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Thema: **** (?) Portugal Klassik bis zum Jahr 1900
Pepe Am: 08.04.2017 21:20:08 Gelesen: 54215# 1 @  
Ich gründe dieses Thema mit der Absicht die Portugal-Klassik hier zu konzentrieren. Leider habe ich gerade im Frühling wenig Zeit, hoffe dennoch am Ball zu bleiben. Eine kleine Sammlung alter Portugalmarken schlummert bei mir schon seit Jahrzehnten und ich gebe zu, von diesem Sammelgebiet keine Ahnung zu haben. Um so mehr freue ich mich über jegliches Wissen über dieses Land. Der Katalog ist ebenfalls sehr alt (Michel 2002/2003).

Zusammengetragen wurden all die Marken in Ostberlin bis 1984 und alle Prüfungen auch bis dahin. Kann man ja heute sicherlich nur noch als 'signiert' bezeichnen. Ich werde die ca. 150 Marken alle auf grauen Grund mit 360 dpi scannen.

Ich bin gespannt, wie dieses Thema hier so ankommt. Ein echter Portugalfan weilt ja unter uns. Mögen sich viele Klassik Freunde beteiligen und Freude an einen hoffentlich spannenden Thread haben.

Die Nummer 1 kann ich leider nicht zeigen und fange mal mit der Mi 2 an:



1853 07 21, Mi 2 a, dunkelblau, Stpl Nr: 42; Mi 2 b, hellblau, Stpl Nr: 108
Dies war die erste Ausgabe und der 4 Werte Satz kostete damals 4200,- M€, die beiden Nummern 2 mal gerade 46,- M€.

Ob wir den Rest des Satzes zu sehen bekommen? Allerdings sind ja bekannterweise die Katalogpreise eh nicht ernst zu nehmen.

Die Währung hieß damals: 1 Milreis = 1000 Reis. Eine Milreis Marke wird es sicher nicht gegeben haben.

Nette Grüße Pepe
 
henrique Am: 09.04.2017 12:13:16 Gelesen: 54184# 2 @  
Hallo,

Superthema für mich.

Ich nehme an ihr wollt auch die 5 Reis Marke (Nr 1) sehen.



Michel Nr 1 b rotbraun / AFINSA bzw MUNDIFIL 1 II

Im Mai 1853 begannen die Drucke der Wertstufe zu 25 Reis in blau, wenige Tage später, am 11. Juni die Drucke der Wertstufe zu 5 Reis. Ab 1. Juli 1853 erfolgte die Ausgabe dieser beiden Marken an den Postschaltern. Noch innerhalb des selben Monates wurden die Wertstufen zu 100 Reis in lila und die zu 50 Reis in grün ausgegeben. Der Druck der Marken erfolgte in der königlichen Münze "Casa da Moeda" in Lissabon, im kombinieren Buch- und Prägedruckverfahren im Einzeldruck von jeweils einem Wertstempel im Bogen zu 4 x 6 Marken.

Euer Portugal-Fan
Henrique
 
Thorn Am: 09.04.2017 21:38:15 Gelesen: 54153# 3 @  
Schönes Thema ! Ist zwar nicht mein Sammelgebiet, hege aber große Sympathie und Interesse für die Klassiker Portugals. Ich war selbst schon sehr oft in Portugal und liebe dieses Land.

Ich freue mich auf die weiteren Beiträge.

Sammlergrüsse,

Thorn
 
Pepe Am: 10.04.2017 21:34:54 Gelesen: 54099# 4 @  
@ henrique [#2]

Das ist toll, eine Nummer 1 eines Landes. Und erstaunlicherweise ist diese Marke halb so selten wie die Nummer 2. Dafür fast fünfzig mal so teuer im Katalog (alles gerundet). Selbst die teuren Nummern 3 und 4 haben eine relativ hohe Auflage.

Mi 1: 2.294.112
Mi 2: 4.888.729
Mi 3: 179.400
Mi 4: 147.600
 

Was ich auch recht beeindruckend finde. Für die damalige Zeit, immerhin 164 Jahre alt, die hohe Druck und Prägequalität.

Ich kann leider nur den Sprung zur Nr. 6 machen, freue mich aber auf andere Bilder.



1855 02 01, Mi 6 I, blau, hellblau, Stpl Nr: 109

Hier habe ich Probleme mit den Unterschieden der Nr. 6 und Nr. 10.

Nette Grüße Pepe
 

henrique Am: 11.04.2017 09:50:51 Gelesen: 54060# 5 @  
@ Pepe [#4]

Hallo Pepe,

gebe dir Recht, die Unterscheidung zwischen glattem Haar (Mi 6) und gelocktem Haar (Mi 10) ist nicht einfach. Konzentriere dich auf den Hintergrund, dann geht es leichter.

Übrigens werde ich die Lücke zwischen Mi 2 und Mi 6 füllen.

Grüße
Henrique
 
henrique Am: 12.04.2017 17:14:01 Gelesen: 54018# 6 @  
Hallo,

nun die Michel Nr 3 / 50 Reis grün

Ausgabe vom 21. Juli 1853 mit dem Kopfbild der Königin Maria II



Abgestempelt mit 14er Rost-Kreisstempel von 1853 (runder Balkenstempel mit feinen Balken) mit Amt-Nummer 1 für Lissabon

Euer Portugal-Fan
Henrique
 
Pepe Am: 14.04.2017 21:02:28 Gelesen: 53970# 7 @  
@ henrique [#6]

Hallo Portugal-Fan,

wie du schon gemerkt hast ist dieses Thema schon von der Titelseite verschwunden. Nun was sagt uns das? Sind in diesem Forum wirklich nur so wenige Portugalsammler, oder ist es vielleicht ein ungünstiger Zeitpunkt. Wie auch immer - lasse dich nicht entmutigen. Jeder Beitrag würzt dieses Forum und wer weiß, ob noch andere Sammler in den Startlöchern sitzen. Ich freue mich sehr auf die alten Marken und wo hat man schon solche guten Abbildungen.

Ich habe aus der Literaturablage noch diese alten ostdeutschen Lipsia Katalogseiten eingescannt. Dies war die damalige Sammlergrundlage. Und ein wenig ausführlicher als der heutige Michel ist die Sache auch. Der Michel damals war garantiert auf gleicher Augenhöhe, hat aber im Laufe der Jahre doch einige Kürzungen vorgenommen. Sonst hätte man sicher noch einige Europabände mehr.
Die politische Aussagen in der Einführung sind Fragmente des kalten Krieges. All das sollte nicht so ernst genommen werden. Für den Normalsammler eine hoffentlich kleine Bereicherung. Ist eben Klassische Philatelie und wer mag wird sicher noch tiefer einsteigen.



Portugal, DDR Lipsia Katalog Seite 1, 1973

Allen Philaseiten Freunden ein fröhliches und friedvolles Osterfest
nette Grüße Pepe
 
Michael Ehrig Am: 15.04.2017 12:03:27 Gelesen: 53937# 8 @  
Hallo Pepe,

erst einmal meinen herzlichen Glückwunsch, dass du auf dieses wunderschöne Sammelgebiet gestoßen bist. Lasse dich nicht entmutigen, aller Anfang ist schwer und mit einem bisschen Übung und Neugier kommt man gut weiter, zumal es auch für dieses Sammelgebiet Spezialisten, eine Arbeitsgemeinschaft und sogar Sammlertreffen in Deiner Nähe gibt.

Um dir den Unterschied zwischen dem glatten Haar und dem gelockten Haar von D. Pedro zu erleichtern habe ich dir hier einen Scan angehängt, bei dem der Unterschied gut zu sehen ist. Wie henrique schon schrieb gibt die restliche Markenzeichnung auch diverse Unterschiede her. Wenn man aber nicht gerade eine "totgepresste" Marke erwischt hat, dann funktioniert die Unterscheidung mit schräg einfallendem Licht und einer Lupe sehr gut.



Viele Grüße und ein schönes Osterfest

Michael
 
henrique Am: 15.04.2017 15:05:55 Gelesen: 53915# 9 @  
@ Pepe [#7] und alle an Portugal-Interessierte

Das neueste und meiner Meinung auch das beste Nachschlagewerk/Katalog über Portugal ist die 31. Ausgabe des Kataloges von MUNDIFIL (Nachfolge von AFINSA) "Selos Postais e Marcas Pre-Adesivas" PORTUGAL*Acores* Madeira.

Wunderbare Bilddarstellungen, Glanzpapier, Großformat, 507 Seiten
Ausgabe allerdings in PORTUGIESISCH

Dieser Katalog kann über die "ARGE Portugal und ehemalige Kolonien"
[1] bestellt werden, deren 1. Vorsitzender Herr Michael Ehrig ist, der den vorigen Artikel eingestellt hat.

Die ARGE würde sich sicher auch über neue Mitglieder freuen.

Beste Grüße
euer Portugal-Fan
ebenfalls Mitglied der ARGE

[1] http://www.arge-Portugal.de
 
henrique Am: 15.04.2017 15:23:03 Gelesen: 53911# 10 @  
Hallo,

die Michel Nr 4 / 100 Reis lila

Ausgabe vom 2.Juli 1853 mit dem Kopfbild der Königin Marie II, hergestellt im kombinierten Buch- und Prägedruckverfahren



Abgestempelt mit 14er Roststempel von 1853 (runder Balkenstempel mit feinen Balken) mit Amt-Nummer 62

Der Portugal-Fan
Henrique
 
Pepe Am: 17.04.2017 22:34:48 Gelesen: 53865# 11 @  
@ Michael Ehrig [#8]

Ich danke für diese Aufklärung. Dann sollte die in [#4] gezeigte Marke nicht Mi 6 sein, sondern Mi 10. Ist das richtig?

Wenn wir bei der Nr 10 angekommen sind, können wir noch genauer drauf eingehen.

@ henrique [#10]

Das ist ein schönes Stück, vielen Dank fürs zeigen. Die alten Katalogbilder dieser Marke waren sehr schlecht um so mehr die Freude über dieses Bild. Freue mich schon auf die 5 und kann dann ab 7 wieder was zeigen.

@ henrique [#9]

Danke auch für die Tipps zur Literatur und zur Arge. Ist doch toll das der Vorsitzende hier mit an Bord ist. Super. Das wird bestimmt noch spannend werden.

nette Grüße Pepe
 
Michael Ehrig Am: 17.04.2017 23:04:04 Gelesen: 53859# 12 @  
@ Pepe

Ja, genau die unter [#4] gezeigte Marke ist eine Nr. 10, genauer gesagt, die Nr. 10 II, dazu aber später mehr, wenn wir bei der Nr. 10 sind. Aber auch schon bei der Nr. 6 wird es interessant werden, denn auch die "billigen Werte" haben einges zu bieten, was nicht unbedingt im Michel-Katalog steht.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal kurz zur Nr. 1 zurück, die ich hier in ungebrauchter Erhaltung (Prägestempel Type I) zeigen kann, so dass die Schönheit der filigranen Markenzeichnung besonders gut zur Geltung kommt.



Warum sie trotz relativ hoher Auflage so teuer ist liegt einfach daran, dass sie überwiegend zur Frankatur von Zeitungen benutzt wurde (der Tarif für eine Zeitung war 5 Réis) und damit zumeist sehr rasch entsorgt worden ist, während Briefe (Inlandsporto 25 Réis) viel eher aufgehoben worden sind.

Vorbilder für die portugiesischen Marken war übrigens die englische Oktogon-Ausgabe, die auf Druckmaschinen derselben Bauart (Hersteller Fa. Dryden Brothers, Lambeth/England) gedruckt wurden, wie die portugiesischen Marken. Man hat damals nacheinander zwei Druckmaschinen in England gekauft und per Schiff nach Portugal gebracht. Auf diesen beiden Maschinen wurden mehrere Millionen Marken, jeweils im Einzeldruckverfahren hergestellt.



Viele Grüße

Michael
 
henrique Am: 25.04.2017 18:49:14 Gelesen: 53798# 13 @  
Hallo,

die Michel Nr 5 / 5 Reis rotbraun

Ausgabe im Jänner 1855 mit dem Kopfbild der Königs Pedro V. mit glattem Haar, hergestellt im Prägedruckverfahren durch die "Königliche Münze (Casa da Moeda) in Lissabon



Abgestempelt mit 14er Roststempel von 1853 (runder Balkenstempel mit feinen Balken) mit Amt-Nummer 52 für Porto

Der Portugal-Fan
Henrique
 
Thomas71 Am: 27.04.2017 14:37:17 Gelesen: 53713# 14 @  
Hallo,

super Thema, werde es sicher immer wieder verfolgen. Da ich eigentlich Alt-Schweiz Sammler bin (mit vorliebe Strubel) ist die Interesse an Portugal dennoch vorhanden. Habe es vor kurzem wieder entdeckt und konnte sogar ein wenig ergänzen. Da ich besonders gerne Klassik Marken sammele ist dieses Forum natürlich klasse für mich, um etwas zu lernen.

