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Thema: Irland: Belege in Pfundwährung seit der Loslösung von Großbritannien
Michael Mallien Am: 24.07.2017 20:15:34 Gelesen: 6102# 1 @  
Der Republic of Ireland Act war ein Gesetz des irischen Parlaments, das 1948 beschlossen wurde und am 18. April 1949 in Kraft trat. Darin wurde festgelegt, dass die offizielle Bezeichnung Republik Irland sein sollte. Damit wurde Irland ganz offiziell Republik, und trat aus dem Commonwealth of Nations aus.

In diesem Thema sollen Belege aus der Zeit vom 18.4.1949 bis zur Einführung des Euro im Jahr 2002 gezeigt werden. Ich beginne mit zwei Einschreiben, bei denen ich jedoch mit den Absendeorten auf den Stempeln nicht klar gekommen bin. Kann jemand helfen?

1. Einschreiben im A5-Format nach Hamburg vom 30.7.1996, frei gemacht mit 1,80 Pfund.





2. Einschreiben nach Hamburg vom 1? IX 1998, frei gemacht mit 2,02 Pfund.



Viele Grüße
Michael
 
sammler-ralph Am: 25.07.2017 19:06:00 Gelesen: 6051# 2 @  
@ Michael Mallien [#1]

In Irland wurden nach der Unabhängigkeit 1922 die Poststempel in irischer Sprache ausgeführt. Dies macht - zusammen mit der oft schlechten Abschlagqualität - die Identifikation manchmal zu einer Herausforderung.

Der erste Beleg stammt aus Sraid Uilliam Uachtarach, engl. Upper William Street (Limerick). Diese Poststelle wurde zwischen 1905 und 1914 eröffnet.

Das Porto setzt sich wie folgt zusammen:

Auslandsbrief zwischen 20 und 50g nach Deutschland: 75 Pence
Einschreiben: 105 Pence
Summe also 180 Pence wie frankiert.

Der zweite Beleg stammt aus Beal Easa, engl.Foxford, Country Mayo. Diese Poststelle wurde 1800 eröffnet.

Das Porto setzt sich wie folgt zusammen:

Auslandsbrief bis 25g nach Deutschland: 32 Pence
Einschreiben: 170 Pence
Summe also 220 Pence wie frankiert.

Wenn Du Irische Brief sammelst, hätte ich 2 Literaturempfehlungen für Dich (und auch für die anderen Mitleser hier):

1. Irische Postämter und ihre Stempeltypen 1600-1990 (Harald Frank und Klaus Stange)
2. Irische Postgebühren 1839 bis 2014 (Joachim Schaaf und Brian Warren).
Beide Werke gibt (bei Nr. 1 wohl gab) es über die Forschungsgemeinschaft Irland FAI.

Gruß
Ralph
 
Michael Mallien Am: 25.07.2017 20:26:38 Gelesen: 6040# 3 @  
Hallo Ralph,

herzlichen Dank für Deine ausführliche und kompetente Antwort! Das sind die Philaseiten, wie ich sie mag.

Kein Wunder, dass ich auf Google nichts gefunden habe, denn es fehlten Buchstaben bei der Eingabe der Suche.

Die beiden Briefe haben im Rahmen eines Briefe-Postens den Weg zu mir gefunden. Ich fand sie zum Einen zeigenswert und zum Anderen wollte ich Anregungen geben auch zu diesem philatelistischen Thema etwas zu posten.

Viele Grüße
Michael
 
sammler-ralph Am: 25.07.2017 21:03:15 Gelesen: 6034# 4 @  
@ Michael Mallien [#3]

Gern geschehen.

Nun auch ein Beleg von mir:



Kartenbrief Mi.-Nr. K 6 (Jung K 4 I) von Shannon Airport nach Dublin, Aufgabestempel AERPHORT NA SIONAINNE 7.V.57. Die Poststelle wurde 1943 eröffnet, sie schloß am 14.04.1984.
 
Michael Mallien Am: 12.01.2019 10:48:42 Gelesen: 5181# 5 @  
Brief aus Drumshanbo, einem kleinen Ort im Norden Irlands nach Livani in Lettland, frei gemacht mit 44 Pence.

Bei der Adresse fällt der Zusatz USSR auf. Hintergrund dürfte das Absendedatum des Briefes sein: 25.11.1991. Erst drei Monate zuvor, nämlich am 21.8.1991 erlangte Lettland die Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Den Absender bewog vermutlich eine Unsicherheit in der korrekten Adressierung zu diesem Zusatz.



Die Ankunftsstempel auf der Rückseite vom 12.12.1991 dokumentieren, dass der Brief sein Ziel erreicht hat, auch wenn es über zwei Wochen gedauert hat.

Viele Grüße
Michael
 
epem7081 Am: 08.06.2019 21:18:09 Gelesen: 4858# 6 @  
Aus einem kürzlich erworbenen Posten Sammlerpost von Irland nach Norwegen will ich hier mal mit zwei Ersttagsbriefen beginnen, die überraschenderweise auch noch die offiziellen Beschreibungen der Markenausgaben beinhalteten.

Da kann ich mir viele Worte sparen.





