Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Alliierte Besetzung Französische Zone Baden Unterscheidung Konstanz I und II (Mi. 46)
Markus Pichl Am: 29.04.2017 19:12:24 Gelesen: 7478# 1 @  


Hallo,

zum Europäischen Ingenieur-Kongress in Konstanz 1949, wurde am 22.Juni.1949 eine Sondermarke verausgabt (MiNr. 46 I). Ende August 1949 kam eine eine zweite Auflage von dieser Sondermarke zum Verkauf (MiNr. 46 II).

Die Bogen der ersten Auflage zeigen ein aufgedrucktes Druckdatum vom 18.06.1949 und die Bogen der zweiten Auflage ein Druckdatum vom 25.08.1949

Die beiden im Rastertiefdruck hergestellten Auflagen unterscheiden sich deutlich in der Schärfe des Druckbildes. Der Michel-Katalog gibt hierzu die nachstehenden Unterscheidungsmerkmale an:

46 I, 1. Auflage:

Umrahmungslinien des Markenbildes dicker, glatter Strich.
Inschriften dick, Schatten dunkel.
Obere Schleife des "B" von "BADEN" eng.





46 II, 2. Auflage:

Umrahmungslinien feine Zickzacklinien.
Inschriften fein, Schatten heller.
Obere Schleife des "B" von "BADEN" weit.





In der linken unteren Ecke des Markenbildes von der II. Auflage, zeigt sich die Zickzacklinie besonders deutlich.

Anzumerken ist noch, dass meine Marke der II. Auflage einen Falschstempel trägt und sie auch einst entsprechend von Herrn Hans-Georg Schlegel signiert wurde. Das doppelt gesetzte Prüfzeichen "Dr. Dub" weicht im Vergleich, zu unzweifelhaft echten Prüfzeichen von Herrn Dr. Dub, auch ab. Die Prüfung von Herrn Schlegel erfolgte vor fast 30 Jahren. Böse Fälscherwelt aber auch, welche leider seit jeher die Philatelie begleitet. Gut, die II. Auflage notiert auch nicht von ungefähr in gestempelter Erhaltung sehr hoch. Aber um die Unterschiede zwischen I. und II. Auflage darzustellen, taugt die vorgestellte und ansonsten echte Marke der II. Auflage allemal.



MfG
Markus
 
petzdiekleine Am: 30.04.2017 10:56:04 Gelesen: 7427# 2 @  
Hallo Markus,

interessant, dass der Michel keinen Hinweis auf "Falschstempel" hat. Wann wurde den deine geprüft?

Michel schreibt: Wenngleich die 2. Auflage erst am 25.8.1949 gedruckt wurde, kommt der Sonderstempel mit früherem Datum (offiziell zurückdatiert) vor.
Nachdem der Stempel "offiziell rückdatiert" wurde, werden diese Stempel als echt geprüft.


Eine interessante Erkenntnis bei dieser Marke, weil bei allen anderen "rückdatierten" Abstempelungen mit echten Stempel kommt ja STEMPEL FALSCH drauf.

Vielleicht hat ja jemand hier im Forum; oder auch Du, eine solche Abstempelung - wäre schön, wenn man einmal eine solche sieht und auch hier verewigt wird.

Hier mal beide in postfrischer Erhaltung. Sollte so sein?



Gruß, petzdiekleine
 
Markus Pichl Am: 30.04.2017 19:20:54 Gelesen: 7387# 3 @  
@ petzdiekleine [#2]

Hallo petzdiekleine,

grundsätzlich sollte man bei allen Marken, die in gebrauchter Erhaltung teurer sind als in ungebrauchter, mit falschen Entwertungen rechnen. Die MiNr. 46 II notiert in ungebrauchter Erhaltung mit Euro 340.- und in gebrauchter mit Euro 1.900.- und dies sah früher in der Verhältnismäßigkeit nicht viel anders aus. Im Jahre 2000 waren es in DM ausgedrückt 800.- zu 3.500.- und selbst auf der MiNr. 46 I kommen Falschstempel vor.

