Thema: Fälschungen zum Schaden der Post in Deutschland seit der Euroeinführung
Journalist Am: 22.04.2020 19:20:00 Gelesen: 78309# 107@  
@ Journalist [#106]

Hallo an alle,

im obigen Beitrag hatte ich ja schon angedeutet, das es neue Fälschungen gibt. Eine davon ist die 270 Cent naßklebend Fritz Bauer aus dem Jahr 2019 mit der Michelnummer 3502 herausgegeben am 2. November 2019. Es handelt sich dabei um eine naßklebende Briefmarke.

Erstmalig wurde dabei auch der EAN-Code mit gefälscht.

Zuerst einmal ein Bogenausschnitt der echten Marken (Oberteil) mit EAN-Code:



Vergleicht man nun die Marken unter UV 365 Nanometer so kann man keine Unterschiede erkennen, es fehlt hier auch die oft typische Lackierung, in der UV versteckt ist, trotzdem haben die gefälschten Marken fast identische UV-Eigenschaften, zumindest nach der ersten Schnellanalyse.

Eine Untersuchung mit einer 30-fach Lupe mit LED-Beleuchtung brachte so gut wie keine wesentlichen Unterschiede, die Fälschung wurde in sehr guter Qualität reproduziert.

Mit einer Phosporlampe kann man aber ansatzweise den ersten Unterschied erkennen:



Bei der echten Marke sind die seltenen Erden im Bereich des Körpers von Fritz Bauer ausgespart und nicht vorhanden - dies kann man ansatzweise mit einer Phosporlampe erkennen. Der auf diesem Foto scheinbar etwas grauere Bereich des Hintergrundes im Vergleich zum weißen Hintergrund im Bereich des EAN-Codes zeigt deutlich den Bereich in dem die seltenen Erden in einer Grundbeschichtung in einem farblosen Lack aufgetragen wurden.

Mit dem Infrarotlaserpointer werden diese Ergebnisse bestätigt.

Unter dem USB-Mikroskop kann man an vielen Stellen oft keine großen oder nur minimale Unterschiede feststellen wie die folgenden 3 Ausschnitte zeigen - links immer das Original - rechts die Fälschung:







Beim letzten Vergleich kann man zumindest unter der 1 von 1903 ansatzweise leichte Rasterunterschiede erkennen.

Soweit erste Infos zu dieser neuen Fälschung.

Bei der zweiten Fälschung aus der selben Quelle handelt es sich um eine vergleichbare sehr gute Fälschung mit ähnlichen Fehlern, die ansatzweise auch mit einer Phosporlampe erkennbar ist oder aber mit einen Infrarotlaserpointer eindeutig mangels Reaktion erkennbar ist.

Hier wurde erstmals eine Zuschlagsmarke gefälscht - weitere Details zu dieser Fälschung (die auch als solche vorliegt) folgen allerdings hier erst kurz vor der Veröffentlichung und Vorstellung dieser Fälschung in der nächsten philatelie in der Juniausgabe 2020. Sie müssen sich daher an dieser Stelle hier noch etwas gedulden - danke für ihr Verständnis.

Soweit für heute Neues aus der Fälscherküche - viele Grüße

Jürgen
 
Quelle: www.philaseiten.de
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