Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Heimatsammlung Oderbruch - Ansichtskarten, Stempel und Belege
Das Thema hat 38 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2  oder alle Beiträge zeigen
 
Gerhard Am: 13.02.2013 12:25:15 Gelesen: 72910# 14 @  
@ Cantus [#13]

VIELEN DANK

für das Zeigen dieser eindrucksvollen (Heimat-)SAMMLUNG; da zeigt sich doch wie Geschichte lebendig wird, besonders wenn Du zwischendrin beschreibst, was von diesem einst offenbar hübschen Städtchen heute noch übrig ist und warum. Dieser Aspekt ist m.E. in der Philatelie ein häufig übersehener, besonders wenn es um Zentrierungen, sauberste Stempel und andere "Kleinigkeiten" zu vehementen Auseinandersetzungen in manchen Forumsbeiträgen kommt.

Vor zweieinhalb Jahren habe ich einen mittlerweile 13-jährigen Nachbarsjungen mit meiner Leidenschaft für's "Briefmarkensammeln" angesteckt und ihm zu Weihnachten ein kleines Buch,in der PPA Auktion erworben, zur luxemburgischen Besatzung in der Französischen Zone geschenkt. Seine offenbare Freunde an den, für ihn doch neuen, geschichtlichen Aspekten unseres mittlerweile gemeinsamen Hobbys, war für mich eine noch größere.

Nun bin ich sehr gespannt, was uns hier weiter geboten wird.

Gerhard
 
phila2flora Am: 16.02.2013 22:53:08 Gelesen: 72822# 15 @  
@ Cantus [#9]

Hallo Ingo,

eine sehr ansprechende Kartensammlung von Wriezen hast Du da gezeigt. Solches kann ich nicht bieten, aber, ich kann alte Schriften entziffern: Die Karte vom 26.7.1912 Gymnasium Wriezen ging nach Frankenhausen am Kyffh(äuser).

Vielleicht ist Dir das ja auch nicht wichtig, aber egal, ich schreibe es mal. Ich lese da gerade die Absender oder auch die Texte. Es gab offensichtlich eine jüdische Gemeinschaft dort. Gibt es möglicherweise auch Karten mit jiddischem Text? In hebräischen Buchstaben geschrieben? Das wär' was für mich.

Ich werde weiterhin Deine Seiten besuchen!

Viele Grüße
Hans-Albert
 
Cantus Am: 14.03.2013 18:03:23 Gelesen: 72605# 16 @  
Ich danke für eure freundlichen Worte und will nun langsam beginnen, andere Teile meiner Wriezen-Sammlung zu zeigen. Als Erstes stelle ich euch zwei Papiersiegel sowie das (alte) Wappen von Wriezen vor. Da ich nicht genug Detailkenntnisse zur Stadtgeschichte von Wriezen habe und also auch Siegel und Wappen nicht exakt datieren kann, sollen sie einen Übergang von den Ansichtskarten zu meinem ersten Brief bilden.



Der auf den Abbildungen zu sehende Adler dürfte wohl stets der Brandenburger Adler sein, also das Brandenburger Wappentier.

Der wohl älteste Brief meiner Sammlung zeigt innen mehrere Schriftteile auf, die zu unterschiedlichen Zeiten verfasst wurden. Das erste Datum lautet auf den 28.9.1835, dann folgen der 21.10.1835, der 22.10. und der 23.10.1835, auf einem anderen Blatt dann der 8.6.1836. Am 12.6.1836 schließlich wurde der Brief abgesandt und erreichte sein Ziel in Wien am 21.6.1836, also bereits neun Tage später. Nach dem vorderseiten Eintrag links unten war der Brief frei bis zur (preußischen) Grenze, in Österreich waren dann aber sicher Beförderungsgebühren zu entrichten, so interpretiere ich die Röteltaxe. Leider habe ich davon keine Ahnung, vielleicht können Andere da ergänzen.

Die Anschrift auf dem Brief lautet wohl

An ??? Löblichen Magistrats der Kaiserlich Königlichen ??? und Residenzstadt Wien.

Links oben auf dem Umschlag findet sich noch der Eintrag "Neubürger".



Den Inhalt des Briefes, der drei Innenseiten und zusätzlich noch Teile der Briefrückseite umfasst, bilde ich komplett ab; die Abbildungen wurden von mir bearbeitet, um das Schriftbild deutlicher werden zu lassen. Insgesamt war das Briefpapier breiter als mein Scanner, zusätzlich hatten die Schreiber ihre Texte noch ganz bis an den Rand gequetscht, sodass nicht immer alles sichtbar ist. Ich selber bin der deutschen Schrift nicht so sehr mächtig, dass ich hier Übersetzungen des Briefinhaltes einigermaßen zusammenhängend wiedergeben könnte; möglicherweise sind da Andere geübter darin.





Demnächst folgen weitere Briefe aus der Vorphila-Zeit.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 23.03.2013 23:07:24 Gelesen: 72518# 17 @  
Heute drei weitere Briefe aus den 1840er Jahren.

Zunächst ein Adelsbrief derer von Hardenberg, geschrieben am 26.8.1845, aber erst am 4.10.1845 von der Post zur Beförderung nach Güstrow übernommen.



Das rückseitige Siegel ist leider gebrochen, man kann aber noch Teile von Adelsinsignien erkennen.



Den Text kann ich leider nicht entziffern, vielleicht kann jemand anderes helfen.



Der königliche Oberpfarrer an der Marienkirche zu Wrietzen fertigt am 2.8.1847 ein Schreiben aus, das er noch am gleichen Tage der Post zur Beförderung an den Gutsbesitzer Schade in Spremberg übergibt.



