Thema: Belege aus der eigenen Familiengeschichte
volkimal Am: 15.10.2014 10:26:16 Gelesen: 298648# 87@  
Hallo zusammen,

nachdem ich die Geschichte von Familie Hübner zu Ende erzählt habe, möchte ich heute mit einem neuen Kapitel meiner Sammlung "Familiengeschichte und Philatelie" beginnen. Sie spielt wieder in der Zeit des Ersten Weltkrieges, diesmal aber in Deutschland. Meine Mutter stammt aus Limbach bei Homburg (Saar) und dort möchte ich anfangen:



Vor dem Ersten Weltkrieg gab es das Saarland noch nicht. Das Gebiet gehörte überwiegend zu Preußen, ein kleiner Teil im Südwesten des heutigen Saarlandes gehörte zu Bayern (Bayerische Pfalz). In diesem Bereich der Bayerischen Pfalz lag Limbach. Dementsprechend trägt der Brief auch eine bayerische Marke und diese wurde mit einem typischen bayerischen Stempel entwertet.

Limbach war ein langgestrecktes Straßendorf von ca. 1000 Einwohnern und hatte keine Altstadt. Bei LIMBACH-Altstadt handelt es sich vielmehr um ein gemeinsames Postamt der beiden benachbarten Gemeinden Limbach bei Homburg (Saar) und Altstadt (Saar). Dass es sich um ein gemeinsames Postamt handelt, erkennt man im Ritter Geographisch-statistisches Lexikon von 1905. Dort heißt es:

Limbach: Gemeinde u. Pfarrdorf in Bayern, Regierungsbezirk Pfalz, Bezirksamt und Post Homburg, Amtsgericht Waldmohr, a. d. Blies, 1184 Einwohner, Post und Telegraphenstation: Limbach-Altstadt.

Altstadt: Gemeinde in Bayern, Regierungsbezirk Pfalz, Bezirksamt Homburg, Amtsgericht Waldmohr, 576 Einwohner, Post: Limbach-Altstadt.



Dieses ist die einzige Karte in meiner Sammlung, die an meinen Uropa aus dem Saarland geht. Ludwig Gräßer wohnte 15 km von Limbach entfernt in Heiligenwald. Heiligenwald gehörte schon zu Preußen. Etwas mehr zur bayerisch-preußischen Grenze bei Limbach findet ihr im Beitrag http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=59317 .

Immer wenn meine Mutter zu ihrem Opa nach Heiligenwald kam sang er das Lied "Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben". Außerdem hat meine Mutter im 2. Weltkrieg ein Kleid bekommen, dass aus einer alten bayerischen Fahne genäht wurde. Leider gibt es kein Foto meiner Mutter mit diesem Kleid.

Soweit fürs Erste
Volkmar
 
Quelle: www.philaseiten.de
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