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Thema: Vorausentwertungen Deutschland
Das Thema hat 241 Beiträge:
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DL8AAM Am: 06.03.2013 18:54:06 Gelesen: 228123# 92 @  
@ DL8AAM [#87]

Diese neue Form der Absenderstempel (als Vorausentwertung) mit Wellenmuster kann auch als Tintenstrahl 'spray-on' vorkommen, bisher hatte ich diese nur als 'echten' Aufdruck gesehen:



INFOPOST-Sendung (PREMIUMADRESS BASIS) der "UDI UmweltDirektInvest-Beratungsgesellschaft mbH" (Lina-Ammon-Str. 30, 90329 Nürnberg) von Feb. 2013, nettofrankiert mit einer 25 Cent-Briefmarke "Gartennelke" und vorausentwertet mit "Zeilenstempel 2z mit Posthorn und Entwerter" (Entwerterform: "Wellen, je 4 steigend, 4 fallend, verwoben, mit 4 senkrechten Strichen") - Kennung 1A00004601.

Nur der Vollständigkeit halber: Bei dem 2D-Datamatrixcode handelt es sich um ein einfaches PREMIUMADRESS-Label [1] ohne weitere Frankierfunktion, keine "Infopost mit Zusatzleistung" mit Frankiervermerk ZL. Ausgelesen findet sich dort nur:

Post-Unternehmen: DEA
Frankierart: 28
Herausgeber: 5064903144
Produktschlüssel: 9909 (Variante Premiumadress: BASIS)
Erstellungsdatum: 14.01.2011
[Ersterstellung des PREMIUMADRESS-Labels für diesen Kunden ("Herausgeber"), kein Versanddatum -ed ]
PremiumadressID: 1

Bis auf das GOGREEN-Logo und dem PREMIUMADRESS-Label (beide auf dem Umschlag fest eingedruckt), erscheint alles weitere (Empfänger und Vorausentwertung) ein Tintenstrahlaufdruck aus einem Guß zu sein.

Gruß
Thomas

[1]: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=48810#M8
 
DL8AAM Am: 07.03.2013 20:21:54 Gelesen: 227954# 93 @  
@ DL8AAM [#92]

"Der" kam mir doch gleich etwas bekannt vor. ;-) Habe ein wenig gegraben und drei verschiedene Vorgängerformen von Absenderstempeln von/für diesen Absender gefunden:



a) "NÜRNBERG / 301 / 90571" aus August 2010 (Wellenentwerter, L: 31 mm)
b) "ALLERSBERG / 351 / 90584" aus Januar 2012 (Wellenentwerter, L: 47 mm)
c) "ALLERSBERG / 351 / 90584" aus November 2012 (Wellenentwerter, L: 28 mm)

Ich tippe, dass das Mailing (zumindest die beiden aus Allersberg durch den Lettershop "PEWA Finish-Service GmbH" (Industriestr. 6, 90584 Allersberg) durchgeführt wurde. Auf dessen Webseite [1] heisst es " Zum Frankieren verwenden wir verschiedene Frankierautomaten" und unter dem Reiter Briefmarken kleben [2] " Maschinell: Standard-Rollenbriefmarken, Formate: Din A6 bis Din B4, Leistung: maximal 10.000 Stück/Std. inkl. entwerten", hier findet sich auch ein nettes Video, dass so eine Gerätschaft im Betrieb zeigt. Bei dem großen Durchsatz ist es gut verständlich, dass die Abschläge leider nur noch ansatzweise vorzeigbar ausfallen.

Möglicherweise ist dieser Lettershop auch für die FRANKITs [3] des Firmenkonglomerats "UDI UmweltDirektInvest-Beratungsgesellschaft mbH / COMPASS Capitalkontor AG" mit den Geräten 4D0600064B und 4D110000B9 verantwortlich?

