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Thema: Österreich - Formulare der Post des 19. Jahrhunderts
Das Thema hat 39 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 17.10.2014 16:45:06 Gelesen: 26992# 1 @  
Liebe Sammlerfreunde,

gerne würde ich hier die schönen Vordrucke der k. k. Monarchie sehen, seien sie frankiert, oder einfach nur so zustande gekommen.

Als Liebhaber postalischer Vordrucke hatte ich mich ja schon vor langem geoutet. Dass diese Besessenheit mal dazu führen würde, einen Beleg zu kaufen, der rein gar nichts mit Bayern zu tun haben würde, hätte ich bis vor kurzem allerdings noch nicht gedacht. Aber wir sind ja alle entwicklungsfähig ...





Ich zeige heute einen recommandirten Laufzettel aus Wien vom 22.6.1867 nach Bremen via Leipzig und Magdeburg, der portofrei transportiert wurde, weil es ein Dienst - Laufzettel war. Daher ist zu unterstellen, dass der Absender in Wien einst ein recommandirtes Schreiben nach Bremen abgelassen hatte, das aus seiner und der Sicht des Empfängers nicht angekommen war. Mit einem entsprechenden Schreiben des Empfängers in Händen war die kostenlose Absendung eines solchen Laufzettels möglich.

Der liebe @Magdeburger, im Gegensatz zu mir ein Computer - Könner vor dem Herrn, hat mir liebenswerter Weise den Riesenscan des Inhalts geschickt zusammen gesetzt, so dass man das Prachtstück im Forum A3 auch ganz sehen kann. Vielen Dank lieber Ulf für deine Mühewaltung.

Die Franchise P.S., Bayernsammler werden aufmerken, hieß hier natürlich nicht Partei - Sache, wie man meinen könnte, sondern Post - Sache und demonstrierte die Portofreiheit auf der Hin- und Rücksendung.

Warum Österreich keinen Reco - Stempel abgeschlagen hatte, weiß ich nicht. Sicherheitshalber hat das Preußen in Magdeburg wohl nachgeholt (vorne unten rechts).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 17.10.2014 18:40:13 Gelesen: 26975# 2 @  
@ bayern klassisch [#1]

Hallo BK,

in Österreich wurde normalerweise ein RECOM (oder ähnlicher Stempel) auf Nachfrageschreiben abgeschlagen, aber hier offenbar vergessen.

Hier eine Militär-Retourrecipisse Verona - Treviso von 1852 - auch ohne Recom-Stempel.







Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, die Teile am PC zusammenzusetzen, man erkennt glaub ich auch so dass der zweite und dritte Scan zusammengehören.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 17.10.2014 22:38:20 Gelesen: 26944# 3 @  
@ bignell [#2]

Hallo Harald,

auch ein sehr schönes Stück - immerhin portofrei gelaufen und ich kenne auch frankierte Retour - Recepissen und werde in ein paar Wochen auch eine zeigen können.

Vielen Dank für das klasse Stück.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 17.10.2014 23:04:03 Gelesen: 26940# 4 @  
@ bayern klassisch [#3]

Hallo BK,

das sieht dann so aus:



Hierbei handelt es sich um ein Fahrpost-Nachfrageschreiben, die Marke (10 Kreuzer Ausgabe 1860/61) ist viermal entwertet (2xPrag, Rakonitz, Bergreichenstein), oben rechts neben/über dem Prag-Stempel prangt der von Dir vermisste RECOM-Stempel (total verschmiert), links oben ist der RECOM besser lesbar.

Lg, harald
 
Cantus Am: 17.10.2014 23:18:58 Gelesen: 26938# 5 @  
Hallo zusammen,

Aufgabescheine oder Abgabsrecepissen von Österreich habe ich reichlich, Recepissen jedoch, die als Empfangsbescheinigung wie ein heutiger Rückschein dienten, nur vereinzelt, da ich in dieser Richtung bisher nicht gezielt gesammelt habe. Hier nun ein erstes Exemplar vom 13.3.1818, bei dem ich leider den Ort des Postamtes nicht entziffern kann. Die Rückseite des Formulars schmückt nur ein einziges handschriftliches Wort, das ich ebenfalls nicht eindeutig lesen kann; möglicherweise ist es eine Notiz des Postbeamten und soll "angezeigt" bedeuten.



