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Thema: Schweiz: Belege bestimmen
Das Thema hat 31 Beiträge:
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matze1958 Am: 21.12.2019 17:47:10 Gelesen: 8789# 7 @  
Hallo zusammen,

heute möchte ich Euch diesen schönen Brief nach Rußland vorstellen, wie immer verbunden mit ein paar Fragen an die Community.

Was ich weiß: Es handelt sich um einen Brief vom 03.10.1868 von Yverdon nach St. Petersburg Russland Leitung über den Postverein 4. Tarifperiode (01.09.1868 – 25.07.1867); korrekte Frankatur mit 50 Rappen für Briefe bis 15 g aus der gesamten Schweiz.

Vorderseitig zwei schwarze Ortsstempel „YVERDON 3 X 68“ sowie schwarzer „PD“ Stempel; Frankatur mit sitzender Helvetia 50 Rp. lia, ZstNr. 43

Nicht genau interpretieren kann ich:

- das Bläuel auf der Vorderseite: das Weiterfranko in Silbergroschen an Russland, oder die Gutschrift an Deutschland, oder? Kann jemand den Betrag lesen?
- die drei rückseitigen Stempel:
russischer kyrillischer Stempel „??? 25 CEH 1868“
darunter eine handschriftliche violette "Schlaufe"
Zweikreisstempel „???“
Deutscher Durchgangsstempel „??? 4 10 FRANKFURT AM“

Danke für Eure Mithilfe, schöne Weihnachten und Feiertage!

Matze




 
SH-Sammler Am: 22.12.2019 02:45:07 Gelesen: 8764# 8 @  
@ matze1958 [#15]

Hallo Matze,

dank Google kann ich Dir eine der Fragen beantworten: russischer kyrillischer Stempel „??? 25 CEH 1868“

Die Abkürzung CEH steht für den Monat September, ausgeschrieben in russisch = сентябрь (сентя́брь)

Es müsste der Ankunftstempel von St. Petersburg sein: [Санкт-Петербу́рг]

Dass der russische Stempel vom September datiert, der Brief jedoch im Oktober aufgegeben wurde, hat mit dem julianischen resp. gregorianischen Kalender zu tun. Dazu gibt es ja auch einen hervorragenden Thread hier bei philaseiten.

Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter

[Beiträge [#15] und [#8] redaktionell verschoben aus dem Thema "Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia"]
 
dr31157 Am: 15.04.2020 20:28:25 Gelesen: 8492# 9 @  
Stempelbestimmung Schweiz

Hallo,

vor liegt eine Antwort-Postkarte aus der Schweiz deren diverse Stempel ich nicht bestimmen kann. Auch die Adresse kann ich nicht lesen.

Aufgegeben scheint die Karte in Sutz (Aufgabestempel?) zu sein. Als nächster Stempel folgte wohl "BIENNE LETTRES" (5 Uhr Stempel für was?), dann der rückseitige Stempel "BIENNE TRANS.-LETT." (9 Uhr wahrscheinlich der Transitzstempel? aber Olten war doch auch noch in der Schweiz) und dann der Stempel auf dem Werteindruck "OLTEN" um 10 Uhr (warum der Stempel auf dem Werteindruck als Durchgangsstempel?) und letztendlich der Stempel "MULHAUSEN" als Ankunftsstempel.

Passen meine Ausführungen so zeitlich zusammen?

Auch die Adresszeile macht mir Schwierigkeiten: An ........ Mulhouse Elsass??




Könnte mir bitte bei der Bestimmung jemand weiterhelfen?

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 15.04.2020 21:09:31 Gelesen: 8474# 10 @  
@ dr31157 [#9]

Hallo Detlef,

die Schrift ist wirklich sehr schlecht zu lesen. Die Karte wurde auf jeden Fall in Sutz geschrieben und vermutlich dementsprechend dort aufgegeben. Unten links auf der Textseite steht zumindest "Soutz ??? Bienne 9. Juin 85". Das "ou" wird im französischen wie ein "u" gesprochen. Evtl. ist Soutz eine alte französische Schreibweise des Ortes Sutz.

Vielleicht wurde die Postkarte per Bahn befördert und in Olten umgeladen. Die Bahnverbindung Biel - Olten gibt es seit 1876.

