Kaum etwas fand ich im Forum über Kroatien. Ich habe einige Belege, die ich gerne zeigen möchte, weshalb ich dieses Thema hier eröffne.

Kroatien wurde am 9.10.1991 unabhängig von Jugoslawien. Die Dinar-Währung wurde zunächst beibehalten, weshalb die ersten Marken des neuen Staates in dieser Währung erschienen. Am 30.5.1994 kam es zu einer Währungsreform: 100 Dinar wurden zu 1 Kuna, die Anfang Juni 2017 13,5 Eurocent entsprechen.

Die Belege, die ich vorstelle, gingen alle erst nach der Währungsreform auf die Reise. Ich stelle sie in zeitlicher Reihenfolge vor.

Vielleicht mag sie ja ein Experte des Sammelgebietes auf Portorichtigkeit prüfen.

1. Einschreiben aus Komiza auf der Insel Vis nach Hamburg vom 4.4.1996. Die Freimachung zu 20 Kuna erfolgte mit einem Markenpaar, das 1995 erschienen ist.



2. Einschreiben aus Split, einem bekannten Ferienort an der Adria, nach Hamburg vom 28.4.1997. Die Freimachung erfolgte mit den gleichen Marken wie der erste gezeigte Beleg zzgl. einer Marke zu 6,50 Kuna. Insgesamt summiert sich die Frankatur auf 26,50 Kuna.

Aufgrund des, im Vergleich zum ersten gezeigten Beleg, höheren Gewichts (22g) und des größeren Formats erscheint das höhere Porto schlüssig.



3. Einschreiben mit Gebühr-bezahlt-Vermerk "PORT PAYE" aus Zadar, einer Stadt an der Adria vom 17.10.1997.

Leider ein Fensterumschlag, so dass der Adressat nicht sicher bestimmt werden kann. Aufgrund des Versenders und des Zusammenhangs mit den anderen hier gezeigten Belegen (gleiche Quelle) gehe ich davon aus, dass der Brief ebenfalls an die DAK in Hamburg ging.

Nun gut, kein Adressat und keine Frankatur, das mögen manche uninteressant finden, mir gefällt der Beleg trotzdem. :)

Rückseitig befindet sich übrigens noch ein Einschreibelabel der Deutschen Post.



4. Einschreiben aus Sveti Ivan Zelina, einer Kleinstadt östlich von Zagreb, nach Hamburg vom 27.12.2003. Die Freimachung summiert sich auf 17.400 Dinar, was 174 Kuna entspricht. Bemerkenswert ist zum Einen die späte Verwendung der Dinar-Marken aus 1993. Offensichtlich durften und dürfen vielleicht immer noch (?) Marken in der alten Währung verwendet werden. Zum Anderen scheint die Geldentwertung bzw. die Preissteigerungen für Dienstlesitungen der Post noch ausgeprägt zu sein, vergleicht man diesen Beleg mit den ersten beiden hier gezeigten Belegen.



Ich wünsche allen Philaseiten-Freunden noch einen schönen Pfingstmontag
Michael
 

Heute in der Post war dieser Brief aus Zagreb vom 8.6.2017. Die Freimachung erfolgte mit einem Schalterlabel zu 7,60 Kuna, was etwa einem Euro entspricht.



Viele Grüße
Michael
 

Diesen großformatigen Umschlag habe ich der März-Rundsendung von Cantus entnommen. Es ist ein Einschreiben aus Zagreb nach Bremen vom 7.3.2011. Die Freimachung erfolgte mit 9 Marken zu 1,60 Kuna und einer Schalterfreimachung zu 33,00 Kuna, was insgesamt 47,40 Kuna entspricht.



Der Beleg passte nicht komplett auf den Scanner, weshalb ich die linke Seite noch einmal extra gescannt habe:



Und hier noch einmal Marken und Stempel vergrößert:



Der rote AR-Aufkleber irritiert mich etwas. Ich hätte angenommen, dass dieser für die Zusatzleistung Rückschein steht. Davon ist allerdings nichts auf dem Beleg zu sehen. Auch auf dem Aufkleber der Deutschen Post ist diese Zusatzleistung nicht angekreuzt.

Was kann der Aufkleber sonst bedeuten?

Viele Grüße
Michael
 

@ Michael Mallien [#3]

Mit Sicherheit bedeutet der AR-Stempel (Avisio de recipio) Rückschein - diese Art der Rückschein-Stempelung kommt in verschiedenen Ländern vor - doch von der Deutschen Post oft nicht erkannt; ebenso wenig wie manche R-Stempel.
 

@ mausbach1 [#4]

Da muss (darf) ich Dir Recht geben. Ich kenne diese roten AR-Aufkleber aus Italien.

Beste Sammlergrüße
Gaius_Caligula
 

@ mausbach1 [#4]
@ Gaius_Caligula [#5]

Ich danke euch für die schnelle Klarstellung. Dann war ich also zu recht irritiert, bin aber in meiner Annahme der Bedeutung des AR-Aufklebers bestätigt.

Viele Grüße
Michael
 

@ mausbach1 [#4]

AR-Stempel (Avisio de recipio) Rückschein - diese Art der Rückschein-Stempelung kommt in verschiedenen Ländern vor - doch von der Deutschen Post oft nicht erkannt

Hierzu passend:



Einschreiben mit Rückschein "AR" (nicht abgetrennt und zurückgesandt; dieser befindet sich noch auf der Rückseite) von 52104 Pula nach Deutschland vom 02.06.2016. Frankiert per Entgeldbezahlt-Handstempel PORT PAYE U 52104 PULA und zusätzlichem Abschlag des Tagesstempels PULA c 52104 des annehmenden Postamts. Absender ist ein staatlich anerkannter (siehe "Republika Hrvatska" im Absenderstempel) Notar ("Javni Bilježnik"), mit Angabe des Aktenzeichens auf dem Umschlag.

