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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1131 Beiträge:
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10Parale Am: 27.06.2024 21:26:17 Gelesen: 36804# 1107 @  
@ buzones [#1105]

Ich möchte ein zweites Mal antworten. Vor mir liegt das Magazin "loyal", ein sicherheitspolitisches Magazin Ausgabe #7/8 2024. Ein Beitrag beschäftigt sich mit der sicherheitspolitischen Lage in der Republik Moldau vor der Volksabstimmung am 20. Oktober 2024 über den Beitritt zur EU.

Ich kann den Artikel nur zur Lektüre empfehlen. Zweimal werden sogar "Briefmarken" erwähnt: "Es gibt eine Briefmarke mit dem Umriss des Landes in den europäischen Farben...". Welche Marke damit gemeint ist, weiß ich nicht. Es geht ja nicht um Philatelie.

In der Nationalflagge der Republik Moldau ist der "Cap der Bour", der Auerochse im Wappen sichtbar. Hier gibt es Bezugspunkte zum Fürstentum Moldau, aus dem der Staatsname auch hervorgegangen ist. Der Name geht auf den Fluss MOLDOVA zurück (nicht der Fluss, der durch Prag fließt und jeder kennt!). Der Fluss berührt das heutige Staatsgebiet überhaupt nicht mehr. Wichtig ist noch zu wissen, dass es eine autonome Region innerhalb der Republik Moldau gibt, die sich GAUGASIEN nennt und deren Einwohner ausschließlich russisch sprechen. Hauptstadt ist Comrat. Die Gaugasen sind in der Zarenzeit von Bulgarien nach Bessarabien (die heutige Republik Moldau) eingewandert, sind eigentlich ein TURK-Volk und ihre Sprache, - so loyal -, sei gefährdet.

Dann gibt es noch Transnistrien, welches Moldau als Teil seines Staatsgebietes betrachtet. Dort finden wir, - man staune -, noch die rumänische Amtssprache in kyrillischer Schrift. Als das erinnert mich wiederum an die ersten Ochsenköpfe der Moldau.

Die größte Erkenntnis aus dem Artikel, die mich auch ein wenig glücklich und optimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass die Republik MOLDAU auf 500 Meter Länge zu einem Zugang zur DONAU verfügt. Ich wurde nicht weit weg von der Donau geboren, der Fluss war sozusagen Teil meiner Kindheit und hat seine Kinderstube ja auch in Süddeutschland in der Nähe von Donaueschingen.

Ich bin gespannt auf die Volksabstimmung im Oktober. Die Zuordnung der Marken "Ochsenköpfe der Moldau" wird uns noch viel Diskussionsstoff bereiten. Ich hoffe eines Tages haben sich mal alle Völker und Nationen endlich gefunden und leben in Frieden miteinander.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 29.08.2024 09:43:01 Gelesen: 23076# 1108 @  
@ 10Parale [#1096]

Ansichtskarten faszinieren mich immer wieder, sei es von Rumänien, aber natürlich auch die ganze Welt.

Schöne Ansichtskarten in guter Qualität sind manchmal recht selten. Ein schönes Angebot kam soeben zum Angebot



Es waren zwar "nur" 16 Karten, aber offenbar in aussergewöhnlich guter Erhaltung. Ich habe darum weit mehr als den Startpreis geboten.

Leider habe ich das Los nicht erhalten. Euro 380 ist natürlich nicht "zu viel" für das Angebot, aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Wäre ich "vor Ort" gewesen, hätte ich "noch eine Schippe zugelegt", aber bei Vorab-Geboten übe ich eigentlich immer eine gewisse Zurückhaltung.

Ich war aber nicht der Einzige, der überboten wurde. Im Ergebnisbericht steht:

"Ansichtskarten. Hier erzielte eine Einlieferung aus Grossbritannien, die von uns in 56 Positionen aufgeteilt wurde, unglaubliche Euro 76.380 (Ausruf 26.650)".

Das freut mich für die Philatelie, denn die Ware war wirklich schön!