Weshalb der Stempel aus Olten auf der Marke ist weiß ich auch nicht.

Die Adresse kann ich leider auch nicht entziffern. Ich sehe nur "An Monsieur ..." Beim Rest könnte ich auch nur spekulieren.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 15.04.2020 21:29:06 Gelesen: 8465# 11 @  
@ volkimal [#10]

Hallo Volkmar,

danke für die schnelle Antwort.

Die Schrift ist in der Tat grausam. Google hat mir etwas zu dem Ort Sutz geflüste: "Sutz-Lattrigen ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Biel/Bienne des Kantons Bern in der Schweiz."

Aber leider hilft mir dies nicht wirklich weiter. Die Stempelvielfalt bleibt mir ein Rätsel.

Vielleicht können mir auch die anderen Spezialisten für Schriften (Adresse) und für die Stempel und deren Nutzung weiterhelfen. Aufgefallen ist mir jetzt noch dass der rückseitige Stempel das Datum vom 8. trägt ? und der Schreiber mit dem 9.6.85 unterzeichnet hat.

Vielen Dank in Voraus und
viele Grüße

Detlef
 
Stefan Am: 15.04.2020 21:38:15 Gelesen: 8461# 12 @  
@ dr31157 [#11]

... Aufgefallen ist mir jetzt noch das der rückseitige Stempel das Datum vom 8. trägt ? und der Schreiber mit dem 9.6.85 unterzeichnet hat.

Mir war dies ebenfalls aufgefallen. Da es sich bei dem gezeigten Exemplar um den Antwortteil einer Doppelkarte handelt, gehe ich davon aus, dass die beiden ursprünglich zusammenhängenden Hälften der Doppelkarte am 08.06.1885 postseitig mit einem Posteingangsstempel versehen und bei dem Empfänger in Sutz zugestellt wurde. Dieser setzte sich taggleich hin und formulierte eine Antwort. Der Kartenschreiber hat bei dieser halbwegs sauber um den Posteingangsstempel vom 08.06.1885 drumherum geschrieben.

Gruß
Pete
 
Martin de Matin Am: 15.04.2020 21:40:50 Gelesen: 8458# 13 @  
@ dr31157 [#9]

Kann es sein, das der rückseitige Stempel noch vom Hinweg stammt, als Frage- und Antwortteil noch zusammen waren. Sutz ist nur ca 5 km von Biel entfernt und der weitere Weg über Olten (Eisenbahnknotenpunkt der Schweiz) und dann (geraten) über Basel nach Mühlhausen.

Gruss
Martin
 
dr31157 Am: 15.04.2020 22:08:20 Gelesen: 8441# 14 @  
@ Pete [#12]
@ Martin de Matin [#13]

Hallo Pete und Martin,

vielen Dank für die Ausführungen. So wird es gewesen sein.

Vielleicht kann mir noch jemand die Adresaten entziffern?

Viele Grüße
Detlef
 
DERMZ Am: 15.04.2020 22:13:23 Gelesen: 8437# 15 @  
Guten Abend,

für mich ist der Biel-Stempel vom 8.6.1885 auf der Rückseite ein "Transit-Brief" Stempel, der meines Erachtens auf dem Hinweg abgeschlagen worden ist.

Als zweites wurde der Stempel von Sutz abgeschlagen, bevor die Karte wieder in Biel eintraf und dort mit dem Abgangsstempel BIENNE - LETTRES versehen wurde. Vermutlich war den Postbeamten suspekt, eine Deutsche Marke zu entwerten, dieses wurde dann in Olten nachgeholt.

Zu guter letzt noch der Ankunftsstempel aus Mühlhausen/Elsass.

Als Empfänger vermute ich Monsieur Charles Gyrsperger, Port a Neth (????), Mulhouse, Alsace. - Der Name ist auch noch mal das zweite Wort auf der Rückseite, dort deutlich besser zu lesen.

Beste Grüße Olaf
 
dr31157 Am: 16.04.2020 11:32:13 Gelesen: 8398# 16 @  
@ DERMZ [#15]

Hallo Olaf,

vielen Dank für die Hilfe.