Wann wurde denn deine geprüft?

Aus diversen Unterlagen, die der Sammlung beilagen, aus der meine 46 II stammt, konnte ich entnehmen, dass die Marke vor ca. 30 Jahren (also um 1990) geprüft wurde. Dies entspricht auch den Angaben der Erben, die mir benannten, wann der Sammler verstorben war.

Zu den Rückdatierungen mit anlassbezogenem Sonderstempel auf MiNr. 46 II

Bei den im Michel aufgeführten offizellen Rückdatierungen, mit anlassbezogenem Sonderstempel, handelt es sich um keine Falschstempelungen sondern um Entwertungen zu "philatelistischen Zwecken". In von Herrn Straub BPP erstellten Attesten, zu MiNr. 46 II, welche eine solche "offizielle Rückdatierung" aufweisen, ist zu lesen, dass die II. Auflage gedruckt wurde, weil die Erstauflage ausverkauft gewesen war, aber noch nicht alle Versandstellenkunden beliefert.

Zwei Monate nach Verausgabung fällt auf, dass noch nicht alle Versandstellenkunden beliefert wurden? Auf der anderen Seite eine Flut von ungebrauchten MiNr. 46 I - mag jeder denken was er möchte, das waren wohl eher Nachbestellungen und/oder zu spät eingegangene Bestellungen.

Beim Auktionshaus HBA in Hamburg, waren jetzt zwei derartige Stücke im Ausruf. Davon eines in einwandfreier Qualität, siehe nachstehend. Bildquelle Auktionshaus HBA, 69. Auktion, Los-Nr. 1454, Ausruf Euro 560.- Zuschlag, wenn einer erfolgt sein sollte, steht noch nicht Online, die Auktion war eben erst.



Der Michel vermerkt zu den erfolgten Rückdatierungen (kein Preisaufschlag) - in meinen Augen müsste es, gegenüber zeitgerechten und zugleich richtig datierten Marken der II. Auflage, eher "Preisabschlag von x % heißen." - wenn auch, dies möchte ich gerne eingestehen, nicht wirklich ein Überangebot von derartigen Stücken am Markt zu verspüren ist. Lassen wir uns überraschen, ob und zu welchem Preis das vorstehende Stück versteigert wurde? Die Ergebnisse werden bestimmt nächste Woche Online stehen.

Deine obere Marke ist eine Type II und die untere eine Type I.

MfG
Markus
 
Markus Pichl Am: 03.05.2017 23:12:06 Gelesen: 7311# 4 @  
Hallo,

die Ergebnisse stehen Online und das Briefstück mit der einwandfrei erhaltenen Marke hat bei Ausruf Euro 560.- einen Zuschlag von Euro 680.- erzielt (zzgl. Aufgeld).

Wie gesagt, ein Überangebot an echt gestempelten MiNr. 46 II ist nicht feststellbar und manche Sammler bevorzugen halt einen amtlich rückdatierten Sonderstempel.



Bildquelle: http://www.philasearch.de

MfG
Markus
 
gründi Am: 19.06.2017 14:55:38 Gelesen: 7122# 5 @  
Hallo zusammen,

ich habe beim Aufräumen eine Karte zur silbernen Hochzeit mit einer Französische Zone Baden Mi.Nr. 46 in ** gefunden.

Meiner Meinung ist es leider nur eine 46 I, aber ich habe dennoch Bilder hochgeladen, vielleicht kann jemand meine Meinung bestätigen oder widerlegen.

Viele Grüße

gründi




 
stampmix Am: 19.06.2017 15:50:46 Gelesen: 7100# 6 @  
@ gründi [#5]

Hallo gründi,

deine Bilder sind etwas klein, so dass du selbst nachsehen musst.

Typisches Merkmal ist die sägezahnartige Umfassungslinie der 46 II, hier beispielhaft bei der "1949" gezeigt:



mit bestem Gruß
stampmix
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.