Heinz
 
10Parale Am: 29.08.2024 21:20:28 Gelesen: 22964# 1109 @  
@ Heinz 7 [#1108]

Da waren wir ja gemeinsam von diesem wunderbaren Angebot vom Auktionshaus Gert Müller begeistert. Auch ich habe ein Vorab-Angebot abgegeben und hatte sogar die Möglichkeit, bei der Live-Auktion die 380 Euro zu überbieten, doch ich freute mich dann für den glücklichen (unbekannten) Gewinner und wünsche ihm damit viel Spaß.

Von den frühen Ansichtskarten, die du auch oben zeigst, habe ich selbst eine kleine Anzahl echt gelaufener Belege in meiner bescheidenen Sammlung, auf die ich sehr stolz bin. Eine davon habe ich auf dem abgebildeten Albumblatt untergebracht, welches zu den unverkäuflichen Objekten meiner Sammlung gehört und eines Tages wieder nach Rumänien zurückkehren wird.

Diese Karte war meines Wissens ungebraucht im Konvolut von Gert Müller mit den 16 Stück. Sie zeigt das Schloss Peles in eine bezaubernde Winterlandschaft gehüllt. Für diese Karte habe ich vor langer Zeit über 50 Euro bezahlt. Also sind 16 Karten für 380 Euro ein akzeptables Ergebnis.

Ich zeige das ganze Blatt in seiner Form, wie ich es zu Hause aufbewahre. Dabei sind noch einige andere frühe Werte. Das Blatt habe ich zu Ehren der 175-Jahr Feier der ONE PENNY BLACK kreiert.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 01.09.2024 17:41:26 Gelesen: 22376# 1110 @  
Die Briefmarken von Rumänien sind schon ein weites Feld, um "alles" kennen zu lernen. Noch mehr gilt dies für die Stempel von Rumänien.

Bahnbrechend für das Wissen zu diesem riesigen Gebiet war die Herausgabe des an anderem Orte auch schon besprochenen Werkes von Kiriac Dragomir: Stampilografie postala (Romania: 1822-1910).



Es gibt heute neuere Bücher von anderen Autoren (z.B. Calin Marinescu), die wichtige Vertiefungen und Ergänzungen zeigen, doch ist das "Ur-Werk" auch heute bei vielen Spezialisten DAS Referenzwerk.

Es ist unglaublich, was dieser "Altmeister" auf 310 Seiten alles darstellen konnte. Sehr übersichtlich werden in 5 Kapiteln vorgestellt (vereinfacht, gemäss Übersicht aus Rundschreiben der ARGE R 82)

I - Siegelstempel und Quarantänestempel
II - Stempel der Vormarkenzeit
III - Stempel der klassischen Periode (1858-1872)
IV - Stempel der nachklassischen Periode
V - übrige Stempel

Die Stempel des 1. Kapitels weckten das Interesse vieler Sammler. Viele davon sind sehr selten, und man findet in den Auktions-Angeboten heute immer wieder begehrenswerte Belege. Das blieb auch nicht ohne Einfluss auf die Preise. Gelegentlich steigen die Preise heute sehr hoch.



An der Viennafil-Auktion diesen Sommer wurde dieser schöne Brief zum stolzen Ausruf von Euro 9'500 angeboten. Im 20. Jahrhundert waren solche Preise unvorstellbar. Aber 2024 wurde dieser Brief tatsächlich gekauft, sogar zu einem Zuschlag von Euro 13'000.

Natürlich sind das Ausnahmen. Trotzdem lohnt es sich für Besitzer von solchen alten Briefen, die Bestände einmal genau anzuschauen und ihren Wert von Spezialisten schätzen zu lassen.

In der ARGE Rumänien sind einige gute Kenner der Materie Mitglied. An jährlichen Zusammentreffen, wie 2024 in Ulm, ist die Gelegenheit günstig, die Kenntnisse zu erweitern.

Heinz
 
10Parale Am: 04.09.2024 12:19:41 Gelesen: 22014# 1111 @  
Auch moderne Belege wie dieser aus Bukarest, abgestempelt im August 2024, haben ihren absoluten Reiz.