Gruß
Thomas

[1]: http://www.pewa-gmbh.de
[2]: http://www.pewa-gmbh.de/index.php?Service:Briefmarken_kleben
[3]: http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/333
 
Stefan Am: 07.03.2013 20:56:20 Gelesen: 227947# 94 @  
@ DL8AAM [#93]

und unter dem Reiter Briefmarken kleben [2] ... findet sich auch ein nettes Video, dass so eine Gerätschaft im Betrieb zeigt. Bei dem großen Durchsatz ist es gut verständlich, dass die Abschläge leider nur noch ansatzweise vorzeigbar ausfallen.

[2]: http://www.pewa-gmbh.de/index.php?Service:Briefmarken_kleben


"Brutal", wie das Gerät die Briefmarkenrolle in Stücke schneidet. ;-)

Gruß
Pete
 
DL8AAM Am: 16.07.2013 20:45:43 Gelesen: 224581# 95 @  
@ DL8AAM [#92]

Die neue Form der Absenderstempel (als Vorausentwertung) mit Wellenmuster ("Frankierwelle") für INFOPOST-Sendungen kann auch mit individuellem Kundenklischee zum Einsatz kommen:



INFOPOST-Werbesendung (PREMIUMADRESS BASIS) der 'von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel' frankiert mit 25 Cent (Gartennelke), entwertet durch Vorausentwertung des Gerätes Nr. 1A00002201 - mit Zusatz eines Kundenklischees "125 Jahre Briefmarken für Bethel".



Gruß
Thomas
 
Stefan Am: 17.07.2013 19:38:30 Gelesen: 224531# 96 @  
@ DL8AAM [#97]

Schau dir mal den nachfolgenden Stempelabschlag der Regio Brieflogistik aus Bielefeld (einige Monate später Citipost Bielefeld) vom 15.10.2008 an:



C6-Sendung der Brieflogistik aus Bielefeld an Brief und Mehr aus 48155 Münster

Die Anordnung der Elemente (Datum, Ort, Maschinennummer 151) ähnelt stark den hier vorgestellten Absenderstempeln und ist vor einigen Tagen in der Sammlung von Sammlerkollege Tuffi aufgetaucht.

Sammlerkollege Heinz 1 zeigt in Beitrag [#77] einen Absenderstempel mit der Nummer 151, allerdings aus 22769 Hamburg und nicht 33602 Bielefeld!

Gruß
Pete
 
DL8AAM Am: 17.07.2013 19:56:19 Gelesen: 224513# 97 @  
@ Pete [#96]

Pete, ganz klar, das ist ein zweckentfremdeter Absenderstempel. Nette Idee für eine Weiterverwendung. ;-)

Die "1" steht übrigens für den Hersteller Postalia [1] und ich meine gelesen zu haben, dass die folgende Ziffern keine echte Gerätenummer ist (d.h. nicht das 51. Postalia-Gerät bundesweit), sondern um eine laufende (?) Nummer innerhalb des jeweiligen Postortes, hier Bielefeld. Wobei ich nicht so recht an eine echte fortlaufende Nummer glauben kann, 51 Stück in Hamburg und auch in Bielefeld sind von meinem Bauchgefühl her, irgendwie ein paar zu viele?

Congrats, ein wirklich schöner Beleg!

Gruß
Thomas

[1]: http://www.postautomation.de/89.html
 
Heinz 1 Am: 18.07.2013 18:15:35 Gelesen: 224480# 98 @  
@ DL8AAM [#97]

Hallo,

richtig ist das die 51 der Maschinennummer eigentlich die laufende Nr. in dem jeweilgen Ort sein soll. Allerdings hat Postalia warum auch immer (wahrscheinlich 2007), angefangen die Nummernreihenfolge bei neuen Maschinen mit 51 anzugeben.

Die Firma Sieger hat schon Anfang 2007 bei einer Maschine die 151 als Maschinennummer in Ortsstempel gehabt. Von dem Verwender in [#77] gezeigten Stempel gibt es z.B. auch die Nr. 152 und 157.



Eine richtige Reihenfolge in den einzelnen Verwendungorten hat es praktisch seit dem ersten Tag der Absenderstempel 1979 nicht gegeben. Schon immer sind entweder bei dem Maschinenherstellern oder bei der Zulassungstelle Fehler gemacht worden bei den letzten beiden Ziffern.