Allen "Wassersportlern", den einen Petri Heil und den anderen immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel
über frohe Pfingsten hinaus
wünscht Edwin
 
epem7081 Am: 10.06.2019 18:17:50 Gelesen: 4824# 7 @  
Heute möchte ich diesen interessanten irischen Beleg präsentieren. Ein Austausch zwischen Sammlerfreunden in Irland und Norwegen.







Am 26. Januar 1980 wurde in CEANN SÁILE dieser Brief als Einschreiben gestartet. Hier erhielt dieser Brief nicht nur den R-Zettel, sondern auch die in Irland und etlichen anderen Ländern übliche beidseitige Kennzeichnung mit einem auffälligen "Blaukreuz". Ein weiterer Stempel vom gleichen Tag kennzeichnet wohl eine Zwischenstation CORCAIGH CLARAITHE. Zum guten Schluss beim Sammlerfreund in Norwegen angekommen, wurde dies auf dem R-Zettel mit einem Tagesstempel HOKKSUND vom 1.2.1980 dokumentiert.

Dass man zwischen Irland und Großbritannien bei Ortsnamen auf zahlreiche Variationen stoßen kann, lässt zum einen der Unterschied im Ortsstempel CEANN SÁILE und dem R-Zettel Cionn Sáile erkennen.



Weitergehend findet man in der englischen Wikipedia: Kinsealy (officially Kinsaley; Irish: Cionn Sáile is an outer suburb of Dublin in Fingal, Ireland. Kinsealy is on the northside of the city, about 7 km from the centre city, on the Malahide Road, in the former green belt between the suburbs of Balgriffin, Portmarnock and Malahide.

Da kommt einem doch am Pfingstfest die Erinnerung, dass an diesem Festtag die Jünger Jesu zum Erstaunen der Welt in zahlreichen Sprachen die neue Heilslehre verkünden konnten.

Mit bedenklichen Grüßen
Edwin
 
Manne Am: 10.06.2019 18:54:25 Gelesen: 4819# 8 @  
Hallo,

aus Dublin, irisch Baile Átha Cliath, einen Brief vom 06.05.1953 an die Fa. Schmid-Schlenker in Bad Dürrheim.

Gruß
Manne


 
sammler-ralph Am: 12.06.2019 19:29:49 Gelesen: 4783# 9 @  
@ epem7081 [#7]

Der Brief dürfte nicht in Ceann Saile (Kinsealy, Raheny, Co. Dublin), sondern in Ceann Saile (Kinsale, Co. Cork) aufgegeben worden sein. Hierauf weist der Durchgangsstempel CORCAIGH CLARAITHE (Cork Einschreiben) hin.

Portogerecht ist der Brief wohl nicht:

Auslandsbrief nach Norwegen von 01.08.1979 bis 01.07.1980: 24 P für ein Gewicht zwischen 20 g und 50 g, 32 P für ein Gewicht zwischen 50 g und 100 g.
Auslandseinschreiben von 01.08.1979 bis 01.07.1980: 32 P.

Gruß
Ralph
 
epem7081 Am: 14.06.2019 09:10:06 Gelesen: 4750# 10 @  
@ sammler-ralph [#9]

Hallo Ralph,

danke für den korrigierenden Hinweis zum Starpunkt des Briefes. Für mich einmal mehr ein Beweis wie verwirrend die irischen und englischen Ortsnamenvarianten wirken können.

Schönes Wochenende
Gruß Edwin
 
sammler-ralph Am: 14.06.2019 14:39:33 Gelesen: 4735# 11 @  
@ epem7081 [#10]

Die Einschreibezettel Irlands trugen oftmals den englischen Ortsnamen, die Tagesstempel sind in der Regel irisch, die Absenderangabe zumeist in englisch angegeben. Damit gelingt es zumeist, den Aufgabeort zu identifizieren.

Gruß
Ralph
 
Briefuhu Am: 30.08.2022 21:55:06 Gelesen: 2217# 12 @  
Hier ein Ersttagsbrief vom 19.09.1960 von Baile Atha Cliath (Dublin) nach Mülheim (Ruhr) mit den Europa Marken von 1960.



Schönen Gruß
Sepp
 
Quincy Am: 31.08.2022 10:46:03 Gelesen: 2187# 13 @  
Wie sammler-ralph bereits in Beitrag [#2] anmerkte, muss man bei Irland die Loslösung vom Vereinigten Königreich, die bereits am 6. Dezember 1921 erfolgte, unterscheiden von der Ausrufung der Republik, die am 21. November 1949 erfolgte. Dazwischen gab es eine provisorische Regierung von Irland (irisch-gälisch: Rialtas Sealadach na hÉireann) und den irischen Freistaat (irisch-gälisch: Saorstát Éireann). Die staatliche Konstitution Irlands war zwischen 1922 und 1949 in der Tat etwas verwirrend und zeitweise ungeklärt.

Zur Ausrufung der Republik Irland am 21. November 1949 gab es natürlich auch einen Sondermarkensatz (MiNr. 108/09), von dem ich hier zwei FDCs zeigen kann:



Gruß
Hans-Jürgen
 
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