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Thema: Deutsche Lokalausgaben 1945 Spremberg
Das Thema hat 31 Beiträge:
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GSFreak Am: 03.10.2019 12:36:35 Gelesen: 13449# 7 @  
@ wessi1111 [#6]

Besser kann man den Beweis nicht führen, dass der Brief in [#1] nachträglich mit Adresse versehen worden ist.

In der Sonderschrift 13 ("SPREMBERG N.L. - Dokumentation einer fessselnden Lokalausgabe" von J.W. Granica) der ARGE LOKNOT e.V aus 1989 (bei der Nachfolge-ArGe DEUNOT noch zu beziehen) finden sich abgebildet Satzbriefe mit Anschrift Berlin und auch diesem Ankunftstempel BERLIN-CHARLOTTENBURG 2. Hierbei beseteht zwischen dem Abgangsstempel Spremberg und dem Ankunftstempel etwa 5 Wochen Zeitdifferenz. Das ist ohnehin mehr als verdächtig, dass die Briefe nicht echt gelaufen sind.

Gruß Ulrich
 
wessi1111 Am: 30.04.2020 20:22:29 Gelesen: 12735# 8 @  
Hallo zusammen,

im Thema "Deutsche Lokalausgaben 1945 Spremberg Fälschungen" [1] habe ich diesen Beleg gezeigt:



Spremberg 16.11.45.-16 (i) mit Gebühr bezahlt Stempel (Richter Handbuch 6083) in rot

Diesen Stempel gibt es auch in besserer Qualität auf Stempelbeschaffungskarten von Kurt Zirkenbach:



Spremberg 6.11.45.-17 (l) mit Gebühr bezahlt Stempel (Richter Handbuch 6083) in violett

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/216250
 
wessi1111 Am: 02.05.2020 02:34:34 Gelesen: 12685# 9 @  
@ wessi1111 [#8]

Hallo zusammen,

von dem in [#8] gezeigten ersten Beleg wollte ich die Stempel in die Stempeldatenbank einstellen.

Der Gebühr bezahlt Stempel ist auch genehmigt worden [1], obwohl er keinesfalls eine perfekte Erscheinung abgibt.



Aber das wichtigste Merkmal, dass ihn zweifelsfrei von den anderen drei existierenden Gebühr bezahlt Stempeln unterscheidet, ist klar erkennbar. Da dieser Stempel von 1945 und in rot sehr selten ist, wäre ein alternativer Beleg nicht so einfach zu finden.

Der Tagesstempel hingegen wurde nicht genehmigt.



Auch dieser Stempel ist gemessen an den Qualitätsansprüchen keine Schönheit, Hauptgrund ist aber der nicht klar erkennbare Unterscheidungsbuchstabe, "i" oder "l" ist hier die Frage.

Natürlich kann es theoretisch auch der l-Stempel sein. Praktisch kann es aber nur der i-Stempel sein:

1. Der Stempelabdruck ist gerade im unteren Teil nicht so schwach, dass nicht auch wenigstens ein Hauch des unteren Bogens des "l" zu sehen sein müsste.
2. Vom l-Stempel gibt es keine Bedarfsbelege, jedenfalls keine aus dem normalen Publikumsverkehr.

Die Stempelsammelkarten von Kurt Zirkenbach (Beispiel in [#8] untere Abbildung) sind die einzigen Belege mit dem l-Stempel ab der Wiederaufnahme des Postverkehrs bis ca. Mitte Dezember 1945. Und diese Karten sind eben keine Karten aus dem normalen Publikumsverkehr, sondern wurden postintern behandelt.

Somit bleibt mir nicht anderes übrig, als einen anderen Beleg mit dem i-Stempel für die Stempeldatenbank auszuwählen.

Und zwar diesen hier:



SPREMBERG -6.10.45.-12 (i) mit Gebühr bezahlt Stempel (Richter Handbuch 6080) in violett.