Freue mich auf die nächsten Beiträge.

Gruß Thomas
 
olli0816 Am: 27.04.2017 15:14:44 Gelesen: 53708# 15 @  
Hallo,

ich hoffe, ich störe nicht bzgl. der Reihenfolge der Marken. Anbei ein Satz Michel 34 - 45. Selbst im Michel-Online gibt es eine Menge Unterscheidungen zu diesem Satz (3 Papiersorten und drei unterschiedliche Zähnungsvarianten). Die 80 Reis habe ich in zwei unterschiedlichen Farben, wobei selbst ich als Farbenblinder die unterscheiden kann.

Die 100 Reis ist lila bzw. graulila. Den Farbton gibt es bei anderen Sätzen aus der Periode auch, aber gestempelt schauen die alle irgendwie total ausgeblichen aus. Ungestempelt habe ich noch keine 100 Reis besessen, von daher kann ich schlecht beurteilen, ob das die Ausgangsfarbe ist oder andere Einflüsse diesen Effekt erzielen. Vielleicht weiß jemand dazu mehr? Die 240 Reis hat wohl ähnliche Tendenzen, wenn auch nicht ganz so extrem.

Die Zähnung ist zum Teil nicht super.

Portugal ist ein schönes Markenland, auch wenn es nicht zu meinen Kerngebieten gehört. Ich habe gesehen, dass es zumindest in Deutschland keinen Prüfer gibt. Es scheint auch wenig Sammler zu Portugal zu geben, was eigentlich nicht gerechtfertigt ist.



Unter so ziemlich jeder Ausgabe stehen Bemerkungen zu Neudrucken. Gibt es dazu irgendwo Infos, wie man die erkennen kann?

Gruß
Oliver
 
Lars Boettger Am: 27.04.2017 16:32:31 Gelesen: 53698# 16 @  
@ olli0816 [#15]

Ich habe gesehen, dass es zumindest in Deutschland keinen Prüfer gibt.

Der BPP-Prüfer für Portugal schreibt sogar in dem Thread (Michael Ehrig).

Beste Grüße!

Lars
 
olli0816 Am: 27.04.2017 17:04:28 Gelesen: 53688# 17 @  
So kann man sich irren. :)

Danke.
 
Michael Ehrig Am: 27.04.2017 23:33:09 Gelesen: 53665# 18 @  
@ Lars Boettger [#16]

Vielen Dank für deinen Hinweis auf mich. :-)

@ olli0816 und thomas71

Leider ist dieses Sammelgebiet im deutschsprachigen Raum tatsächlich (zu unrecht) relativ unbeliebt, aber gerade deshalb ergeben sich hier noch viele Chancen etwas zu entdecken. Insofern freue ich mich sehr, dass ihr euch für Portugal interessiert.

Im Hinblick auf die Neudrucke (die zum Teil nach Michel-Definition eigentlich Nachdrucke sind) gibt es durchaus Erkennungsmerkmale. Diese sind im Michel-Katalog recht kurz aber zutreffend im Hinblick auf Papier und Farben beschrieben. Was leider fehlt bzw. im Michel fehlen muss, das ist die Unterscheidung bei einigen Stücken anhand des jeweils verwendeten Druckstempels. So existieren von vielen Werten unterschiedliche Druckstempel von denen zumeist nur einer für die ND verwendet wurde. In einigen Fällen (z. B. bei der Nr. 1 und 5) wurden komplett neue Druckstempel hergestellt. Insgesamt ist das eine recht umfangreiche Materie, die ich vielleicht einmal, wenn ich ein wenig mehr Zeit dazu habe, versuchen werde hier vorzustellen.

Viele Grüße

Michael
 
henrique Am: 04.05.2017 17:30:22 Gelesen: 53580# 19 @  
Hallo,

die Michel Nr 6 / 25 Reis blau in beiden Ausführungen;

Typ I Ausgabe im September 1855
Typ II Ausgabe im April 1856

Freimarke mit dem Kopfbild des Königs Pedro V. mit glattem Haar. Hergestellt im Prägedruckverfahren durch die "Königliche Münze (Casa da Moeda) in Lissabon.



Der Portugal-Fan
Henrique
 
Pepe Am: 08.05.2017 10:38:23 Gelesen: 53534# 20 @  
@ henrique [#19]

Hier mal eine zweifelhafte Mi 6. Das Kopfbild ist zu sehr gepresst und so müsste man auf andere weise erklären ob es Mi 6 oder Mi 10 ist. Die Frage lautet nach weiteren Unterscheidungsmerkmalen. Bewusst wähle ich eine höhere Auflösung (600 dpi).



Mi 6 oder Mi 10?

Wenn Mi 6, dann die Frage kleine oder große Ziffer? Wenn Mi 10, dann bitte noch etwas warten, weil da sicherlich noch mehr gezeigt werden.

Die schönen Klassik-Briefe wären hier im Thema ebenfalls bestens aufgehoben.

@ olli0816 [#15]

Hallo Oliver, auf die Ausgabe 1870 wird sicher zum späteren Zeitpunkt noch ausführlich berichtet werden, also bitte etwas Geduld.

Nette Grüße Pepe

@ alle

Auch wenn die Portugal Klassik nicht die ganz große Sammlermasse anzieht, danke für die bisherigen Beiträge und allen Interessierten ein wenig Freude weiterhin.
 
henrique Am: 08.05.2017 14:33:46 Gelesen: 53517# 21 @  
@ Pepe [#20]
und an alle Portugal-Interessierte

Der Hinweis auf meine "Historischen Briefe von Portugal" ist sicher fällig.

Unter "BELEGE aus PORTUGAL" habe ich bereits etliche Klassik-Briefe / Faltbriefe ab 1855 eingestellt.

Beste Grüße
Henrique
 
Michael Ehrig Am: 10.05.2017 23:51:25 Gelesen: 53451# 22 @  
@ Pepe [#20]

Es handelt sich um eine Michel Nr. 10 II. Weitere Erkennungsmerkmale neben der Kopfzeichnung sind insbesondere der Abstand des C von CORREIO zum Schriftbandrand, der bei der Nr. 10 etwas weiter als bei der Nr. 6 ist, die Form der R in CORREIO und REIS, die bei der Nr. 10 II einen stark nach rechts verlängerte Serife am rechten Fuß aufweisen und insbesondere bei der Nr. 10 II gegenüber der Nr. 6 I kleinere Köpfe aufweisen. Die R der 6 II weisen von denen der 6 I und der 10 II abweichend kaum Serifen auf.



Ganz besonders aussagekräftig jedoch ist das Muster der Guillochen, insbesondere oben rechts über dem E von CORREIO. Während bei der Nr. 6I zwei fast parallel zueinander verlaufende U-förmige Bogen über dem E gezeichnet sind, die von aufwärts gerichteten Linien geschnitten werden, befinden sich an dieser Stelle bei der 6 II ein u- und ein n-förmiger Bogen, die sich nicht berühren, während sich bei der 10 II zwei völlig voneinander abweichende u-förmige Linien finden, von denen die obere einen sehr engen u-förmigen Bogen bildet, der von keiner anderen Linie geschnitten wird.



Viele Grüße

Michael
 
Pepe Am: 11.05.2017 21:37:17 Gelesen: 53383# 23 @  
Hallo Michael,

bin ich heute gleich zweimal richtig erfreut über die Philaseiten. Auch hier wirklich tolle Hilfe und super Fachwissen für mich und alle Freunde der Klassik Philatelie. Also ein richtig großes Dankeschön. Einfach wertvoll und hilfreich.
Ich werde bei der Reihenfolge bleiben und mache mal mit der Mi 7 weiter.



1855, Mi 7 a, gelbgrün oder b, blaugrün?

Hier der erste Punktnummernstempel. Nummer 1 wird sicher Lissabon sein. Aber wie viele Nummern wird es geben? Werden die mit höherer Zahl immer kleinere Orte beziffern und somit immer seltener? Wie viele Stempelvarianten kommen vor?

Also reichlich Stoff für die Spezialisierung. Nun ich bin froh, wenn dann überhaupt mal eine Marke in halbwegs guter Erhaltung vorliegt.

Noch mal großen Dank
Nette Grüße Pepe
 
Gerhard Am: 12.05.2017 14:38:11 Gelesen: 53356# 24 @  
@ Pepe [#23]

Hallo Pepe,

zunächst einmal Dank dafür, dass du uns hier Alt-Portugal zeigst. Ich würde, obwohl dies ohne Vergleichsmaterial und am Bildschirm eh, schwierig ist auf blaugrün tippen. Gelb müßte m.E. zu erkennen sein, aber dieses ist nur m. persönliche Einschätzung.

MphG
Gerhard
 
henrique Am: 13.05.2017 08:21:50 Gelesen: 53323# 25 @  
Anbei die verwendeten Stempeltypen der PORTUGIESISCHEN POST von 1853 bis 1869:



Henrique
 
henrique Am: 13.05.2017 09:07:37 Gelesen: 53320# 26 @  
Portugal Ausgabe April 1856

50 Reis in den beiden Farben



7a gelbgrün mit Punktstempel
7b blaugrün mit Balkenstempel

Grüße Henrique
 
Michael Ehrig Am: 14.05.2017 16:43:18 Gelesen: 53295# 27 @  
@ Pepe [#23]

Wie an den Abbildungen von Henrique zu erkennen ist, fällt die Unterscheidung der a- und b-Farbe auf Abbildungen schwer und je nach Scannereinstellung kann diese sogar völlig verfälscht erscheinen. Daher ist die sichere Zuordnung nur am Original möglich.

Zu deinen Fragen bezüglich der Stempel nun an dieser Stelle ein kleiner Vortrag, der hoffentlich nicht langweilt. Ich werde ihn einfach in mehrere Beiträge aufteilen, dann liest es sich besser.

Mit der ersten Postreform zum 01. Juli 1853 wurden in Portugal parallel zur Verwendung von Briefmarken auch die dazu vorgesehenen Entwertungsstempel eingeführt. Hierzu wurden Nummern-Balkenstempel entwickelt, deren Sinn und Zweck die Unbrauchbarmachung der Marken sein sollte, daher auch als „Killer-Stempel“ bezeichnet.

Entsprechend dem Gesetz vom 27. Oktober 1852 waren die Marken mittels dieses Stempels zu entwerten, während der Ortsstempel gesondert auf den Briefumschlag nebengesetzt werden sollte.

Bei den ersten Stempeln handelte es sich um die von Henrique oben links gezeigte Variante mit einer Vielzahl schmaler Balken. Sie wird allgemein als 20-Balkentype bezeichnet, da die Mehrheit dieser Stempel 20 Balken aufweisen und zwar in der Form 6:8:6 bei den ein- und zweistelligen Nummern:



Bzw 5:10:5 bei den dreistelligen Nummern:



Es sind allerdings von einigen Orten, insbesondere von Lissabon (Nr. 1) und Porto (Nr. 52) auch andere Balkentypen bekannt, z. B. 5:9:5, 5:5:5 oder 4:7:4. Daneben gibt es noch diverse weitere für den Stempelsammler interessante Varianten bei den Balken und den Ziffern, das würde aber jetzt hier zu weit führen und verwirren.

Zur Verwendung kamen die Nummern 1 bis 230. Die Verteilung der Nummern richtete sich nach den im Zuge der Reform eingerichteten Zentral-Postverwaltungen (Administrações Centrais do Correio de ...) und deren untergeordneten Postdirektionen (Direcções). Man begann mit der Zentral-Postverwaltung von Lissabon mit der Nummer 1, deren untergeordnete Postdirektionen erhielten die folgenden Nummern in alphabetischer Reihenfolge, also Alcacer do Sal die Nr. 2, Alcobaça die Nr. 3 und so weiter. Die Zentral-Postverwaltungen waren Lissabon (1), Porto (52), Coimbra (77), Vianna (102), Viseu (112), Santarem (136), Estremoz (159), Villa Real (176), Beja (192) und Faro (208). Die "benachbarten Inseln - Ilhas adjacentes" Azoren und Madeira waren der Zentral-Postverwaltung von Lissabon zugeordnet und schlossen die Reihe der Lissabon zugeordneten Nummern ab: 48 - Angra do Heroismo (Azoren), 49 - Horta (Azoren), 50 Ponta Delgada (Azoren) und 51 - Funchal(Madeira). Darauf folgte die nächste Zentral-Postverwaltung, nämlich Porto mit der Nummer 52.