Zum Schluss noch ein Damenbriefchen. Der Inhalt hat jedoch mit kleinen Heimlichkeiten nichts zu tun, sondern hier schreibt eine besorgte Mutter an ihren Sohn Otto, der seinen Militärdienst in Potsdam ableistet. Der Brief wurde am 1.10.1849 mit Ziel Potsdam abgesandt.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 27.03.2013 03:07:43 Gelesen: 72467# 18 @  
Am 15.11.1850 erschienen die ersten Briefmarken von Preußen mit dem Bildnis von König Friedrich Wilhelm IV.

Hier ist eine Mi. 2 mit dem Nummernstempel von Wriezen = 1677.



Elf Jahre später gab es in Preußen Briefmarken mit dem Bild "Preußischer Adler im Oval". Am 1.10.1861 erschien unter anderem ein Wert zu 1 Silbergroschen; diesen kann ich als Dreierstreifen mit Ortsstempel von Wriezen zeigen. Als Datum habe ich den 15.3.1867 entziffert.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 28.03.2013 03:27:35 Gelesen: 72424# 19 @  
Die ersten Ganzsachen von Preußen erschienen bereits im Jahr 1851, es ist mir bisher aber nicht gelungen, solch ein Exemplar mit Stempel von Wriezen zu finden. Daher zunächst ein Umschlag zu 3 Silbergroschen der Ausgabe von 1853 (Mi. U 10 A), der Wertstempel korrekt handschriftlich entwertet, rechts oben ein Rechteckstempel von Wriezen mit dem Datum 30.3., Jahr unbekannt. Der Umschlag wurde von Wriezen nach Preußisch Friedland befördert.



Rückseitig ist der Brief nit einem Siegel verschlossen, aber trotz Vergrößerung und Farbveränderung vermag ich da nur zwei Gebilde wie Halbkreise zu erkennen.



Im Jahr 1853 erschienen ähnliche Umschläge, nun jedoch rückseitig mit geschweifter Klappe. Ich habe hier einen Umschlag zu 1 Silbergroschen (Mi. U 11a), der einstmals wohl als Geldbrief verschickt worden war; leider hat man den Empfänger auf ziemlich grobe Weise unkenntlich gemacht. Der Brief lief am 27.8. (Jahr unbekannt) von Wriezen nach Berlin.



Der Brief wurde rückseitig mit fünf Siegeln verschlossen; lediglich auf einem der Siegel lassen sich - nach entsprechender Bearbeitung - die Buchstaben "AF" entziffern. Auf der Briefrückseite findet sich ferner am unteren Rand ein Eingangsstempel, die Vergrößerung zeigt aber, dass er nicht postalischen Charakters sein kann.





Zum Schluss für heute ein Umschlag der Ausgabe von 1862, Mi. U 26 A, wiederum zu 1 Silbergroschen. Dieser Umschlag trägt nun wieder einen Zweikreisstempel von Wriezen. Der Brief lief am 2.2.1866 von Wriezen nach Bad Freienwalde. Auch hier findet sich rückseitig ein Siegel, mit dem ich aber - trotz Bearbeitung - wenig anfangen kann.





Viele Grüße
Ingo
 
Marcel Am: 28.03.2013 11:40:50 Gelesen: 72401# 20 @  
@ Cantus [#19]

Hallo Ingo - zu Deinen Siegeln, hier meine Ansicht.

Das erste Siegel besteht nicht nur aus Halbkreisen, sondern m.E. ist es eine Kochstelle mit Flammen - könnte demnach für eine Wirtschaft stehen. Schade, dass der Absender nicht bekannt ist.



Bei dem 2. ist wie Du sagst das Monogramm A.F. zu sehen. Eine weitere Bestimmung ist demnach schwierig und Bedarf auch ein wenig Glück. Was den Stempel angeht, so denke ich steht "AUFGEGANGEN" darauf.

Bei dem 3. habe ich das Siegel um 90° gedreht und eine Zahl (../16) erkennen können. Könnte demnach einen Bediensteten (Behörde/Stadt/Zunft....?) gehören.

schöne Grüße
Marcel
 
Richard Am: 05.04.2013 08:28:17 Gelesen: 72312# 21 @  
@ Marcel [#20]

Was den Stempel angeht, so denke ich steht "AUFGEGANGEN" darauf.

Was bedeutet "AUFGEGANGEN" ? Gab es damals schon Eingangsstempel ? Dann könnte der Text "EINGEGANGEN" lauten.

Schöne Grüsse, Richard
 
wajdz Am: 13.04.2013 18:50:54 Gelesen: 72186# 22 @  
Dieser Brief erzählt gleich mehrere Geschichten aus dem Oderbruch. Der leider nie postalisch gelaufene Beleg vom 24.06.88, dafür aber portorichtig frankiert mit einer DDR MiNr 2832 (20) und mit einem Segelflugzeug der GST (Gesellschaft für Sport und Technik) anläßlich der 22. Arbeiterfestspiele im Oderbezirk befördert, ist ein typisches Erzeugnis zum Wohl der Vereinskasse der damaligen AG Philatelie Marxwalde im Kulturbund der DDR. Solche Erzeugnisse sind ja bis heute Begleiter jeder philatelistischen Aktivität.



Quilitz, 1814 als Dotation in den Besitz von Staatskanzler Fürst Karl August von Hardenberg gelangt, wurde 1815 in Neu-Hardenberg umbenannt. 1949 erhielt es im Zuge der Kollektivierung der Landwirtschaft den Namen Marxwalde als Sozialistisches Agrarzentrum. Das passte auch zum dort befindlichen Militärflugplatz der NVA und Standort der Regierungsstaffel. 1991 zurück zum Namen Neu-Hardenberg, der Flugplatz ist nach mehreren Betreiberwechseln im Besitz eines dänischen Eigners und auf 200 Hektar Fläche hat sich ein Solarpark etabliert.
 
