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Thema: (?) (1063/1072/1078) Bahnpostmarken und Bahnpoststempel
Das Thema hat 1081 Beiträge:
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wajdz Am: 07.06.2013 23:39:42 Gelesen: 888504# 307 @  
Nach 306 Beiträgen ist es an der Zeit, auch mal Bahnpostwagen zu zeigen.

Dafür eignet sich gut der am 9. Febr. 1978 herausgegebene Zusammendruck „Posttransport früher und heute“, DDR MiNr 2299 bis 22302 als Viererkombination.

Für unser Thema besonders interessant die Marken 2301 (25) und 2302 (35)
mit der Darstellung von Bahnpostwagen 1896 und 1978.


 
wajdz Am: 07.06.2013 23:52:15 Gelesen: 888502# 308 @  
Zwei Bahnpoststempel mit unterschiedlicher Schreibung des Wortes Zug

BAHNPOST KARLSRUHE(BADEN)-FREUDENSTADT ZUG 3957 27.1.43

BAHNPOST BERLIN-SAALFELD(S) Zug 0039 11.1.44



MfG wajdz
 
filunski Am: 18.06.2013 16:24:47 Gelesen: 887624# 309 @  
Verehrte Bahnpostfreunde,

diese Briefvorderseite eines Briefes von London nach Lyon aus dem Jahre 1870 fiel mir kürzlich in die Hände.



Schöner Duplex-Aufgabestempel von London vom 8. Nov. 1870 und dann ein weiterer Stempel (wohl Durchgangs-/Transitstempel) aus Frankreich. Genau dieser Stempel ist der Grund wieso ich diesen Beitrag hier bringe und dessen Entschlüsselung mir nicht ganz klar ist.

Hier erst mal der Stempel etwas größer:



Der Abschlag erfolgte einen Tag nach der Aufgabe des Briefs am 9. Nov. 1870. Stempelinschrift ANGL(?) / AMB. CALAIS B .

Ich nehme an es handelt sich hier um einen Bahnpoststempel. AMB steht für "Ambulant" und ist die Bezeichnung für den Bahnpostwaggon. Aber auf welcher Strecke? Eventuell ein Zug auf einer Zugfähre (ANGL = Angleterre für England nach CALAIS)? Das B eventuell eine Strecken- oder Kursbezeichnung?

Vielleicht können die Bahnpostfachleute weiter helfen? :-)

Beste Grüße,
Peter
 
Mondorff Am: 18.06.2013 17:03:53 Gelesen: 887613# 310 @  
@ filunski [#309]

Salut Peter,

laut James Van der Linden >POSTVERTRAGSSTEMPEL< (1993) ist dies ein Grenzübergangsstempel, der mit der Nr. 134 registriert ist. Er ist mit den Buchstaben A bis H bekannt.

Scheinbar ist es so, dass nicht überall wo [I]Amb.
oder Ambulant d'rauf steht, auch Bahnpost gemeint ist. Von diesen "Bahnpoststempeln" gibt es im französischen Sprachraum eine überraschende Anzahl.

Philen Gruß
DiDi
 
filunski Am: 18.06.2013 17:08:43 Gelesen: 887609# 311 @  
@ Mondorff [#310]

Salut Didi,

herzlichen Dank für die Aufklärung zu meinem vermeintlichen "Bahnpoststempel". Da lag ich ja ganz schön daneben! :-(

Aber das Forum hilft da eben weiter. :-)

Schönen Gruß,
Peter
 
calliostoma Am: 18.06.2013 21:25:28 Gelesen: 887568# 312 @  
@ filunski [#311]

Hallo Peter,

hier mal ein französischer Bahnpoststempel, ein "Convoyeur" - Stempel wie sie üblicherweise auf kleinen Strecken mit Schaffner-Bahnpost verwendet wurden.



