Thema: Begriffsbestimmung: Buntfrankatur
Frankenjogger Am: 20.02.2022 16:59:23 Gelesen: 3822# 11@  
Hallo,

erst mal Danke an alle, die sich hier an der Thematik beteiligen.

Ich gehe davon aus, dass der Begriff "Buntfrankatur" eher in der klassischen Philatelie, also vor 1900 seinen Ursprung hat. Man möge mich da korrigieren, sollte ich da falsch liegen. In dieser Zeit dürften Mischfrankaturen mit zwei unterschiedlichen Ausgabeserien eher sehr selten sein. Frankaturen mit zwei Werten aus einer Serie kamen da schön öfter vor, mit drei unterschiedlichen Werten aus einer Serie dürften diese auch wieder selten sein. Entsprechend wurden neben Mischfrankatur auch weitere Begriffe wie Zweifarben-, Dreifarben- oder Buntfrankatur etabliert.

Dementsprechend kann ich mir vorstellen, dass die Definition nach Ulrich Häger, wie sie Uli in [#8] nennt, für diese klassische Zeit gedacht sein könnte.

@ alemannia [#10]

Deine genannte Unterscheidung ist auch für mich vollkommen ausreichend. Aber es kam ja die Anmerkung von HWS-NRW in [#1] (von Jurorenseite):

"wenn Du mal im Wettbewerb ausstellen solltest, dann ist eine akkurate Bezeichnung wichtig"
.

Das geschah nicht im Kontext zur klassischen Philatelie, sondern allgemein, hier explizit im Kontext mit Ausgaben nach 1945.

Warum das, im Kontext zur modernen Zeit „wichtig“ sein sollte, kann ich bisher (noch) nicht nachvollziehen. Wenn dem aber so sein sollte, halte ich eine klare Definition schon für wichtig, insbesondere da „Michel“ als Standard-Katalog Dauerserien, Ausgaben, Sätze oder wie man die Ausgaben einer Serie auch benennen mag, mal in unterschiedliche Ausgaben aufteilt und mal als komplette Serie im Block aufführt.

Bei meinen Beispielen, bei Heinemann sind es drei, bei den B&S auch drei, bei I&T sind es fünf Ausgaben. Bei den Sehenswürdigkeiten von Bund habe ich 38 Ausgaben gezählt. Die Serie „Deutsche Bauwerke aus zwölf Jahrhunderten“ Ende der 1960er Jahre wird als eine Serie aufgeführt, obwohl sie auch über drei Jahre zu unterschiedlichen Terminen verausgabt wurde. Ich denke das reicht, um darzustellen, was ich meine.

Für die moderne Zeit bedarf es aus meiner Sicht keiner Differenzierung in Misch- und Buntfrankatur. Aber da dürfte es sicher auch andere Meinungen geben.

Viele Grüße,
Klemens
 
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