Cantus Am: 21.04.2013 02:48:19 Gelesen: 72097# 23 @  
Heute drei weitere Briefe / Umschläge von Wriezen. Die ersten beiden sind leere Umschlagbriefe, also lediglich ein gefaltetes Stück Papier mit der Adresse des Empfängers, aber keinerlei Innentext, sodass das Jahr des Postversands nicht bestimmt werden kann. Ich taxiere diese beiden Umschläge auf die Zeit so um 1860 herum.



Brief, gelaufen am 22.1. von Wrietzen nach Frankfurt/Oder an die Königliche Regierung, III. Abteilung.



Brief, gelaufen am 27.11. von Wrietzen nach Potsdam. Der Brief war gerichtet an die Königliche Regierung, Abteilung für die Kirchenverwaltung und das Schulwesen.



Dieser Umschlagbrief lässt sich auf der Grundlage des Innentextes auf den Versand am 17.11.1860 festlegen. Auf der Rückseite findet sich der Absender A. Vollmer. Der Brief war gerichtet an Herrn C.H.Dedels Nachfolger in Berlin. Den Innentext bilde ich nachfolgend ab.



Viele Grüße
Ingo
 
Magdeburger Am: 21.04.2013 05:59:43 Gelesen: 72093# 24 @  
@ Cantus [#16]

Hallo Cantus,

die Adresse lautet:

"Am Einen hochlöblichen Magistrat der Kaiserlich Königlichen Haupt und Residenzstadt Wien"

Zum Brief vom 02.08.1847 (Posting [#17]):

Es ist ein Postvorschußbrief 1 Thaler 11 Sgr 3 Pfennige = 41 1/4 + Procura von 2 1/4 Sgr = 75% für die aufgebende Postanstalt = notierte 43 1/2 Sgr.
In Spremberg kam nun das RestproCura (25% für die ausgebende Postanstalt) von 3/4 Sgr dazu = 44 1/4 Sgr + einfache Briefgebühr von 2 1/2 Sgr, so dass sich die 46 3/4 Sgr ergeben.

Zum Umschlag vom 27.08. nach Berlin (Posting [#19]):

Ein Wertbrief mit 500 Thaler - deshalb die 5fach Versiegelung des Briefes!
Desweiteren liegt hier eine Teil-Barfrankatur vor! Der Wertstempel der Ganzsache reichte für den einfachen Brief für die erste Entferungsstufe aus. Dazu kommen noch 5 Sgr für die Wertdeclaration, welche leider fast unkenntlich gemach wurden.

Verwendet wurde er so ab 1859 - bis dahin war die Entwertung mit Tintenstrich vorgeschrieben.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Cantus Am: 23.06.2013 12:53:06 Gelesen: 71649# 25 @  
Ich zeige heute eine Auswahl von Belegen, die in der Zeit von etwa 1870 bis 1900 einen Poststempel von Wrietzen / Wriezen erhielten. Es ist mir bisher leider nicht gelungen, ein exaktes Datum in Erfahrung zu bringen, zu dem die jeweilige Stempelform wechselte, aber die folgenden Beispiele lassen zumindest Näherungswerte zu.

Einige der gezeigten Belege dieser und auch noch späterer Jahre weisen allerlei Verfärbungen oder sonstige Beschädigungen auf, ich schätze mich aber glücklich, sie überhaupt in meine Sammlung eingefügt haben zu können. Alle Belege, die (bis etwa 1930) nach Wuschewier gelaufen sind, stammen aus einem echten Dachbodenfund.

Als wir 1994/95 hierher ins Dorf zogen, wohnte schräg gegenüber ein altes Ehepaar, das allgemein im Dorf verschrien war und gemieden wurde. Wir jedoch, nicht mit irgendwelchen Vorurteilen behaftet, fanden recht schnell Kontakt und erhielten schließlich sogar einen Schlüssel zum Grundstück. Nach dem Tod der beiden wollte ich den Schlüssel bei einer der Töchter zurückgeben und erhielt dafür die Erlaubnis, mich im Haus noch nach Brauchbarem umzuschauen. Da war fast nichts, und als wir eigentlich schon gehen wollten, fiel mir auf dem Dachboden ein Fensterladen mitten in einer Wand auf. Es stellte sich dann heraus, dass sich dahinter ein Geheimzimmer befand, das zeitlebens niemand außer dem Hausherrn betreten durfte. Der Raum war völlig fensterlos und überall lagen Mörtelreste, Ratten- und Mäusekot und anderer Dreck und der Raum war zudem übervoll mit meist alten Spinnweben versehen.

Ich als alter "Schatzsucher" habe mich davon aber nicht abschrecken lassen und durfte dann - nach erster Sichtung - insgesamt zwei hoch beladene Schubkarren mit Diversem aus Papier zu mir nach Hause befördern. Es folgten mehrere Wochen, in denen jedes einzelne Blatt gesichtet und, soweit möglich, gesäubert wurde; neben alten Zeitungen, hundert Jahre alten Rechnungen und Anderem mehr ergab sich schließlich eine - wenn auch lückenhafte - postalische Dokumentation ab 1826 bis etwa 1930. Das war eine vermutlich einmalige Chance und ich bin froh, sie genutzt zu haben, denn anschließend wanderte alles, was sich noch im Haus befand, auch z.B. das Inventar einer etwa 100 Jahre alten Schmiedewerkstatt, in den Müll.

Nun aber zu meiner Belegeauswahl.