Viele Grüß Heinz
 
DL8AAM Am: 20.07.2013 16:26:56 Gelesen: 224425# 99 @  
@ Heinz 1 [#98]

Heinz,

besten Dank für diese Info. Ich hatte so etwas im Hinterkopf, konnte aber keine passende Quelle dazu finden.

LG
Thomas
 
DL8AAM Am: 02.01.2014 18:24:30 Gelesen: 220265# 100 @  
@ verschiedene [#60][#79][#87][#92][#95]

So, scheinbar ist der (seit mindestens 2011 hier dokumentierte) Pilotversuch mit der neuen Absenderstempelung (= Vorausentwertung) positiv abgeschlossen worden, denn in der aktuellen Ausgabe (1/2014) von "Stempel & Informationen – Philatelie vor Ort" der DPAG findet sich folgende Verlautbarung:



Die Formulierung " hochwertige Frankierung per aufgespendeter Briefmarke" kommt doch ganz nett daher, oder? ;-) Besonders das marketingdeutsche Wort "aufgespendet" klingt ja auch um viele Klassen besser, als so ein ordinäres "draufgeklatscht". Das wird bestimmt mein neues Lieblingswort der Woche, löst dann "bespielt" und "abgeliebt" als Beschreibung für durchgeknuddelte und verfilzte Teddybärchen ab, siehe http://www.DL8AAM.de . ;-)

Gruß
Thomas
 
EdgarR Am: 03.01.2014 11:42:24 Gelesen: 220222# 101 @  
@ DL8AAM [#100]

Konsequenzen für die Stempelbank ?

Wenn ich mir die "zur Identifikation des Absenderstempelkunden" vorgesehenen (mindestens...) SECHS Ziffernstellen so ansehe, könnte allein die Sektion "Deutschland / Sonstige Freimachungsvermerke / Zeilenstempel 1z mit Posthorn" künftig den Umfang der Stempelbank ver-x-fachen.

Da stellt sich denn doch irgendwie die Frage, ob man solche, weitgehend informationsfreien Vervielfachungen wirklich braucht und was dadurch an zusätzlichem Wissen, zusätzlicher Dokumentation wirklich zusammenkommt?

Vielleicht sollten derartige Exoten doch nur pars pro toto mit ein, zwei Exemplaren aufgenommen werden?

EdgarR

P.S.: Genau das Gleiche gilt m.E. für die Post AG Filiallabel, wenn denn nicht eindeutig eine dokumentierbare Zuordnung von Maschinenekannung xxxx zu Filiale xyz gegeben ist.
 
Heinz 1 Am: 03.01.2014 12:07:39 Gelesen: 220216# 102 @  
@ EdgarR [#101]

Hallo,

das halte ich für einen praktikablen Vorschlag. Den von den bisherigen Absenderstempel mit Einkreisstempel und Maschinen Nummer kenne ich, wenn ich alle verschiedenen Abweichungen und Werbeklischees zusammen ziehe über 2.500 Stück und das nur aus der Zeit der fünfstelligen PLZ. Siehe Beispiele bei [#98].

Man sollte bei diesen Entwertungen nur dann weitere hinzufügen, wenn es Veränderungen im Bild ergibt. Wie z.B. zusätzliche Versandvermerke. Ansonsten reichen eigentlich ein Stempel ohne und mit Werbeklischee.

Gruß Heinz
 
Journalist Am: 15.01.2014 17:05:53 Gelesen: 219972# 103 @  
Hallo,

bezüglich der Angst, daß die neue digitale Freimachung (Vorausentwertung) mit der 10-stelligen Nummer zu einem Riesenwust an Daten führen könnte, bin ich anderer Meinung. Das Verfahren ist nicht besonders attraktiv für die Kunden und bietet keinen großen Mehrwert im Vergleich zu einem Infopost-Plusbrief an - insofern dürfte sich die Zahl der Nummern in einem überschaubaren Rahmen halten. Außerdem ist ja der Infobrief abgeschaft worden, der auch so freigemacht werden konnte und die Voraussetzungen für eine Infopostsendung sind nicht so einfach für jedermann umsetzbar.

