses Fürstentums, den Auerochsenkopf. Selbst die seit 1859 „vereinigten Fürstentümer“ Moldau und Walachei nahmen erst im Januar 1862 offiziell den Namen „Rumänien“ an. Insofern wären alle Moldau-Ausgaben, also Mi.-Nr. 1 bis 7, für „Rumänien“-Sammler erstmal vernachlässigbar, zumal sie ausschließlich auf dem Staatsgebiet des Fürstentum selbst gültig waren.

Natürlich sind die Ochsenköpfe die ersten Marken, die auf dem späteren Staatsgebiet Rumäniens ausgegeben wurden, aber wenn man Rumänien erst ab 1862 (Fürstentum Rumänien) als Sammelgebiet definiert, kann der „kleine“ Sammler sie erstmal getrost „ignorieren“. Jeder kann sein Sammelgebiet schließlich selbst bestimmen, wenn er entsprechende nachvollziehbare Kriterien anlegt.

Als „Normalverdiener“ erfreue ich mich natürlich auch an solchen Briefselteheiten wie dem von dir gezeigten, wohl wissend, dass sie für meine finanziellen Möglichkeiten für immer unerreichbar bleiben werden. „Mein“ Rumänien beginnt als Sammelgebiet erst mit der Mi.-Nr. 8 und macht dennoch Freude!

Nix für ungut – bloß ein Gedanke, der mich schon länger umtreibt...

Ralf
 
10Parale Am: 22.06.2024 15:04:34 Gelesen: 31650# 1106 @  
@ buzones [#1105]

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Jedoch sagen wir nicht auch "Altdeutschland" und meinen damit Bayern, Hamburg, Sachsen, Preußen, Oldenburg etc.? Was ist demnach die erste Marke Deutschlands? Ist die Bundesrepublik das erste Deutschland? Ist (War) die DDR das erste Deutschland?

Sicherlich ist das Fürstentum Moldau ein definiertes Sammelgebiet und die Ochsenköpfe (Staatswappen) sind dort zu verorten. Es ist ein Lernprozeß.

"Mein" Rumänien beginnt schon zur Lebenszeit von Mihai Viteazul. Da gab es noch keine Briefmarken, aber vielleicht findet sich auch mal ein Beleg aus jener Zeit.

Liebe Grüße

10Parale
 
10Parale Am: 27.06.2024 21:26:17 Gelesen: 29751# 1107 @  
@ buzones [#1105]

Ich möchte ein zweites Mal antworten. Vor mir liegt das Magazin "loyal", ein sicherheitspolitisches Magazin Ausgabe #7/8 2024. Ein Beitrag beschäftigt sich mit der sicherheitspolitischen Lage in der Republik Moldau vor der Volksabstimmung am 20. Oktober 2024 über den Beitritt zur EU.

Ich kann den Artikel nur zur Lektüre empfehlen. Zweimal werden sogar "Briefmarken" erwähnt: "Es gibt eine Briefmarke mit dem Umriss des Landes in den europäischen Farben...". Welche Marke damit gemeint ist, weiß ich nicht. Es geht ja nicht um Philatelie.

In der Nationalflagge der Republik Moldau ist der "Cap der Bour", der Auerochse im Wappen sichtbar. Hier gibt es Bezugspunkte zum Fürstentum Moldau, aus dem der Staatsname auch hervorgegangen ist. Der Name geht auf den Fluss MOLDOVA zurück (nicht der Fluss, der durch Prag fließt und jeder kennt!). Der Fluss berührt das heutige Staatsgebiet überhaupt nicht mehr. Wichtig ist noch zu wissen, dass es eine autonome Region innerhalb der Republik Moldau gibt, die sich GAUGASIEN nennt und deren Einwohner ausschließlich russisch sprechen. Hauptstadt ist Comrat. Die Gaugasen sind in der Zarenzeit von Bulgarien nach Bessarabien (die heutige Republik Moldau) eingewandert, sind eigentlich ein TURK-Volk und ihre Sprache, - so loyal -, sei gefährdet.