Viele Grüße
Ingo
 
bayern klassisch Am: 17.10.2014 23:25:20 Gelesen: 26936# 6 @  
@ bignell [#4]

Hallo Harald,

ein Traum, ohne Wenn und Aber. Kann mich gar nicht sattsehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.10.2014 23:26:47 Gelesen: 26935# 7 @  
@ bayern klassisch [#6]

Hallo Ingo,

Angezd. lese ich hinten und der Ort in der Retour - Recepisse war Sternberg.

Auch ein sehr schönes Stück aus früher Zeit.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 17.10.2014 23:26:49 Gelesen: 26935# 8 @  
@ Cantus [#5]

Hallo Ingo,

die beiden Orte heissen Sternberg und Augezd [1], das Wort auf der Rückseite ebenso Augezd.

Lg, harald

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Ajezd
 
Cantus Am: 18.10.2014 00:36:34 Gelesen: 26925# 9 @  
Also, eine nähere Bestimmung des Abgangsortes dürfte wohl unmöglich sein. Was aber zu beachten ist, ist die Tatsache, dass es sich nicht um ein österreichisches, sondern um ein deutsches Formular handelt, denn Sternberg liegt rund 20 km östlich von Schwerin. Ich werde diese Recepisse deshalb entsprechend umsortieren.

Als Ersatz zeige ich heute eine Recepisse, die am 2.6.1886 in Wien ausgefertigt wurde. Die Vorderseite des Formulars hat dieselbe Farbe wie die Rückseite, aber mein Scanner weigert sich hartnäckig, das korrekt abzubilden.



Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 18.10.2014 00:47:40 Gelesen: 26923# 10 @  
@ Cantus [#9]

Hallo Ingo,

nein es handelt sich um ein österreichisches Formular, mit Sternberg ist Šternberk [1] gemeint.

Lg, harald

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%A0ternberk

Šternberk (deutsch Sternberg auch Mährisch-Sternberg) ist eine Stadt im Okres Olomouc in Tschechien. Sie liegt 16 Kilometer nördlich von Olmütz im Tal der Sitka
 
Cantus Am: 18.10.2014 00:54:15 Gelesen: 26920# 11 @  
@ bignell [#10]

Hallo Harald,

da hast du recht. Ich hatte das Wort "Ollmütz" links unten auf dem Vordruck übersehen.

Viele Grüße
Ingo
 
bignell Am: 18.10.2014 09:22:00 Gelesen: 26899# 12 @  
Hier eine Recepisse (Rückschein) aus Cologna aus 1855, Provinz Verona im Veneto, damals von Österreich besetzt:



Die 30 Centes-Marke wurde 15.3. in Cologna entwertet, am 16.3. in Legnano (ebenfalls Provinz Verona) nochmals entwertet - das war damals so vorgeschrieben bei Retourrecepissen, Einfachentwertungen sind seltener.
Der Empfänger hat den Erhalt des Poststückes rechts unten am 16.3. bestätigt, und rückseitig wurde die Recepisse am 17.3. bei Rückkunft in Cologna nochmals bestempelt.

Recepissen waren in der Monarchie lt Handbuch Ferchenbauer rein deutsch, rein italienisch oder zweisprachig: deutsch-latein, deutsch-ungarisch, deutsch-kroatisch, ab 1873 auch deutsch-böhmisch und deutsch-polnisch.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 18.10.2014 11:51:43 Gelesen: 26887# 13 @  
Sensationell, was hier alles an Schmankerl gezeigt wird. :-)

Eine habe ich noch von Wien nach Bayer. Krumbach und Retour. Ich zeige das ganze Ausstellungsblatt, weil der Text recht umfangreich ist.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 18.10.2014 12:03:01 Gelesen: 26885# 14 @  
@ bayern klassisch [#13]

Hallo BK,

naja so selten sind Retourrecepissen nicht, und meist noch recht gut erhalten, weil sie direkt ins Archiv gewandert sind.

Hier ein Gerichtsempfangschein Wien - Wagstadt:



Süss finde ich vorderseitig den Aufdruck "Bezahlt Nichts" aber rückseitig eine 10 Kreuzer-Marke.

Lg, harald
 

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