Bekannt sind mir derzeit 10 verschiedene Kennungen bzw. Nummern und eine Musterkennung siehe auch:

http://www.arge-briefpostautomation.de/schnellinformationen-zum-sammelgebiet/kurzinfos-2014#11012014

In der im Link genannten Aufstellung fehlt noch die 1A00004601 - Wer kennt den hier weitere ?

Ich suche auch für meine Forschungssammlung noch die Variante Bethel, egal ob schwarz oder blau (siehe Beitrag [#95]) als Original.

Dazu plane ich auch einen Beitrag für die philatelie in der Ausgabe März 2013.

soweit dazu für heute viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 15.01.2014 18:59:01 Gelesen: 219948# 104 @  
@ Journalist [#103]

Hallo Jürgen,

schön Dich hier auch einmal schreibend zu entdecken. ;-) Leider kann ich Dir keine weiteren Informationen geben, alle meine mir bekannten neuen Vorausentwertungswellen habe ich in diesem Thread gezeigt. Auch habe ich leider von dem Bethelumschlag nur diesen einen Beleg, den ich gerne selbst behalten möchte. Da ich aber vermute, dass Bethel "Zigtausende" während dieses Mailings versandt hat, müssten doch irgendwo noch welche erhalten geblieben sein? Wobei leider gefühlte 99,9% dieser Umschläge - wie immer - von kulturlosen Banausen im Altpapier entsorgt sein dürften oder gar von Barbaren mit der Schere zerstört worden sind.

Wenn ich mir die Zahl von Sendungen, die in der Vergangenheit per Absenderstempel vorausentwertet worden sind, anschaue, befürchte ich, wie Du auch, keine wirklich große Anzahl von "Gerätenummern". Eher das Gegenteil, der Normalo wird kaum je mal so etwas zu Gesicht bekommen. Umso mehr ist es nötig sämtliche Nummern möglichst detailliert zu dokumentieren, auch um die entsprechenden Nutzer, Lettershops oder sonstigen Dienstleister zu identifizieren. Ich bin gerade auch dabei die Matrixcode-Frankturen im Fenster (DV- und "INFOPOST mit Zusatzleistung"), das sind ja vom Prinzip her ganz normale "Absenderfreistempel",



mit den aus den Matrixcode ausgelesenen Daten (auch für die Datenbank) entsprechend zu erfassen (z.B. [1]), insbesondere um auch hier die verschlungenen Wege der schönen neuen "Postwelt" zu ergründen. Diese Sendungen werden oft (meist?) ja nicht mehr vom eigentlichen Absender selbst gedruckt und verschickt. Das sind alles kleine Bausteinchen der modernen Postgeschichte. Erkenntnisse bekommt man hier üblicherweise - da leider von Seiten der Dienstleister und ihrer Kunden selbst kaum etwas veröffentlicht wird - nur durch sehr massenhaftes Erfassen und Dokumentieren. Nach Sichtung von "100ten" dieser Matrixcodes habe ich z.B. bemerkt, dass die Kundennummer "7000512176" für Sendungen der AOK Niedersachsen und O2-Telefonica verwendet wird, also vermute ich mal ganz nassforsch einen gemeinsamen Lettershop, der für die beiden die "tägliche Post" macht. Nur welcher? Um hier weiter zu kommen und damit Quersuchen sinnvolle Ergebnisse auswerfen, müssen wohl noch ein paar 1000 weiterer Matrixcode-"Absenderfreistempel" im Fenster ausgewertet und eingestellt werden. Ich bin auch gerade am Überlegen, ob man nicht sogar die Kundenkennzeichnungen der Internetmarken (d.h. die erste Zeile mit dem A0-Präfix) erfassen sollte, wobei hier eher (aussagelose) Privatkunden als (interessante) Firmenkunden oder Lettershops o.ä. als "Nummer" in Aktion treten.