Dann gibt es noch Transnistrien, welches Moldau als Teil seines Staatsgebietes betrachtet. Dort finden wir, - man staune -, noch die rumänische Amtssprache in kyrillischer Schrift. Als das erinnert mich wiederum an die ersten Ochsenköpfe der Moldau.

Die größte Erkenntnis aus dem Artikel, die mich auch ein wenig glücklich und optimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass die Republik MOLDAU auf 500 Meter Länge zu einem Zugang zur DONAU verfügt. Ich wurde nicht weit weg von der Donau geboren, der Fluss war sozusagen Teil meiner Kindheit und hat seine Kinderstube ja auch in Süddeutschland in der Nähe von Donaueschingen.

Ich bin gespannt auf die Volksabstimmung im Oktober. Die Zuordnung der Marken "Ochsenköpfe der Moldau" wird uns noch viel Diskussionsstoff bereiten. Ich hoffe eines Tages haben sich mal alle Völker und Nationen endlich gefunden und leben in Frieden miteinander.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 29.08.2024 09:43:01 Gelesen: 16023# 1108 @  
@ 10Parale [#1096]

Ansichtskarten faszinieren mich immer wieder, sei es von Rumänien, aber natürlich auch die ganze Welt.

Schöne Ansichtskarten in guter Qualität sind manchmal recht selten. Ein schönes Angebot kam soeben zum Angebot



Es waren zwar "nur" 16 Karten, aber offenbar in aussergewöhnlich guter Erhaltung. Ich habe darum weit mehr als den Startpreis geboten.

Leider habe ich das Los nicht erhalten. Euro 380 ist natürlich nicht "zu viel" für das Angebot, aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Wäre ich "vor Ort" gewesen, hätte ich "noch eine Schippe zugelegt", aber bei Vorab-Geboten übe ich eigentlich immer eine gewisse Zurückhaltung.

Ich war aber nicht der Einzige, der überboten wurde. Im Ergebnisbericht steht:

"Ansichtskarten. Hier erzielte eine Einlieferung aus Grossbritannien, die von uns in 56 Positionen aufgeteilt wurde, unglaubliche Euro 76.380 (Ausruf 26.650)".

Das freut mich für die Philatelie, denn die Ware war wirklich schön!

Heinz
 
10Parale Am: 29.08.2024 21:20:28 Gelesen: 15911# 1109 @  
@ Heinz 7 [#1108]

Da waren wir ja gemeinsam von diesem wunderbaren Angebot vom Auktionshaus Gert Müller begeistert. Auch ich habe ein Vorab-Angebot abgegeben und hatte sogar die Möglichkeit, bei der Live-Auktion die 380 Euro zu überbieten, doch ich freute mich dann für den glücklichen (unbekannten) Gewinner und wünsche ihm damit viel Spaß.

Von den frühen Ansichtskarten, die du auch oben zeigst, habe ich selbst eine kleine Anzahl echt gelaufener Belege in meiner bescheidenen Sammlung, auf die ich sehr stolz bin. Eine davon habe ich auf dem abgebildeten Albumblatt untergebracht, welches zu den unverkäuflichen Objekten meiner Sammlung gehört und eines Tages wieder nach Rumänien zurückkehren wird.

Diese Karte war meines Wissens ungebraucht im Konvolut von Gert Müller mit den 16 Stück. Sie zeigt das Schloss Peles in eine bezaubernde Winterlandschaft gehüllt. Für diese Karte habe ich vor langer Zeit über 50 Euro bezahlt. Also sind 16 Karten für 380 Euro ein akzeptables Ergebnis.

Ich zeige das ganze Blatt in seiner Form, wie ich es zu Hause aufbewahre. Dabei sind noch einige andere frühe Werte. Das Blatt habe ich zu Ehren der 175-Jahr Feier der ONE PENNY BLACK kreiert.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 01.09.2024 17:41:26 Gelesen: 15323# 1110 @  
Die Briefmarken von Rumänien sind schon ein weites Feld, um "alles" kennen zu lernen. Noch mehr gilt dies für die Stempel von Rumänien.

