Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Michael Adler verstorben
18609 Am: 23.02.2017 19:49:27 Gelesen: 4357# 1 @  
Schon am 16.2 mit 84 Jahren.

Mein herzliches Beileid den Angehörigen.
 
Heinz 7 Am: 24.02.2017 14:17:47 Gelesen: 4218# 2 @  
@ 18609 [#1]

Ich schliesse mich an, mein Beileid.

Er hat der Philatelie viel gedient. Sicher hat es ihn geschmerzt, zu sehen, wie in "seinem" Verband die Probleme wuchsen.

Heinz
 
22028 Am: 25.02.2017 10:26:57 Gelesen: 4030# 3 @  
Ich habe Michael Adler wissentlich nur ein mal persönlich getroffen und zwar vor ca. 25 Jahren bei einer Versammlung meines Würzburger Ortsvereins, wo er Mitglied war.

Er ist mir aber als ganz normaler Sammler ohne Starallüren in Erinnerung geblieben. Er war halt Vorstand in einer der Blütezeiten der Philatelie, damals was es relativ einfach als BDPh Vorstand.
 
Richard Am: 02.03.2017 09:42:30 Gelesen: 3876# 4 @  
Die Philatelie verliert einen ihrer Großen: Michael Adler

(wm) Am 16. Februar 2017 verstarb nach mehrjährigem Leiden der frühere Präsident des BDPh, Michael Adler. Der gebürtige Dresdener – er kam dort am 26. Oktober 1932 zur Welt – hatte den Bund Deutscher Philatelisten im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts national wie international weithin bekannt gemacht. Unter seiner Leitung entstand das Haus der Philatelie und Postgeschichte in Bonn (1998) und wurde 1999 in Nürnberg die mit 124 700 Besuchern erfolgreichste internationale Ausstellung in Deutschland, die IBRA 99 Nürnberg, durchgeführt. Adler führte den BDPh ins 21. Jahrhundert. Ihm misslang allerdings die von ihm erwünschte Verbandsreform bei den Mitgliedsverbänden des BDPh. Für die FIP war er Koordinator der Weltausstellungen Moskau 1997, Juvalux 1998 in Luxemburg, Italia 1998 in Mailand und Belgica 2001 in Brüssel. Für die FEPA nahm er die gleiche Funktion wahr: für die AMPHILEX 2002 in Amsterdam, die Slovensko 2002 in Bratislava, die Cyprus-Europhilex 2002 in Nikosia. Für die unvergessene IBRA 99 Nürnberg war er als Präsident des Organisationskommittees tätig. Adler war Mitglied im Programmbeirat der Deutschen Post (15.1.1993–2001).

Sammler war Adler seit dem 8. Lebensjahr, seine Vorlieben gehörten Russland (Poststempel von St. Petersburg); Tschechoslowakei mit k.u.k. Vorphilatelie; Sudetenland; Böhmen und Mähren; Litauen; zeitweise auch: Finnland einschl. Vorphilatelie. Außerdem pflegte er eine Motivsammlung Rotary. Er beherrschte zahlreiche Weltsprachen, u.a. neben Englisch, Französisch auch Russisch.

Seine Mitgliedschaften in Vereinen des In- und Auslandes sind kaum zu überschauen, so vielfältig waren sie. Beispielsweise erwähnt sei seine Tätigkeit für den Bayerischen Philatelistenverband (1975–1989 2. Vorsitzender, 1989–1990 1. Vorsitzender, ab 1992 Ehrenmitglied), für den BDPh (1988–1991 Vizepräsident, 1991–2001 Präsident, ab Oktober 2001 Ehrenpräsident), für die Federation of European Philatelic Associations (FEPA) (1992–1994 Vizepräsident, 1994–1995 Vorsitzender, ab 2001 Vizepräsident) und für die Fédération Internationale de Philatélie (FIP) (Vorstandsmitglied 1994–2002). Adler war Präsident der Philatelistischen Akademie Bayern e.V. (seit März 2002), die er wieder zum Leben erweckte. Am 2. November 2012 wurde er ins Consilium Philatelicum berufen. Zu dieser Zeit war er bereits als Geschäftsführer des Verlages für den BDPh, der Phila Promotion GmbH, über ein Jahrzehnt sehr erfolgreich für den Bund Deutscher Philatelisten tätig gewesen.