Dabei ist interessant, dass 1853 zunächst nur 219 Nummern vergeben worden waren und die Nummern 220 bis 230 erst sukzessive mit der Einrichtung von neuen Direktionen vergeben wurden. Diese entsprechen daher nicht mehr dem ursprünglichen Ordnungssystem, sondern sind in der Reihenfolge der Eröffnung der Direktionen vergeben worden.

Viele Grüße

Michael
 
Michael Ehrig Am: 14.05.2017 16:54:51 Gelesen: 53292# 28 @  
Fortsetzung zu den Nummernstempeln Portugals:

Da die Stempel der 20-Balkentype recht schnell verschmutzten und zudem viel Tinte verbrauchten, entschied man sich bereits im Jahr 1856/57 zur Reduzierung der Balkenzahl auf 11 (dickere) Balken, wobei hier zwei Typen zum Einsatz kamen, nämlich die Type 4:3:4



und die Type 3:5:3



Überwiegend wurden die Orte nur mit einer der beiden 11-Balken-Stempeltype ausgerüstet, jeodch sind einige Orte bekannt, in denen beide Typen zur Verwendung kamen, z. B. Grandola, Palmella, Braga, Villa do Conde usw.

Von Lissabon und Porto, den beiden Postorten mit dem höchsten Postaufkommen, sind ab 1858 die sogenannten Punktstempel bekannt, deren Zweck die weitere Einsparung an Stempelfarbe war.


 
Michael Ehrig Am: 14.05.2017 20:39:54 Gelesen: 53272# 29 @  
Portugiesische Nummernstempel, dritter Teil:

Zweite Postreform 1869

Am 12. November 1869 trat die zweite Postreform in Kraft. Sie beinhaltete unter anderem eine Reduzierung und Neuordnung der Zentral-Postverwaltungen von bislang zehn auf acht. Die Zentral-Postverwaltungen von Vianna und von Estremoz wurden aufgelöst, die beiden Orte erhielten den Status einer Direktion und ihre angegliederten Direktionen wurden den bestehenden Zentral-Postverwaltungen zugeordnet. Zudem wurden einzelne Direktionen mit geringem Postaufkommen geschlossen und dafür andere eröffnet. Die Nummern der Zentral-Postverwaltungen und der Direktionen wurde neu verteilt. Insgesamt wurden bis zum Ende der zweiten Reform im Jahr 1878 240 Nummern verteilt. Dabei wurde einer Vielzahl an Orten eine neue Nummer zugeordnet, die früher einem anderen Ort zugeordnet war. Hier demonstriert am Beispiel Porto: früher 52, nun 46 (zuvor Villa Nova da Rainha).



Der zweiten Postreform wird als typisch eine neue Stempelform zugeordnet, nämlich die ovalen Balkenstempel, mit acht fetten Balken in der Form 3:2:3:



Diese Zuordnung ist jedoch ungenau, denn bereits Mitte des Jahres 1869 wurden die ersten Stempel der neuen Form eingeführt, die 2. Reform trat jedoch erst zum 12. November 1869 in Kraft.

Die vor Inkrafttreten der Reform ausgegebenen Stempel der neuen Form wurden den Direktionen mit der bislang bestehenden alten Nummer ausgehändigt. Mit Inkrafttreten der Reform wurden diese eingezogen und an die neu nummerierten Orte übergeben. So kam es im Ende 1869 und Anfang 1870 dazu, dass

a) vereinzelt Nummerstempel der neuen ovalen 8-Balken-Type zunächst in dem einen, dann in einem anderen Ort mit ein und derselben Nummer verwendet wurden bzw.
b) dass ein Ort in den Jahren 1869/70 ovale 8-Balken-Stempel unterschiedlicher Nummern verwendete.



Pezo da Regoa, November 1869, alte Nummer 71



Pezo da Regoa, Oktober 1870, neue Nummer 123

1878 wurde von der Postverwaltung beschlossen, aus Gründen der Arbeitsökonomie auf die Verwendung von unterschiedlichen Stempeln zur Entwertung der Marken und der Kennzeichnung des Aufgabeortes (und -datums) zu verzichten und die Ortsstempel zur Entwertung der Marken zu verwenden. Allerdings wurde das alte System in einigen Orten noch länger verwendet und die Nummernstempel sind in Einzelfällen auch noch in späteren Jahren als Aushilfsstempel verwendet worden.

Übrigens gibt es von den Stempeln der ovalen 8-Balken-Type zwei Varianten, in Setubal (Nr. 37) wurde neben dem gewöhnlichen Stempel auch die von Henrique gezeigte Type mit neun feinen Balken und in Guimarães (Nr. 58) ein Stempel mit dünnen Balken in der Form 6:4:6 verwendet.

Soviel zu den Nummernstempeln.

Viele Grüße

Michael
 
Pepe Am: 16.05.2017 17:43:09 Gelesen: 53231# 30 @  
@ henrique [#26]

Dem Portugal Fan ein herzlichen Dank für die beiden Farben, die sich allerdings wirklich schwer unterscheiden lassen. Und sehr hilfreich die Stempelübersicht.

@ Michael Ehrig [#29]

Hallo Michael,

ich möchte wieder ein großes Dankeschön loswerden für diesen interessanten Beitrag über die Stempel der alten Zeit. Sicher ist auch das ein absolutes Spezialgebiet. Und eine Mega Herausforderung die komplette Nummerierung zu sammeln.

Ich meine, wer wirklich ein Gebiet bearbeitet, der wird auch 10 und mehrmals die gleiche Marke aufnehmen, wenn halt der Stempel oder die Farbe oder sonstige Varianten vorkommen.

Die kleine Ansammlung meinerseits ist dagegen recht oberflächlich. Der Altsammler hatte sich dafür gleich die Klassik von ganz Europa vorgenommen, und dies ist ja auch eine unendliche Geschichte.

Die Farbaussage stimmt natürlich auch. Ich hatte ehrlich gehofft noch weitere Marken gleicher Nummern zu sehen und wünsche mir weiterhin Scans in hoher Auflösung. Sehr schön sind die Briefgesichter. Da hoffe ich auch auf mehr.



1855 02 01, Mi 8, lila, Punktnummer Stempel 1, Lissabon

Nette Grüße Pepe

Nebenbei bemerkt, der ESC ist dies hier nicht. Aber "twelf Points Portugal" - das passt. :)
 
henrique Am: 26.05.2017 00:16:06 Gelesen: 53159# 31 @  
Die Michel Nr 9 zu 5 Reis / Ausgabetag 10. Mai 1856 - 2. Ausgabe mit dem Kopf des Königs Pedro V. (nun mit gelocktem Haar)

In den 3 Farbvarianten (lt Michel)



rotbraun mit Balkenstempel 4:3:4 / Amt Nr 48 ANGRA do Heroismo (Terceira)



gelbbraun mit Punktstempel / Amt Nr 1 LISSABON



schwarzbraun mit Punktstempel / Amt Nr 52 PORTO

Der AFINSA- bzw MUNDIFIL-Katalog listet detaillierte Typen / Druckvarianten von I - XIII auf

Euer Portugal-Fan
Henrique
 
Michael Ehrig Am: 08.06.2017 23:39:50 Gelesen: 52927# 32 @  
Es wird Zeit den Thread mal wieder nach vorne zu holen:

Heute möchte ich noch zu den Nummern 7 und 8 ein paar kurze Nachträge beisteuern:

Nr. 7a als Sechserblock (leider etwas repariert):



Und als Einzelfrankatur,

einmal auf einem Brief der zweiten Gewichtsstufe im Inland versandt:



Sowie als Teilfranko auf einem Brief der zweiten Gewichtsstufe in den Kirchenstaat:



Zur Nr. 8 ein Dreierstreifen, der ebenfalls wie der obige Sechserblock den typischen Klischeeversatz, der durch den manuellen Papiervorschub in der Druckmaschine verursacht wurde, aufzeigt:



Viele Grüße

Michael
 
Michael Ehrig Am: 08.06.2017 23:56:09 Gelesen: 52924# 33 @  
Aber wir waren ja schon bei der Nummer 9, zu der ich eine typische Verwendung, nämlich zur Frankatur einer Zeitung (hier ein Zeitungsfragment) beisteuern möchte:



Zu den Farben der Nr. 9 gibt es unterschiedliche Katalogisierungsvarianten. Während der aktuelle Michel-Katalog drei Farben, nämlich gelbbraun, rotbraun und schwarzbraun unterscheidet, waren im Michel Europa-Katalog 1942 noch fünf Farbtöne verzeichnet: rotbraun, gelbbraun, schwarzbarun, kastanienbraun und olivbraun. Demgegenüber kennt der portugiesische Mundifil-CE insgesamt sieben Farbtöne, nämlich rotbraun, gelbbraun, dunkelbraun, braun, graubraun, gelbolivbraun und rosabraun.

Viele Grüße

Michael
 
henrique Am: 18.06.2017 00:48:54 Gelesen: 52824# 34 @  
Nun die Michel Nr 10 zu 25 Reis in blau / Kopfbild König Pedro V.
Ausgabetag am 10.Mai 1856 in den beiden Ausführungen

Links: Typ I feines Netzwerk......................................... Rechts: Typ II grobes Netzwerk



Hergestellt im Prägedruckverfahren in der "Königlichen Münze / Casa da Moeda" in Lissabon.

Der Entwurf wieder von Francisco de Borja Freire, dem ersten "Königlichen Münzstecher", von dem alle Markenentwürfe bis 1866 stammen.

Ein entsprechender Beleg / Historischer Faltbrief von PORTO nach VIANNA de CASTELLO / wurde bereits unter "Belege aus Portugal (Beitrag 19)" gezeigt.

Euer Portugal-Fan Henrique
 
Pepe Am: 19.06.2017 13:27:38 Gelesen: 52784# 35 @  
Nachtrag zur Mi 9



Die Farbe kann ich leider nicht genau bestimmen.

@ henrique [#34]

Super mal den Unterschied hier so deutlich wahrzunehmen



Mi 10 II mit groben Netzwerk, der Größenunterschied ist unkorrekt und ist nur durch das Ausschneiden des Scans entstanden.

@ Michael Ehrig [#33]

Euch Beiden nochmals vielen Dank für die schönen Beiträge. Werde nun die Pinzette gegen die Unkrauthacke tauschen. Der Garten ruft schon wieder.

Nette Grüße
Pepe
 
henrique Am: 02.08.2017 17:26:32 Gelesen: 52266# 36 @  
Nun die Michel Nr 11 zu 25 Reis in rosa / Kopfbild König Pedro V.

Farbänderung der Marke Michel Nr 10 II nun in ROSA / Ausgabetag war der 8. Jänner 1858

Gezeigt werden 3 Marken von verschiedenen Abgabe-Ämtern



links: Punktstempel von Lissabon
rechts: Balkenstempel 4:3:4 von Funchal



Punkttempel von Porto

Euer Portugal-Fan
Henrique
 
henrique Am: 13.09.2017 14:49:57 Gelesen: 51829# 37 @  
Nun die Michel Nr 12 zu 5 Reis in (dunkel)braun, also Brauntöne / Kopfbild König Luis I. im Prägedruck.

Markenausgabe am 1.Juli 1862 (2 Typen)

Type I: Weiter Abstand zwischen "5" und "R"



Type II: Enger Abstand zwischen "5" und "R"



Brauntöne klar erkennbar

Euer Portugal-Fan
Henrique
 
 
Setubal Am: 13.09.2017 19:41:13 Gelesen: 51787# 38 @  
Hallo ins Forum
und einen schönen Abend allen Portugal-Begeisterten,

dann will ich mich auch mal als Fan portugiesischer Postgeschichte outen. Vorab die Anmerkung, dass Portugal zu Zeiten der Segel- und Dampfschiffe der letzte europäische Hafen für die Überfahrten nach Südamerika war.

Über die transatlantischen Postverbindungen nach den USA und/ oder auch Mittelamerika gibt es ja eine Fülle hervorragender Exponate namhafter Aussteller. Leider ist dies im Bereich der transatlantischen Post nach Südamerika "etwas" vernachlässigt.