Bahnbrechend für das Wissen zu diesem riesigen Gebiet war die Herausgabe des an anderem Orte auch schon besprochenen Werkes von Kiriac Dragomir: Stampilografie postala (Romania: 1822-1910).



Es gibt heute neuere Bücher von anderen Autoren (z.B. Calin Marinescu), die wichtige Vertiefungen und Ergänzungen zeigen, doch ist das "Ur-Werk" auch heute bei vielen Spezialisten DAS Referenzwerk.

Es ist unglaublich, was dieser "Altmeister" auf 310 Seiten alles darstellen konnte. Sehr übersichtlich werden in 5 Kapiteln vorgestellt (vereinfacht, gemäss Übersicht aus Rundschreiben der ARGE R 82)

I - Siegelstempel und Quarantänestempel
II - Stempel der Vormarkenzeit
III - Stempel der klassischen Periode (1858-1872)
IV - Stempel der nachklassischen Periode
V - übrige Stempel

Die Stempel des 1. Kapitels weckten das Interesse vieler Sammler. Viele davon sind sehr selten, und man findet in den Auktions-Angeboten heute immer wieder begehrenswerte Belege. Das blieb auch nicht ohne Einfluss auf die Preise. Gelegentlich steigen die Preise heute sehr hoch.



An der Viennafil-Auktion diesen Sommer wurde dieser schöne Brief zum stolzen Ausruf von Euro 9'500 angeboten. Im 20. Jahrhundert waren solche Preise unvorstellbar. Aber 2024 wurde dieser Brief tatsächlich gekauft, sogar zu einem Zuschlag von Euro 13'000.

Natürlich sind das Ausnahmen. Trotzdem lohnt es sich für Besitzer von solchen alten Briefen, die Bestände einmal genau anzuschauen und ihren Wert von Spezialisten schätzen zu lassen.

In der ARGE Rumänien sind einige gute Kenner der Materie Mitglied. An jährlichen Zusammentreffen, wie 2024 in Ulm, ist die Gelegenheit günstig, die Kenntnisse zu erweitern.

Heinz
 
10Parale Am: 04.09.2024 12:19:41 Gelesen: 14961# 1111 @  
Auch moderne Belege wie dieser aus Bukarest, abgestempelt im August 2024, haben ihren absoluten Reiz.

Freigemacht mit insgesamt 24,10 Lei zeigt dieses Einschreiben auf eindrucksvolle Art in der Gestaltung der Marken die historischen Gestalten der Dynastie in ihren glänzenden Uniformen. Jeder kennt sie, die Sigmaringer Hohenzollern. Unten ein waagrechtes Paar Engelstränen.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 13.09.2024 11:11:29 Gelesen: 12679# 1112 @  
Hallo Sammler,

ich freue mich dass ich im Oktober mal wieder unter Briefmarkensammlern weilen kann und auf meine Teilnahme am Symposium der ARGE Rumänien in Ulm am 25.10.2024.

Natürlich interessiert mich die ganze Welt, aber Rumänien ist mir aus welchen Gründen auch immer ans Herz gewachsen. Heute zeige ich ein eingraviertes rundes (Verschluss)-Label (Vignette) des Kaiserlich Deutschen Konsulats in Galatz.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 15.09.2024 17:23:51 Gelesen: 12219# 1113 @  
@ Heinz 7 [#1102]

Nach einigen Verzögerungen sollten nun alle Mitglieder der ARGE die Einladung zur Hauptversammlung und das Rundschreiben 178 erhalten haben. Ich bitte allfällige Mitglieder, bei denen dies nicht der Fall ist, sich beim 1. Vorsitzenden zu melden.

Richard hat das Programm der Messe Ulm angegeben. Dort ist unser Anlass auch korrekt aufgeführt.



27.10.2024: 10.00-12.00 ArGe Rumänien (Raum 1)

Bis jetzt ist der Katalog 2024 von Ulm noch nicht auf der Homepage.