Na wenn das mal kein schöner i-Stempel ist.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/317928
 
wessi1111 Am: 15.09.2020 06:21:08 Gelesen: 12026# 10 @  
Hallo zusammen,

in der 11. Fickert Auktion vom 10.10.2020 (zu finden auf Philasearch) werden folgende Marken angeboten.

Losnummer 71 (Ausrufpreis 120 EUR):



Beschreibung: Spremberg Nr. 1 - 6 UR** + HAN + Auflagen - Nr. Selten so angeboten!!!

Die Michel Nr. 1-6 gibt es in drei Auflagen. Im Michel Deutschland Spezial wird nur die zusammengefasste Auflage der 1. und 2. Auflage genannt.
Die Auflagenhöhe der 1. Auflage war:
3, 4, 5 und 8 Pfg. 4800
6 Pfg. 20000
12 Pfg. 30000

Die Auflagenhöhe der 2. Auflage war:
3, 4, 5 und 8 Pfg. 12000
6 Pfg. 24000
12 Pfg. 24000

Insgesamt ist die 1. Auflage seltener als die 2. Auflage.

Von den angebotenen Marken sind also alle bis auf die 8 Pfg. aus der 1. Auflage, die 8 Pfg. ist aus der 2. Auflage.

Der Satz in der Losbeschreibung "Selten so angeboten!!!" bekommt so eine ganz besondere Bedeutung. Insgesamt hat das Auktionshaus natürlich keinen Fehler in der Beschreibung gemacht, es fehlt halt nur etwas.

Gruß
Wessi
 
Regis Am: 06.10.2020 16:51:41 Gelesen: 11859# 11 @  
Aus Spremberg eine echte Nachnahme:



Fernbrief 24 PF + Nachnahme 40 PF, Frankatur: Berlin 10 PF + Spremberg 54 PF. Aufgabe: Spremberg c - 8.3.1946; gewöhnliche Post - kein Ankunftsstempel.

Gruß Regis
 
wessi1111 Am: 06.10.2020 19:27:37 Gelesen: 11834# 12 @  
@ Regis [#11]

Hallo Regis,

danke für das Zeigen dieses schönen Beleges.

Da Spremberg mein Hauptsammelgebiet ist die Frage, ob du noch mehr Belege von Spremberg hast, die du zeigen kannst?

Die Briefmarkenhändlerin Anna Schmidt hat damals viele ihrer Sendungen per Nachnahme verschickt, so dass ich hier auch zwei zeigen möchte.

So schön portogerecht wie dein Beleg sind sie leider nicht, es sollten wohl hauptsächlich die Sprembergmarken aufgebraucht werden.



Fernbrief Spremberg (c) -7.3.46.-13,
Porto wären hier auch 64 Pfg. korrekt, verklebt sind jedoch 68 Pfg.
Interessant ist die Anschrift "Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes, Firma Germisen", wenn ich das richtig gelesen habe.



Fernbrief Einschreiben Spremberg (f+i) -6.3.46.-10 im A5-Format,
für einen Brief bis 250 g wären das 48 Pfg. + Nachnahme 40 Pfg. + Einschreiben 60 Pfg., also 2 Pfg. zu viel.

Offenbar gab es eine Schwelle von z.B. 100 RM, ab der nur per Einschreiben verschickt wurde.

Gruß
Wessi
 
Regis Am: 07.10.2020 15:04:29 Gelesen: 11772# 13 @  
@ wessi1111 [#12]

Ich habe nur einen nicht übertrieben sauberen Bücherzettel, finde ihn aber nicht. Ich hebe solche Belege auf, da sie interessant sind. Sammle andere Sachen.

Gruß Regis
 
wessi1111 Am: 09.10.2020 04:13:33 Gelesen: 11704# 14 @  
@ Regis [#13]

Ok, vielleicht erinnerst du dich an dieses Thema, wenn der Beleg plötzlich wieder auftaucht.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 22.10.2020 01:09:30 Gelesen: 11581# 15 @  
Hallo zusammen,

in der 375. Heinrich Köhler Auktion vom 16.11.2020 bis 21.11.2020 (zu finden auf Philasearch) werden folgende Marken angeboten.