Der erste Brief, der einen Doppelkreisstempel von Wrietzen trägt, wurde am 22.9.1870 nach Beierfeld bei Schwarzenberg befördert. Zur Frankatur wurde eine Marke zu "Ein Groschen" vom Norddeutschen Postbezirk verwendet (Mi. 16)



Am 26.9.1872 wurde ein Ganzsachenumschlag des Deutschen Reiches von Wrietzen nach Goslar geschickt (Mi. U 3). Der rückseitige Adressaufkleber weist als Absender den "Raths-Maurer & Zimmermeister Neubary" aus.



Natürlich wurden auch Ganzsachen-Postkarten verschickt (Mi. P 1); diese hier lief am 8.11.1873 von Wrietzen nach Nordhausen.



Der folgende Brief lief als portopflichtige Dienstsache des Königlich Preußischen Kreis-Gerichts in Wrietzen am 9.2.1874 nach Wuschewier. Zur Frankatur diente eine Marke des Deutschen Reiches zu "Ein Groschen" (Mi. 19).





Im Jahr 1875 wurde ein neuer Einkreisstempel in Gebrauch genommen; gleichzeitig wurde ab diesem Zeitpunkt die Schreibweise von Wrietzen in - das bis heute geltende - Wriezen geändert. Die folgende Karte, nochmals eine P 1 vom Deutschen Reich, lief am 17.4.1875 von Wriezen nach Oberndorf an der Oste in der Provinz Hannover.



Gustav Barnitzke schickte am 27.11.1880 eine Ganzsachenpostkarte P 10 von Wriezen nach Berlin.



Am 31.8.1888 wurde dieser Ganzsachenumschlag des Deutschen Reiches (Mi. U 12 A) von Wriezen nach Berlin befördert.



Hier noch eine Ganzsachenpostkarte, Mi. P 30 I, gelaufen am 30.12.1891 von Wriezen nach Berlin.



Schließlich noch ein Brief des Amtsgerichts in Wriezen an den Eigenthümer Ernst Kunkel in Wuschewier. Der Brief wurde am 12.2.1896 in Wriezen abgestempelt und erhielt am 13.2.1896 in Sietzing seinen Eingangsstempel, bevor er in Wuschewier zugestellt werden konnte.





Mein erster Beleg aus der Zeit nach 1900 trägt eine wiederum geänderte Stempelform, doch davon ein anderes Mal mehr.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 19.08.2013 00:33:06 Gelesen: 71194# 26 @  
Heute einige Belege aus den ersten zwanzig Jahren des vorigen Jahrhunderts.

Der erste Beleg in meiner Sammlung, der einen Kreisstegstempel mit Gitterbogen oben und unten trägt, datiert vom 28.7.1901. Die Karte lief als Feldpost (kleiner handschriftlicher Eintrag mittig oben) von Wriezen nach Luckau in der Lausitz.



Als Nächstes folgt eine Pfingstkarte, die am 21.5.1907 von Wriezen nach Strausberg befördert wurde. Interessant finde ich dabei die Information, dass es damals eine Perlmuttfabrik in Strausberg gab. Mir sind zwar Gegenstände aus Perlmutt bekannt, dass es aber zur Verarbeitung des Rohmaterials offenbar spezielle Fabriken gab, war mir bisher völlig unbekannt.



Es folgt eine Ganzsachenpostkarte, die der Schuhmacher Hugo Winne am 15.5.1911 von Wriezen nach Neu-Ruppin gesandt hat. Bei dem Stempel fallen in den oberen und unteren Randlinien des Steges deutliche Beschädigungen auf; diese Beschädigungen findet man in unveränderter Form noch in vielen weiteren Stempeljahren.



Auch Pakete wurden damals verschickt. Hier eine Paketkarte mit (leider etwas verwischtem) Stempel vom 19.5.1913; das Paket wurde von Wriezen nach Hermsdorf bei Berlin, heute Berlin-Reinickendorf, verschickt. Im Gegensatz zu "normalen" Postsendungen wurde hier die Frankatur mit einem Kreisstempel entwertet.



Am 16.4.1919 musste ein Faltbrief des Amtsgerichts Wriezen nach Groß-Barnim, heute ein Ortsteil von Neutrebbin, befördert werden. Der Inhalt des Schriftstückes weist auf eine Grundbuchangelegenheit hin.






Zum Schluss für heute noch ein Schriftstück, das eine Testamentsangelegenheit betrifft; es wurde am 11.8.1920 von Wriezen nach Berlin geschickt; den Inhalt bilde ich nur auszugsweise ab. Warum hier noch Dienstmarken des Deutschen Reiches zugeklebt werden mussten, entzieht sich meiner Kenntnis.



Belege für die Zeit von 1921 bis 1932 folgen demnächst.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 08.09.2013 02:54:37 Gelesen: 70939# 27 @  
Bevor ich in den nächsten Abschnitt der Postbelege einsteige, will ich euch zwei Notkassenscheine zeigen. Der erste datiert vom 20.8.1919 und sollte seine Gültigkeit bis zum 31.12.1921 behalten, ich glaube jedoch nicht, dass das sinnvoll war, denn in der Zwischenzeit hatte die Geldentwertung begonnen und die ursprünglichen 25 Pfennig hatten bereits an Wert verloren.



Der zweite Schein datiert vom 1.10.1921 und sollte bis zum 30.9.1922 seine Gültigkeit behalten. Wie unschwer festzustellen ist, war hier die beabsichtigte Gültigkeitsdauer schon erheblich kürzer angesetzt worden.