Ebenso beeindruckend ist die Zahl der Ehrungen und Auszeichnungen, die ihm zuteilwurden. An sie sei stichwortartig erinnert: Verdienstmedaille LV Bayern (1991); Richard-Renner-Medaille für beispielhaftes Wirken für die deutsche Philatelie (15. Oktober 1995); Ehrenmitglied des Verbandes der Philatelisten Russlands (26. Oktober 1995); Hesshaimer-Medaille des VÖPh (August 1996); Goldene Ehrennadel des VÖPh für Verdienste um die österr. Philatelie (Juni 1999); Jan Witkowski-Medaille für Verdienste um die polnische Philatelie (9. Oktober 1999); Ehrenmedaille des Landesverbandes Saar des BDPh (26. März 2000); Goldenes Ehrenzeichen des polnischen Philatelisten-Verbandes (18. November 2000); Ehrenanerkennung des SCF für Verdienste um die tschechische Philatelie (21. April 2001); Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der BRD (16. Mai 2001); Ehrenabzeichen des VSPhV für Verdienste um die Philatelie (6. Oktober 2001); Baurat-Luce-Medaille des Vereins für Briefmarkenkunde 1878 e.V., Frankfurt/Main (30. Juni 2002); Medal for Service der FIP (August 2002); „Oskar der Philatelie – Statuette PRYMUS“ des Polnischen Kapitels der Philatelie in Anerkennung für sein Lebenswerk und Schaffen für die Philatelie (10. Mai 2003); Goldenes Ehrenzeichen des Verbandes der Philatelisten Russlands (November 2004); Große Goldmedaille des BDPh (2006); FEPA-Medaille für außergewöhnliche Verdienste um die Philatelie (März 2009); Alfred-Moschkau-Medaille des LV Sächsischer Philatelistenvereine (7. März 2009).

Kurz nach seiner Berufung ins Consilium Philatelicum erkrankte Adler schwer, so dass er seine letzten Jahre in einem Pflegeheim verbringen musste. Wer den tatkräftigen, durchsetzungswilligen Macher näher gekannt hatte, ahnte wohl, wie schwer ihn und seine Familie dieser Schicksalsschlag getroffen hatte. Der Tod war für ihn eine Erlösung. Möge ihm die Erde leicht sein – die deutsche Philatelie wird ihn nicht vergessen.
 
HWS-NRW Am: 02.03.2017 11:46:03 Gelesen: 3816# 5 @  
@ 22028 [#3]

Hallo,

Deine Aussage im zweiten Satz stimmt so nicht ganz, gerade Michael Adler war nach dem mehr "väterlichen" Präsidenten, Dr. Heinz Jaeger, ein Manager-Präsident, der versuchte, leider gegen den Einspruch einiger kleinerer Landesverbände, aus dem BDPh einen attraktiven und starken Verband (mit 6 oder 8 größeren Verbänden) zu machen. Er war ein großartiger Philatelist und ein klasse Präsident.

mit Sammlergruß
Werner
 
bayern klassisch Am: 02.03.2017 12:09:34 Gelesen: 3805# 6 @  
Ich hatte als Vorstandsmitglied der IG Bayern klassisch, der späteren ARGE Bayern klassisch im BdPh e. V., zwei Mal die Gelegenheit und Freude, mit ihm fachsimpeln und mit unterhalten zu können und habe einen sehr gebildeten, fachlich und philatelistisch kompetenten, netten Menschen kennen gelernt, der keinerlei Dünkel kannte und jedem und allem gegenüber offen war.

Schade, dass solch ein "dufter Typ" uns verlassen hat - viele seiner Art gibt es leider nicht mehr, weil das "Politikertum" auch hier Kapriolen schlägt.

RIP Michael Adler.
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.