Losnummer 3553 (Ausrufpreis 350 EUR), Michel-Nr. 15-16A:



Beschreibung: 8 Pfg. + 1 M. und 12 Pfg. + 1 M. rot/schwarz gezähnt je im kpl. Bogen mit 30 Marken, postfrisch, tadellos (Mi.2.400,-)

Die Beschreibung ist so korrekt und der Preis wie auch in ähnlichen Angeboten.


In der gleichen Auktion wird nun angeboten:
Losnummer 11411 (Ausrufpreis 5000 EUR):

Beschreibung: 1946, 8 Pfg. + 1 M. und 12 Pfg. + 1 M. auf gelblichrotem Papier, gezähnt, 30 kpl. Bogensätze mit je 30 Marken, postfrisch, wenige Marken mit kleinen Eckfehlern, sonst in guter Erhaltung

Folgende Gedanken mache ich mir dabei (von der Beschreibung her kann es nur die Michel-Nr. 15-16A sein):

- warum wurde keine Michel-Nr. angegeben?
- warum wird die Formulierung "30 kpl. Bogensätze" statt 30 komplette Bögen verwendet, sind es vielleicht jeweils 30 zertrennte Bögen?
- von der Michel-Nr. 15-16A gibt es auch private Nachdrucke, soll das vielleicht mit der Beschreibung verschleiert werden; dann wäre ein Preisansatz von 5000 EUR jedoch Dummenfang

Alles in allem also ein dubioses Angebot wie bei der Kinderüberraschung - man weiß vorher nicht, was drin ist.

Gruß
Wessi
 
JohannesM Am: 22.10.2020 11:16:05 Gelesen: 11534# 16 @  
@ wessi1111 [#15]

Fordere doch ein Bild an.

Beste Grüße
Eckhard
 
Heinrich Köhler Am: 22.10.2020 11:50:06 Gelesen: 11520# 17 @  
Lieber Wessi,

selbstverständlich soll mit diesem Los nicht auf "Dummenfang" gegangen werden. Eine solche Unterstellung ist schlichtweg eine Un­ver­schämt­heit.

Am einfachsten wäre es wirklich gewesen, wie von JohannesM vorgeschlagen, ein Bild anzufordern.

Dann wäre sofort ersichtlich gewesen um was es sich bei diesem Los handelt.

Es handelt sich um Spremberg Michelnummer 15-16A - jeder dieser beiden Werte 30x im Bogen (jeweils also 900 Marken; gesamt 1800 Marken) - Michelwert 72.000 EUR

Wir haben die Beschreibung entsprechend ergänzt.

https://www.heinrich-koehler.de/de/375th-auction-11411
 
wessi1111 Am: 22.10.2020 22:02:10 Gelesen: 11432# 18 @  
@ Heinrich Köhler [#17]

Sehr geehrter Herr oder Frau,

die Angabe fehlt leider bei diesem anonymen Beitrag.

Warum sind Sie gleich so dünnhäutig, ich habe geschrieben, dass es Dummenfang wäre, wenn es sich um private Nachdrucke handeln würde. Aber so ein Anfang der Antwort kommt natürlich besser schön reißerisch daher.

Ich habe mit meinem Betrag lediglich meine Verwunderung ausgedrückt, dass ein Los im dreistelligen Bereich ausführlich und korrekt beschrieben wird und ein ähnliches Los im vierstelligen Bereich (was bei nur unwesentlich mehr Aufwand ein mehrfaches an Einnahmen beschert) völlig unzureichend ohne Katalognummer und ohne Abbildung dargestellt wird. Von einer gewissenhaften Losbeschreibung im Sinne des Einlieferers kann da wohl keine Rede sein.

Ob der Einlieferer zufrieden ist, wenn für eine korrekte und umfassende Losbeschreibung die Beteiligung unbeteiligter Dritter notwendig ist, überlasse ich Ihrer Phantasie.