Ich zeige hier folgend mal ein paar Briefe, die über Lissabon gelaufen sind.



Rolf- Dieter
 
Setubal Am: 13.09.2017 20:08:52 Gelesen: 51781# 39 @  
Also das Bild ist ganz schön klein - ich versuche es mal etwas größer


 
henrique Am: 14.09.2017 10:49:28 Gelesen: 51747# 40 @  
@ Setubal [#39]

Hallo,

wenn du der Rolf-Dieter bist, der die Broschüre "P. TRANSATLANTICO" erstellt hat, welche vom Auktionshaus Christoph Gärtner aufgelegt wurde, dann können wir uns (alle Portugal-Begeisterte) auf tolle Einträge freuen.

Bin schon gespannt

Der Portugal-Fan
Henrique
 
Setubal Am: 14.09.2017 12:55:40 Gelesen: 51738# 41 @  
Hallo Don Henrique (Navigator),
und hallo ins Forum,

ich hoffe doch mal, dass Du die Broschüre bekommen hast? Ansonsten schicke ich Dir gern ein Exemplar zu. Ach so - auf Deine Frage - ja, der bin ich.

Über den besagten Stempel P.Transatlantico habe ich mittlerweile ein 1 Rahmen Exponat erstellt, welches ich im Wettbewerb im Oktober in Sindelfingen ausstelle.

Das eigentliche Exponat Maritime Mail - Portugal South Atlantic 1798 - 1877 werde ich auf der Monacophil 2017 zeigen.

Bin schon gespannt, wie das Thema dort bei den Größen der Philatelie ankommen wird. Mein Problem ist ja, dass das entscheidende, die Stempel, auf der Rückseite der Briefe sind. Deswegen habe ich viele (zu viele?) Seiten auch nur mit einem Beleg.

Rolf-Dieter
 
Koban Am: 14.09.2017 15:26:51 Gelesen: 51722# 42 @  
@ henrique [#37]

Bist Du Dir bei der Typenzuordnung sicher? Die zweite Marke scheint mir ebenfalls Typ I (weiter Abstand) zu sein.

Gruß,
Koban
 
henrique Am: 14.09.2017 18:10:42 Gelesen: 51706# 43 @  
@ Koban [#42]

Hallo,

habe meine Original-Scan stark vergrößert und nachgemessen. Da sieht man dann den Unterschied. Ist also meiner Meinung richtig. Wenn du willst sende / maile ich dir die Scan zu.

Beste Grüße
Heinz
 
henrique Am: 14.09.2017 18:26:10 Gelesen: 51702# 44 @  
@ Setubal [#41]

Alles Gute bei der Monacophil 2017.

Bei deinen bisherigen Ergebnissen hast du ja tolle Bewertungen erhalten. Als Mitglied der "ARGE PORTUGAL" habe ich natürlich die Broschüre.

Die Portugal-Freunde erwarten nun weitere interessante Beiträge. Es wäre auch zu überlegen, ein eigenes Thema über die Schiffseingangsstempel "Paquete Transatlantico" zu eröffnen.

Eventuell mit Richard beraten!
Henrique

Information an die Forumsmitglieder:

Rolf- Dieter hat im vergangenen Oktober das "Goldene Posthorn" gewonnen
und auch schon bei "Lubrapex 2016" ausgestellt
 
Setubal Am: 15.09.2017 11:28:24 Gelesen: 51658# 45 @  
Hallo Henrique,
hallo ins Forum,

ich gehe mal davon aus, dass Du mein Exponat kennst - viele kennen es sicherlich nicht und von daher würde es Sinn machen, ein neues Thema zu eröffnen.

Die Frage ist nur unter welchem Titel ?

Entwicklung der staatlichen Post Portugals ?
Schiffspost Portugal ?
Der Stempel P.Transatlantico ?
Entwicklung der ersten Dampfschiffspostlinien nach Südamerika ?
Neue Literatur über den besagten Stempel P.Transatlantico ?
Desinfektionsstempel Portugals ?

Das was ich sammele betrifft nun mal ganz viele Bereiche und es von Beginn (1798) bis zum Ende (1877) zu erklären und zu erläutern würde zu einem Monolog führen, von dem nur wenige profitieren würden und viele irgendwann gelangweilt nicht mehr mitlesen würden.

Ich werde ein neues Thema eröffnen "Warum ich Briefmarken sammele und warum Portugal".

Dieses Thema wird hoffentlich gerade Leute ansprechen, die zum Sammeln finden könnten und wird vielen vielleicht Anregungen geben, was und wie man Freude an unserem gemeinsamen Hobby haben kann.

Rolf- Dieter
 
Pepe Am: 15.09.2017 11:28:55 Gelesen: 51658# 46 @  
@ henrique [#36]

Noch als Nachtrag eine Mi 11



Mi 12 mit Abstand 2,5 mm



Das ist die Type I, weiter Abstand. Wie auch bei Deinen beiden Marken erkennbar, die "5" ist dicht am linken Muster.

Nette Grüße
Pepe
 
henrique Am: 16.09.2017 11:45:25 Gelesen: 51624# 47 @  
Hallo,

zu den Typen der Nr 12: Koban und Pepe haben recht.

Henrique
 
Pepe Am: 17.09.2017 18:00:07 Gelesen: 51583# 48 @  
Hier mal die eindeutige Unterscheidung einer Markenqualität "berührt" siehe linke Marke rechter Rand:



1862, Mi 13, orange, linke Marke "berührt", dennoch sammelwürdig da sehr farbfrisch, saubere Prägung. Am Hals erkennbar die Buchstaben P E D deren Bedeutung mir nicht klar ist. Wer klärt auf?

nette Grüße Pepe
 
Michael Ehrig Am: 06.10.2017 23:34:24 Gelesen: 51301# 49 @  
@ Pepe

Die am Halsansatz eingeprägten Buchstaben lauten FBF und es handelt sich dabei um die Initialen des Entwerfers der Marken, des Ersten Münzstechers an der königlichen Münze Francisco de Borja Freire.

Hier vielleicht etwas besser erkennbar auf einer Mi 12:



Viele Grüße

Michael
 
Pepe Am: 09.10.2017 22:04:08 Gelesen: 51251# 50 @  
@ Michael Ehrig [#49]

Zeit fliegt und so kommt später Dank. Habe natürlich noch mal nachgeprüft und bin dann bei zehnfacher Vergrößerung schlau geworden.

Erstaunlich ist die Mühe, welche man vor so langer Zeit aufwendete, um diese gute Qualität zu erreichen. Wurde erst geprägt und dann gefärbt und das Entwerferzeichen war ja noch ein zusätzlicher Arbeitsgang?

Die Mi 14 von 1862



Teile der rosa Farbe sind verblasst oder ausgewaschen, Prägung sehr deutlich. 5 Mi€ im 2002/2003 Katalog weisen auf hohe Auflage hin und werden heute sicher nicht viel anders liegen.

nette Grüße Pepe
 
henrique Am: 09.10.2017 23:54:11 Gelesen: 51238# 51 @  
@ Pepe [#50]

Hallo Pepe,

Bewertung der Mi 14 von 1862

Katalogwert lt Michel 2013........... € 140 / --- / 6,50
Katalogwert lt MUNDIFIL 2016.... € 200 / 80 / 9,00

Mi 15 von 1862



Katalogwert lt Michel 2013........... € 1000 / ----- / 110
Katalogwert lt MUNDIFIL 2016.... € 1300 / 520 / 140

Grüße
Henrique
 
Setubal Am: 10.10.2017 10:10:45 Gelesen: 51211# 52 @  
Guten Morgen ins Forum

und weil ich Briefe ja wesentlich schöner und interessanter finde - eine 25 Reis auf Brief.



Rolf-Dieter
 
henrique Am: 10.10.2017 14:27:06 Gelesen: 51194# 53 @  
@ Setubal [#52]

Hallo Rolf-Dieter,

ein Faltbrief von mir mit einem interessanten Aufgabeort.

Grüße Henrique

Faltbrief mit 25 Reis Marke von 1862 von SETUBAL nach LISBOA



Euer Portugal-Fan
Henrique
 
Setubal Am: 10.10.2017 19:27:51 Gelesen: 51160# 54 @  
Hallo Henrique,

Setubal - da kommt meine Frau her (deswegen habe ich ja auch den Namen so gewählt). Aufgrund der günstigen Hafenlage am Sado war sie Stadt (St. Ubes = Stube = Setubal) vom Fischfang und der noch heute wichtigen Werft geprägt. Das alte Fort direkt im Hafen dient heute als Schule. Interessant auch die prähistorischen Funde auf der gegenüberliegenden Halbinsel Troja. Der Nordzipfel ist zwar fest in Touristenhand, aber das Hinterland bietet unendlich viel - so z.B. die einzigen in Europa lebenden Süßwasser Delphine.

Ich hör mal auf, sonst kommt ein Vortrag.

Rolf-Dieter
 
Setubal Am: 10.10.2017 19:31:29 Gelesen: 51158# 55 @  
Ach ja - vor Begeisterung habe ich die Hälfte vergessen - oder - einen habe ich da auch.



Rolf-Dieter
 
Pepe Am: 12.10.2017 21:07:18 Gelesen: 51101# 56 @  
@ henrique [#51]

Danke für die Bewertungen, welche immerhin leicht angestiegen sind nach 10 Jahren.

Nun mal die Seite 2 des alten Lipsia Katalog von 1973. Nach ihm wurden die Marken in der DDR geprüft. Ein wenig ausführlicher wie der Michel heute war er auch. Allerdings denke ich, Michel musste etwas abspecken, sonst hätte man schon viel früher noch mehr Bände gehabt.



DDR, 1973, Lipsia Katalog, Portugal, Seite 2, siehe [#7]

Nun die Michel 15, zweimal geprüft vor 1984



Mi 15 a, gelbgrün; Mi 15 b, blaugrün, beide geprüft



Prüfzeichen Kretzschmer, Prüfzeichen nicht erkennbar

@ Setubal [#52]

Sehr schön anzuschauen diese herrlich alten Briefe, so sollen alle Freude daran haben.

nette Grüße Pepe
 
Pepe Am: 28.10.2017 18:49:25 Gelesen: 50804# 57 @  
@ Pepe [#56]

Bevor der Sturm uns wieder das Licht ausgehen lässt, (beim letzen mal 16 Std. Stromausfall) hier die Mi Nr. 16 ebenfalls geprüft Kretzschmar:



1862 07 01, Mi 16, lila

nette Grüße Pepe
 
Michael Ehrig Am: 11.01.2018 20:20:58 Gelesen: 49520# 58 @  
Ein neues Jahr hat begonnen, Zeit das Thema wieder einmal hervor zu holen.

Anknüpfend an die vorherigen Beiträge hier ein Brief vom 27.2.1867 mit den Nummern 15 und 16, von Lissabon nach Rio de Janeiro:



@ Pepe [#50]

Die Marken wurden in einem Druckgang gefertigt, d. h. Prägedruck (einschl. des Druckerzeichens) und Farbdruck gleichzeitig. Verwendet wurde ein einzelner Druckstock (vgl. auch Beitrag [#7]) auch Druckstempel genannt, in den die farblosen (geprägten) Teile des Markenbildes eingraviert waren. Der erhabene Teil des Druckstocks wurde eingefärbt. Dann wurde mittels des eingefärbten Druckstempels auf Papier gedruckt.

Damit der Prägedruck erhaben wirkt, bedarf es beim Prägedruckverfahren immer eines Gegenstücks, des sog. Gegenstempels. Oftmals wird dabei ein Metallstempel verwendet, der das in den Druckstempel eingravierte Bild als erhabenes Relief enthält. Bei der Druckmaschine von Dryden Brothers jedoch wurde anstelle eines metallenen Gegenstempels eine Ledersohle verwendet, die trotz ausreichender Festigkeit (um das Relief mitprägen zu können) auch über eine gewisse Elastizität verfügte, so dass der metallene Druckstempel nicht beschädigt wurde. Bei einem metallenen Gegenstempel wären die verwendeten Metallstempel relativ schnell verschlissen.

Viele Grüße

Micha
 
bayern klassisch Am: 12.01.2018 06:36:42 Gelesen: 49496# 59 @  
@ Michael Ehrig [#58]

Hallo Michael,

ein sehr attraktiver Brief - danke fürs Zeigen und Beschreiben der Herstellungsmethode dieser feinen Marken.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Pepe Am: 12.01.2018 20:24:24 Gelesen: 49437# 60 @  
@ Michael Ehrig [#58]

Den sechzigsten Beitrag erreicht und gerade mal bei Michel Nummer 17 angelangt. Freue mich auf die nächsten interessanten Artikel und danke für die aufschlussreichen Infos zu den damaligen Druckpraktiken.



