Thema: Altdeutschland Postscheine
Erdinger Am: 03.11.2020 11:47:34 Gelesen: 32953# 76@  
@ siegfried spiegel [#69]

Hallo Siegfried,

Langenfeld und Scheinfeld sind interessant, weil in unmittelbarer Nachbarschaft die ansonsten vorwiegend in Böhmen und Österreich aktive Adelsfamilie Schwarzenberg am alten Stammsitz ein Herrschaftsgericht unterhielt und über umfangreiche Ländereien verfügte. Dieser Tatsache verdanken wir eine Reihe von Fahrpostscheinen mit bisweilen kolossalen Wertangaben und entsprechend hohen Gebühren, für innerbayerischen Versand wie grenzüberschreitend.

Mir gefällt aus diesem Posting besonders der erste Schein von 1812 für einen eingeschriebenen Brief mit Rückschein – von 1812 noch eine echte Seltenheit (da war die entsprechende Regelung gerade einmal ein Jahr in Kraft). Dann alle Gebühren auch noch vor Addition sauber nach Einzelposten aufgeschlüsselt, das sieht man ebenfalls selten so deutlich.

Es lohnt sich bei Postscheinen stets, das „Kleingeschriebene“ zu studieren. Während Scheine mit Mühlradstempelabschlägen natürlich etwas fürs Auge sind und häufig teuer gehandelt werden, sind ihre unscheinbareren Verwandten postgeschichtlich oft viel interessanter (und wesentlich preisgünstiger).

Viele Grüße
Dietmar
 
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