Gruß
Wessi (bei dem der Name im Profil hinterlegt ist)
 
Heinrich Köhler Am: 22.10.2020 22:38:06 Gelesen: 11418# 19 @  
Sehr geehrter Wessi,

wir müssen dieses Thema wirklich nicht in die Länge ziehen - die Philatelie hat soviel wirklich Spannendes zu bieten.

Die Beschreibung ist aktualisiert, Fotos folgen.

Als abschließender Hinweis: Zu einer Reaktion veranlasst hat Ihre zusammenfassende Aussage: "Alles in allem also ein dubioses Angebot wie bei der Kinderüberraschung - man weiß vorher nicht, was drin ist."
 
Regis Am: 03.11.2020 13:49:46 Gelesen: 11194# 20 @  
@ wessi1111 [#14]

Beleg gefunden - lag 40 cm entfernt unter einem Katalog.



Bücherzettel, durch handschriftlichen Zusatz zur Postkarte umgewandelt und am 2.3.1946 aufgegeben. Frankatur: 4 PF + 8 PF. am 2. Tag der neuen Gebührenperioe. Leider nicht sehr sauber.

Gruß Regis
 
wessi1111 Am: 03.11.2020 15:06:59 Gelesen: 11179# 21 @  
@ Regis [#20]

Hallo Regis,

danke für das Zeigen des Beleges.

Welchen handschriftlichen Zusatz meinst du, ich sehe keinen?

Richtig ist natürlich, dass der Beleg als Postkarte frankiert ist, da für den Bücherzettel das Drucksachenporto ausgereicht hätte.

Vielleicht als Postkarte, da es eine Anfrage und keine Bestellung war?

Gruß
Wessi
 
Lars Boettger Am: 03.11.2020 17:35:57 Gelesen: 11154# 22 @  
@ wessi1111 [#21]

Hallo Wessi,

ich glaube Regis [#20] meint die handschriftliche Ergänzung der Rückseite, die m.E. über das hinausgeht, was bei einem Bücherzettel erlaubt war.

Beste Grüße!

Lars
 
wessi1111 Am: 03.11.2020 17:39:24 Gelesen: 11149# 23 @  
@ Lars Boettger [#22]

Hallo Lars,

ja, das meinte ich auch mit meinem letzten Satz "Vielleicht als Postkarte, da es eine Anfrage und keine Bestellung war?"

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 13.11.2020 04:29:31 Gelesen: 10941# 24 @  
Hallo zusammen,

wie in den bisherigen Beiträgen ersichtlich, gehören zum Sammelgebiet Spremberg neben den Lokalmarken auch die Barfrankaturen.

Ein weiterer Teil des Sammelgebietes sind die Poststellen von Spremberg. Den Bereich der Stadtpoststellen behandele ich in einem eigenen Thema [1].

Als ich vor einiger Zeit auf die Landpoststellen von Spremberg aufmerksam wurde, musste ich feststellen, dass es aus der Zeit ab der Wiederaufnahme des Postverkehrs nur sehr wenige Belege und genauso wenig Informationen gibt.

Daher habe ich mich dann auch mit den Zeiten vor und nach 1945 beschäftigt, um herauszufinden, welche Poststellen gab es überhaupt und welche Poststellen schon in der Zeit vor dem 8.5.1945 geschlossen wurden.

Einen solchen Beleg möchte ich hier vorstellen:



Paketkarte aus Dirschau 1 in der Nähe von Danzig nach Wolfsfurt über Spremberg. Ankunftsstempel von Spremberg -1.12.44.--8 (m), kein Poststellenstempel.

Das Fehlen des Poststellenstempels legt nahe, dass diese schon geschlossen war und das Paket im Postamt Spremberg ausgegeben wurde.

Wolsfurt hieß vor dem 30.11.1936 und ab 1947 Sabrodt und lag damals im Kreis Hoyerswerda und hat auch sonst nie zum Kreis Spremberg gehört.