Also um aber zum eigentlichen Thema [#101][#102] zurück zu kommen: Ich wollte damit nur zeigen, dass unsere Stempeldatenbank durch das möglichst vollständige Erfassen sämtlicher Varianten und "Nummern" erst an Aussagekraft gewinnt (auch hinsichtlich zukünftiger Forschungsvorhaben). Es geht hier ja primär nicht um das optische Zeigen von zwei-drei "Beispielexemplaren" (das kann man bei nicht unterscheidbaren Formen gerne machen). Vollständigkeit ist das Fernziel. Was (ob) etwas herauskommt, weiß man zu Beginn nie, das ist ja die Crux mit der Grundlagenforschung (Datenerfassung).

Deshalb sollten wir auch bei den 1A0-Gerätenummern der neuen Vorausentwertungen hier alles greifbare aufnehmen. Viel hilft viel, kann zumindest ... ;-)

Gruß
Thomas

[1]: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/60248 oder http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/61749
 
DL8AAM Am: 21.01.2014 05:46:49 Gelesen: 219859# 105 @  
@ Heinz 1 [#60]

Deshalb werden auch immer häufiger Kopierer, Nadel- oder Tintenstrahldrucker eingesetzt.

Damit noch einmal einer dieser Tintenstrahler mit einem Absenderstempel "in alter Form" hier gezeigt wird:



Mailing ("ENTGELT BEZAHLT", d.h. INFOPOST) der "Briefmarkenfachhandlung Richard Borek" aus 38090 Braunschweig nettofrankiert mit 45 Cent (Maiglöckchen), entwertet mit Tintenstrahl-Absenderstempel "HAMBURG 70 / 304 / 22041" (3xx: Hasler) vom 06.01.2014, registriert bei der Filiale (Postbank Finanzcenter) "Hamburg 70" in 22041 Hamburg-Marienthal (Schloßstr. 8).



Gruß
Thomas
 
dr.vision Am: 21.01.2014 08:05:57 Gelesen: 219849# 106 @  
@ DL8AAM [#79]

Hallo Thomas,

Du schreibst in Deinem Beitrag:

Wenn man den Datamatrixcode im Adressfeld ausliest, erhält man übrigens die folgenden postalischen Details zu der Sendung:

Wie, bitte, macht man das denn? Danke für eine Erklärung.

Grüße von der Ostsee
Ralf
 
DL8AAM Am: 21.01.2014 16:09:05 Gelesen: 219823# 107 @  
@ dr.vision [#106]

Ralf,

nichts leichter als das. ;-)

Diese Barcodes sind vom Grundprinzip her (fast) alle ISO-genormt. In unserem Fall handelt es sich um einen der ECC200-Familie [1]. Normung heisst im Umkehrschluss aber auch, dass die Kodeformate für jeden 'offen' sind, d.h. es finden sich sofort Gruppen von Leuten, die dafür eine entsprechende Auslesesoftware entwickeln und im Idealfall frei ins Netz stellen. Ich nutze das von "Pommes" Thomas vor knapp zwei Jahren in unserem Forum mal vorgestellte Freeware-Programm "bctester" [2]. Damit kann man verschiedenste Barcodeformen auslesen, neben unseren 2D-Matrix- u.a. auch Balken- und Strichcodes. Damit gewonnene Informationen können für die philatelistische Interpretation oft sehr sehr hilfreich sein. Ein paar Beispiele findet Du in den Themen "Deutsche Post Infopost Zusatzleistung / Frankiervermerk ZL " und "Versandart Pressevertriebstück - Neue Label mit Matrixcode" [3].

Aber Achtung, das Programm erkennt zwar diese genormten Barcodes, kann aber nicht immer die dort hinterlegten Daten entschlüsseln. Das klappt dann nur, wenn der Barcode-Ersteller sein internes Datenformat dokumentiert hat. Die DPAG unterstützt die Frankierarten 2, 8, 9, 18, 25, 26 und 28, d.h. u.a. DV- und INFOPOST ZL-Frankturen, PREMIUMADRESS-Labels, Pressepost etc., aber z.B. nicht die FRANKIT-Absenderfreistempel. Zumindest wird im letzteren Fall aber immer noch der "Rohtext" und die Frankturart dekodiert. Man muss etwas mit der Software spielen, aber wenn es klappt erschliessen sich einem ganz ganz neue Informationswelten und postalische Zusammenhänge, die sehr oft über die rein optische Betrachtung eines Beleges hinausgeht!