Freigemacht mit insgesamt 24,10 Lei zeigt dieses Einschreiben auf eindrucksvolle Art in der Gestaltung der Marken die historischen Gestalten der Dynastie in ihren glänzenden Uniformen. Jeder kennt sie, die Sigmaringer Hohenzollern. Unten ein waagrechtes Paar Engelstränen.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 13.09.2024 11:11:29 Gelesen: 19732# 1112 @  
Hallo Sammler,

ich freue mich dass ich im Oktober mal wieder unter Briefmarkensammlern weilen kann und auf meine Teilnahme am Symposium der ARGE Rumänien in Ulm am 25.10.2024.

Natürlich interessiert mich die ganze Welt, aber Rumänien ist mir aus welchen Gründen auch immer ans Herz gewachsen. Heute zeige ich ein eingraviertes rundes (Verschluss)-Label (Vignette) des Kaiserlich Deutschen Konsulats in Galatz.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 15.09.2024 17:23:51 Gelesen: 19272# 1113 @  
@ Heinz 7 [#1102]

Nach einigen Verzögerungen sollten nun alle Mitglieder der ARGE die Einladung zur Hauptversammlung und das Rundschreiben 178 erhalten haben. Ich bitte allfällige Mitglieder, bei denen dies nicht der Fall ist, sich beim 1. Vorsitzenden zu melden.

Richard hat das Programm der Messe Ulm angegeben. Dort ist unser Anlass auch korrekt aufgeführt.



27.10.2024: 10.00-12.00 ArGe Rumänien (Raum 1)

Bis jetzt ist der Katalog 2024 von Ulm noch nicht auf der Homepage.

Einen eigenen Stand (wie 2023 in Essen) hat die ARGE Rumänien leider nicht. Wir sollten aber gut anzutreffen sein. Bitte melden Sie sich frühzeitig, am liebsten per e-mail.

Heinz
 
10Parale Am: 16.09.2024 20:33:00 Gelesen: 18878# 1114 @  
@ Heinz 7 [#1113]

25.10.2024: 10:00 - 12:00 Uhr ArGe Rumänien (Raum1)

- habe das Datum richtig gestellt. Ich bin dabei, überlege gerade ob ich etwas zur Inflation vortragen sollte?

Gruß

10Parale
 
Heinz 7 Am: 16.09.2024 23:26:22 Gelesen: 18839# 1115 @  
@ Heinz 7 [#1113]
@ 10Parale [#1114]

Natürlich ist es der 25. Oktober (Freitag) und nicht der 27.10.

Manchmal macht man ganz dumme Fehler ... sorry!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 18.09.2024 22:35:16 Gelesen: 18468# 1116 @  
@ Heinz 7 [#1115]

So, jetzt steht es auch auf der Homepage.



Wenn sich jemand für einen Gast - Besuch interessiert, soll sie/er sich bitte anmelden; wir prüfen dann gerne die Möglichkeiten. Der erste Teil ist nur für Mitglieder reserviert (Jahreshauptversammlung). Details werden auch auf der Homepage [1] nachgetragen.

Herzliche Grüsse

Heinz

[1] http://www.arge-rumaenien.ch
 
10Parale Am: 23.10.2024 19:12:00 Gelesen: 14440# 1117 @  
In RAMNICU SARAT versandte ein hoher Würdenträger der orthodoxen Kirche (Protopop district Ram. Sarat) im Jahr 1850 diesen Brief an den Präsidenten der Staatsanwaltschaft des Distriktes Putna.

Ich bin begeistert von dem Negativstempel mit der Kirche in Ram.Sarat und bin überzeugt dass es sich um die "SFANTA CUVIOASA PARASCHEVA" handelt, die im Jahr 1895 renoviert bzw. wiederaufgebaut wurde und im Jahr 1850 demnach nur aus 2 Türmen bestand.

Die "EHRWÜRDIGE PARASCHEVA" ist eine Heilige aus dem 10. Jahrhundert und im Volksglauben die Beschützerin der Moldau (wie aktuell!). Sie ist auf Ikonen zu sehen und jährlich findet in JASSY eine Wallfahrt statt, wo tausende von Pilger sich Ihr zu Ehren versammeln.