Für die postalische Zugehörigkeit zu Spremberg war sicherlich die Lage direkt an der Kreisgrenze, heute der sächsischen Grenze, verantwortlich.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=14081
 
wessi1111 Am: 16.11.2020 05:10:54 Gelesen: 10839# 25 @  
@ wessi1111 [#15] bis [#19]

Hallo zusammen,

Richard hat mich gebeten, die wenig erfreuliche Diskussion nicht weiterzuführen, woran ich mich auch halten möchte.

Nachfolgend möchte ich deshalb einzig und allein Fakten präsentieren, so dass sich jeder seine eigene Meinung bilden kann.

In @ Heinrich Köhler [#17] steht: "Wir haben die Beschreibung entsprechend ergänzt."

Wie sieht das nun in der Praxis aus?

Auf der Homepage der Auktion [1] wurde der schon in [#15] wiedergegebene Auktionstext:

" 1946, 8 Pfg. + 1 M. und 12 Pfg. + 1 M. auf gelblichrotem Papier, gezähnt, 30 kpl. Bogensätze mit je 30 Marken, postfrisch, wenige Marken mit kleinen Eckfehlern, sonst in guter Erhaltung" ergänzt durch die Angabe: "(Mi.-Nr. 15-16A; 72.000,-)"

Das für die Eintragung der Katalognummer vorgesehene Feld blieb leer, es erfolgte nur die Angabe im Lostext.

Kurze Zeit später wurde dann auch ein Bild eingefügt sowie ein Hinweis, dass das Bild nur einen Auszug des Angebotes darstellt.



Wie sieht das gleiche Los nun auf Philasearch aus?



Das Bild wurde ca. am 3.11.2020 eingefügt, die geänderte Beschreibung hat es jedoch bis heute nicht in den Katalog bei Philasearch geschafft.

Gruß
Wessi

[1] https://www.heinrich-koehler.de/de/375th-auction-11411
 
wessi1111 Am: 17.11.2020 00:33:41 Gelesen: 10786# 26 @  
Hallo zusammen,

in [#24] habe ich einen Beleg vorgestellt, der (wahrscheinlich) im Postamt Spremberg bearbeitet wurde, weil die Poststelle schon geschlossen war.

Einen Beleg einer noch geöffneten Poststelle möchte ich nachfolgend zeigen:




Diesen Beleg habe ich schon in [1] gezeigt, da ich das Datum nicht entziffern konnte.

Paketkarte mit Stempel Spremberg 17.XX.XX (a) und Poststellenstempel Bohsdorf Vorwerk über Spremberg

Damals bin ich zu keinem Ergebnis gekommen.

In dem in [2] vorgestellten Buch "Stadt Spremberg - Aus der Geschichte 2. Teil" wird in dem Artikel "Zur Geschichte des Postwesens in Spremberg" der letzte Arbeitstag vor Schließung mit dem 17.4.1945 angegeben. Ich werde mich bemühen, die in dem Artikel genannten Quellen zu beschaffen, um das am Original zu überprüfen.

Daher kann das Datum der Paketkarte nur der 17.4.1945 sein, als Uhrzeit lässt sich ganz schwach 18 Uhr erkennen. Die Paketkarte wurde offenbar noch in der Landpoststelle bearbeitet, durch die Schließung des Postamtes konnte dann jedoch keine Weiterbearbeitung mehr erfolgen, oder das Paket ist auf dem Weg zum Empfänger liegengeblieben.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=212749
[2] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=249911
 
JohannesM Am: 17.11.2020 12:43:30 Gelesen: 10744# 27 @  
@ wessi1111 [#26]

Beim unteren Stempel ist der Monat ja einigermaßen erkennbar, aber eine 4 ist das auf keinen Fall, eher eine 8.

Beste Grüße
Eckhard
 
wessi1111 Am: 25.12.2020 17:38:56 Gelesen: 10273# 28 @  
@ JohannesM [#27]

Hallo Eckhard,

da beim unteren Stempel die beiden linken Zahnspitzen offensichtlich etwas Farbe abbekommen haben, die nicht unbedingt zur Ziffer gehören müssen, lasse ich für mich das Ergebnis offen.

