Thema: Hervorragende Sammlungen - Kap der Guten Hoffnung
Heinz 7 Am: 02.05.2020 12:48:01 Gelesen: 14155# 1@  
Liebe Leser,

ausführliche Beiträge zu den seltensten und wertvollsten Briefmarken der Welt weckten bei mir den Wunsch, einige Gedanken zu schreiben zu den besten Sammlungen von ausgewählten Gebieten. Aus aktuellem Anlass verglich ich ein paar Sammlungen zum Thema "Kap der Guten Hoffnung" (Südafrika).

Ein Blick in einen Michel-Katalog könnte uns schliessen lassen, dass dies eine recht überschaubare Materie sei. Ein, zugegeben: nicht ganz taufrischer Katalog (Jahr 1968/69, Übersee Band 2), zeigt uns folgende Ausgaben:

1853: 1. Ausgabe, Dreiecke, 4 Werte (Michel Nrn. 1-4)
1861: 2. Ausgabe, Dreiecke, Holzschnitte, 2 Werte (Michel Nrn. 5+6)
1864: Ergänzungswert; "vermutlich Probedruck"
1864 ff: 3. Ausgabe: Allegorie: "Hoffnung mit Anker" (viereckig) (Michel Nrn. 7 - 39)
1893: 4. Ausgabe: Allegorie: "Hoffnung stehend" (Michel Nrn. 40 - 50, 52)
1900: 5. Ausgabe: Kapstadt mit Hafen (Michel Nr. 51)

Die dritte Ausgabe kann man noch unterscheiden in "Marke mit Unrandungslinie" und "Marke ohne Umrandungslinie". Zu dieser dritten Ausgabe gibt es eine verwirrende Vielfalt von Wert-Aufdrucken.

Aber auch die Ausgabe 1853-1864, die bei Michel nur 6 Nummern umfassen, sind bei den britischen Spezialisten viel detaillierter katalogisiert. Stanley Gibbons listet statt 6 immerhin 22 Hauptnummern, wobei die berühmten Farbfehldrucke der Holzschnitte 1861 die Nummern 15 und 16 tragen und eine grosse, auffällige Retouche die Nummer 17. Dazu arbeitet Stanley Gibbons auch mit Zusatznummern (z.B. SG 7, 7a, 7b, 7c) für Papierabarten und Farbnuancen. Es wird rasch konmpliziert.

Mehrere grosse Sammler beschränkten ihre Sammlung sogar auf die berühmten "Triangulars" und vernachlässigten die 3. Ausgabe und fortfolgende ("Rectangulars"). Wer nun denkt, diese Beschränkung gebe nicht genug "Stoff" für eine interessante Sammlung, der kann rasch belehrt werden: es gibt beeindruckend umfangreiche Sammlungen nur der Nummern 1-22 (Nummern nach Stanley Gibbons).

Vermutlich nicht die finanziell wertvollste Sammlung von "Cape", aber sicherlich eine der schönsten (und sehr teuren) Sammlung trug ein Brite zusammen, der 1910-1982 lebte: Maxwell Joseph (später: Sir Maxwell Joseph FRPSL).



Er war Gründer einer grossen britischen Hotelkette (siehe: "Wikipedia (englisch)": "Maxwell Joseph"). Kurz nach seinem Tod (22.9.1982) wurde bei Sotheby's London seine vermutlich "unvergleichbare" Sammlung verkauft. Der Handbuch-ähnliche Auktionskatalog ist eine Zierde für jede Bibliothek.

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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