Der Stempel erinnert an die frühen, postalischen Stempel der Moldau und Walachei.



https://www.jurnaluldebuzau.com/galerie-foto-rm-sarat-biserica-sfanta-cuvioasa-parascheva-sfintita-de-ips-ciprian-lacasul-a-fost-renovat/
 
10Parale Am: 26.10.2024 20:32:35 Gelesen: 13921# 1118 @  
Frage zu Stempeln in kyrillischer Schrift von 1918

Eine gute Bekannte schickte mir diesen Brief, der laut Calin Marinescu`s Tabelle No. 217 (Seite 95) auch korrekt mit 50 Bani frankiert wurde (Michel Nr. 242, König Karl I.) Er lief am 9. November 1918 von Jassy nach Burgdorf in die Schweiz, wo er rückseitig mit einem klaren AK-Stempel am 23.11.2018 abgeschlagen wurde.

Ein paar Stempel geben mir Anlass zum Nachfragen. Ok, der Brief wurde zensiert und geöffnet, davon zeugt der französisch-sprachige Stempel in Oval Form auf der Rückseite: OUVERT 28 Par l´AUTORITÉ MILITAIRE.

Nun geben mir die kyrillischen Stempel auf Vorder- und Rückseite Anlass zu fragen, um was für Stempel es sich hier handeln könnte (russische Zensurstempel?) Auch der Ovalstempel LIBER Recommandate gibt mir Rätsel auf?

Ich persönlich glaube, der Absender war russisch.

Kann mir jemand erklären, um was es sich hierbei handelt?

Liebe Grüße

10Parale




 
nor 42 Am: 27.10.2024 20:05:06 Gelesen: 13641# 1119 @  
@ 10Parale [#1118]

Werter Sammler,

lesen Sie aufmerksamer die Stempel welche auf dem Brief aufgeschlagen sind. Der Brief wurde am 9 Nov 1917 in Iasi/Moldau aufgegeben und kam in Feb 1918 in Burgdorf an.

Die mögliche Postverbindung aus der unbesetzten Moldau nach der Schweiz lief über Russland und Schweden. Die kyrillischen Stempel sind russische Zensurstempel, die wie üblich damals auf der Transitkorrespondenz aufgeschlagen wurden. Keine Absender Stempel.

Alles Gute,
nor 42
 
Heinz 7 Am: 28.10.2024 22:22:01 Gelesen: 13518# 1120 @  
@ 10Parale [#1117]

Dies ist meines Erachtens ein wirklich guter Brief mit einem phantastischen Stempelabschlag von ca. 1850. Mit der Motiv-Beschreibung könntest Du recht haben. Ich kann mich nicht erinnern, diesen Stempel je gesehen zu haben.

Gratulation!

Heinz
 
10Parale Am: 29.10.2024 12:07:04 Gelesen: 12110# 1121 @  
@ Heinz 7 [#1120]

Vielen Dank für die Lorbeeren. Ich werde den Brief gut bewahren.

Bei dem folgenden Einschreiben der Schweizer Gesandtschaft an einen Bürger in Campina half mir das inliegende Schreiben, das Porto beweiskräftig zu bestimmen.

Das Einschreiben nach Campina wurde am 28. April 1928 mit insgesamt 19 Lei aus dem Freimarkensatz König Michael I. von 1928 (Michel 324(2)326(1)328(1) und einer Asistentá-Sociala-Ausgabe zu 25 Bani (Michel 11) freigemacht.

Das Porto setzt sich laut Marinescu´s Tarifwerk Vol.1 (Inland) wie folgt zusammen:

Tabelle Nr. 51 Seite 114 ab. 1. Jan.1924 Zuschlag für ausbrechende Inlandsbriefe : 25 Bani

Briefe in andere Städte: 5 Lei
2. Gewichtsstufe (2 x 20 gramm = 2 x 2 Lei) 4 Lei
Einschreibegebühr: 10 Lei

Summe 19 Lei zzgl. 25 Bani
 

Die höhere Gewichtsstufe ergibt sich aus dem Inhalt. Ein Pass wurde mit dem Schreiben mitgeliefert.

