Thema: (?) (44) Altdeutschland Bayern: Mi. 2 zu 3 Kreuzer in 2 Haupttypen
bayern klassisch Am: 17.05.2010 07:27:51 Gelesen: 49701# 13@  
Hallo Martinus,

die Postgebühren waren sehr unterschiedlich und würden, wollte man sie annähernd komplett hier aufzählen wollen, den Rahmen des Forums sprengen.

Ab 1.7.1850 kosteten Briefe bis 1 Loth in Bayern 3 Kr. bis und 6 Kr. über 12 Meilen.

Briefe von der Pfalz nach dem rechtsrheinischen Bayern und umgekehrt kosteten immer 6 Kr.. Wogen Briefe über 1 bis 4 Loth, dann verdoppelte sich diese Gebühr.

Ab dem 1.7.1858 kostete dann jedes Loth 3 Kr. bis 12 Meilen und 6 Kr. über 12 Meilen bis zum Maximum von 15 Loth, wodurch ein Brief maximal 90 Kreuzer innerhalb Bayerns kosten konnte.

Ab dem 1.8.1865 kosteten alle einfachen Briefe in Bayern nur noch 3 Kr. bis 1 Loth und über 1 - 15 Loth nur noch 6 Kr., unabhängig von der Entfernung.

Ab dem 1.1.1868 kosteten sie 3 Kr. bis 1 Loth und 7 Kr. über 1 - 15 Loth unabhängig von der Entfernung.

Briefe in den Postverein (ab 1.7.1850 - 31.12.1867) kosteten 3 Kr. je Loth und 10 Meilen (75 km), 6 Kr. je Loth über 10 - 20 Meilen (75 - 150 km) und ab 20 Meilen 9 Kr. (über 150 km). Die Gewichtsprogression war anfangs unlimitiert, wurde dann aber auf 16 Loth reduziert, so dass ein Postvereinsbrief von Kiel bis nach Ungarn maximal 16 mal 9 = 144 Kreuzer bzw. 2 Gulden 24 Kreuzer an Postporto kosten konnte.

Ein solcher Brief, so es ihn überhaupt gegeben haben sollte, wäre kaum bezahlbar, weil schon Briefe der 3. und 4. Gewichtsstufe selten bis sehr selten sind und das höchste Gewicht, welches ich jemals im Postverein gesehen habe, eine 10 Gewichtsstufe war, also umgerechnet 90 Kr. betrug.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/385
https://www.philaseiten.de/beitrag/27615