1866 10 05, Wertbänder in geschweifter Form, Farbbezeichnung laut Katalog: schwarz? Hier ein Beispiel für die Qualitätsbeschreibung: leicht berührt. Das mindert den Wert. Jedoch scheint die Kerbe unter dem unterem I ein Plattenfehler zu sein. Das gleicht die Minderung hoffentlich wieder aus.



1866 10 05, Mi 17, vollrandiges Stück. Mit schwarz habe ich Bedenken, es wäre schön Vergleichsstücke zu sehen.

nette Grüße Pepe
 
Michael Ehrig Am: 28.01.2018 23:45:56 Gelesen: 48100# 61 @  
@ Pepe [#60]

Die Farbe schwarz kommt - wie so häufig - in Tönen von hellerem grauschwarz bis zu einem tiefschwarzen Ton vor. Der bei der ersten von Dir gezeigten Marke "Plattenfehler" ist eine Beschädigung des Druckstöckels, der bei Teilauflagen der Typen I und VI der 5 Réis-Marke der Ausgabe "Wertbänder in geschweifter Form" vorkommt. Allerdings sind diese Fehler nicht wirklich wertsteigernd, da sie jeweils auf allen Marken des Bogens (es war ja Einzeldruck) einer jeweiligen Teilauflage vorkommen.

Bei den von Dir gezeigten Marken dürfte es sich wohl um die Typen I und II handeln (soweit das am Scan identifizierbar ist). Die Typenunterschiede sind im portugiesischen Spezialkatalog abgebildet und im Handbuch von Armando Mário Vieira beschrieben. Gerade bei dieser Ausgabe macht eine derartige Spezialisierung Sinn, denn es gibt eine geschnittene und eine gezähnte Ausgabe.



Anhand dieser Abbildung sieht man einige Töne der schwarzen Farbe und noch etwas - obwohl alle Marken breitrandig aussehen stammen alle Marken aus der gezähnten Ausgabe, deren Zähnung abgeschnitten worden ist. Erkennbar ist dieses anhand der Typen, denn alle gezeigten Marken entsprechen den Typen VI und VII, die ausschließlich gezähnt herausgegeben worden sind.

Viele Grüße

Michael
 
Markus Pichl Am: 29.01.2018 08:42:37 Gelesen: 48054# 62 @  
@ Michael Ehrig [#61]

Bei der nachstehenden Marke vermute ich zwar, dass es sich um eine ungezähnte handelt, aber der gesamte Oberrand ist angesetzt, dort sogar das Markenbild umfangreich nachgemalt und auch im linken unteren Markenbereich (von vorne gesehen) finden sich großflächige Ausbesserungen. Als mir die Marke diese Tage in die Pinzette kam, war ich richtig geschockt, wie umfangreich doch selbst eine so recht preiswerte Marke repariert worden ist.





Was mich aber auch interessieren würde, weil ich es nicht einschätzen kann, ob es sich bei der augenscheinlichen MiNr. 1 um eine echte oder um einen Neudruck einer solchen oder gar schlimmeres handelt? Einen derartigen Nummernstempel "52" (aus Porto ?), mit nicht geschweifter "5", habe ich hier im Thema auch noch nicht entdecken können. Mir fehlt zu dieser Marke und Stempel jegliche Erfahrung. Über eine vorläufige Einschätzung Ihrerseits, würde ich mich sehr freuen. Selbstverständlich kann dann noch eine Vorlage im Original, samt weiteren Marken, per Prüfsendung erfolgen.



Beste Grüße
Markus Pichl
 
Michael Ehrig Am: 30.01.2018 00:05:04 Gelesen: 47837# 63 @  
@ Markus Pichl [#62]

Leider werden nicht nur augenscheinlich teure Marken derart grob "misshandelt". Wären die Ränder echt, würde es sich allerdings auch um ein Ausnahmestück handeln, das dem einen oder anderen Sammler durchaus einen kleinen Aufschlag beim Kaufpreis wert wäre. Daher "lohnt(e)" Kosmetik eigentlich immer.

Zur Nr. 1 kann ich am Scan lediglich anmerken, dass die Marke auf den ersten Blick nach Zeichnung und Farbe eher nach Original als nach Neudruck aussieht, mit Sicherheit jedoch ist´s nur bei Vorlage des Originals zu sagen, zumal die verwendete Papiersorte auch von Bedeutung ist.

Der Stempelabschlag gefällt mir allerdings nicht wirklich. Von Porto sind bislang 19 Nummernstempel mit der Nummer 52 bekannt, davon alleine 5 verschiedene mit der Balkentype 4:6:4. Das hier vorliegende Stück zeigt einen stark verquetschten bzw. etwas nach oben versetzten doppelten Abschlag, er wirkt eiförmig statt rund und die Balken sind nicht wirklich exakt parallel, vielleicht Folge des Doppelabschlags, möglicherweise aber auch nachgemalt. Das kommt immer wieder mal vor und das Stück hier könnte durchaus dazu gehören. Unter dem schwarzen Nummernstempel sind zudem Spuren eines blauen Stempels, der leider nicht zu entziffern ist, zu erkennen. Doppelentwertungen sind bei portugiesischen Marken eher selten anzutreffen. Da kommen schon ein paar Auffälligkeiten zusammen, die nicht unbedingt Hoffnung auf ein positives Prüfergebnis machen.

Viele Grüße

Michael Ehrig
 
Pepe Am: 30.01.2018 21:22:18 Gelesen: 47603# 64 @  
@ Michael Ehrig [#61]

Ich danke für die Aufklärung. Frage ist nur, warum wurden die gezähnten abgeschnitten? Kostet nach meinem Michel (2002/2003) die gezähnte Nr.: 17 = 50,-Mi€ und die geschnittene 10,- MI€. Da hat sich doch jemand stark verschlechtert.

Ja die Thematik Spezialliteratur holt mich immer wieder ein. Ich habe in den frühen 80igern eine Generalsammlung Alt Europa gekauft und müsste nun für jedes Land die Spezialliteratur anschaffen. Das übersteigt meine Möglichkeiten und um ehrlich zu sein, ich habe den Glauben an die Zukunft der Philatelie mehr und mehr verloren. Erst fälscht man die Marken, dann die Gummierungen, dann die Stempel und letztendlich die Prüfzeichen. Irgend wann werden auch die Allerletzten sich die Finger verbrannt haben und dieses Hobby muss sich neu erfinden oder geht sang und klanglos den Bach hinunter.

Ich freue mich hier im Forum noch faire und ehrliche Leute zu wissen. Und wenn man auch nicht zu tief in die Materie einsteigen kann, ich würde mich freuen wenn Sie mir den heißen Rat gäben würden, mal ein Stück prüfen zu lassen.

So ich wieder ab ins Jahr 1866



Michel Nr.: 18 a, geprüft 'Star' . Gelb



Michel Nr.: 19, olivbraun



Michel Nr.: 20, rosa aus 1867



Rückseitig auf der rechten Marke vermutlich Besitzerzeichen?

nette Grüße Pepe
 
Michael Ehrig Am: 30.01.2018 23:17:10 Gelesen: 47562# 65 @  
@ Pepe [#64]

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, zur Frage warum man die Zähnung abgeschnitten hat hier ein Beleg zur Illustration. Die Zähnung war zum damaligen Zeitpunkt etwas fürchterlich Neues für manchen Postbeamten, so eine Art Hexenwerk und man schritt daher bei der Trennung der Marken aus dem Bogen zu der Methode, die man seit Jahrzehnten gewohnt war - man schnitt sie mit der Schere heraus, hier dargestellt an einem Beleg aus meinem liebsten Ferienort:



Wurde nun eine solche Marke vom Beleg abgelöst, wie das noch im letzten Jahrhundert usus war, so konnte man der Marke nur dann zu einem Marktwert verhelfen, indem man einfach die defekte Zähnung abschnitt. Und schwupps, wurde aus einer defekten Gezähnten eine perfekte Ungezähnte.

Aber nicht entmutigen lassen, Fälschungen und Co. kommen zwar überall vor, sie sind jedoch bei Portugal nicht wirklich an der Tagesordnung. Die gezeigte 10 Réis gelb zum Beispiel ist ein sehr schönes Stück. "Star" war übrigens die Signatur von Herrn Friedrich Starauschek, einem Berliner Prüfer, siehe auch unter https://briefmarken-pruefer.de/de/1223-Friedrich-Starauschek.html

Zum Abschluss noch ein netter Beleg zur Michel Nr. 19, hier als tarifgerechte Einzelfrankatur auf einer Auslandsdrucksache nach Italien aus der Korrespondenz eines Seidenraupen-Züchters.



Das Zeichen auf der 25 rs. dürfte wohl ein Besitzer- oder Händlerzeichen sein.

Viele Grüße

Michael
 
Pepe Am: 31.01.2018 23:08:13 Gelesen: 47325# 66 @  
@ Michael Ehrig [#65]

Wieder was dazugelernt. Und dann diese ausdrucksstarken Briefe. Großes Kino. Vielen Dank dafür.

Auch der Prüfer Link ist ein kleines Wunder. So hat der Starauschek einst in Berlin Karlshorst gewohnt. Nicht nur das ich dort mein Elternhaus, meine Kindheit, Jugend - fast mein halbes Leben verbrachte. Der Prüfer wohnte damals neben dem Haus, in welchem die Großeltern wohnten. Und der Altsammler Alteuropa war ebenfalls Jahrzehnte lang Karlshorster. Die werden sich sicher persönlich gekannt haben. So spielt manchmal das Leben.



1867 02 20, Michel Nr.: 21 a geprüft Kretzschmar, 21 b



1866 09 01, Michel Nr.: 24 geprüft Kretzschmar



1867 02 20, Michel Nr.: 23, graulila; 1866 07 27, Michel Nr.: 24, blau, geprüft Star

nette Grüße Pepe
 
Michael Ehrig Am: 03.02.2018 23:00:18 Gelesen: 46860# 67 @  
@ Pepe [#66]

Toll welche Parallelen sich manchmal zwischen der Philatelie und der eigenen Familiengeschichte ergeben! Übrigens hat besagter Alteuropasammler einen guten Geschmack gehabt und die von Dir gezeigten Marken sind überwiegend überdurchschnittlich gut erhalten, sie würden einen wirklich schönen Einstieg in eine Portugal-Klassiksamlung darstellen!

Da Du nun mit schönen Marken vorgelegt hast, versuche ich dazu ergänzend ein paar Briefe zu zeigen:

Zunächst die Nr. 21 auf Inlandsbrief der zweiten Gewichtsstufe.



Viele Grüße

Michael
 
Michael Ehrig Am: 03.02.2018 23:11:13 Gelesen: 46855# 68 @  
Die Nr. 22 in ganz typischer Verwendung auf Auslandsbrief nach Paris:



Die Marke ist extrem schmalrandig, kann aber dennoch zweifelsfrei der geschnittenen Ausgabe zugerechnet werden. Denn die gezähnte 80 Réis-Marke kam erst einen Monat später, im September 1867 zum Verkauf.

Hier nun ein Beleg mit 3x Nr. 23 als tarifgerechte Frankatur eines Briefes der zweiten Gewichtsstufe nach Italien. Zwei Marken waren über den Oberrand zur Rückseite überlappend geklebt und sind zur schöneren Darstellung von der Rückseite gelöst worden:



Und zum Abschluss die Nr. 24 als tarifgerechte Frankatur auf einem voll bezahlten, einfachen Auslandsbrief nach England:



Viele Grüße

Michael
 
Pepe Am: 04.02.2018 21:38:32 Gelesen: 46678# 69 @  
@ Michael Ehrig [#68]

Bevor die Marken mit Zähnung beginnen, hoffe ich auf unserem Portugalfan und natürlich auf andere Interessierte Freunde dieses Sammelgebietes. Die Briefe sind sehr schön anzusehen. Danke auch fürs Markenlob. Nun etwas Geduld und erst mal wieder Scans machen.

nette Grüße Pepe
 
Markus Pichl Am: 04.02.2018 23:01:40 Gelesen: 46659# 70 @  
@ Michael Ehrig [#63]

Erst einmal vielen Dank, für ihre interessante Antwort - die weitere Fragen meinerseits nachzieht.

Im Michel ist die Portugal MiNr. 1 in zwei Farben unterteilt. Ferner sind vier verschiedene Neudrucke katalogisiert.