Dieser Schein zu 50 Pfennig trägt auf der Vorderseite eine umlaufende Inschrift, die recht gut die damalige Stimmung in der Bevölkerung widerspiegelt. Der Text lautet:

Daß hier Verkehr, will nur so scheinen, Zum Lachen ist's, doch auch zum Weinen. Seit Polen Schlesiens Kohlen 'nommen, Sind wir hier auf den Hund gekommen.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 10.09.2013 23:27:03 Gelesen: 70898# 28 @  
Heute zwei Einlieferungsscheine zur Geldbeförderung, beide aus dem Jahr 1916. Beim Briefverkehr war zu dieser Zeit die Verwendung von "Kreisstegstempeln mit Gitterbogen oben und unten" anzutreffen, verwendet wurde der Kennbuchstabe a. Beim ersten Einlieferungsschein vom 28.10.1916 kam ein ebensolcher Stempel zur Anwendung, allerdings mit dem Kennbuchstaben b. Nur einen Monat später jedoch, am 24.11.1916, dokumentierte die Post die Geldaufgabe mit einem einfachen "Kreisstempel", also einer Stempelart, die eigentlich seit der Jahrhundertwende außer Betrieb war. Ich vermute, dass es sich dabei um eine Notmaßnahme handelte, da der I. Weltkrieg bereits drei Jahre dauerte und ein passender Ersatzstempel möglicherweise nicht oder nicht schnell genug beschafft werden konnte.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 23.09.2013 22:48:12 Gelesen: 70764# 29 @  
Guten Abend miteinander,

ich möchte euch heute einige Belege vorstellen, die Poststempel ab dem Jahr 1921 tragen. Zunächst eine Karte vom 21.2.1921, geschrieben in Schulzendorf, einem Dorf auf der Anhöhe über Wriezen, heute eingemeindet, damals noch eigenständiges Dorf, mit Poststempel von Wriezen und adressiert an eine Adresse in Templin. Zur Frankatur von 40 Pfennig dienten Mi. 159, 162.



Als Nächstes folgt eine Ganzsachenpostkarte zu 30 Pfennig, geschrieben von der Firma Linke in Wriezen und am 14.3.1921 von dort nach Mühlhausen in Thüringen gesandt. Mit der rückseitigen Bestellung wird Textilware geordert.



Schließlich noch eine Geburtstagskarte vom 11.9.1921, gelaufen nach Berlin als Drucksache und daher nur mit 15 Pfennig frankiert. Als Frankatur dienten
Mi. 140, 141.



Am 26.8.1922 verließ eine Ganzsachenpostkarte P 153 I mit Zusatzfrankatur Mi. 180 den Abgangsoprt Wriezen und wurde nach Groß-Lichterfelde, einem Ortsteil im Süden von Berlin, gesandt. Das Gesamtporto für die Karte betrug nun schon 1 Mark 50 Pfennige.



Es folgt ein Briefumschlag, gelaufen am 8.11.1922 als Einschreiben von Wriezen nach Hamburg. Das Porto betrug insgesamt 12 Mark, verwendet wurden zwei Marken zu je 6 Mark, Mi. 228.



Das Jahr 1923 wird nun durch zwei Umschläge dokumentiert, die verschiedene eingedruckte Absender tragen. Zunächst ein Umschlag der "Potsdamer Credit-Bank, Filiale in Wriezen", gelaufen am 22.3.1923 von Wriezen an die Deutsche Bank in Berlin. Das Porto betrug 100 Mark, verwendet wurde Mi. 247.



Der zweite Briefumschlag datiert vom 10.12.1923, also kurz nach Einführung der neuen Währung zum 1.12.1923. Absender war die Seifenfabrik Rudolf Herrmann in Wriezen, die hiermit ein Einschreiben nach Buchholz in Sachsen schickte. Die Frankatur beträgt nun wieder nur 30 Pfennig, dargestellt durch Mi. 340, 341.



Einen Postbeleg aus dem Jahr 1924 besitze ich nicht, aus dem Jahr 1925 nur einen kleinen Briefumschlag, der am 9.8.1925 von Wriezen nach Eberswalde geschickt worden war. Als Porto von 10 Pfennig diente Mi. 357.



Nun ein Umschlagbrief, geschrieben in Neukietz, einem kleinen Dorf in der Nähe von Wriezen, im Oderbruch gelegen. Der Brief war an den Deichhauptmann des Oderbruchs in Bad Freienwalde adressiert. zur Frankatur wurde eine Dienstmarke des Deutschen Reiches zu 10 Pfennig in rot, Mi. 101, verwendet. Der Poststempel datiert vom 6.2.1926.



Weitere Belege folgen in Kürze.

Viele Grüße
Ingo
 
muemmel Am: 23.09.2013 23:36:57 Gelesen: 70757# 30 @  
Salut Ingo,

Hut ab für die Belege, die Du hier vorstellst und auch die Informationen zur Region Oderbruch.

Doch habe ich eine Bitte, die Belege aus der Inflationszeit auch in die Belege-Datenbank "inflaseiten.de" einzustellen. Auch wenn sie bzgl. Versandart keine Granaten sind, stellen sie doch aufgrund ihrer Orte Belege dar, die man nicht alltäglich findet.

Schönen Gruß
Harald
 
Cantus Am: 24.09.2013 02:59:31 Gelesen: 70750# 31 @  
@ muemmel [#30]

Hallo Harald,

angeregt durch dein Infla-Forum habe ich in den letzten Monaten allerlei Belege herausgesucht und zusammengefasst (ohne Ganzsachen), die sämtlich der deutschen Infla zuzuordnen sind und inzwischen schon einen großen Lindner-Doppelordner füllen; dabei sind aber weder meine Heimatbelege noch irgendwelche Bankbelege noch Zudruckbriefe noch gelaufene Ansichtskarten aus der Zeit, sondern lediglich das, was zwischendurch immer mal wieder angefallen ist. Leider habe ich trotz Rentnerdasein bisher nicht die Zeit gefunden, auch alles das noch einzuscannen und hochzuladen, irgendwann in der Zukunft will ich es aber auch noch nachholen; momentan fülle ich statt dessen die Stempeldatenbank.