Wenn für die Schwärzung und die Stempelfarbe die gleiche Tinte verwendet wurde, wird wohl auch kein Prüfer mit irgendwelchen Methoden den verdeckten Inhalt sichtbar machen können. Insofern bleibe ich bei meinem Fazit.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 25.12.2020 18:14:10 Gelesen: 10264# 29 @  
Hallo zusammen,

bei Ebay ist gerade folgende Rarität zu haben:

Ebay-Anbieter "quwarktasche", privater Anbieter



eBay 333831254554



R-Brief Spremberg (i+l) vom 27.6.46 mit Ankunftsstempel vom 12.7.46

Auktionstext:

Spremberg 27.6.46 Brief durch Militär geöffnet Sensationsfund,sehr selten.
Dieser Brief gehört meiner Meinung nach in eine Spezialsammlung.
Einschreiben,durch Militär geöffnet,Stempel Spremberg,Celle,Altcelle,Stadt Berlin Marken usw.
Desweiteren finde ich die zwei Sremberg Marken nicht in diesen Farben???


Was macht nun die Rarität aus ?
- Beleg mit 64 Pfg. in Bären- und Ziffernmarken vom Absender vorfrankiert
- diese Marken mit dem normalerweise für Einschreiben verwendeten i-Stempel mit Uhrzeit "10" entwertet
- 20 Pfg. mit den Wiederaufbaumarken Michel-Nr. 21B/22B zufrankiert; natürlich findet der Anbieter die nicht im Katalog, wenn er nur bei den amtlichen Ausgaben sucht
- die Wiederaufbaumarken sind mit dem l-Stempel mit Uhrzeit "12" entwertet, dieser Stempel wurde nie am Schalter verwendet, sondern nur zur Abfertigung der Sammlerpost.
- die Wiederaufbaumarken waren ab 1.4.1946 ungültig, wurden aber vom Postamt Spremberg auch danach noch entgegen den Vorschriften verwendet, um Sammlerwünsche zu befriedigen

Fazit:

Da der Brief mit ungültigen Marken frankiert war, hätte Nachgebühr erhoben werden müssen, dass der Brief unbeanstandet befördert wurde, ist allenfalls eine Merkwürdigkeit, jedoch keine Rarität. Von diesen "durchgerutschten" Belegen ohne Nachgebühr gibt es einige bis zum 31.10.1946, als alle Lokalausgaben ungültig wurden. Die Zensur beweist, dass der Brief zeitgerecht befördert wurde, macht aber aus dem Machwerk auch keine Rarität.

Da bei diesem Beleg postamtlich "geschummelt wurde", habe ich dieses Thema ausgewählt und nicht [1] (Deutsche Lokalausgaben 1945 Spremberg Fälschungen).
Es gibt auch einige Belege ähnlich dem vorgestellten, jedoch mit rückdatiertem Tagesstempel, diese wären dann in dem Thema [1] besser aufgehoben.

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=13341
 
wessi1111 Am: 27.12.2020 20:37:14 Gelesen: 10226# 30 @  
@ wessi1111 [#29]

Hallo zusammen,

der "Sensationsfund" ist unverkauft geblieben, für mich keine Sensation, noch nicht einmal eine Überraschung.

Gruß
Wessi
 
wessi1111 Am: 27.12.2020 21:28:21 Gelesen: 10215# 31 @  
Hallo zusammen,

Richard hat mir zu meinen Beiträgen per E-Mail folgende allgemeine Frage gestellt:

"sehr schöne Beiträge auf diesem Spezialgebiet.
Vielleicht achtest Du nebenbei auch auf Absender und Empfänger der Belege und insbesondere auf der Nummern der Einschreibezettel, mit denen man die Zahl der Einschreiben und die Zahl der vermutlich bedarfsmässigen Absender herausfinden könnte.
Oder bist Du der Ansicht, das wäre nicht sinnvoll ?"