Viele Grüße
Detlef
 
10Parale Am: 10.10.2020 11:50:39 Gelesen: 7758# 17 @  
@ Michael Mallien [#1]

Es kommt selten vor, dass man moderne Belege bestimmen muss. Nun habe ich kürzlich ein Einschreiben aus der Schweiz erhalten, welches mir mit 13 Franken ziemlich überfrankiert erscheint. Die Masse des Umschlags sind 250 mm x 176 mm (C5).

Interessant die beiden Stoffmarken zu je 5 Franken. Weiterhin eine Pfadfindermarke aus dem Jahr 1969 und weitere Werte.

Diesen Beleg werde ich mal einrahmen, weil er mir so gefällt, vor allem steht auf dem Einschreibe Label "Post Paid", was mich an die Zeit der Klassik erinnert.

Liebe Grüße

10Parale


 
Martin de Matin Am: 25.12.2020 23:42:17 Gelesen: 7361# 18 @  
Ich hatte leider kein Wissen über die Vermerke, Gebühren bezüglich des Briefes mit der Schweiz MiNr. 13 und 15 aus Littau (möglicherweise heute ein Stadtteil von Luzern). Vielleicht kann mir jemand damit weiterhelfen.



Gruss
Martin
 
SH-Sammler Am: 26.12.2020 03:10:06 Gelesen: 7354# 19 @  
@ Martin de Matin [#18]

Hallo Martin,

ich wünsche Dir und Allen Mitlesern frohe Weihnachten. Aktiv bei philaseiten.de sind wir trotzdem und geniessen die nun ruhige Zeit.

Zu Deinem Brief:

Nachnahmebrief der ersten Gewichtsstufe bis halbes Loth von Littau (seit 1. Jan. 2010 mit Luzern fusioniert). Einzeiliger Stabstempel / Linienstempel der Stempelgruppe 30 in Elzevirschrift, über Luzern geleitet.

Brieftaxe: 10 Rappen im Briefkreis 2 (2 - 10 Wegstunden = 9,6km bis 48km Distanz "entlang der Poststrasse").
Nachnahmegebühr: 10 Rappen für NN bis zu 10 Franken.
Tarifperiode ab 1. Jan. 1852 bis 30. Juni 1862.
Brieftaxe inkl. NN-Gebühr also 20 Rappen wie verklebt.

Die Adresse gibt mir Rätsel auf. Ich lese "Schwarzlang" in Zuwyl (Zewyl)? Schwarzlang muss die lokale Bezeichnung eines (Bauern)hofes oder gar Kinderheimes sein, wo der Jüngling Josef gelebt hat.

Zuwyl oder Zuwil gibt es im Briefkreis 2, also innerhalb 48km von Littau nicht. Auch wenn man berücksichtigt, dass der Name in Schriftdeutsch etwa Zuchwil oder Zuzwil, Zechwil, Zetzwil heissen könnte, finde ich im Poststellenverzeichnis der Schweiz keinen passenden Eintrag innerhalb des Briefkreises 2.

Vielleicht lesen noch weitere Teilnehmer mit, welche in der Luzerner Lokalgeschichte besser bewandert sind.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
Heinrich3 Am: 26.12.2020 09:10:49 Gelesen: 7340# 20 @  
@ Martin de Matin [#18]
@ SH-Sammler [#19]

Hallo,

hilft diese Postkarte [1] evtl. weiter? Von Littau nach Baar sind es 32 km.

Alles Gute!



[1] https://www.ricardo.ch/de/a/inwyl-bei-baar-restaurant-schreinerei-1133649662/
 
SH-Sammler Am: 26.12.2020 11:29:48 Gelesen: 7324# 21 @  
@ Heinrich3 [#20]
@ Martin de Matin [#18]

Hallo Heinrich,

danke für Deine Hilfestellung. Könnte das INWYL sein? Ich muss wieder deutsch lernen, ist ja schlimm. Muss trotzdem 2 oder gar 3 mal schauen.
Allerdings weiss man jetzt noch nicht, welches Inwyl es ist. Es gibt eines bei Baar im Kanton Zug sowie ein Inwyl im Kanton Luzern

Immerhin stimmt mit (beiden) INWYL jetzt alles.