Die paar Belege von Wriezen, die ich vorhin gezeigt habe, werde ich dir gerne in die Datenbank einstellen und auch in Zukunft, wenn andere Orte im Mittelpunkt stehen, darauf achten, dass auch das Infla-Forum nicht leer ausgeht.

Viele Grüße
Ingo
 
wajdz Am: 04.10.2013 00:07:52 Gelesen: 70616# 32 @  
Hallo Ingo,

sind die beiden Stempel für Dich von Interesse? Leider nur als Ausschnitt vorhanden.



MfG Jürgen -wajdz-
 
Cantus Am: 04.10.2013 01:10:46 Gelesen: 70609# 33 @  
@ wajdz [#32]

Hallo Jürgen,

das passt zwar nicht ganz hierher, aber dennoch besten Dank für das Angebot. Schwedt ist vorhanden, Neusalz fehlt mir noch. Du findest mich im Telefonbuch unter Neutrebbin.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 09.10.2013 00:26:07 Gelesen: 70455# 34 @  
Heute einige wenige Belege aus dem Zeitraum 1929 bis 1931. Es ist schon merkwürdig, dass aus der Zeit der Germaniafrankaturen relativ viel Belege die Zeit überdauert haben, man das aber von versandten Belegen aus der Zeit von 1924 - 1932 nicht so sagen kann.

Zunächst ein Brief des Amtsgerichts in Wriezen, freigemacht mit einer Dienstmarke zu 15 Pfennig in lilarot, Mi. 124. Der Brief ging an eine Adresse in Berlin nahe dem Alexanderplatz.; der Poststempel datiert vom 23.5.1929. Rückseitig findet sich ein leider grob beschädigtes Siegel des Preußischen Amtsgerichts in Wriezen.



Der zweite Umschlag stammt aus einem echten Dachbodenfund; dem Umschlag kann man unschwer ansehen, dass der Empfänger mit Sicherheit kein Sammler war. Absender des Briefes war die Kreisbank Oberbarnim, Filiale Wriezen, die hier am 22.11.1929 einen Brief an den Bauern Willy Jahn in Wuschewier geschickt hatte. Der Umschlag trägt zwar allerlei Beschädigungen mit sich herum, es ist aber bisher der einzige Beleg der Kreisbank Oberbarnim / Wriezen, den ich bisher auftreiben konnte.



Das Jahr 1930 kann ich lediglich mit einem einzigen Brief dokumentieren. Dieser Umschlag vom 2.6.1930 war an den Deichhauptmann des Oderbruchs in Bad Freienwalde gerichtet. Zur Frankatur wurde wiederum eine Dienstmarke Mi. 124 verwendet.



Zum Schluss ein Brief vom 9.4.1931, den der Obergerichtsvollzieher Pflug aus Wriezen an den Landwirt Albert Schure in Grossbarnim, heute ein Ortsteil von Neutrebbin, schickte. Der Brief war eigentlich eine portopflichtige Dienstsache, da aber keinerlei Porto vom Absender bezahlt worden war, musste der Empfänger eine Nachgebühr von 15 Pfennig (roter Kastenstempel, blaue handschriftliche Eintragung einer 15) entrichten. Rückseitig findet sich ein gestempeltes Dienstsiegel, das dem Papiersiegel des Amtsgerichts stark ähnelt. Es trägt die umlaufende Inschrift "GERICHTSVOLLZIEHER A.D. PREUSS. AMTSGERICHT WRIEZEN".



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 29.11.2013 00:00:53 Gelesen: 69667# 35 @  
Poststücke aus der Zeit zwischen 1932 und 1945 sind erstaunlich selten aufzutreiben. Hätte ich hier im Dorf nicht das Glück gehabt, einen umfangreichen Nachlass übernehmen zu können, wäre wohl kaum etwas dagewesen, um es hier zeigen zu können. So jedoch sind allerlei Belege vorhanden, die ich in zeitlicher Abfolge hochladen will.

Ich beginne mit einem einfachen Brief, der am 18.1.1932 von Wriezen nach Berlin geschickt worden war. Zur Frankatur diente eine Marke zu 15 Pfennig aus der Reichspräsidentenserie, Mi. 414.



Als Nächstes folgt ein Umschlag des Amtsgerichts Wriezen, der zusammen mit einer Postzustellungsurkunde am 7.6.1934 von Wriezen an den Notar Lachmann in Berlin C 2 gesandt worden war. Rückseitig wurde der Umschlag mit dem 1934 noch gültigen blauen Papiersiegel des Amtsgerichts Wriezen gesichert. Zur Frankatur des Umschlages wurden zwei Dienstmarken des Deutschen Reichs verwendet, Mi. 103 und 133.



Am 25.2.1935 schickte die FÜTTAG GmbH einen Brief nach Kindelbrück in Thüringen; der Brief wurde mit zwei Marken zu je 12 Pfennig freigemacht (Mi. 567).



Am 21.9.1935 schickte die Gerichtskasse Wriezen eine Kostenforderung an Frau Jahn in Wuschewier; auf diesem Umschlag ist das Amtssiegel mit Handstempel abgeschlagen.