Gruß

Dirk
 
Mondorff Am: 18.06.2013 23:23:59 Gelesen: 887550# 313 @  
@ filunski [#311]

Hier, Peter, noch eine kleine Auswahl von Grenzübergangsstempeln - alle im Verkehr von oder nach Luxemburg:



VDL 1953 Luxembourg par Ambulant Bruxelles-Arlon, in schwarz, ein belgischer Stempel



VDL 1945 Luxembourg Ambulant Paris C, in schwarz, ein französischer Stempel



VDL 1948 Luxembourg Ambulant Erquelines D, in schwarz, ein belgischer Stempel



VDL 1946 Luxembourg Ambulant Forbach E, in schwarz, ein französischer Stempel



VDL 1944 Luxembourg Ambulant Forbach A

VDL = Nr. des Handbuchs von James Van der Linden

Herzlichen Gruß
DiDi
 
Michael D Am: 19.06.2013 09:51:47 Gelesen: 887501# 314 @  
@ Mondorff [#310]

"Laut James Van der Linden >POSTVERTRAGSSTEMPEL< (1993) ist dies ein Grenzübergangsstempel, der mit der Nr. 134 registriert ist. Er ist mit den Buchstaben A bis H bekannt.

Scheinbar ist es so, dass nicht überall wo [I]Amb. oder Ambulant d'rauf steht, auch Bahnpost gemeint ist. Von diesen "Bahnpoststempeln" gibt es im französischen Sprachraum eine überraschende Anzahl."


Wieso sollten das denn keine Bahnpoststempel sein? Grenzübergangsstempel wurden durchaus auch in ambulanten Eisenbahnpostämtern benutzt. Da gibt es auch Beispiele von Preußen zu.

Gruß
Michael
 
filunski Am: 19.06.2013 11:44:50 Gelesen: 887486# 315 @  
@ calliostoma [#312]
@ Mondorff [#313]
@ Michael D [#314]

Hallo zusammen,

Euch allen erst mal vielen Dank für die vielen Beispiele und weiterführenden Informationen. Mit meiner ursprünglichen Vermutung, es handle sich um einen Bahnpoststempel, dachte ich nach Euren Erklärungen falsch zu liegen. Oder etwa doch nicht ganz falsch, wenn ich mir da Michaels Kommentar anschaue?

Wenn es sich "nur" um einen Grenzübergangsstempel handelt (nicht Bahnpost), was bedeutet dann AMB., sowohl in meinem Beispiel, als auch in den anderen gezeigten Grenzübergangsstempeln? ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Michael D Am: 19.06.2013 17:30:31 Gelesen: 887430# 316 @  
Hallo zusammen,

die ausschlaggebende Unterscheidung ist:

Meint man Bahnpoststempel oder Kursstempel ?

In dem Bahnpoststempel-Katalog der Bahnpost-Arge sind nur Bahnpoststempel mit Streckenangabe aufgeführt (so auch der komplette Titel des Bandes). Dies wird auch in der Einführung erläutert.

Darüber hinaus gibt es weitere Bahnpoststempel, z.B. die Übernahme-, Stations-, Bahnpostamts- und eben die Grenzübergangsstempel. Dies alles sind Stempel, die der Bahnpost zuzuordnen sind. Die Bahnpost ihrerseits war von der "normalen" Post organisatorisch klar getrennt.

AMB steht für ambulant und das waren in klassischer Zeit die mobilen Eisenbahnpostbüros in den Zügen.

Es gab Grenzeingangsstempel, die ausschließlich von Bahnpostbüros verwendet wurden und demzufolge Bahnpoststempel waren.

Gruß
Michael
 
Mondorff Am: 20.06.2013 12:46:27 Gelesen: 887362# 317 @  
@ Michael D [#316]
@ filunski

Michael, das ist sicherlich alles richtig, was Du schreibst. Meine bisherigen "intimen" Kenntnisse zu diesen Stempeln kamen eben ausschließlich aus dem Handbuch zu den Grenzübergangsstempel von James Van der Linden - und der geht nicht sehr ins Detail zu den Abbildungen.

Nun habe ich mich etwas "schlau gemacht": Die in [#309] und [#313] vorgestellten Stempel sind Grenzübergangstempel, die von Postbeamten der Bahnpost beim Grenzübertritt (im nächstgelegen Umladebahnhof) gebraucht wurden. Dazu stand, z.B. in Nancy für die Linien nach Paris, im Bahnhof ein "geparkter" Bahnpostwagen bereit, in dem die Stempel auf jede ankommende Sendung aus dem Ausland angebracht wurden. Marken wurden damit, wenn überhaupt, nur zufällig berührt - die waren ja auch schon vorher entwertet.