Beste Grüße
Thomas

[1]: http://de.wikipedia.org/wiki/DataMatrix-Code
[2]: http://www.bctester.de/de/home.html
[3]: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=48566 bzw. http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=48784
 
dr.vision Am: 21.01.2014 18:13:00 Gelesen: 219808# 108 @  
@ DL8AAM [#107]

Moin Thomas,

das nenne ich mal eine erschöpfende Auskunft! Ganz herzlichen Dank dafür.

Ich habe das Programm direkt installiert und mit einem Democode ausprobiert. Funktioniert einwandfrei. Das eröffnet ganz neu Perspektiven für neue Betätigungfsfelder, obwohl die alten Felder noch nicht abgeerntet sind. ;-)

Danke für die schnelle Hilfe.

Grüße von der Ostsee
Ralf
 
DL8AAM Am: 27.01.2014 01:19:07 Gelesen: 219616# 109 @  
@ Journalist [#103]

Wer kennt denn hier weitere ?

Ich, ich, ich. ;-)



Zwar keine Erstmeldung, aber zumindest hier noch nicht gezeigt, inzwischen ist diese Nummer auch schon auf Jürgens Seite [#103] gelistet. Es handelt sich dabei wohl die 28. Geräte-"Lizenz"? 1A00002801 - DEVK Köln (Deutsche EisenbahnerVersicherungsKasse). Leider kann ich zum Verwendungszeitraum nichts sagen, der Umschlag selbst trägt aber einen Druckvermerk aus August 2012.

Gruß
Thomas
 
Journalist Am: 23.02.2014 11:33:44 Gelesen: 219081# 110 @  
Anbei ein Link über einen neuen Artikel zur Vorausentwertung (Digitaldruck), der in wenigen Tagen in gekürzter Version auch in der Philatelie erscheint:

http://www.jolschimke.de/stempel/absenderstempelung-im-digitaldruck.html

Hier sind noch zusätzliche Infos und Bilder vorhanden:



Außerdem werden hier alle mir bekannten bisherigen Kennungen gelistet und gezeigt:

http://www.jolschimke.de/stempel/absenderstempelung-im-digitaldruck.html#Uebersicht

Mit einer Musterkennung sind es insgesamt 12 verschiedene Kennungen, die mir bekannt sind - wer kennt hier weitere ?

Hilfreich sind aber auch weitere Umschläge von schon bekannten Kennungen mit Inhalt um darüber eventuell den Letterschop zu bekommen, der diese produziert hat.

Außerdem suche ich im Original noch Bethel in blau und schwarz - wer kann hier helfen ?

Soweit einiges neue zur Vorausentwertung für heute.

viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 20.05.2014 19:07:04 Gelesen: 217628# 111 @  
@ DL8AAM [#105] > Deshalb werden auch immer häufiger Kopierer, Nadel- oder Tintenstrahldrucker eingesetzt.

Ich liebe Werbung. Der Briefträger behält seinen Job und ich bekomme neue Belege, eine echte Win-Win-Situation ;-)



Und damit hier gleich eine (für mich) ganz neue Form eines Tintenstrahl-Absenderstempels mit "Kreisstempel mit Stegsegment oben" (statt des sonst üblicheren einfachen Kreistempels) - nun mit dem Normstempel Ø von 28.5 mm:



Absenderstempel des allseits bekannten Absenders "Richard Borek Briefmarkenfachhandlung" aus 38090 Braunschweig vom 23.04.2014, mit allgemeinen Kundenklischee "Richard Borek / Im Dienst des Sammlers seit 1893" und dem Zusatz "ENTGELT BEZAHLT", d.h. es handelt sich um eine INFOPOST-Sendung (mit Werbung zu "165 Jahre deutsche Briefmarken"). Stempelkopf "BRAUNSCHWEIG 1 / 208 / 38102". Die 2 in der laufenden Gerätenummer 208 steht dabei für den Hersteller Pitney Bowes. Interessanterweise ist die Braunschweiger Nummer 208 in der Vergangenheit bereits auch schon für normale mechanische Absenderstempelgeräte (mit Kreisstempel) verwendet worden [1].