Einen eigenen Stand (wie 2023 in Essen) hat die ARGE Rumänien leider nicht. Wir sollten aber gut anzutreffen sein. Bitte melden Sie sich frühzeitig, am liebsten per e-mail.

Heinz
 
10Parale Am: 16.09.2024 20:33:00 Gelesen: 11825# 1114 @  
@ Heinz 7 [#1113]

25.10.2024: 10:00 - 12:00 Uhr ArGe Rumänien (Raum1)

- habe das Datum richtig gestellt. Ich bin dabei, überlege gerade ob ich etwas zur Inflation vortragen sollte?

Gruß

10Parale
 
Heinz 7 Am: 16.09.2024 23:26:22 Gelesen: 11786# 1115 @  
@ Heinz 7 [#1113]
@ 10Parale [#1114]

Natürlich ist es der 25. Oktober (Freitag) und nicht der 27.10.

Manchmal macht man ganz dumme Fehler ... sorry!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 18.09.2024 22:35:16 Gelesen: 11415# 1116 @  
@ Heinz 7 [#1115]

So, jetzt steht es auch auf der Homepage.



Wenn sich jemand für einen Gast - Besuch interessiert, soll sie/er sich bitte anmelden; wir prüfen dann gerne die Möglichkeiten. Der erste Teil ist nur für Mitglieder reserviert (Jahreshauptversammlung). Details werden auch auf der Homepage [1] nachgetragen.

Herzliche Grüsse

Heinz

[1] http://www.arge-rumaenien.ch
 
10Parale Am: 23.10.2024 19:12:00 Gelesen: 7387# 1117 @  
In RAMNICU SARAT versandte ein hoher Würdenträger der orthodoxen Kirche (Protopop district Ram. Sarat) im Jahr 1850 diesen Brief an den Präsidenten der Staatsanwaltschaft des Distriktes Putna.

Ich bin begeistert von dem Negativstempel mit der Kirche in Ram.Sarat und bin überzeugt dass es sich um die "SFANTA CUVIOASA PARASCHEVA" handelt, die im Jahr 1895 renoviert bzw. wiederaufgebaut wurde und im Jahr 1850 demnach nur aus 2 Türmen bestand.

Die "EHRWÜRDIGE PARASCHEVA" ist eine Heilige aus dem 10. Jahrhundert und im Volksglauben die Beschützerin der Moldau (wie aktuell!). Sie ist auf Ikonen zu sehen und jährlich findet in JASSY eine Wallfahrt statt, wo tausende von Pilger sich Ihr zu Ehren versammeln.

Der Stempel erinnert an die frühen, postalischen Stempel der Moldau und Walachei.



https://www.jurnaluldebuzau.com/galerie-foto-rm-sarat-biserica-sfanta-cuvioasa-parascheva-sfintita-de-ips-ciprian-lacasul-a-fost-renovat/
 
10Parale Am: 26.10.2024 20:32:35 Gelesen: 6868# 1118 @  
Frage zu Stempeln in kyrillischer Schrift von 1918

Eine gute Bekannte schickte mir diesen Brief, der laut Calin Marinescu`s Tabelle No. 217 (Seite 95) auch korrekt mit 50 Bani frankiert wurde (Michel Nr. 242, König Karl I.) Er lief am 9. November 1918 von Jassy nach Burgdorf in die Schweiz, wo er rückseitig mit einem klaren AK-Stempel am 23.11.2018 abgeschlagen wurde.

Ein paar Stempel geben mir Anlass zum Nachfragen. Ok, der Brief wurde zensiert und geöffnet, davon zeugt der französisch-sprachige Stempel in Oval Form auf der Rückseite: OUVERT 28 Par l´AUTORITÉ MILITAIRE.

Nun geben mir die kyrillischen Stempel auf Vorder- und Rückseite Anlass zu fragen, um was für Stempel es sich hier handeln könnte (russische Zensurstempel?) Auch der Ovalstempel LIBER Recommandate gibt mir Rätsel auf?

