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Thema: Berlin Stempel 1817 bis 1913, Ergänzungen zum KBHW-Handbuch
Markus Pichl Am: 02.05.2017 13:49:44 Gelesen: 4308# 1 @  
Hallo,

das im Jahre 1991 von den Herren Kuphal, Büttner, Hofmann und Wenzel aufgelegte Handbuch "BERLIN-STEMPEL", sogen. KBHW-Handbuch, ist selbstverständlich kein abgeschlossenes Werk und es können sich immer wieder neue Erkenntnisse, z.B. in Bezug zu Früh- und Spätdaten, bei verschiedenen Stempeln ergeben. Durchaus bringt dies die Materie "Stempel" mit sich.

Dieses Thema soll neuen Erkenntnissen vorbehalten bleiben, damit es Sammler einfacher haben, über das Handbuch gehende Informationen hier niederzulegen oder abzurufen. Dies könnte auch für zukünftige Autoren, von wesentlichem Interesse sein.

Das Thema möchte ich mit der nachstehenden Marke bzw. deren Entwertung starten.

Deutsches Reich MiNr. 22, entwertet mit Einkreisstempel "BERLIN P.A.No.41 30 12 72" (zwei Rosetten als Zierstücke) - KBHW-Nr. 609



Diese Marke ersteigerte ich mit dem nachstehendem Fotobefund Sommer BPP innerhalb einer Sammlung:



Warum Herr Sommer den Stempel im KBHW nicht ausfindig machen konnte, entzieht sich meiner Kenntnis (vielleicht überblättert?). Selbstverständlich wollte ich damals wissen, um welchen Stempel es sich denn genau handeln könnte und blätterte das KBHW-Handbuch von vorne bis hinten durch. Aufgrund der klar ersichtlichen Rosette im Abschlag und dem Verwendungsdatum, konnte nur der unter Nr. 609 gelistete Stempel in Frage kommen. Dieser war aber, zumindest nach den im KBHW-Handbuch hinterlegten Informationen, bisher nur als Ausgabestempel bekannt.



Stolz wie Oskar, über meinen kleinen Fund, sendete ich dann die Marke u.a. mit diesem Hinweis zur Prüfung an Herrn Krug BPP.



Herr Krug prüfte Marke und Stempel, nachstehend das Ergebnis seiner Prüfung:





Zitat: "Der auf Brustschildmarken seltene Stempel (laut KBHW nur als Ausgabestempel bekannt) ist deutlich lesbar mittig aufgesetzt."

Ganz augenscheinlich, kommt der Stempel auch als Entwerter vor.

Die Philatelie ist eine unendliche Geschichte neuer Entdeckungen!, schrieb einst Herr Maassen. Daher gilt es diese neuen Entdeckungen zu publizieren. Vielleicht kann ja noch jemand einen KBHW 609 als Entwerter zeigen oder nun finden?

MfG
Markus
 
kauli Am: 02.05.2017 18:22:33 Gelesen: 4259# 2 @  
@ Markus Pichl [#1]

Hallo Markus,

Dein Beitrag würde auch gut in meinen Thread "Die Poststempel Berlins" passen. Da geht es auch um die KBHW Stempel. Ich registriere neue Daten und Stempel. Vielleicht gelingt es noch eine überarbeitete Neuauflage zu veröffentlichen. Bis jetzt stehen noch die Zeit und einige rechtliche Hürden im Wege.

In der zweiten Ergänzung zum KBHW ist ein Vermerk, das der Stempel auf frankiertem Brief als Aufgabestempel bekannt ist. Leider ohne Datum. Das es ihn gibt zeigt ja Dein Stempel. Das ein neuer Katalog langsam fällig ist zeigt die Tatsache das ich schon viele neue Daten erfasst habe, neue Stempel sind auch aufgetaucht. Den Stempel habe ich nur als Ausgabestempel, siehe Scan. Falls Du noch was zum zeigen hast, immer gerne.



Viele Grüße
Dieter
 
Markus Pichl Am: 29.06.2017 18:58:24 Gelesen: 4134# 3 @  
Hallo Dieter,

vielen Dank, für Deine freundliche Ergänzung und Hinweis auf das bereits bestehende Thema "Die Poststempel Berlins".

