Thema: (?) (126) (139) Postleitzahlen - eine etwas andere Sammlung
volkimal Am: 16.06.2019 10:39:31 Gelesen: 63781# 102@  
Hallo zusammen,

normalerweise hat man bei Postsendungen ins Ausland das internationale Autokennzeichen vor die Postleitzahl gesetzt. Bei Post zwischen der Bundesrepublik und der DDR war das zum Teil anders. Ich glaube insbesondere in der Zeit größerer Spannungen zwischen den beiden Ländern war das anders. Da man sich dem anderen Land gegenüber nicht freundlich verhalten wollte hat man folgende Kürzel gewählt. Für Post von der Bundesrepublik in die DDR benutzte man das „X“ (die Unbekannten?). In umgekehrte Richtung war es die „0“ (die Null).









Zunächst zwei Postkriegs-Belege:

1) Empfängerort: „0“4714 Selm.
Der Ersttagsumschlag mit dem Text „Unbesiegbares Vietnam“ wurde von der Bundesrepublik abgelehnt und zurückgeschickt. Zu diesem Umschlag an Frau Schmölling - sie arbeitete bei der Post - gehört der Zettel mit der Erklärung.

2) Empfängerort: „X 402 Halle Saale“.
Die Postkarte mit der Vertriebenenmarke wurde zwar zugestellt, die Marke wurde von den Behörden der DDR allerdings vorher geschwärzt.

3) Empfängerort: 0 84 Regensburg.
Auf dem Eilbrief sieht man, dass Hans Busacker als Absender „DDR 75 Cottbus“ angegeben hat. Er benutzte also dort die normale Landesbezeichnung.

Zu dem Thema habe ich zwei Fragen:

1) Gab es entsprechende Verfügungen der Post in denen die unfreundlichen Kürzel „X“ bzw. „0“ offiziell vorgeschrieben wurden?

2) Von wann bis wann galten diese Kürzel?


Irgendwann hat man stattdessen „DDR“ bzw. „D“ vor die Postleitzahl geschrieben wie bei diesem meines Vaters an Frau Schmölling:



Wie man sieht war der Postkrieg war zu diesem Zeitpunkt noch nicht beendet. Auch die Marke „40 Jahre Eingliederung heimatvertriebener Deutscher“ wurde von der DDR nicht anerkannt und der Brief zurückgewiesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
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