Neben dem Michel habe ich noch einen Spezial-Katalog aus dem Jahre 2004, wenn ich es richtig sehe, ist dieser von AFINSA aufgelegt. In diesem wird die Portugal 1 in zwei Typen unterteilt und Typenmerkmale werden dargestellt. Bei meinem Exemplar, was auch immer es genau sein mag, sind die im Katalog gekennzeichneten Typenmerkmale teils überstempelt. Was mir aber an Bildern auffällt, ist bei meiner Marke der kurze obere Bogen vom "S" in "REIS". Wobei ich nicht weiß, ob dies ein Feldmerkmal ist, welches nur bei Originalen oder auch bzw. nur bei Neudrucken vorkommt?

In vielen anderen Sammelgebieten unterscheiden sich amtliche Neudrucke von den Originalen vor allem im Plattenzustand, als auch im Papier und/oder in der Druckfarbe. Das zieht sich quasi wie ein roter Faden, durch die mir bekannten Sammelgebiete. Portugal ist mir leider noch nicht wirklich bekannt.

Daher ist meine Vorstellung, dass Sie bei Originalvorlage sicher über Original oder Neudruck unterscheiden können. Wenn die Marke ein Original sein sollte, was ich nicht einschätzen kann, da ich kein entsprechendes Vergleichsmaterial habe, so dreht es sich dann doch "nur noch" um die Beurteilung der Echtheit der Entwertung. Nun ist Portugal Nr. 1 in ungebraucht weitaus seltener, als in gebraucht. Die Anzahl der 19 verschiedenen Nummernstempeltypen "52" wird sich doch wahrscheinlich um solche verringern, die Punkte statt Balken um die Nummer haben?

Haben Sie denn schon einmal eine originale Portugal MiNr. 1 mit falschem oder verfälschten Stempel in der Pinzette gehabt?

Beste Grüße
Markus
 
Michael Ehrig Am: 07.02.2018 00:30:41 Gelesen: 46354# 71 @  
@ Markus Pichl [#70]

Das auf Ihrem Scan sichtbare, d. h. nicht überstempelte Typenmerkmal ist die Zeichnung der unteren linken Girlande, die auf ein Original in Type II hinweist, aber eben auch auf die Neudrucke, die mit einem überarbeiteten Druckstempel der Type II bzw. ab 1885 einem neu angefertigten Druckstempel, der der Type II sehr ähnelt, hergestellt worden sind. Leichte Abweichungen in der Ausführung der Buchstaben sind unter anderem auch dem Zustand des Druckstempel (die sog. Arbeitsstempel nutzten sich ab und wurden mehrmals ersetzt) aber auch dem Zustand des Gegenstempels und der Stärke des Farbauftrages geschuldet, teils können die Details besonders der Inschriften wahrnehmbar voneinander abweichen. Insofern kann aus dem kürzeren oberen Bogen des S kein sicherer Rückschluss auf Original oder Neudruck gezogen werden.

Die Farbe Ihrer gezeigten Marke auf dem Scan dürfte dem im Michel als a, also hellbraun genannten Farbton der Originale entsprechen, wobei ein sehr ähnlicher Farbton auch beim ND 1905 zu verzeichnen ist. Die anderen ND weichen im Farbton deutlich von den Originalen ab und sind dunkelbraun gehalten. Allerdings sind Farbtonbestimmungen am Scan ohne Vergleichsstück nicht unproblematisch, gerade wenn es sich wie bei der Portugal Nr. 1 in den Varianten a (hellbraun) und b (rotbraun) um relativ nahe beieinander liegende Farbtöne (beim Original) handelt. Gegen einen ND 1905 spricht bei Ihrem Stück die Tatsache, dass unten am Dutt Ansätze einer Haarlocke zu sehen sind, die beim ND fast völlig fehlen. Daher meine Aussage, dass Ihre Marke eher nach Original, als nach Neudruck aussieht. Eine ganz klare Aussage kann am Originalstück anhand der Markenzeichnung getroffen werden (besonders bei der Haarlocke unten am Duttdie bie den ND ab 1885 fehlt), wenn die überstempelten Teile des Reliefs im Schräglicht zu sehen sind und auch das verwendete Papier und die Druckfarbe untersucht werden können. Denn Papier und Druckfarbe lassen ebenfalls klare Rückschlüsse auf Original oder ND zu.

Die 19 verschiedenen Balkenstempel mit der Nr. 52 beziehen sich nur auf die in Portugal als "20-Balken-Type" bezeichnete Stempeltype, wobei anzumerken ist, dass die tatsächliche Anzahl an Balken zwischen 23 und 13 Balken liegt (vgl. Post #27). Von den Punktstempeln mit der Nr. 52 sind 15 unterschiedliche Typen bekannt.

Eine originale Nr. 1 mit falschen Stempel hatte ich noch nicht unter der Pinzette, verfälschte, also stellenweise nachgemalte bzw. nachgezeichnete Stempel schon, Neudrucke mit Falschstempeln ebenfalls. Leider kommen nachgemalte Stempel bei den klassischen Ausgaben Portugals immer wieder vor, vgl. hierzu auch den interessanten Faachbeitrag von José Miranda da Mota in "Fakes, Forgeries, Experts" No. 10.

Viele Grüße

Michael Ehrig
 
Markus Pichl Am: 09.02.2018 13:23:34 Gelesen: 46259# 72 @  
@ Michael Ehrig [#71]

Das klingt nun wirklich richtig spannend. So viele verschiedene Typen des Nummernstempels "52", verschiedene Druckplatten, Druckfarben, Papiersorten, Neudrucke, Fälschungs- und Verfälschungsmöglichkeiten. Eine so große Bandbreite von Möglichkeiten macht Philatelie erst wirklich interessant.

Nächste Woche werde ich mich über meine Portugal-Marken stürzen, rein in der Hoffnung, noch weitere "prüfwürdige" Marken zu entdecken und dann eine Prüfsendung an Sie absenden. Diese wird aber wahrscheinlich erst gegen Ende der übernächsten Woche bei Ihnen eintreffen. Im Falle Sie dann irgend eine meiner Marken im Vergleich zu Ihren Vergleichsstücken zeigen möchten, im Falle das Sinn machen bzw. für Sammler eine Erkenntnis bringen sollte oder könnte, dann können sie dies natürlich gerne tun.

Beste Grüße
Markus
 
Pepe Am: 22.02.2018 19:51:42 Gelesen: 45942# 73 @  
Nun folgen die ersten gezähnten Marken aus dem Jahr 1867



1867 11 05, Mi 25, schwarz, gezähnt 12½, siehe [#60] ff

Nette Grüße Pepe
 
Pepe Am: 23.02.2018 21:03:47 Gelesen: 45897# 74 @  
Hier fällt im rechten Schriftband die Unterbrechung der Außenlinie auf. Plattenfehler oder Zufall?





1869 04, Mi 27, olivbraun; 1867 09 09, Mi 28, rosa

Für um die 150 Jahre alten Stücke erstaunliche Farbfrische. Dies kann ja von der gesamten Portugal Klassik behauptet werden.

Nette Grüße Pepe
 
Michael Ehrig Am: 25.02.2018 20:11:50 Gelesen: 45835# 75 @  
@ Pepe [#74]

Die Unterbrechung der Außenlinie ist einer von mehreren für die Type VI typischen Defekte des Druckstempels. Diese Defekte treten, wie gesagt, wegen des Einzeldruckverfahrens im gesamten Bogen von 28 Marken auf. Nicht jede Marke der Type VI zeigt jedoch immer alle Defekte, da sich diese erst im Laufe der Zeit durch Beschädigungen des Druckstempels einstellten oder sich Einkerbungen oder Kratzer im Druckstempel während des Druckprozesses mit Farbresten zusetzten. An der von Dir gezeigten 5 Réis-Marke der Type VI zeige ich die darauf sichtbaren Defekte mit der entsprechenden Kennzeichnung nach Vieira (in Kleinbuchstaben):



Deine Marke zeigt also die Defekte a, d, e, f, g, h, während sie die Defekte b, c und i, die bei der Type VI auch vorkommen können, nicht sichtbar sind.

Wie es sich mit den Typen der Druckstempel und den Defekten verhält ist der speziellen Produktionsmethode geschuldet. So handelt es sich bei der Herstellung der Druckstempel um ein mehrstufiges Verfahren. Ich beschreibe hier mal kurz den Herstellungsprozess bei den Ausgaben für die Marken mit geschweiften Wertbändern bzw. Wertbändern in Türbogenform.

A) Zunächst wurde der Königskopf aus einem Stück Metall in erhabener Form geschnitten/gefräst.
B) Das Metallstück (Punção Reprodutor Original = Originaler Reproduktionsstempel) mit dem plastisch gearbeiteten Königskopf wurde sodann gehärtet und dann in ein Stück weichen Metalls eingeprägt.
C) Dieses weiche Metallstück (Matriz Geral = Allgemeine Matrize) enthielt nun den Königskopf in vertiefter Form, sonst war es glatt.
D Der Graveur gravierte nun den Rest der Markenzeichnung, jedoch ohne die Wertziffern, in die Allgemeine Matrize ein. Die Allgemeine Matrize wurde nun gehärtet.
E) Von dieser gehärteten Matrize wurde mit einem weichen Metallstück ein Abdruck gefertigt, der Allgemeine Reproduktionsstempel (Punção Reprodutor Geral). Dieser enthielt das Markenbild ohne die Wertziffern.
F) Nach dem Härten wurden von diesem Allgemeinen Reproduktionsstempel, wiederum durch Eindrücken in weiches Metall, mehrere Matrizen hergestellt, nämlich so viele, wie der Markensatz an Werten enthielt. In jede dieser Matrizen wurden nun die Wertziffern eingraviert. Anschließend wurde die Matrizen gehärtet.
G) Nun wurde mittels der Matrizen für jede Wertstufe jeweils ein Reproduktionsstempel (Punção Reprodutor) aus weichem Metall hergestellt, der dann wieder gehärtet wurde.
H) Von diesem Reproduktionsstempel wurden nun für jede Wertstufe die Arbeitsstempel (Cunhos do Serviço) hergestellt, die das Markenbild - wie zuvor die Matrizen - als Vertiefungen enthielten.

Die erhabenen Stellen der Arbeitsstempel wurden beim Druckprozess eingefärbt und druckten die Farbflächen wegen des flexiblen Gegenstempels aus Leder, der sich unter dem Papier in der Druckmaschine befand, vertieft in das Papier ein, während die weißen Teile der Markenzeichnung in die farbfreien Vertiefungen des Arbeitsstempels gedrückt wurden und damit als erhaben geprägt erschienen.

Da das ganze Herstellungs- und Druckverfahren nicht gerade materialschonend verlief, mussten sowohl die Arbeitsstempel als auch die Matrizen der verschiedenen Werte abhängig von den Auflagezahlen erneuert werden (also musste der Prozess ab F) bzw. H) wiederholt werden). Da bei der Erneuerung der Matrizen die Wertziffern jeweils neu graviert werden mussten, kam es zu Unterschieden in der Stellung der Wertziffern innerhalb der Wertbänder und damit zu den verschiedenen Typen bei den Ausgaben der geschweiften Wertbänder bzw. Wertbändern in Türbogenform.

Ich hoffe das war jetzt weder zu kompliziert, noch zu langweilig.

Viele Grüße

Michael
 
Michael Ehrig Am: 25.02.2018 20:16:42 Gelesen: 45832# 76 @  
Ein kleines Rätsel hätte ich noch:

Wem fällt etwas an der im Post [#74] gezeigten 20 Réis-Marke auf? Ein kleiner Tipp: Es ist nicht die Markenzeichnung, die mir nicht gefällt.

Die Auflösung und ein paar Bilder gibt es später, muss jetzt mal für die Familie da sein.

Viele Grüße

Michael
 
Pepe Am: 26.02.2018 20:31:53 Gelesen: 45753# 77 @  
@ Michael Ehrig [#75]

Hallo und guten Abend Herr Ehrig,

das hat ja schon richtig Lehrbuchcharakter, was Sie uns hier zum Besten geben. Einfach große Klasse und hier zeichnet sich eben der Fachmann ab. Aber es ist immer wieder erstaunlich, wie tief man in die Materie eindringen kann. Und ein Prüfer muss dies auch tun. Die Philatelie erfordert für Endscheidungskräfte ein horrendes Grundwissen. Ich bin richtig froh über Leute wie Sie, die der großen Gemeinschaft ein Teil Ihres Wissens abgeben. Ich wünschte auch andere Freunde hier im Forum sehen das genauso. Aber an dieser Stelle von mir ein großes Dankeschön und hoffentlich noch viele weitere so tolle Beiträge.

