Thema: Rumänien für Sammler
Heinz 7 Am: 25.02.2018 13:37:49 Gelesen: 416300# 580@  
@ 10Parale [#579]

Ich freue mich, dass auch Du Einheiten von ungebrauchten Marken sammelst. Briefe und gestempelte Marken sind zwar hochinteressant, aber der Zauber, der von ungebrauchten Marken (vor allem von Einheiten!) ausgeht, hat mich immer in seinen Bann gezogen.

Die Katalogisierung der Notausgabe von Rumänien ist ein Beispiel, wie eine falsche Nummerierung zu völlig falschen Schlüssen führen kann.



Anbei ein sehr seltener Viererblock einer Michel Nr. 29 I. Bei Michel ist das katalogisiert wie folgt:

1871, 19. Nov. Freimarke Fürst Karl I. mit Vollbart im Oval, 10 Bani blau, Type I

Als Vergleich dazu die Marke Michel 29 II.



1872, 1. Aug. Freimarke Fürst Karl I. mit Vollbart im Oval, 10 Bani blau, Type II

Dass man zwei so unterschiedlichen Briefmarken dieselbe Hauptnummer geben kann, ist für mich nicht verständlich. Bei der Katalogisierung von Rumänien hat Michel (und Senf) vieles richtig gemacht, aber NICHT diese Katalogisierung! Diese zwei Marken sollten eigene Hauptnummern erhalten.

Im CMPR '74 ist die Ausgabe 1871 katalogisiert als Nr. 28, die Ausgabe 1872 als Nr. 34. Auch Zumstein (Bern) machte dies besser: 1871 = ZSt. 28, Notausgabe 1872 = ZSt. 34.

Es ist also Unsinn die Nr. 29 II als "billigste Sorte" der 10 Bani Vollbart zu bezeichnen; es sind zwei verschiedene Marken; ich denke, das sieht man ja auch. Heimbüchler behandelt die Ausgaben in seinem zweiten Handbuch 2002 auch getrennt:

Mi. 29 I auf Seite 268
Nr. 29 II auf Seite 301 ff.

Noch ein Hinweis: wenn Du die 29 I je zu dem Preis findest, den Heimbüchler in seinem Buch angibt (Euro 550), dann mein Tipp: sofort kaufen! Ein Viererblock ist extrem selten. CMPR wertet einen Viererblock mit Faktor 20 (Heimbüchler nur 5.5); die Bewertung CMPR trifft meines Erachtens viel besser zu.

Heinz
 
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