Gruß
Thomas
 

Heute in der Post war dieses Einschreiben aus Zagreb vom 19.3.2018 nach Bargteheide.

Die Freimachung summiert sich auf 26,80 Kuna. Verwendet wurden einerseits Marken aus 2005, aber auch eine aktuelle Ausgabe aus 2018 zu den Olympischen Winterspielen in PyeongChang.



Viele Grüße
Michael
 

Nur drei Tage benötigte dieser R.-Eilbrief von Novska nach Bozen im Jahre 1998.



Grüße
Ivo
 

@ Michael Mallien [#2]

Die Währungsbezeichnung KUNA bedeutet übersetzt "Marder" und bezieht sich auf einen historischen Kontext, das Marderfell als Zahlungsmittel.

Aus meiner philatelistischen Europareise kann ich heute diesen neueren Beleg aus Zagreb präsentieren. Ein Schalterlabel zu 0,90 Kuna mit Gewichtsangabe und 2 Briefmarken zum Wert von 3,10 K (Michel Nr. 1310, Edelkastania aus 2018) + 4,60 K (Michel Nr. 1262, Gänsegeier aus 2017) machen ein Gesamtporto von 8,60 Kuna.

Liebe Grüße

10Parale


 

Hallo zusammen,

wer kennt sich hier aus?

In einem kürzlich erhaltenen Fundus von internationalen Einschreibebriefen war auch dieser Beleg aus Kroatien enthalten.



Am 08.10.1993 aufgegeben in 52210 ROVINJ (ROVIGNO) stammt er aus der vergleichsweise frühen Phase der Unabhängigkeit. Er trägt keine Postwertzeichen zur Freimachung, aber ein Spektrum von verschiedenen Stempeln und Aufklebern.



An Aufklebern finden sich für Einschreiben und Rückschein:



Vermisst wird dabei von mir allerdings der doch häufig auf Einschreiben aus dem Ausland anzutreffende R-Zettel der Deutschen Post.

Schließlich prangt auf der Rückseite noch ein weiterer Stempel mit dem Orts- oder Landeswappen.



Für mich ein äußerst "fragwürdiger" Beleg.

Ich bin gespannt, wer mir hier den Durchblick verschaffen kann.

Einen schöne n Abend wünscht
Edwin
 

Dieser Brief brachte mir gestern einen schönen alten Beleg für meine Sammlung. Der Absender hat sich wirklich die Mühe gemacht, mit Briefmarken (alle aus 2020) zu frankieren und welch Wunder, selbst die Post hat den Brief pfleglich behandelt.



Neben der Kulturhauptstadt 2020 und der Gemeinschaftsausgabe "Postrouten" findet sich auch ein Gartenzwerg.

Gruß aus dem Norden
 

Hallo,

aus einem Posten mit vielen Belegen aus Jugoslawien und anderen Ländern habe ich diesen sehr interessanten Beleg gefunden der wie ich finde, sehr gut in das Thema passt.

Bekannterweise wurde Kroatien am 09.10.1991 unabhängig von Jugoslawien. Dies passierte aber nicht einfach so, sondern durch viele Bürgerkriege - den sogen. Kroatienkriegen.

Der Maschinenstempel von Sisak datiert den 28.11.1991 und trägt sogar noch die Bezeichnung "Jugoslavija", hierbei handelt sich also um einen sehr frühen Beleg der Unabhängigkeit Sisaks und ganz Kroatiens.



Auf dem Beleg ist außerdem ein sehr interessanter Stempel angebracht: "Stop the War in Croatia / --- Sisak ---

Auf der Rückseite befindet sich außerdem noch ein ähnlicher Stempel wie schon in [#11] gezeigt.

Evtl. ein Ankunftsstempel des jeweiligen Postamtes?



Über weitere Informationen wäre ich natürlich sehr dankbar!

Viele Grüße,

Leon.
 

Hallo zusammen,

dieser Brief aus Kroatien kam heute bei mir an:



Er wurde am 17.12.2020 in Barban aufgegeben und war fast 3 Wochen unterwegs. Barban ist ein Dorf in Istrien mit ca. 2700 Einwohnern.

Der Stempel links stammt vom deutschen U-Jagd-Boot Thetis. Da muss jemand noch einen uralten Briefumschlag benutzt haben, denn die Thetis ist 1961 gebaut und schon im September 1971 außer Dienst gestellt und an Griechenland übergeben worden [1]. Ich fand im Netz einen Brief aus dem Jahr 1975 mit demselben Stempel.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Thetis-Klasse_(Klasse_420)
 

@ MS Sammler [#13]

Der Stempel auf der Rückseite mit dem kroatischen Wappen (Schachbrettmuster) ist ein Absenderstempel.

Und was bedeutet der Text?

Einfach bei

https://translate.google.com/

"kroatisch" auswählen

und dann als Ausgabesprache

"deutsch" auswählen.

Und dann einfach die Texte wie im Stempel zu lesen eingeben.
 

Hier ein R-Brief vom 04.12.1995 von Sveti Ivan Zelina nach Mainz.

Sveti Ivan Zelina ist eine Stadt im nördlichen Teil Kroatiens, die zur Gespanschaft Zagreb gehört. Sie liegt 37 km nordöstlich von Zagreb. Nach der Volkszählung von 2011 zählt Sveti Ivan Zelina 15.959 Einwohner (Wikipedia)
Sveti Ivan heisst heilger Johannes oder St. Johannes



Schönen Gruß
Sepp