Ein wenig schade, dass in diesem Sammelgebiet leider nur so wenig Leute unterwegs sind. Aufruf an die verehrte Leserschaft - mitmachen und mutig sein, es lohnt sich wirklich.

Ich will demnächst noch ein weiteres Thema eröffnen, da soll es mal um die Norweger Marken gehen. Mal sehen was daraus wird. Einige Gebiete klappen ja richtig gut wie die Schweiz und natürlich Rumänien. Aber wieso funktioniert so wenig bei den Frankreich Freunden? Und Skandinavien scheint ja Schlummerland zu sein. Das aber nur am Rande.

@ Michael Ehrig [#76]

So ist es, zig mal hatte ich diese Marke betrachtet, und nur weil Sie es angestoßen haben, die Zähnung nachgemessen. Und siehe 12½:12½:12½:13½ - eine Mischzähnung, oder?

Noch mal für Alle. Die ½ wird mit der Tastenkombination Alt+0189 geschrieben. Wenn man es lange nicht gebraucht hat, gerät so was schnell in Vergessenheit.

Und nun erst mal einen dicken Holzscheit nachgelegt. Freue mich wenn's weitergeht und nette Grüße
Pepe
 
Michael Ehrig Am: 26.02.2018 23:29:27 Gelesen: 45736# 78 @  
Hallo Pepe,

vielen Dank für die Blumen. :-)

Ich finde es ebenfalls sehr schade, dass sich nur wenige Sammler für dieses doch hochinteressante Sammelgebiet begeistern aber vielleicht gelingt es ja hier den einen oder anderen Sammler zu begeistern.

Zum Rätsel: Genau das meinte ich, die Marke ist links nachgezähnt. Mischzähnungen kamen bei den ersten gezähnten portugiesischen Ausgaben in den Zähnungen 12½ und 13½ nicht vor, die Marken wurden offiziell ausschließlich mittels Kastenzähnung des einen oder des anderen Zähnungsmaßes gezähnt (die geschweiften Wertbänder ausschließlich 12½).

Viele Grüße

Michael Ehrig
 
Pepe Am: 27.02.2018 21:28:28 Gelesen: 45652# 79 @  
@ Michael Ehrig [#78]

Ich überlege immer noch, wie kann ich mir das Nachzähnen vorstellen? War die Marke nun ursprünglich 12½ gezähnt und hat dann jemand noch zwei zusätzliche Zähnungslöcher nachgestanzt? Erscheint mir fast unmöglich. Rechts richtigerweise 16 und links fälschlicherweise 18 Zähnungslöcher. Oder war die linke Seite aus welchen Gründen auch immer gar nicht gezähnt und wurde später nachgezähnt. So recht kann ich das noch nicht verstehen.

Trotz Lücken will ich gleich mal mit der 80 Reis weitermachen. Zum Vergleich mal die geschnittene und gezähnte nebeneinander:



1866, Mi 22 und 1867, Mi 30, beide orange und doch mit vielen Abweichungen

Nette Grüße Pepe
 
Michael Ehrig Am: 28.02.2018 23:32:47 Gelesen: 45615# 80 @  
@ Pepe [#79]

Das mit der Nachzähnung kann man sich so vorstellen (virtuelle Nachzähnung anhand einer typischen 25 Réis-Marke mit beschädigter Zähnung):

Die Marke weist an einer Seite eine defekte Zähnung auf:



Der Zähnungfälscher setzt nun im Bereich des Markenrandes sein Zähnungseisen an:



Nachdem nun der Rand nachgezähnt worden ist, sieht die Marke fast schon wieder "schön" aus:



Jetzt werden die zu langen Zähne noch ein wenig gekürzt und voilà, eine "perfekt" gezähnte Marke. Das bisschen kleinere Format merkt doch keiner und die unpassenden Eckzähne, die werden schon so schnell keinem auffallen - oder?



An der 20 Réis-Marke im Post [#74] kann man das durch die Nachzähnung verkleinerte Markenformat gut im Vergleich mit der daneben abgebildeten 25 Réis-Marke erkennen.

Bei der "Mischzähnung" der 20 Réis-Marke aus dem Post [#74] hat der Nachzähnungsbeauftragte dummerweise zum falschen Zähnungseisen gegriffen. Das passiert übrigens öfter als man denkt.

Viele Grüße

Michael Ehrig
 
Markus Pichl Am: 02.03.2018 22:47:34 Gelesen: 45513# 81 @  
Hallo Herr Ehrig,

meinen herzlichen Glückwunsch zu Ihrem heutigen Geburtstag, alles Gute und Gesundheit für das neue Lebensjahr.

Vielen Dank, für Ihre wertvollen Beiträge und ich hoffe, dass wir hier noch viele von Ihnen Lesen werden.

Habe es eben anderswo gelesen, dass Sie heute am 02.03. Geburtstag haben.

Meine angekündigte Prüfsendung, kommt noch (habe endlich die anderen Marken wieder gefunden).

Beste Grüße
Markus Pichl
 
Pepe Am: 03.03.2018 11:24:28 Gelesen: 45492# 82 @  
@ Michael Ehrig [#80]

Ich schließe mich nachträglich mit besten Grüßen und Wünschen zum Ehrentag an.

Und bedanke mich für die ausführliche Aufklärung über die Zähnungsfälscher. Zeitlich muss dies alles vor 1984 geschehen sein. Denn so lange schlummern die Marken unberührt in meinem Besitz. Bleibt die Frage, was nun tun mit solchen Fälschungen und was wäre damit geschehen, wenn ich diese bei Ihnen zur Prüfung vorgelegt hätte. Auch aus kostentechnischen Gründen. Die Mi 27 steht ja im Katalog mit 120,- M€, aber bei der auch schon vorgestellten Rumänien Mi 5 liegt der Michelwert im fünfstelligem Bereich, welche Kosten entstünden bei Prüfervorstellung?

Die Fälschungsflut, wie man hier ja oft hört wird ohnehin die Philatelie entwerten. Ist halt ähnlich wie die Dieselverfälschung. Zwar hinkt dieses Beispiel, aber die Absätze brechen so dramatisch ein und eines Tages ist diese Technik nur noch Geschichte.



1869 03 .., Mi 31 dunkellila



beide 1867, 07 27, Mi 24 und 11 05, Mi 32, dunkelblau

Von diesen beiden Ausgaben (Wertbänder geschweifte Form) kann ich nichts weiter zeigen.

Nette Grüße Pepe
 
Michael Ehrig Am: 03.03.2018 17:17:20 Gelesen: 45473# 83 @  
@ Markus Pichl und Pepe

Vielen Dank für die Glückwünsche!

@ Pepe

Zur Frage, welche Kosten beim Prüfen einer gefälschten oder verfälschten Marke entstehen, gibt die Ziffer 10.3 der Prüfordnung des BPP folgende Auskunft:

"10.3. Die Vergütung für als falsch oder verfälscht zu kennzeichnende Prüfgegenstände beträgt jeweils bezogen auf einen echten, gleichartigen Prüfgegenstand entweder bis zu 1% des MICHEL-Katalogwertes gemäß Ziffer 10.2., oder wenn ein solcher nicht feststellbar ist, bis zu 2,5 % des Handelswertes, den der Prüfer nach billigem Ermessen schätzen darf. Die Höhe der Mindestvergütung für jede Prüfsendung und jeden einzelnen Prüfgegenstand gemäß Ziffer 10.2. bleibt unverändert."

D. h. also ganz konkret im Falle der Mi 27 beträgt 1% des Katalogwertes 1,50 Euro (bei 150,- Euro Katalogwert). Da dieser Betrag unterhalb der Mindestvergütung nach Ziffer 10.2 der Prüfordnung liegt, würde dann die Mindestvergütung von 3,00 Euro pro Marke erhoben werden. Ziffer 10.2 besagt allerdings auch, dass die Mindestvergütung pro Prüfauftrag nicht unter 25,00 Euro liegen soll. Daher lohnt es sich eigentlich immer bei Marken, die nicht allzu teuer sind, mehrere Stücke zu einer Prüfsendung zusammenzufassen.

Was würde jedoch mit der Marke an sich geschehen? Nun, das ist die Prüfordnung des BPP ebenfalls recht klar in der Aussage, nach Ziffer 7.1 in verbindung mit Ziffer 7.4 bin ich verpflichtet, das Stück rückseitig mit dem Stempel "falsch" und dem dazu quergestellten Prüfzeichen zu versehen. Dass der Marktwert einer solchen Marke dann weit unterhalb des Marktwertes eines Altdiesels ohne Rußfilter liegt, ist offensichtlich.

Viele Grüße

Michael Ehrig
 
Michael Ehrig Am: 03.03.2018 18:40:09 Gelesen: 45464# 84 @  
Doch kommen wir wieder zu einigen Belegen der gezähnten Ausgabe D. Luís I Wertbänder in geschweifter Form. Übrigens ist die Ausgabe portugiesisch als fita curva (gebogene Bänder) wesentlich unkomplizierter benannt.

Hier ein einfacher Inlandsbrief zum Standardtarif von 25 Réis:



Dieser Brief ist ein gutes Beispiel dafür, dass man als Portugal-Sammler, wenn es um Belege geht, durchaus Abstriche an die Qualitätsansprüche machen muss, die man an mitteleuropäisches Material gewöhnlicher Weise zu stellen gewohnt ist. Nicht nur das portugiesische Klima ist der Papiererhaltung nicht gerade zuträglich, zusätzlich zeichnen sich die gezähnten Prägedruckausgaben häufig noch durch Zähnungsmängel aus, die zum Teil darauf zurückzuführen sind, dass viele Postbeamte auch noch Jahre nach der Einführung der Zähnung die Marken mit der Schere aus dem Bogen trennten oder auch dass die Zähnung mit dem Papier und der Drucktechnik nicht wirklich zusammen passte. So konnte es immer wieder passieren, dass sich die Marken beim Trennen aus dem Bogen statt an der Zähnung an der Prägung lösten. Diese Mängel sollten allerdings bei losen Marken nicht toleriert werden, da es davon in der Regel genügend gut erhaltenes Material gibt.

Hier nun ein Brief der zweiten Gewichtsstufe nach Spanien. Aufgrund des Postvertrages von 1863 mit Spanien war es bereits ab dem 1. Februar 1863 möglich, einen Brief bis zum Empfänger zum Tarif von 35 Réis pro 7½ Gramm freizumachen. Zum 1. August 1867 wurde diese Regelung dahingehend geändert, dass nun Briefe pro 10 Gramm Gewicht zum Tarif von 25 Réis freigemacht werden konnten. Der gezeigte Brief ist mit 50 Réis für ein Gewicht von über 10 bis 20 Gramm freigemacht.


 
Michael Ehrig Am: 03.03.2018 19:04:59 Gelesen: 45459# 85 @  
Und hier noch ein leider nicht sonderlich gut erhaltener Beleg über Frankreich nach Hamburg.



Der Tarif von 140 Réis, hier dargestellt durch je eine Marke zu 20 und zu 120 Réis, galt gemäß dem zweiten portugiesisch-preußischen Postvertrag von 1867 ab dem 1. Juli 1867 für einen einfachen Brief bis zu 10 Gramm Gewicht nach Preußen bzw. über Preußen in die Länder des deutsch-österreichischen Postvereins.

Viele Grüße

Michael Ehrig
 
Setubal Am: 03.03.2018 19:29:14 Gelesen: 45452# 86 @  
Hallo ins Forum,

anbei auch ein Brief aus Portugal - nach Para an der Amazonas Mündung in Brasilien.

80 Reis war die Gebühr für einen Übersee Brief bis 10 gr. (1.9.1871 - 30.6. 1877)
Diese Gebühr kam zur Anrechnung für die Beförderung mit einem Schiff, dessen Reederei keinen Postvertrag mit Portugal hatte.



Rolf-Dieter
 
Setubal Am: 03.03.2018 19:33:19 Gelesen: 45450# 87 @  
Zum Vergleich ein Brief, der mit einem "Vertragsschiff" befördert wurde.

Hier betrug die Gebühr im gleichen Zeitraum 150 Reis.



Rolf-Dieter
 
Setubal Am: 03.03.2018 19:40:55 Gelesen: 45447# 88 @  
Und um noch ein bißchen Verwirrung in die Portostufen zu bringen - hier ein Brief mit bezahltem Inlandsporto, belegt mit der 25 Reis Marke und der bezahlten Seegebühr lt. Taxvermerk im aptierten Stempel P.Transatlantico in rot.