Gruß
Thomas

[1] : http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/574
 
DL8AAM Am: 19.06.2014 20:55:10 Gelesen: 217080# 112 @  
@ Journalist [#110]

Hilfreich sind aber auch weitere Umschläge von schon bekannten Kennungen mit Inhalt um darüber eventuell den Letterschop zu bekommen, der diese produziert hat.

Hier ist meine neuste Errungenschaft und dann sogar noch eine neue Kennung ;-)



INFOPOST-Sendung des Absenders "FORUM FACHSEMINAR - Forum Verlag Herkert GmbH" aus 86504 Merching (Mandichostr. 18) aus Juni 2014, frankiert mit 25 Cent (Gartennelke) und per Absenderstempel (neuerer Art) als Vorausentwertung entwertet, hier vom Einlieferer per Tintenstrahl "spray-on" aufgebracht.



"Geräte"-Nummer 1A00005001. Möglicherweise steckt hier als Lettershop bzw. als Versender der "KuvertierService Richter GmbH" aus 86415 Mering (Gaußring 28) - aka "Postfach 1206, 86407 Mering" [1] und "K4083" dahinter.

Ausgelesen finden sich im Datenmatrixkode folgende Informationen:

Post-Unternehmen: DEA
Frankierart: 08
Version Produkte/Preise: 30
Kundennummer: 5023063220
Frankierwert: 0,25 Euro
Einlieferungsdatum: 06.06.2014
Produktschlüssel: 9191
laufende Sendungsnummer: 00003216
EDS-Nummer: 139137561
Ankündigung Inhalt Datenelement: 01
PREMIUMADRESS-ID: 001
Kundenindividuelle Informationen: 35 5a 33 43 f6 f6 46 47 38 20 20 20 20 20 20 20,
 

d.h. es handelt sich genauer gesagt um eine "INFOPOST Zusatzleistung" (INFOPOST ZL) mit "Frankiervermerk ZL", erkennbar an der ausgewiesenen EDS-Nummer (EDS: Einlieferungsdatensatz); das entspricht der AM-Auftragsnummer (elektronisches Auftragsmanagement). Dieser Datensatz wird bei der Portooptimierung einer Adressendatenbank erstellt. Er dient der DPAG u.a. zur Planung von Fahrtrouten, Kapazitäten sowie zur Abrechnung und beinhaltet Angaben zum Produkt, der Versandart sowie dem Gewicht usw. "INFOPOST ZL" können ab einer Auflage von 4000 Stück genutzt werden und erzielen auf Grund der logistischen Vorarbeiten einen weiteren Extra-Rabatt von 1% (April 2012). Frankierdatum ist übrigens der 06.06.2014, während im Anschreiben selbst bereits der 13.06.2014 angegeben wird, scheinbar wollte man damit die längeren INFOPOST-Postlaufzeiten über Pfingsten optisch etwas kaschieren. Nicht jeder Empfänger liest ja mal schnell den Matrixkode aus. ;-)

Gruß
Thomas

[1]: http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/592
 

DL8AAM Am: 08.08.2014 17:14:46 Gelesen: 215973# 113 @  
@ Journalist [#103]

Wer kennt denn hier weitere ?

Ich. ;-)



Ausschnitt aus einem C4-Umschlag von "Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit a.D." für die Aktion "TOB JOB" von compamedia GmbH (Nußdorfer Straße 4, 88662 Überlingen) aus dem März 2014.