Liebe Grüße

10Parale



 

10Parale Am: 27.11.2024 20:10:23 Gelesen: 8988# 1122 @  
@ Heinz 7 [#445]

Ich kann heute einen weiteren Beleg aus der Korrespondenz an Elise Stourza, geborene Ghica zeigen, eine von den "Damen aus guter Gesellschaft", wie du es nennst. Diesmal hat der mit einer einfachen blauen 10 Bani portogerecht frankierte Brief ein paar kleine schöne Besonderheiten aufzuweisen, die ich im folgenden zeigen will:

- 10 Bani blau Pariser Bdr. auf farbig getöntem Papier (Michel Nr. 39 - Auflage: 5.200.000 Stück)

- abgestempelt am 17. November 1875 in BOTOSANI mit einem kleinen Einkreisstempel "Stampile mica" fig. 486 bei Meister Kiriac Dragomir

- rückseitiger Bahnhofstempel von JASSY GARA 18 NOV 75, postklassische Periode, PG3 fig. 1101 Kiriac Dragomir

- Rangkrone eines deutschen oder österreichischen Adelstitel (vermutlich letzterer) mit dem Monogramm EV

Der Ankunftsstempel von Tirgul Frumos (fig. 414) ist leider etwas schwach.



Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 09.12.2024 19:54:02 Gelesen: 6996# 1123 @  
@ Heinz 7 [#1086]

Von den österreichischen Stempeln, die in Rumänien verwendet wurden, kennen wir doch einige. Stempel von Roman zählen zu den eher seltenen Stempeln.

Hier zeige ich ein schönes Postformular, das im Jahr 1857 verwendet wurde. Ein Einschreibe-Brief wurde in Roman aufgegeben am 21. Juli 1857 und erreichte den Bestimmungsort München am 30. Juli 1857, wie vom Empfänger handschriftlich bezeugt wurde.



Dieser Stempel wurde behandelt bei Tchilinghirian auf Seite 462, Fig. 772 und bewertet mit immerhin £ 35, das war damals nicht wenig. Blistyar besprach diesen Stempel 2011 auf den Seiten 123-125 und bewertete ihn mit Euro 400 (blau) bzw. Euro 500 (schwarz). Und auch bei Gmach finden wir den Stempel in Band 1 (2014) auf den Seiten 315-317, mit einem vergleichbaren Beleg 8.9.1857.

Dass der Poststempel gelegentlich ohne Datum vorkommt, ist mehrfach nachgewiesen. Der Postbeamte in Roman verwendete ihn als Abgangsort-Angabe; er wurde jeweils sauber abgeschlagen oben rechts (nach Vordruck: "Postamte zu") auf mindestens drei Belegen:

26.6.1857 Roman - Berlin (Empfänger Theodori), Sammlung Franz See, 1979
30.6.1857 Roman - München (Empfänger Feley), Sammlung Hans Smith, 2012
21.7.1857 Roman - München (Empfänger Theodori), Sammlung Gabriel Sassower, 2024



Auf der Rückseite meines Beleges finden wir auch zwei Abgangs- bzw. Durchgangsstempel: Roman, nun MIT Datum: 21/7 und Jassy (siehe Stempelabschlag Ecke oben rechts: 22/7).

Heinz
 
10Parale Am: 24.12.2024 14:13:45 Gelesen: 5748# 1124 @  
Auf einem gut 20 Jahre alten Dokument fand ich diesen schönen Stempel aus Sibiu eines öffentlichen Notars. "Damals" war es noch mit viel Aufwand verbunden, die Schwiegermutter aus Rumänien bzw. andere Verwandte und Freunde nach Deutschland einzuladen. Eine öffentliche "INVITATIE", Einladung eines in Deutschland lebenden Verwandten war von Nöten. Öffentliche Übersetzungsbüros verdienten sich ein kleines Zubrot mit Übersetzungen von Beglaubigungen. Der Einladende verpflichtete sich sozusagen öffentlich, für die Kosten des Aufenthaltes des Gastes aufzukommen. Damit eingeschlossen waren auch Kosten für medizinische Versorgung. Ich finde die Idee eigentlich recht gut.

Mir ist, als wäre es gestern gewesen. Ach wie die Zeit vergeht. Wusstet Ihr, das König Carol II. 1948 in die angesehene ROYAL PHILATELIC SOCIETY aufgenommen wurde. 1950 fand im Grosvenor House in London eine Briefmarkenausstellung statt, da wurde Carol zum Fellow ernannt (eine Art Vorstandsmitglied). Dort zeigte er auch einen Ausschnitt seiner wertvollen Sammlung (u.a. Fürstentum Moldau). Seine Marken wurden im "Index to the Best Know Stamps and Rarities in the Exhibition" erwähnt.