Durchaus gestehe ich, dass ich mir nicht den Erstbeitrag in Deinem Thema "Die Poststempel Berlins" durchgelesen hatte und es dort auch um die im KBHW gelisteten Stempel gehen soll. Stichprobenartiges Anklicken verschiedener Seiten in Deinem Thema erweckten bei mir den Eindruck, es ginge dort mehr um Stempel nach 1913.

Ob es zu einer neuen und evtl. sogar einer erweiterten Neuauflage des KBHW kommt, steht in den Sternen. Daher hatte ich mir gedacht, dieses Thema mit direkten Verweis bzw. Bezug auf den KBHW in der Überschrift zu eröffnen - um das Auffinden von neuen Erkenntnissen, zu den dort gelisteten Stempeln, zu vereinfachen.

Heute möchte ich einen neuen Fund meinerseits vorstellen.

Ein klarer, fast vollständiger Abschlag des im KBHW unter V 131 gelisteten Stempels "BERLIN MARTINIKENFELDE" mit Datum "29/12 79" auf Wertstempelabschnitt 10 Pfennig aus einem Ganzsachenumschlag. Gemäß Handbuch ist es selbiger Stempel, wie der unter V 130 gelistete, aber nun "P. A." über "MARTINIKENFELDE" im Stempel entfernt.



Für diesen Stempel war bisher nur ein Zeitraum vom 30.01.1879 - 20.10.1879 angegeben und er scheint auch nur sehr selten vorzukommen. Auf loser Marke ist als Bewertung "O.B." (= ohne Bewertung, diese Abkürzung wurde dann für Stempel in die Preisspalte eingetragen, wenn zu wenig über den jeweiligen Stempel bekannt war) und auf Brief ohne Marke die enorm hohe Punktzahl von 1.800 Punkte vermerkt.

Martinikenfelde ist eine Ortslage in Moabit, wie man auf Wikipedia nachlesen kann. https://de.wikipedia.org/wiki/Martinikenfelde Das Postamt wurde am 30.September.1894 aufgehoben (sprich geschlossen).

Es ist mein erstes Stempelchen, von diesem mir bisweilen nicht wirklich auffällig gewordenen Postamt (Honigkuchensmilegrins).

MfG
Markus
 
kauli Am: 29.06.2017 23:09:29 Gelesen: 4101# 4 @  
@ Markus Pichl [#3]

Hallo Markus,

es sind schon einige KBHW Stempel gezeigt worden, Du müsstest Dir nur alle Beiträge durchlesen. Was natürlich bei der Fülle echt zeitaufwendig ist. Von den Nachfolgenden Stempeln ist nun mal mehr Material bei den Lesern vorhanden.

Dein Stempel, überhaupt von Martinikenfelde, ist schon selten. An bisherigen Verwendunsgzeiten für die Nr. V 131 habe ich 4.1.1879 - 9.1.1880 registriert.
Der Name rührt von angesiedelten Franzosen vom Geschlecht Martinique her, die im 17. und 18. Jahrhundert sozusagen eingewandert sind.

Ich zeige auch mal einen neuen Stempel, der noch nicht registriert ist Berlin Post-Exped 2.



Viele Grüße
Dieter
 
hopfen Am: 29.06.2017 23:20:39 Gelesen: 4098# 5 @  
@ Markus Pichl [#3]

Junge, Junge, Philatelie bildet!

WOW, da habe ich über 10 J. auf der anderen Spree-Seite in der Helmholtzstr. gewohnt, allerdings 80-90 J. später, und nie etwas von "Martinikenfelde" gehört oder gelesen!

Und das ist eben auch das Besondere am Forum der PhilaSeiten, das hier auch Wissen weitergeben wird und nicht nur "Geplänkel" bzw. "Selbstdarstellungen" nach dem Motto: "Schaut, was ich habe", ohne weitergehende Info! (Sorry, passt gerade hierher!)
 
hopfen Am: 29.06.2017 23:40:59 Gelesen: 4092# 6 @  
@ kauli [#4]

"Der Name rührt von angesiedelten Franzosen vom Geschlecht Martinique her, die im 17. und 18. Jahrhundert sozusagen eingewandert sind."

lt. wikipedia:

eröffnete 1735 ein Franzose eine Schenke. Der wegen seiner geringen Größe petit Martin oder berlinisch Martinicken genannte Wirt gab dem damals unbebauten Feld den Namen Martinickenfelde. Auf diesem Gebiet entwickelte sich später das Fabrikenviertel von Moabit.
 
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