Frankiert mit 70 Cent (50 Jahre Fehmarnsundbrücke) und per Absenderstempel (Kennung 1A00007201) vom Versender vorausentwertet. Als Zusatz findet sich nun der Text "Entgelt bezahlt" statt (wie bisher beobachtet) "INFOPOST". Mit diesem Zusatz gleicht sich die neue Form den traditionellen "Kreistempel"-Absenderstempeln, bei denen bei INFOPOST-Sendungen auch der Zusatztext "ENTGELT BEZAHLT" gesetzt wird, an.

Wenn die Post die Nummerierung korrekt und fortlaufend vergeben haben sollte, könnte das also der "72. Vertragskunde (der Post)" sein, der die neue Form der modernen Vorausentwertungen im Einsatz haben darf. Das wären ja noch nicht so viele, auch sieht man diese (noch?) kaum Vorausentwertungsformen in Posteingang. Massenwerbesendungen mit eingedruckter schnöder INFOPOST-Welle sind eben schneller und billiger zu produzieren, wobei die Kundenakzeptanz aber bei mit Briefnmarken freigemachten Mailings höher ist (sein soll?).

Gruß
Thomas
 
Journalist Am: 05.11.2014 12:31:05 Gelesen: 214156# 114 @  
@ DL8AAM [#113]

Hallo Thomas,

ich habe meine Datenübersicht über die mir bekannten Kennungen aktualisert - neu dazu gekommen sind Dir von Dir genannten 1A00007201 von der mir 2 weitere Mailings bekannt sind einmal mit 25 Cent und einmal mit 75 Cent, allerdings hier immer mit eingedruckten Absender Topconsultant, die Nummer 1A00005001 neu mit 28 Cent Blumenmarke sowie vermutlich ganz neu die Kennung 1A00002102 von DPS Wermsdorf.

Ob hier ein Programmierfehler vorliegt oder ob es Absicht ist kann ich nicht sagen ?



Der Link zur aktualisierten Übersicht lautet:

http://jolschimke.de/stempel/absenderstempelung-im-digitaldruck.html#Uebersicht

Dort wurde am Ende auch erstmals der Versuch unternommen, nicht den AGB entsprechende ähnliche Tintenstrahlentwertungen mit zu erfassen. Einer dieser Fälle stammt von einer Messevorführung aus dem Sommer 2014 aus Nürnberg, wo vermutlich die Techniker aus Unwissenheit eine ähnliche Bilddatei (Frankierwelle) in die Software der Maschine hochgeladen haben.



Diese Maschine wird bei meiner Zusammenstellung erstmals ausführlicher in Bildern gezeigt.

Wer kennt weitere neue Fälle ?

Viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 05.11.2014 14:13:09 Gelesen: 214142# 115 @  
@ Journalist [#114]

von Dir genannten 1A00007201 von der mir 2 weitere Mailings bekannt sind einmal mit 25 Cent und einmal mit 75 Cent, allerdings hier immer mit eingedruckten Absender Topconsultant

Nur kurz zur Ergänzung, "Dein" Absender 'Topconsultant' [1], gehört wie "Meiner", die 'Aktion Top Job' [2], zur selben Betreiberfirma: compamedia GmbH in 88662 Überlingen am Bodensee (Nußdorfer Straße 4). Also alle unsere drei stammen aus der selben Quelle. ;-)

Gruß
Thomas

[1]: http://www.top-consultant.de/impressum/index.html
[2]: http://www.topjob.de/impressum/index.html
 
DL8AAM Am: 21.12.2014 04:17:34 Gelesen: 213120# 116 @  
Hier eine weitere atypische Form eines (Kreisstempel-) Absenderfreistempels:



Ausschnitt aus einem C4-Umschlag, Frankatur per 2x 35 Cent (Dahlie), vorausentwertet mit Absenderstempel. Vom optischen Eindruck würde ich hier auf ein modifiziertes Absenderfreistempelgerät von Pitney Bowes (siehe 'Kreisstempel mit Segment oben') tippen. Stempelkopf "SCHWERIN / 19061" (--.03.14), ohne Gerätenummer, mit Einsatz "ENTGELT BEZAHLT" (=INFOPOST-Sendung). Leider ist der Absender bzw. der Versender unbekannt.

Gruß und FF
Thomas
 

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