@ Richard Ebert
[#7]Zu dem was innerhalb der BDPh vorgeht kann ich wenig dazu berichten. Bin selber Mitglied in diesem Verein.
Bemerkenswert dagegen ist der Umgang des Königlichen Briefmarken Vereins zu London. Hier herrschte einst eine Elitäre Gruppe von Sammlern. Mitglied konnte man nur noch nach Einladung, ferner hätte er/sie eine ausgereifte Sammlung besitzen müssen. Zwischen 1990 und 1997 nahmen die Mitgliederzahlen stark ab. Meist durch den Tod, aber es gab auch eine nicht unerhebliche Zahl von Austrittserklärungen. Da ging es dann natürlich um Geld und Aufrechterhaltung der Kasse, hierzu waren die noch existierenden Mitglieder zur Kasse gebeten, vorab durch eine Erhöhung des jährlichen Beitrags, hinzu war jede eingeredet Spenden zu machen. Dies erfolgte entweder in Form vom Geld oder aber auch, nach dem Tode des Mitglieds wurde seine Sammlung zu Gunsten des Vereines veräussert.
Dies konnte auf die Dauer nicht standhalten. Da fand eine Rosenrevolution statt, nach und nach haben Jüngere die Führung des Vereins übernommen. Die Älteren waren beiseite geschoben, bzw auf Abgleisstellen gebracht. Zu der Führung haben sie nichts mehr zu sagen. Jeder kann von sich aus um Mitgliedschaft bewerben. Die Stimmung im Vereinshaus ist jetzt heiter und durchaus freundlicher geworden. Man wird mit Vorname angesprochen. Ergebnis, die Zahl der Mitglieder nimmt stetig zu. Noch in einigen Kreisen sind wir als Elitäre-Sammler betrachtet, aber es herrscht mehr Offenheit und wir sind den Anfängern sehr freundlich gegenüber. Was die Philatelie nur fordern und prägen kann.
Wenn ich Vorträge in Deutschland anhöre, sind diese meist sehr Formal und Didaktisch, für Fragen ist wenig Zeit, meist weil einer eine Laudatio von über eine halbe Stunde von sich gibt, schier unnötig. Der Ton bei uns ist weitaus freundlicher, keine Formalitäten, für Fragen ist etwa die selbe halbe Stunde frei. Eine Danksagung dauert höchstens 5 Minuten. Fazit die Anwesenden haben was dazu gelernt, und die Begeisterung, die sie fürs Hobby haben ist mit Verständnis bereichert.
Es wäre schon einen grösseren Fortschritt, wenn die Herren, die oben stehen, ansprechbarer waren, anstatt von sich Abweigerung, Verpönung, und kaum zu zaumender Verachtung den jüngeren Sammlern gegenüber zu geben. Nun, dass nicht alle so sind, ist mir klar, aber leider prägen zum Teil diese Vereinsmeier das Bild der Philatelie in der Öffentlichkeit.
Leider Gottes haben oft diejenigen mehr Zeit fürs Hobby als mancher, der wahrscheinlich freundlicher ist.
Spesen, solange diese die tatsächlichen Kosten erstatten, habe ich dagegen nichts einzuwenden, wenn aber der einer meint oder bedenkt, er solle durch Spesen eine Art Belohnung für seine Engagement erhalten, bin ich stark dagegen.
Steuerhinterziehung, Geldunterschlagung, oder Diebstahl, nenne man es so wie er will, es ist ungerecht und kann die Philatelie nur Schaden zufügen.
Bei Royal Mail belaufen die Zahl der Abonnierungen auf beinahe 3 000 000, ist natürlich weltweit, die Zahl derer, die in den Vereinen registriert sind, ist um die 100 000 (ABPS Mitglieder), wobei durch Mehrfachmitgliedschaft einige zwei, drei oder sogar viermal gezählt worden sind. Fazit, nicht jeder will einem Verein beitreten.
Diejenigen, die aber einem Verein beitreten möchten, müssen gefordert und geholfen werden. 5 jährige Kinder werden nicht aus der Schule ausgeschlossen, weil sie ihr ABC nicht wissen, warum sollen wir uns dann berechtigt fühlen mit Anfängern anders umzugehen.
Krass gesagt, die Führung muss den Kopf aus dem Arsch ziehen, frische Luft schnappen, umschauen, feststellen die Tatsachen haben sich geändert, und es wird Zeit sich neu anzupassen.
So ich hab nun genug gelabert.
Eure Meinungen hierzu wurde ich gerne hören.
mfG
Nigel