Diese Grenzübergangstempel waren, zur Kontrolle der Portoverrechnung sehr wichtig - einen Allgemeinen Postverein, später UPU, gab es ja noch nicht.
Bei unmittelbar nacheinander eintreffenden Zügen, wurden die Säcke selbstverständlich gleich umgeladen, um dann im Bahnpostwagen bearbeitet zu werden. Dann musste es aber schnell gehen, weshalb es von den betreffenden Stempeln auch eine Anzahl Unterscheidungsbuchstaben gibt, die mehreren Postlern zugeordnet waren.



Streifbandzeitung mit rotem französischen Grenzübergangstempel Luxembourg Amb. Forbach B vom 27.9.1862.

Nochmals - ich bin kein Spezialist der Bahnpost und bitte meine, vielleicht voreilige Stellungnahme zu entschuldigen. Einen rezenten Luxemburger Bahnpoststempelkatalog haben wir auch (noch) nicht.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
filunski Am: 20.06.2013 13:27:30 Gelesen: 887348# 318 @  
@ Mondorff [#317]

"Nochmals - ich bin kein Spezialist der Bahnpost und bitte meine, vielleicht voreilige Stellungnahme zu entschuldigen"

Lieber Didi,

das macht gar nichts, so hast Du auch keinen "Tunnelblick" zu einem bestimmten Thema. :-) Herzlichen Dank und ein dickes Lob für Deine letzten Ausführungen zu diesem Stempel. Erspart mir viele weiteren Recherchen.

Egal welchen Namen das "Kind" (der Stempel) nun hat oder verdient, Grenzübergangstempel oder Grenzeingangsstempel oder Bahnpoststempel oder die vielleicht treffendste französische Bezeichnung dafür "cachet d'entrée en france", jetzt weiß ich (und wir alle) wie und wo er zustande kam. :-)

Beste Grüße,
Peter
 
Michael D Am: 20.06.2013 14:29:17 Gelesen: 887332# 319 @  
@ Mondorff [#317]

Hallo Didi,

ist doch kein Problem. Hoffe, meine Einwände sind nicht falsch rübergekommen, war nur positiv gemeint.

Schöne Zeitung mit dem Stempel, wird es auch nicht mehr so oft geben. :-)

Gruß
Michael
 
Gerhard Am: 20.06.2013 16:13:04 Gelesen: 887315# 320 @  
@ filunski [#309]

Und frankiert mit einer Mi-Nr.28 Platte 5 mit Breitrand; KW 66 € (nach GB-Spezial von 2004), von der Verwendungform mal ganz abgesehen.

Ein schönes Stück, Glückwunsch!

Gerhard
 
filunski Am: 20.06.2013 16:35:33 Gelesen: 887311# 321 @  
@ Gerhard [#320]

Hallo Gerhard,

herzlichen Dank für die Zusatzinformation. :-)

Für die Marke hatte ich mich bislang noch gar nicht weiter interessiert. :-(

Schöne Grüße,
Peter
 
Gerhard Am: 20.06.2013 18:31:30 Gelesen: 887290# 322 @  
@ calliostoma [#312]

Ja wenn man mit dem Lesen, mal nicht nachkommt. Ist diese Stempelform grundsätzlich Bahnstempel gewesen? Ich besitze einige davon in meiner Frankreichsammlung und womöglich auch unter meinen Doubletten; dann muß ich diese natürlich extra aufheben, das mache ich mit Bahnpoststempeln sonst auch.

Gerhard
 
calliostoma Am: 20.06.2013 19:52:41 Gelesen: 887278# 323 @  
@ Gerhard [#322]

Nicht zwangsläufig - es gibt auch andere - z.B. Bahnhofspostämter.

Bahnpost ist erkennbar an 2 Orten im Stempel mit einem "A" dazwischen.

Es gibt auch einen guten Katalog dazu, aber das ist dann schon sehr speziell.