Einmal ging der König ins Exil nach Mexico (zusammen mit Elena Lupescu). Der König war also auch Flüchtling geworden, gezwungenermaßen. Italien war ihm zu unsicher, weil sich dort Faschisten rumtrieben. Von Italien aus reiste er nach Spanien. General Franco war zwar auch kein ungefährlicher Diktator, blieb jedoch im Zweiten Weltkrieg neutral. Antonescu verlangte derweil die Auslieferung von Carol nach Rumänien. Da begann eine abenteuerliche Flucht früh morgens nach Portugal, diverse Fluchthelfer waren im Einsatz. Irgendwo im Rücksitz gut versteckt nach das Fluchtfahrzeug sogar noch einen Tramper mit, einen Grenzbeamten, der nichts von der majestätischen Fracht ahnte (von Badajoz nach Elvas (Portugal)). Von Lissabon aus ging die Reise weiter nach Amerika, den Virgin Islands und auf Bermuda. Schlussendlich landeten sie in Mexico.

In Rumänien wurde am 23. August 1944 Antonescu, der Ministerpräsident derweil gestürzt. Da war meine Schwiegermutter 8 Jahre alt. König Michael stellte sich auf die Seite der Aufständischen. Rumänien trat in den Krieg gegen Deutschland ein. Michael wurde später gezwungen abzudanken, Carol setzte sich noch für ihn ein, doch die Alliierten überließen Rumänien seinem Schicksal.

Der Krieg war dann mal zu Ende und Carol widmete sich seiner Briefmarkensammlung. Was ist aus ihr geworden?

Meine Schwiegermutter lebte aber ihr Leben in Rumänien, kam von der kärglichen Landwirtschaft nach Sibiu, arbeitete als Schneiderin in einer Fabrik und irgendwann lernte sie mich als ihren zweiten Schwiegersohn kennen. Wir luden sie öfters nach Deutschland ein. Es war ein weiter Weg zu ihren Kindern. Das fiel ihre schwer. Sie war eine gute Frau.

Mit dieser kleinen Weihnachtsgeschichte und dieser Gerichtsmarke im Bild verabschiede ich mich für dieses Jahr von philaseiten und wünsche allen Philatelisten und solche, die es werden wollen, besinnliche Weihnachten - oder wie sagt man in Rumänien: "craciun fericit".

10Parale
Stephan


 
10Parale Am: 13.01.2025 21:12:33 Gelesen: 2768# 1125 @  
Wunderschön sind auch "incoming mail" Briefe nach Rumänien.

Dieses Einschreiben lief am 19.11.05, mit Germania 40 Pfennig und Einschreibelabel freigemacht, von Dresden nach Bukarest. Dort wurde es mit einem wunderschönen Briefträgerstempelchen Posthörnchen 4 und einem Ankunftsstempel Cursa II vom 21. November abgeschlagen.

Absender war ein Grafengeschlecht aus Dresden, nach dessen Name ich forsche. Empfänger war der Kanon (Stiftsherr) der katholischen Kirche Catedrala Sfântul Iosif (St. Josef Kathedrale) in Bukarest, Joseph Band. Weitere Belege aus dieser Korrespondenz stelle ich in Kürze vor.

Liebe Grüße

10Parale




 
10Parale Am: 14.01.2025 20:10:13 Gelesen: 2640# 1126 @  
Wie versprochen ein weiterer Beleg aus der Korrespondenz Joseph Band.

Dieser mit 25 Rappen stechend blaue Helvetia mit Schwert (Zumstein Nr. 109) frei gemachte Brief wurde am 12. IX. 09 hervorragend klar in Einsiedeln abgestempelt und auf den Postweg nach Bukarest gebracht. Ein wunderschönes Posthorn mit der Nummer 183 ziert den Brief. Rückseitig schwacher Abschlag Bucuresci Cursa 2 vom 15. September 1909.