Ich persönlich glaube, der Absender war russisch.

Kann mir jemand erklären, um was es sich hierbei handelt?

Liebe Grüße

10Parale




 
nor 42 Am: 27.10.2024 20:05:06 Gelesen: 6588# 1119 @  
@ 10Parale [#1118]

Werter Sammler,

lesen Sie aufmerksamer die Stempel welche auf dem Brief aufgeschlagen sind. Der Brief wurde am 9 Nov 1917 in Iasi/Moldau aufgegeben und kam in Feb 1918 in Burgdorf an.

Die mögliche Postverbindung aus der unbesetzten Moldau nach der Schweiz lief über Russland und Schweden. Die kyrillischen Stempel sind russische Zensurstempel, die wie üblich damals auf der Transitkorrespondenz aufgeschlagen wurden. Keine Absender Stempel.

Alles Gute,
nor 42
 
Heinz 7 Am: 28.10.2024 22:22:01 Gelesen: 6465# 1120 @  
@ 10Parale [#1117]

Dies ist meines Erachtens ein wirklich guter Brief mit einem phantastischen Stempelabschlag von ca. 1850. Mit der Motiv-Beschreibung könntest Du recht haben. Ich kann mich nicht erinnern, diesen Stempel je gesehen zu haben.

Gratulation!

Heinz
 
10Parale Am: 29.10.2024 12:07:04 Gelesen: 5057# 1121 @  
@ Heinz 7 [#1120]

Vielen Dank für die Lorbeeren. Ich werde den Brief gut bewahren.

Bei dem folgenden Einschreiben der Schweizer Gesandtschaft an einen Bürger in Campina half mir das inliegende Schreiben, das Porto beweiskräftig zu bestimmen.

Das Einschreiben nach Campina wurde am 28. April 1928 mit insgesamt 19 Lei aus dem Freimarkensatz König Michael I. von 1928 (Michel 324(2)326(1)328(1) und einer Asistentá-Sociala-Ausgabe zu 25 Bani (Michel 11) freigemacht.

Das Porto setzt sich laut Marinescu´s Tarifwerk Vol.1 (Inland) wie folgt zusammen:

Tabelle Nr. 51 Seite 114 ab. 1. Jan.1924 Zuschlag für ausbrechende Inlandsbriefe : 25 Bani

Briefe in andere Städte: 5 Lei
2. Gewichtsstufe (2 x 20 gramm = 2 x 2 Lei) 4 Lei
Einschreibegebühr: 10 Lei

Summe 19 Lei zzgl. 25 Bani
 

Die höhere Gewichtsstufe ergibt sich aus dem Inhalt. Ein Pass wurde mit dem Schreiben mitgeliefert.

Liebe Grüße

10Parale



 

10Parale Am: 27.11.2024 20:10:23 Gelesen: 1935# 1122 @  
@ Heinz 7 [#445]

Ich kann heute einen weiteren Beleg aus der Korrespondenz an Elise Stourza, geborene Ghica zeigen, eine von den "Damen aus guter Gesellschaft", wie du es nennst. Diesmal hat der mit einer einfachen blauen 10 Bani portogerecht frankierte Brief ein paar kleine schöne Besonderheiten aufzuweisen, die ich im folgenden zeigen will:

- 10 Bani blau Pariser Bdr. auf farbig getöntem Papier (Michel Nr. 39 - Auflage: 5.200.000 Stück)

- abgestempelt am 17. November 1875 in BOTOSANI mit einem kleinen Einkreisstempel "Stampile mica" fig. 486 bei Meister Kiriac Dragomir

- rückseitiger Bahnhofstempel von JASSY GARA 18 NOV 75, postklassische Periode, PG3 fig. 1101 Kiriac Dragomir

- Rangkrone eines deutschen oder österreichischen Adelstitel (vermutlich letzterer) mit dem Monogramm EV

Der Ankunftsstempel von Tirgul Frumos (fig. 414) ist leider etwas schwach.



Liebe Grüße

10Parale
 

Das Thema hat 1122 Beiträge:
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