Gruß

Dirk
 
DL8AAM Am: 20.06.2013 20:17:37 Gelesen: 887262# 324 @  
Nur zur Info, gerade gefunden:

Das Buch " A history of railway letter stamps; describing all varieties issued by the railway companies of Great Britain and Ireland under the authority of the postmaster-general" von Herbert L'Estrange Ewen aus dem Jahr 1901 ist frei in Internet online lesbar bzw. steht dort auch als PDF-Download zur Verfügung:

http://archive.org/details/cu31924030133486 bzw. als Direktlink zum PDF-File http://archive.org/download/cu31924030133486/cu31924030133486.pdf



Gruß
Thomas
 
JohannesM Am: 25.06.2013 20:32:45 Gelesen: 886834# 325 @  
Hallo Bahnpostgemeinde,

weiss jemand ob der Bahnpoststempel Leipzig-Doebeln-Dresden in der Gegenrichtung gleichlautend benutzt wurde in 1967. Und wenn ja - kann man an der Zugnummer die Richtung erkennen? Wenn ich mich recht entsinne gingen z.B. bei der Harzer Schmalspurbahn die geraden Zugnummern in die eine und die ungeraden in die andere Richtung.

Mit Sammlergruessen
Eckhard
 
calliostoma Am: 25.06.2013 21:59:21 Gelesen: 886811# 326 @  
@ JohannesM [#325]

Ungerade Zugnummer - Strecke
Gerade Zugnummer - Gegenstrecke

Gruß

Dirk
 
JohannesM Am: 25.06.2013 23:33:50 Gelesen: 886793# 327 @  
@ calliostoma [#326]

Vielen Dank, Dirk.

Das würde mit meinem Beleg dann passen. Bei der Harzer Schmalspurbahn, genauer bei der Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn war es genau umgekehrt, jedenfalls laut Juris Schmidt.

War das etwa bei jeder Strecke anders geregelt ?

Mit Sammlergrüßen

Eckhard
 
zockerpeppi Am: 26.06.2013 23:03:20 Gelesen: 886635# 328 @  
Zur Abwechslung möchte ich einen Bahnpoststempel hochladen. Den Beleg bekam ich von einem Kollegen und habe ihn schon in unserem Vereinsforum vorgestellt. Aber auch für Philaseiten Besucher dürfte er interessant sein.



Schimpach-Kautenbach - Zug 208//09.1.42 frankiert mit 12 Rpf Portostufe 1.10.1940 bis 20g

schönen Abend noch
Lulu

P.S diese Sorte Stempel gab es vor der Besetzung nicht. Wurden +/- im Oktober 1940 eingeführt

[Redaktionell aus dem Thema "Luxemburg: Deutsche Besetzung 1940 bis 1944" kopiert]
 
JohannesM Am: 27.06.2013 23:08:39 Gelesen: 886529# 329 @  
Hier ein Eilbrief, der gut den Postweg dokumentiert.



Aufgabestempel DRESDEN ??d, Durchgangsstempel DRESDEN 24d, Bahnpoststempel LEIPZIG-DÖBELN-DRESDEN b(Dank calliostoma wissen wir, daß die gerade Zugnummer umgekehrte Fahrtrichtung bedeutet), Bahnpoststempel LEIPZIG-SCHWERIN (bis Magdeburg), Bahnpoststempel MAGDEBURG-THALE(bis Halberstadt), weiter wohl mit der Bahn bis Wernigerode (eine Bahnpost nach Stapelburg gab es nur bis 1960) zuguterletzt Ankunftstempel WERNIGERODE c.

Vielleicht können die Dresden-Kenner etwas zu den beiden Dresdner Stempeln sagen, welches war das Aufgabepostamt und wo war das Postamt 24?

MfG Eckhard
 
Sachsendreier53 Am: 01.07.2013 10:48:59 Gelesen: 886156# 330 @  
Ansichtspostkarte aus Bad Nenndorf (Niedersachsen) vom 28.5.1909 mit Bahnpoststempel der Strecke Hannover-Weetzen-Haste, Zugnummer 558, 28.5.09



mit Sammlergruß,
Claus
 
calliostoma Am: 10.07.2013 15:12:48 Gelesen: 885030# 331 @  
Bahnpost auf der Schmalspurbahn FLENSBURG - KAPPELN (SCHLEI)- der Stempel wurde verwendet von 1886 bis 1946.

Die Ansichtskarte aus Glücksburg zeigt den Zug, einen Bahnpostwagen gab es nicht, das Postabteil befand sich im Packwagen hinter der Lok. Mit etwas Phantasie kann man den Briefeinwurf noch erkennen.



Gruß

Dirk
 

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