Ein aus Forst in der Lausitz in Wriezen eingegangenes Telegramm wurde postamtlicherseits am 21.4.1936 mit Briefumschlag an den Empfänger zugestellt. Der Umschlag trägt rückseitig die aufgedruckte Forderung, bei eiligen Sachen das Telegramm zu verwenden.





Am 5.8.1936 ist noch das bisherige Amtssiegel des Amtsgerichts Wriezen in einem Dienstumschlag eingeprägt.



Am 8.8.1936 schreibt wiederum die Gerichtskasse Wriezen an Frau Jahn. Die Entwicklung im Dritten Reich hat nun auch im Dokumentarbereich dazu geführt, dass neue Dienstsiegel eingeführt worden waren, und zwar sowohl als Handstempel als auch als Papiersiegel.



Am 6.10.1937 schreibt Richard Bursche an Willi Jahn in Wuschewier; er war sich wohl nicht so ganz sicher, wie denn nun der Vorname geschrieben würde.



Es folgt ein Fensterumschlag des Amtsgerichts Wriezen vom 6.1.1938, auf dem das aktuell gültige Amtssiegel vorderseitig aufgedruckt ist.



Am 17.3.1938 schickt die Kirchenbuchstelle in Wriezen eine vorgedruckte Zwischennachricht an Dr. Arnolds in Berlin.



Es folgt ein einfacher Briefumschlag vom 24.10.1938, gelaufen von Wriezen nach Lüdenscheid.



Bei der Karte vom 11.4.1942 kann man die Postbeamten bewundern, die diese hingeschmierte Adresse entziffern und die Karte dem rechtmäßigen Empfänger zuleiten konnten.



Das Jahr 1943 kann ich mit zwei Paketkarten dokumentieren. Beide Sendungen waren an eine Adresse in Ehrwald in Tirol gerichtet. Das erste Paket lief am 28.7.1943 als Eilsendung mit Aufkleber "Dringend". Die Paketgebühren wurden mit zwei Marken zu insgesamt 1,60 Reichsmark beglichen (Mi. 797, 799).



Für das zweite Paket, das am 17.9.1943 aufgegeben wurde, waren 3,50 Reichsmark zu bezahlen (Mi. 796, 799, 800)



Aus dem Jahr 1944 besitze ich nur die folgende Postkarte, die am 25.5.1944 von Wriezen mit Feldpost nach Berlin geschickt worden war.



Belege aus den Jahren nach dem Ende des 2.Weltkriegs werden demnächst von mir vorgestellt werden.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 16.12.2013 02:29:04 Gelesen: 69198# 36 @  
Heute folgen Belege aus der Zeit bis zur deutschen Wiedervereinigung. Dabei gibt es zeitlich ein Riesenloch zwischen etwa 1950 und etwa 1965, denn aus der Zeit habe ich trotz intensiven Bemühens nur einen einzigen Umschlag auftreiben können. Entweder wurden damals alle Postbelege vernichtet (viele heizen damit heute noch ihre Öfen an) oder die Marken wurden schlicht abgelöst und der Rest entsorgt. Zum Glück habe ich aber wenigstens ein paar Belege aus den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg finden können, die ich sämtlich eingescannt habe.

Zunächst ein Einschreiben, gelaufen am 20.4.1946 mit Not-R-Zettel von Wriezen nach Berlin. Die Frankatur von insgesamt 84 Pfennig wird durch je zwei Marken der Gemeinschaftsausgabe abgedeckt. Rückseitig finden sich der Absender sowie der Berliner Ankunftsstempel vom 26.4.1946.



Mi. 919(2), 928(2)

Es folgt ein Briefumschlag, der am 23.9.1946 von Wriezen nach Berlin geschickt worden war. Absender war der Sack- und Kohlenhändler Paul Kemp; es war damals der Handel mit Säcken oder Körben noch recht weit verbreitet. Das Porto wurde durch drei Marken zu je 8 Pfennig der Freimarkenserie "Berliner Bär", die auch in der OPD Potsdam ihre Gültigkeit hatte, abgedeckt.



Mi. 3A(3)

Es folgt ein Briefumschlag, der vom Wriezener Polizei-Revier II am 22.6.1948 an den Generalstaatsanwalt beim Landgericht Berlin geschickt worden war. Hier wurde mit mehreren Freimarken der Gemeinschaftsausgaben das Porto von insgesamt 24 Pfennig abgedeckt.



Mi. 912(2), 915(4)

Nun ein bemerkenswerter Umschlag mit Poststempel vom 3.3.1948, der aus dem absoluten Einfluss- und Weisungsbereich der sowjetischen Besatzer, denn nur so kann Wriezen zum damaligen Zeitpunkt gesehen werden, an den "Suchdienst für vermisste Deutsche in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands" im damaligen West-Berlin geschickt worden war.



Gemeinschaftsausgaben, Mi. 925

Es folgt ein Brief vom 26.9.1948, geschickt von Wriezen nach Berlin an ein Papier- und Briefmarkengeschäft.



Sowjetische Zone - Allgemeine Ausgaben, Mi. 190

Als letzten Brief der 1940er Jahre kann ich einen Wriezener Ortsbrief zeigen, der am 9.5.1949 per Einschreiben vom Wiener Café (das gibt es heute nicht mehr) an das Bauamt beim Rat der Stadt geschickt worden war. Auch hier wurden Marken der Sowjetische Zone - Allgemeine Ausgaben verwendet.



Mi. A195, 218

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 16.12.2013 03:07:58 Gelesen: 69197# 37 @  
Nun noch die restlichen Belege. Als Erstes ein Brief vom 17.9.1955 der Kreissparkasse Bad Freienwalde, Zweigstelle Wriezen, an die Kreissparkasse Werneuchen. Der Briefumschlag wurde mit einer Dienstmarke der DDR zu 20 Pfennig freigemacht.



