Thema: Belege am Postweg - verloren oder gestohlen ?
DL8AAM Am: 17.12.2013 18:29:27 Gelesen: 16575# 14@  
@ SchweizerSven [#13]

Nur zur Information: Hier in Göttingen (ich weiß nicht, ob das bundesweit gilt) kommen inzwischen sämtliche Sendungen, die in den Niederlanden bei der dortigen "hoheitlichen" Post "PostNL" eingeliefert werden, nur noch über die CITIPOST Göttingen in die Briefkästen. PostNL leitet also (fast?) alles seine deutsche Privatposttochter "TNT Post Deutschland" weiter, die diese über die CITIPOST Hannover abgibt. Die CITIPOST Hannover bedient dann die CITIPOST Göttingen damit. Ich habe seit vielen vielen Monaten keinerlei Sendungen mehr aus den Niederlanden gesehen (oder davon gehört), die über die gelbe DPAG zugestellt wurden.

Übrigens gilt das hier oben im hohen Norden auch für Sendungen aus dem schweizer Südland! Sämtliche Briefe, die hier in den letzten Monaten eingetroffen sind, wurden von der SWISS POST der deutschen Privatpost "arriva" in Freiburg/Breisgau übergeben. Von arriva aus, schlagen sich die Briefe dann über das deutsche Privatpostkooperations-Austauschnetz erst zur CITIPOST Hannover und dann zur CITIPOST Göttingen durch. Das betrifft nicht nur "dicke Briefe" (die kamen meist über Hermes) oder Massenwerbemailings wie früher, sondern inzwischen auch ganz normale private Standardbriefe. Die schönen schweizer Frankturen werden zu 99,99% mit 3-4 deutschen Privatpostlabels überklebt.

Als Beispiel (habe leider gerade keinen anderen Beleg eingescannt vorliegen) hier ein (zum Glück briefmarkenlosen) Privatbrief, den ich bereits im Thema "Moderne Privatpost (Deutschland): Weiterleitungen aus dem Ausland" [1] gezeigt habe.



Vereinzelte Sendungen aus Frankreich, die dort bei der La Poste eingeliefert wurden, kamen hier auch schon über die CITIPOST an. Etwas "dickere (aber noch echte) Briefe" (zum Teil auch ganz normale Einschreibesendungen [2]) aus Großbritannien werden hier regelmäßig über die Royal Mail- Tochter, den Kurierdienst "GLS Logistik", ausgefahren, siehe [3]. Das heisst, der englische, königstreue Kunde geht ganz pflichtbewusst zum örtlichen Royal Mail Postamt, gibt einen teueren Einschreibebrief nach Deutschland auf, nichtsahnend dass hier vor Ort irgendein dahergelaufener Privatpostler den Brief (hoffentlich irgendwann mal) kommentarlos in meinen Kasten einwirft. ;-)

Für uns heisst es abwarten und beobachten, wie sich das zukünftig entwickelt. Den an moderner Postgeschichte interessierten Philatelisten und Privatpostbeackerer freuts gewaltig (aber auch den normalen Kunden?).

Zu Aussagen zur Verlust unzuverlässigkeit langer bzw. stark verschachtelter Privatpostableitungs- und Austauschwege, insbesondere bei Sendungen "werthaltigerem Inhalts als Viele Grüße liebe Oma", mag ich mich nicht hier nicht hinreissen lassen.

Gruß
Thomas

[1]: http://www.philaseiten.de/thema/2510
[2]: http://www.philaseiten.de/beitrag/72010
[3]: http://www.philaseiten.de/thema/3895
 
Quelle: www.philaseiten.de
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