Da das eine Frage ist, die mich schon seit mehreren Jahren beschäftigt, möchte ich hier in diesem Thema dazu antworten.

Vor mindesten 10 Jahren habe ich folgenden Beitrag auf der Homepage des BPP-Prüfers Dr. Harder über die Lokalausgaben von Fredersdorf mit einer Chronologie der R-Zettel gefunden [1].

Mindestens 10 Jahre deshalb, weil der letzte Snapshot der Homepage von 2010 ist, die Seite existiert leider nicht mehr.

Seit damals war ich von der Idee begeistert, für Spremberg eine ebensolche Übersicht wie für Fredersdorf zu erstellen, kann doch eigentlich gar nicht so schwer sein.

Anfang diesen Jahres habe ich dann begonnen, die über Jahre gesammelten Belege aus Scans und Veröffentlichungen tabellarisch zu erfassen.

Aktuell habe ich die R-Nummern, die Stempeldaten, Absender, Empfänger und Zusatzangaben auf den Belegen erfasst.

Es fehlt noch:

Erfassung von R-Zetteltyp, Tagesstempeltyp und Frankatur.

Folgende Punkte führen dazu, dass es doch nicht ganz so einfach ist, die vorhandenen Daten auszuwerten:

- die Anzahl der Belege ist ungleich größer als von Fredersdorf
- in Spremberg wurden R-Zettel von den Poststellen aufgebraucht
- es wurden teilweise mehrere R-Zettelrollen parallel verwendet, am Einschreibeschalter und in der Postamtshauptkasse
- von der Postamtshauptkasse gibt es neben vielen korrekten Belegen auch solche mit Verwendung von ungültigen Marken wie in [#29] und auch Belege mit
rückdatierten Stempeln, also sozusagen "amtliche Fälschungen"
- da die Rückdatierung von Belegen teilweise nur wenige Tage später erfolgte, ist ein Nachweis über den Tagestempel nicht möglich, sondern nur bei Einschreiben
- erst durch die Auswertung von sehr vielen Belegen fällt auf, dass auf den ersten Blick unverdächtige Belege doch nur Sammlerbelege sind

Warum mache ich das nun?

Über Spremberg wurde schon einiges geschrieben, wahrscheinlich mehr als von jeder anderen Lokalausgabe. Es gibt aber genauso viel, was noch nicht veröffentlicht wurde:

- Wiederaufnahme des Postverkehrs 1945 und eine umfassende Erfassung der Barfrankaturen
- die Poststellen ab 1928 bis zur Einführung der vierstelligen Postleitzahlen
- die Tagestempel, welche sind unverdächtig und welche nur manchmal
- Chronologie der R-Zettel

In etwa der Reihenfolge könnte auch die Veröffentlichung von Artikeln im Rundbrief der Arge DeuNot erfolgen, bestimmte Teile werde ich natürlich auch in diesem Thema vorstellen.

Übrigens liegt mir eine Veröffentlichung von überschaubaren Themen mehr als ganze Bücher, genauso wie mir die Erstellung einer Ausstellungssammlung zu komplex ist, ich bin mit einer chronologischen Anordnung meiner Belege ohne Begleittext im Ganzsachenalbum vollauf zufrieden.

Veröffentlicht habe ich bisher zwei Artikel:

1. Chronologie einer Marke, die es (vermutlich) gar nicht gibt (2018) - über die Michel-Nr. 11 XIV = links liegende 8
2. Spremberg – der Ersttag der Michel-Nr. 1-6 (2020) - es ist der 4.12.1945, weiterhin eine Übersicht über alle drei Auflagen der Michel-Nr. 1-6

Wegen der Vielzahl an offenen Fragen wird es auch in den nächsten Monaten und Jahren nicht langweilig werden.

Gruß
Wessi

[1] https://web.archive.org/web/20070904151434/http://fredersdorf.harder.de/rzettelindex.html
 

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