Danke und Gruss

Hanspeter
 
jahlert Am: 26.12.2020 12:08:41 Gelesen: 7318# 22 @  
@ 10Parale [#17]

Zur Frankatur: Ein 146 Gramm schwerer A-Brief nach Deutschland kostet CHF 7 Briefporto. Der Zuschlag für 'Einschreiben ins Ausland' beträgt CHF 6.

Mit Gruß aus Iserlohn

Jürgen
 
Heinrich3 Am: 27.12.2020 22:05:27 Gelesen: 7294# 23 @  
@ SH-Sammler [#21]

Hallo Hanspeter,

ich melde mich nochmals. Mir fiel zuerst auf, daß das J von Jüngling dem J von Jnwyl sehr ähnelt. Früher schrieb man ja die Ortsnamen mit J statt mit I am Anfang. Und auf der Karte dann der Text Schreinerei Schwarzmann; wollte der Absender das Haus "Schwarzburg" nennen?

Darum plädiere ich für Inwyl bei Baar. Und liege wie meist daneben.

Kommt gut über die Runden!

Heinrich
 
Martin de Matin Am: 27.12.2020 22:49:09 Gelesen: 7287# 24 @  
@ Martin de Matin [#18]
@ SH-Sammler [#19]
@ Heinrich3 [#23]

Vielen Dank für eure Hilfe.

Gruss
Martin
 
Fridolino Am: 29.01.2021 12:38:37 Gelesen: 7085# 25 @  
Hallo,

wo ist auf diesem Beleg zu erkennen, in welcher Form das Porto entrichtet wurde?



Viele Grüße
Fridolino
 
DERMZ Am: 29.01.2021 13:13:14 Gelesen: 7078# 26 @  
@ Fridolino [#25]

Hallo Fridolino

in diesem Stempel steht PPA, das bedeutet PP port payé und A für A-Post (bzw. priority).

Der Brief wurde also bar-freigemacht.

Viele Grüße Olaf
 
Fridolino Am: 29.01.2021 14:12:02 Gelesen: 7059# 27 @  
@ DERMZ [#26]

Vielen Dank, da habe ich doch wieder etwas gelernt. :-)

Gruß
Fridolino
 
Frankenjogger Am: 03.03.2021 20:59:26 Gelesen: 6847# 28 @  
Hallo,

ich habe hier ein Bild von einem Brief aus Zürich aus dem Jahr 1933 mit Firmenwertzeichen, die ich so bisher noch nicht gesehen habe.

Kann mich jemand aufklären, was das für Marken sind? Ist das eine Art Freistempel? Gibt es dafür eine Markt?



Über informative Antworten freue ich mich,
Klemens
 
Baber Am: 06.03.2021 17:29:06 Gelesen: 6789# 29 @  
@ Frankenjogger [#28]

Hallo Klemens,

das sind meiner Ansicht nach Firmenfreistempel, aber ob die auch ausgeschnitten verwendet werden durften, kann ich nicht sagen.

Das müßten Kollegen in der Schweiz sagen. Die Gebühr würde stimmen für einen Brief über 20 g: Brief 50 Einschreiben 30 Express 60 = 1,40 Fr.

Gruß
Bernd
 
Gernesammler Am: 06.03.2021 17:50:25 Gelesen: 6787# 30 @  
@ Frankenjogger [#28]

Hallo Klemens,

die Wertzeichen auf Deinem Brief sind "Klebezettel mit Freistempel-Aufdruck" diese gab es in den Endlosstreifen mit Absenderangabe am oberen und unteren Rand von den Firmen Hasler und Universal.

Ich würde sagen Deine sind von der Firma Universal da diese meist mit der Angabe der Maschinen Nummer versehen waren.

Gruß Rainer
 
Frankenjogger Am: 06.03.2021 20:49:17 Gelesen: 6775# 31 @  
Hallo Bernd,
hallo Rainer,

vielen Dank für eure Antworten. Da lag ich ja nicht so falsch.

Es ist doch interessant, dass in anderen Ländern teilweise andere Vorgehensweisen für Freistempelungen genutzt wurden.

Viele Grüße,
Klemens
 

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