Mi. 22xX

Es folgt ein ZKD-Brief vom VEB Landbaukombinat Frankfurt/Oder mit Sitz in Wriezen an das VEB Kombinat "Fortschritt" in Bischofswerda. Der Brief wurde am 16.6.1966 in Wriezen aufgegeben, wurde dann nur eine Stunde später im Zentralpostamt in Bad Freienwalde nochmals mit Poststempel versehen, ehe er seine weitere Reise antreten konnte.



Als Nächstes eine Wirtschafts-Drucksache vom 3.11.1977, gelaufen vom Wriezener Betrieb der VdgB Kombinat Milchwirtschaft an die LPG in Sietzing.



Mi. 1853

Nun eine Ganzsachenpostkarte zu 10 Pfennig, gelaufen am 29.3.1979 von Wriezen nach Wuschewier.



Mi. P 79

Im Jahr 1987 feierte Wriezen sein Jubiläum aus Anlass "650 Jahre Stadtrecht". Dazu wurde eine Ganzsachenzudruckkarte aufgelegt und an Interessierte mit passendem Sonderstempel abgegeben.



Am 6.3.1989 wurde ein Brief an den Vorsitzenden der Tierproduktion der LPG Sietzing geschickt; die Freimachung erfolgte mit einer Sondermarke zu 20 Pfennig, die eine Szene aus dem Alltag der Post zeigt.



Der Rat der Stadt Wriezen schickte am 27.8.1990, also recht kurz vor der deutschen Wiedervereinigung, einen Brief an die "Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung in Köln"; das Land Brandenburg wurde damals und noch für viele Jahre vom Bundesland Nordrhein-Westfalen partnerschaftlich beim Aufbau seiner Verwaltung unterstützt.



Mi. 3323

Wriezener Belege aus den letzten zwanzig Jahren seit der Wiedervereinigung werden demnächst hier vorgestellt, bevor ich mich dann den ersten Dörfern der Umgebung widmen kann.

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 13.02.2014 02:52:51 Gelesen: 68382# 38 @  
Guten Tag allerseits,

ich will euch heute noch ein paar Belege und einige Freistempel aus der Zeit nach der Wende zeigen. Sie datieren sämtlich aus der Zeit von 1992 bis 2005, danach habe ich mich nicht mehr um Belege aus Wriezen bemüht, Anderes stand im Vordergrund.

Zunächst einige Amtsbriefe aus der Zeit um 2000, mit denen Lohnsteuerkarten oder Wahlunterlagen zugestellt wurden. Das erste Bild zeigt zwei Umschläge, die verschiedene Stempel tragen; dabei liegt der kleinere Stempel zeitlich weiter in der Vergangenheit. Im zweiten Bild sieht man, dass da nicht mehr "Entgelt bezahlt" aufgestempelt, sondern inzwischen aufgedruckt worden war. Das dritte Bild zeigt schließlich einen gleichartigen Umschlag, der jedoch nicht mehr mit der Deutschen Post, sondern mit dem privaten Postdienstleister "Oderlandbrief" befördert und zugestellt worden war.







Der Oderlandbrief hatte in der Frühzeit keinen üblichen Absenderfreistempel, sondern nur einen einfachen Firmenstempel mit zusätzlichem Datumsstempel, wie im folgenden Bild zu sehen ist. Die Abbildung zeigt einem Briefausschnitt, das Datum 27.Juni 2002 stammt vom Oderlandbrief, das Datum 29.6. ist eine Notiz des Adressaten.



Es folgt noch ein Briefumschlag, auf dem der AFS des Oderlandbriefes sauber abgeschlagen ist.



Es folgt nun ein Umschlag, der am 15.3.1996 von Wriezen nach Schulzendorf gelaufen ist. Schulzendorf war damals noch eigenständig, inzwischen jedoch bildet es einen Ortsteil von Wriezen.



Die folgende Karte hatte ich am 21.2.1998 an einen Rundsendeleiter geschickt, einige Jahre später fand ich sie dann als Auswahl wieder und habe sie für meine Sammlung entnommen.



In der weiteren Abfolge sind - bis auf eine Ausnahme - nur noch Absenderfreistempel zu sehen, die ich euch - sortiert nach den Absendern - vorstelle. Zunächst sind vier verschiedene AFS vom Amt Barnim-Oderbruch zu sehen; dieses Amt ist u.a. für meine Region zuständig. Die ersten beiden Stempel stammen aus der DM-Zeit, die letzten beiden aus der Euro-Zeit.









Es folgen zwei AFS von Firmen, dabei zeigt der Umschlag der BLG einen netten Stempelirrtum.





Als Nächstes sind drei verschiedene AFS der Notarin Frau Lerwe zu sehen.







Der Bürgermeister der Stadt Wriezen nutzte ebenfalls verschiedene Formen von Absenderfreistempeln.





Und natürlich gibt es in Wriezen auch zwei verschiedene Banken, hier ist der Stempel der damaligen Raiffeisenbank Wriezen, heute Teil der Volks- und Raiffeisenbank Fürstenwalde, Seelow und Wriezen.



Ich schließe nun den Abschnitt Wriezen mit einem netten Briefumschlag, den mir ein Jungsammler zum Weihnachtsfest 2005 zugeschickt hatte.



Demnächst kommen weitere Beiträge; dabei sollen zunächst die Dörfer des Oderbruches vorgestellt werden, die im Rahmen der Gemeindeneuordnung in den letzten zwanzig Jahren nach Wriezen eingemeindet worden sind.

Viele Grüße
Ingo
 

Das Thema hat 38 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2  oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.