Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 19.08.2009 08:01:35 Gelesen: 1304950# 279@  
Ein Zeichen für lebendige Erinnerung - Domjubiläum Sonderbriefmarke offiziell vorgestellt

Von Michael Jacobs

Allgemeine Zeitung, Mainz (15.08.09) - Tausend Jahre nach seiner Weihe in den letzten Augusttagen des Jahres 1009 ist der Dom als Wahrzeichen der Stadt nun auch als philatelistisches Marken-Zeichen zu haben. In einer Feierstunde im Erbacher Hof stellte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesfinanzministerium, Karl Diller, gestern die Sonderbriefmarke "1000 Jahre Weihetag Mainzer Dom" offiziell vor. Das von dem Münchner Grafiker Ernst Kößlinger gestaltete Sonderpostwertzeichen für Kompaktbriefe im Wert von 90 Cent zeigt den Dom von Südwesten und wurde in einer Auflage von 5,6 Millionen Stück gedruckt. Seit gestern ist die Briefmarke in den Filialen der Deutschen Post erhältlich.

Der Mainzer Dom verkörpere nicht nur Stein gewordene deutsche Geschichte, sondern stehe mitten im Leben der Menschen, sagte Diller bei seiner Ansprache. Die Sondermarke zum Weihetag sei mittlerweile das zehnte deutsche Postwertzeichen, das direkt oder indirekt auf das Gotteshaus hinweise. So seien etwa 1947 und 1948 im noch französisch besetzten Land Rheinland-Pfalz zwei Dommotiv-Marken im Wert von 45 und 50 Pfennig erschienen. Die Nordansicht der romanischen Kathedrale ziert eine 40-Pfennig-Marke aus dem Jahr 1975 und erinnert unter dem Titel "1000 Jahre Mainzer Dom" an den Beginn der Bauarbeiten unter Erzbischof Willigis anno 975.

Karl Kardinal Lehmann erinnerte in seiner Festrede an die wechselvolle Geschichte der romanischen Kirche, die um den Weihetag herum durch einen Brand bis auf die Grundmauern zerstört wurde und im Verlauf der Jahrhunderte immer Schauplatz großer kirchlicher und weltlicher Versammlungen gewesen sei. Der Dom, so Kardinal Lehhmann, sei nicht nur eine "vergangene Wirklichkeit", sondern mit seinen unterschiedlichen architektonischen Stilrichtungen wie eine beständige Baustelle im Strom der Geschichte: "Der Dom geht mit den Zeiten und mit den Menschen." Durch die ununterbrochene Feier des Gotteslobs schlage die Liturgie eine beständige Brücke über die Jahrhunderte hinweg. Der Dom als wichtiges Dokument unserer Geschichte mache deutlich, "woher wir kommen, wem wir unsere Kultur und Geschichte verdanken". Als "Fingerzeig nach oben" verweise er aber auch auf irdische Verpflichtungen wie Rücksichtnahme und Solidarität.

Die Briefmarke sei ein außerordentliches gutes und geeignetes Zeichen, Aufmerksamkeit für die Geschichte zu wecken, "um die lebendige Erinnerung in unsere Gegenwart hinüberzutransportieren", sagte Kardinal Lehmann, ehe er sein rotes Weihetagsmarken-Album in Empfang nahm.

Die Sonderbriefmarke und weitere philatelistische Leckerbissen, wie Sondertstempel, speziell gestaltete und limtierte Briefumschläge mit Dommotiv, Klappkarten oder das Ersttagsblatt zum 1000. Weihetag können noch am heutigen Samstag ab 9 Uhr im Postzelt vor dem Haupteingang des Doms erworben werden.



Der Dom zum Anfassen: Karl Kardinal Lehmann feut sich über die Sondermarke, die in einer Auflage von 5,6 Millionen dem Mainzer Wahrzeichen bundesweite Aufmerksamkeit bescheren soll (Foto: Sascha Kopp)

(Quelle: http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/7245505.htm)
 
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