In der Portoperiode vom 13.1. 1851 - 30.9. 1859 betrug die Gebühr 120 Reis für einen Brief bis 2 Oitavos (ca 8 gr = 1/4 Unze)



Rolf-Dieter
 
Setubal Am: 03.03.2018 19:47:34 Gelesen: 45440# 89 @  
Bis zum Beitritt Portugals in den Weltpostverein verlangte die portugiesische Post auch für Transitbriefe Zahlung des Inlandsportos für Portugal. Dies bewirkte, dass aus Übersee eintreffende Briefe an Forwarder gingen, die diese Gebühr zahlten und dann der portugiesischen Post übergaben.

Hier am Beispiel eines Briefes aus Rio de Janeiro über Portugal nach Zürich in die Schweiz.



Rolf-Dieter
 
Pepe Am: 05.03.2018 21:47:29 Gelesen: 45401# 90 @  
@ Michael Ehrig [#83]

Ich danke sehr für diese Aufklärung und hoffe nicht mit solchen Fragen zu nerven. Ich weiß ja - heute kann man das alles im Netz verfolgen und schnell abklären. Dennoch meine ich, es wird niemanden schaden hier etwas mehr zu erfahren. Vielleicht lesen ja auch jüngere Sammler oder angehende Sammler mit und denen ist in jedem Fall ein guter Dienst erwiesen. Ich habe den Beizettel mit dem Vermerk 'Zähnung verfälscht' ergänzt und beschlossen die Marke in der Sammlung zu lassen.

@ Michael Ehrig [#84]

Ja diese Briefe sind natürlich herrlich anzusehen. Obwohl ich mich immer frage, hat noch niemand eine Wunderchemikalie gegen Stockflecken erfunden? Man weiß nicht, ob solche Belege noch weitere 100 Jahre überstehen.

@ Setubal [#86] bis [#89]

Wirklich interessante Belege und hier in diesem Thread Salz in der Suppe. Macht Spaß.

Nette Grüße Pepe
 
Pepe Am: 05.03.2018 22:24:05 Gelesen: 45396# 91 @  
@ Pepe [#90]

Bevor die Ausgabe 'Wertbänder in Türbogenform' folgt stelle ich die alten ostdeutschen Katalogseiten LIPSIA vor. Meine Sammlung hat der Altsammler nach diesem Katalog gesammelt und die Prüfer nach diesem geprüft. Michel fasst ja diese Ausgabe in zwei Sätzen zusammen. Überschrift 1870, 12 Werte. 1879, 3 Werte. LIPSIA hat zeitlich in drei Sätzen unterteilt. Folglich stimmen dann die Nummern nicht mehr überein. Und die Prüfungssignaturen passen auch nicht mehr so recht.

Und warum nun der Michel die erste Zähnung von Portugal statt mit Zähnung A mit Zähnung B beschreibt, kann ich nicht nachvollziehen. Der Altsammler hatte damals in Ostberlin schon einen Michel und auf den Beizetteln die Lipsianummer oben und Michelnummer unten notiert. Da wird es unübersichtlich. Beispiele folgen später.



Im Michel werden die Zähnungen mit B, C, D bezeichnet und es folgt noch eine E, welche in den 70igern noch nicht bekannt war. Ich muss alle Zähnungen nachprüfen und scannen.

Bis dahin erst mal nette Grüße Pepe
 
Pepe Am: 20.03.2018 22:08:08 Gelesen: 45039# 92 @  
Und da ist er wieder. Hat etwas gedauert, aber Familie geht vor.

Nun also eine neu gemusterte Ausgabe mit gerade auslaufenden Schriftbändern oder Wertbänder in Türbogenform. Das ging ab 1870 los. Nun wurde auch das Stecherzeichen weggelassen. Zahlreiche Zähnungen wurden eingeführt und erprobt und es kam ab 1871 gestrichenes Papier zum Einsatz. Im Lipsia Kreidepapier genannt. Das ist wohl das gleiche, jedoch ist Kreidepapier noch etwas aufwändiger in der Herstellung und es lässt die Farben noch wirkvoller erscheinen. Mir persönlich erscheint das Kreidepapier hochwertiger in der Qualität.



1871 01 01, Mi 34 x C, schwarz / x gewöhnliches Papier, C gez.: 13½, schwarz ist hier wieder mehr grau



1871 01 15, Mi 35 x C, gelb. Beizettel zeigt oben Lipsia unten Michelnummer. Geprüft wurde damals nach Lipsia von Kretzschmar.

Hier ist die unterschiedliche Katalogisierung verwirrend. Schade und ich wüsste gerne mal wie es die Portugiesen katalogisch regeln.
Und nun kommen auch noch neue Stempelformen hinzu, deren genaue Formbezeichnung ich nicht weiß.?


1875 08 02, Mi 36, beide B 12½ gezähnt, links x normales Papier, rotbraun, rechts y Kreidepapier, lilabraun


1871 04, Mi 37, beide B gezähnt, links x Papier, olivgrün?, rechts y Papier, Farbe?

Nette Grüße Pepe
 
Pepe Am: 21.03.2018 21:35:15 Gelesen: 45015# 93 @  
Die fast letzten Ovalstempel mit Balken und Nummern:



1870 11, Mi 38 x B, rosa; 1871 02, Mi 39 x B, grün.

Beide erschienen nur auf Normalpapier.

Nette Grüße Pepe
 
Pepe Am: 27.03.2018 20:14:29 Gelesen: 44809# 94 @  
Schon wieder tief gesunken und deshalb an die Oberfläche gebracht.



1870, Mi 40 x B, (rot)-orange, linke Marke mit auffallender Beschädigung im Raster oben links ?

nette Grüße Pepe
 
Pepe Am: 29.03.2018 21:29:50 Gelesen: 44754# 95 @  
Zum Frühling noch etwas Gelbes:



1871, Mi 40 y b B, am 20. JAN 92 entwertet

Wiederholung: y = gestrichenes Papier, b = Farbe orangegelb, B = Zähnung 12½

Die Profis lächeln. Aber ein Neuling lernt dazu.

Den Portugalsammlern schöne Festtage und nette Grüße
Pepe
 
Setubal Am: 30.03.2018 10:14:14 Gelesen: 44740# 96 @  
Na, wenn das nicht das gelbe vom Ei ist.

Auch Dir schöne Ostern von so einem Portugal-Begeisterten.

Rolf-Dieter
 
henrique Am: 30.03.2018 14:33:43 Gelesen: 44720# 97 @  
Hallo an alle Portugalfreunde,

auch von mir ein schönes Osterfest.

Zur Information: JA mich gibt es noch, werde mich bald wieder einbringen.

Herzliche Grüße
Henrique
 
10Parale Am: 22.07.2018 16:32:16 Gelesen: 41576# 98 @  
Portugal Nr. 6 gestempelt und Portugal Nr. 15 ungebraucht. Was einen Sammler dazu brachte die Marken so zuzuschneiden, bleibt Spekulationen überlassen.

Der Verkäufer (ein Elsässer) meinte nur, es sind halt "alte" Marken. Recht hat er.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 29.07.2018 20:49:25 Gelesen: 41134# 99 @  
Hier noch ne Nr. 7 in einem leider unüblichen Schnitt, wie in [#98] schon mal gezeigt.

Suche im Forum noch Beiträge zu den König Luis Ausgaben vor 1900 ?

Liebe Grüße

10Parale
 


10Parale Am: 30.07.2018 21:48:19 Gelesen: 41083# 100 @  
Die folgende Marke sieht etwas besser aus als die in den letzten beiden Beiträgen gezeigten Marken. Ja, vieles ist relativ in der Philatelie und bemisst sich nach unterschiedlichen Faktoren, mal mehr. mal weniger.

Es handelt sich um die Freimarke König Luis I. 1870/76 Michel Nr. 42 xB, 120 Reis gezähnt 12 1/2 auf gewöhnlichem Papier (geripptes Papier wäre Alternative).

Na ja, die Zähnung lässt wieder Wünsche offen, aber die perfekte, total überbewertete Marke gibt es wohl nur im Katalog.

Liebe Grüße

10Parale


 
Pepe Am: 13.01.2019 21:30:03 Gelesen: 37076# 101 @  
@ 10Parale [#100]

Lange Pause zwischen Beitrag 100 und ich knüpfe hier mal an.

Insofern einfach weil alle Infos zu dieser Marke im Beitrag 100 erwähnt sind.



Balkennummern Stempel 1 Lissabon auf Mi 42x B.

x steht für gewöhnliches Papier, gestrichenes Papier bei dieser Marke nicht vorkommend. Die alternative C Zähnung 13½ ist fast dreimal so teuer.

Nette Grüße Pepe
 
henrique Am: 10.02.2019 11:13:40 Gelesen: 36411# 102 @  
Hallo,

habe bemerkt, dass aus der Serie von 1867-1870 "König Luis I. / Wertbänder in geschweifter Form" gezähnt einige Marken nicht aufscheinen.

Daher nun eine Seite aus meinem Wettbewerbs-Exponat "Ausgaben der portugiesischen Post 1853 - 1898" / Die Ära Charles Wiener .

Das Exponat wurde bei der ÖVEBRIA 2017 im Rang I mit Groß-Vermail bewertet.




Satz mit 9 Werten (Michel 25-33 / Afinsa 27-35)

Seite in 2 Teilen gescannt.
Um den Text gut lesen zu können bitte vergrößern!

Grüße
Henrique
 
henrique Am: 14.02.2019 15:39:36 Gelesen: 36235# 103 @  
Hallo,

einer der Kleinsten und mein Ältester also etwas Besonderes.

PORTUGAL Faltbrief mit einer 25 Reis Marke / Kopfbild der Königin MARIA II (Michel Nr 2)

Ausgabe am 1. Juli 1853



Brief von Lissabon (Amt 1) nach Evora mit rundem Balkenstempel mit feinen Balken.

Grüße
Henrique
 
Martin de Matin Am: 17.02.2019 11:52:13 Gelesen: 36085# 104 @  
Ich zeige meinen einzigen Brief mit einer geschnittenen Marke aus Portugal.

Es ist auch eine MiNr.2, auf nicht gerade gut erhaltenen Brief von Lisabon nach Genua. Er ist im September 1853 geschrieben worden, und ist über Spanien und Nizza nach Genua gelaufen. Über die Bedeutung des roten Einzeilers auf der Rückseite habe ich keine Informationen.



Gruss
Martin
 
henrique Am: 18.02.2019 22:09:24 Gelesen: 35985# 105 @  
Hallo,

noch ein ähnlicher Beleg

PORTUGAL Faltbrief mit einer 25 Reis Marke / Kopfbild König Pedro V. / Ausgabe von 1855



Brief von Evora (Amt 166) nach Lissabon mit rundem Balkenstempel mit feinen Balken.

Grüße
Henrique
 
henrique Am: 27.02.2019 18:44:05 Gelesen: 35641# 106 @  
Faltbrief von VIANNA de Castelo nach PORTO

Frankiert mit zwei 25 Reis Marken / Kopfbild König Luis I./ Ausgabe von 1862



Abgestempelt in Vianna de Castelo (Amt 102) am 10.7.1866 mit ovalem Balkenstempel mit 11 Balken.

Grüße
Henrique
 
henrique Am: 11.03.2019 17:49:04 Gelesen: 35313# 107 @  
Brief von LISSABON nach GENOVA

Vierfarbenfrankatur 5, 10, 25, 80 Reis aus der Freimarkenserie von 1871 mit dem Bildnis König Luis I.



Abgestempelt mit ovalem Balkenstempel der Type 3 : 2 : 3 mit breiten Balken (Amt 1) Lissabon. Zusätzlich runder Tagesstempel "LISBOA 6.2.1875". Ankunftsstempel "GENOVA 14.FEB 1875"

Grüße
Henrique
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.03.2019 18:49:53 Gelesen: 35305# 108 @  
@ henrique [#107]

Hallo Henrique,

Du zeigst hier wirklich sehr schöne Belege aus einem Land, von dem man nicht häufig etwas zu sehen bekommt, schon gar nicht aus der Klassik auf entsprechenden Belegen.

Könntest Du vielleicht auch zu deinen Belegen etwas zu den Tarifen schreiben, würde mich einfach mal interessieren, wie sich die Taxe zusammensetzt.

Liebe Grüße

Kevin
 
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