Solche Briefe habe ich bei Händler schon im dreistelligen Frankenbereich gesehen. Ich konnte es sehr viel günstiger in dem besagten Korrespondenz-Lot erwerben.

Liebe Grüße

10Parale


 
Gauss Am: 14.01.2025 21:27:54 Gelesen: 2632# 1127 @  
@ 10Parale [#1126]

Heißt der Empfänger nicht eher Baud?

https://old.biblacad.ro/bnr/brmautori.php?aut=b&page=280&&limit=20
 
10Parale Am: 15.01.2025 10:47:53 Gelesen: 2533# 1128 @  
@ Gauss [#1127]

Vermutlich ist es so, wie diese beiden weiteren Belege demonstrieren. Das n vom u zu unterscheiden, ist ja bei dieser alten Schriftart nicht immer so leicht, vielen Dank.

Der eine ist aus Liège (Belgien) und trägt 2 schöne Briefträgerstempelchen 5 und 110. Es ist eine Drucksache zu 5 Centimes und in dieser Form aus dem Jahr 1888 gar nicht so oft zu finden.

Die Ganzsache aus Einsiedeln (Schweiz) hat einen kleiner AK-Stempel von Bucuresci CURSA 3.

Der Kanon müsste Baud heißen, das ist richtig.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 17.01.2025 18:15:59 Gelesen: 2238# 1129 @  
@ Heinz [#1123]
@ 10Parale [#1124]

Interessante Stempel aus Rumänien findet man in Rumänien nicht nur im Klassischen Teil oder auf modernen Notar Urkunden. Hier der vorerst einzig gemeldeter Stempel mit handschriftlicher Ortsbezeichnung. Achtung - keine "Posta Rurala" mit handschriftlichem Datumangabe. Der Stempel "Tchamourli", hier auf einer Doppelkarte nach Constantinopel, ist nur zweimal gemeldet. Sollte sich jemand für Einzelheiten darüber interessieren, kann er mich wann immer über Email erreichen.

nor 42




 
10Parale Am: 17.01.2025 21:28:17 Gelesen: 2209# 1130 @  
@ nor 42 [#1129]

Wer immer "CEAMURILIE" auf dem Stempel vom 16. November 86 (2K) in der Rechtschreibung Tchamourilie geschrieben hat, hat es meiner Ansicht nach "falsch" geschrieben, ich will damit sagen, ein rumänischer Pöstler hätte die Ortschaft so nie ausgeschrieben. Gibt es eine Rückseite des Belegs zu sehen ? Es sieht sehr deutsch-gemacht aus. Ich wüsste gerne mehr über den anderen "gemeldeten" Stempel.

Dennoch ein bombastischer, äußerst seltener Beleg, alle Achtung, Noblesse oblige!

Ich habe gestern in einer Brockenstube diese Karte (Vorderseite Wien) gefunden mit einem weniger seltenen, aber doch nicht einfach zu findenden Stempel von Stefan-Voda Gara, ein altes Dorf (deutsch: Kisil), welches heute in der Republik Moldau zu finden ist.

Liebe Grüße

10Parale



[Redaktionelle Hilfe zur Brockenstube: Brockenhaus (oder Brockenstube oder Brockenhalle) ist in der Schweiz seit Ende des 19. Jahrhunderts eine Selbstbezeichnung vieler Gebrauchtwarenläden (Secondhand-Läden), in welchen sich preiswert gebrauchte Alltagsgegenstände erwerben lassen. Heute hat sich vielfach die Kurzbezeichnung Brocki etabliert.]
 
nor 42 Am: 18.01.2025 18:16:28 Gelesen: 2121# 1131 @  
@ 10Parale [#1130]

Hier auch die Rückseite der Doppelkarte. Handschriftlich ist im Stempel "Tcharmourli" eingetragen. Der weite bekannte Beleg hat handschriftlich "Oficiul Ciamurli Canal", vom 8 Dez. 86, eingetragen und ist in "Romanian Philatelic Studies" 3/1979, N. Y. 11372, gemeldet. Blättern Sie in der Zeitschrift und Sie werden ihn finden. Wie ich höre soll die Doppelkarte wahrscheinlich zum Verkauf angeboten werden.

nor 42


 

Das Thema hat 1131 Beiträge:
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