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Thema: (?) (2360) Stempel bestimmen: Wer kennt diesen Stempel ?
Das Thema hat 2375 Beiträge:
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Gernesammler Am: 09.02.2013 13:22:35 Gelesen: 1312909# 976 @  
@ Redfranko [#975]

Hallo Frank,

seit 1844 existierte im Ort ein Straßenbriefkasten und ab 1.8.1859 die erste ländliche Poststelle Sachsens.

1864 wurde durch das Finanzministerium eine Postexpedition genehmigt, diese nahm den Betrieb am 3.10.1864 auf. Ab 9.1.1870 konnten hier auch Telegramme aufgegeben werden.

Diese Postanstalt wurde am 1.9.1871 in die "Stadtpost-Anstalt-Leipzig Postexpedition Nummer V-Lindenau umgewandelt. Der Stempel wurde vom 11.11.1871 - 3.7.1875 verwendet.

Gruß Rainer
 
Redfranko Am: 09.02.2013 13:57:41 Gelesen: 1312901# 977 @  
@ Gernesammler [#976]

Hallo Rainer,

vielen Dank für die ausführliche Antwort! Dann werde ich doch mal den Stempel in die Stempeldatenbank eingeben. Wenn Du erlaubst, werde ich einen Teil Deiner Info als Bemerkung hinzufügen. Ist aktuell mein ältester Stempel in der Sammlung.

Gruß, Frank
 
filunski Am: 10.02.2013 10:36:53 Gelesen: 1312748# 978 @  
@ filunski [#973]

Hallo zusammen,

scheint ja eine "harte Nuss" zu sein! :-(

Durchaus viele Aufrufe des Eintrags aber leider scheint Niemand diesen Stempel oder ähnliche zu kennen.

In der Redaktion konnten wir zumindest schon mal heraus bekommen, dass es zwischen den beiden Orten zu der fraglichen Zeit tatsächlich eine Schiffsverbindung gab. Die britische Schifffahrtsgesellschaft "Wilson Line" fuhr mit verschiedenen Schiffen auf der Linie Christiania (Oslo) nach Hull mit Zwischenstopp in Christiansand. Siehe auch hier: http://www.norwayheritage.com/p_shiplist.asp?co=wilso

Damit kommen wir der Vermutung, dass es sich um einen Schiffspoststempel handeln könnte etwas näher. Nur sind auf solchen Stempeln meist die Namen der Schiffe genannt, hier aber die Route!?

Vielleicht kann uns auch mit Hilfe dieses Hinweises doch noch jemand, der hier mit liest weiter helfen?

Beste Grüße,
Peter
 
juni-1848 Am: 10.02.2013 23:47:17 Gelesen: 1312629# 979 @  
@ filunski [#978]

Wir finden im

Post-Vertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde und Norwegen vom 17. Februar 1868:

Seine Majestät der König von Preußen, im Namen des Norddeutschen Bundes, und Seine Majestät der König von Schweden und Norwegen, von dem Wunsche geleitet, durch Herstellung direkter postalischer Beziehungen zwischen dem Gebiete des Norddeutschen Bundes und Norwegen den beiderseitigen Postverkehr zu erleichtern und in einer den gegenwärtigen Verhältnissen entsprechenden Weise zu regeln, haben den Abschluß eines Post-Vertrages beschlossen [...]

Art. 1. Postverkehr.

Zwischen dem Gebiet des Norddeutschen Bundes und dem Gebiet von Norwegen soll durch Vermittelung der beiderseitigen Postanstalten ein geregelter Austausch der Briefpost- und Fahrpost-Sendungen stattfinden, gleichviel, ob dieselben im gegenseitigen Verkehr der beiden Gebiete unter einander vorkommen, oder ob sie dem Transit-Verkehr angehören.

Art. 2. Postdampfschiff-Verbindung zwischen Kiel und Christiania.

Die Norwegische Postverwaltung verpflichtet sich, zwischen Christiania und Kiel eine hin- und herwärts wöchentlich einmalige regelmäßige direkte Postdampfschifffahrt auf ihre Kosten während der Zeit der freien Schiffahrt, mithin in der Regel von Anfang April bis Ende Oktober, sei es mittelst eines geeigneten Norwegischen Staats-Postdampfschiffes, oder mittelst eines entsprechenden, für Rechnung der Norwegischen Regierung eingestellten nicht zum Staats-Eigenthum gehörigen Dampfschiffes zu unterhalten.

Der Fahrtenplan wird jedesmal im Einverständni? der Norddeutschen und der Norwegischen Postverwaltung rechtzeitig vor Beginn der Fahrtperiode festgesetzt werden. Veränderungen im Laufe der Fahrtperiode unterliegen ebenfalls der beiderseitigen Verständigung.

Bei Festsetzung des Fahrtenplans wird darauf Rücksicht genommen werden, daß die Schiffe der Linie Kiel-Christiania einerseits am Ausgange des Christiania-Fjord den Anschluß an die Norwegischen Postdampfschiffe der Linie Christiania-Christiansand erreichen, und daß andererseits ein Zusammentreffen der Abgangs- und Ankunftstage der Schiffe der Linie von Kiel nach Christiania et vice versa mit den Abgangs- und Ankunftstagen der Schiffe der Linie von Kopenhagen nach Christiania et vice versa möglichst vermieden wird.

Die Norwegischen Postdampfschiffe der Linie Kiel-Christiania werden hinsichtlich der Erlegung von Hafen-Abgaben und der zollamtlichen Abfertigung im Hafen von Kiel dieselben Vergünstigungen genießen, welche daselbst den Norddeutschen Postdampfschiffen zustehen. Im Uebrigen sind die Schiffe und deren Ladung den betreffenden Zollgesetzen unterworfen.

Die Verpflichtung der Norwegischen Postverwaltung zur Unterhaltung dieser Postdampfschiffahrt erstreckt sich nicht über den Zeitpunkt hinaus, zu welchem die Schwedische Nordwestliche Eisenbahn auf der Strecke zwischen Arvika und Christinehamn dem regelmäßigen Betriebe übergeben, oder doch für einen solchen Theil dieser Strecke in regelmäßigen Betrieb gesetzt sein wird, daß die Norwegisch-Deutsche u. s. w. Post auch im Sommer zweckmäßig auf dem Wege über Schweden geleitet werden kann.

Von dem Eintritt dieses Zeitpunktes wird die Norwegische Postverwaltung der Norddeutschen Postverwaltung Nachricht geben. Will die Norwegische Postverwaltung von der Befugniß Gebrauch machen, die Fahrten auf Kiel in dem gedachten Falle einzustellen, so muß dieselbe mindestens 6 Monate vorher die Norddeutsche Postverwaltung hiervon in Kenntniß setzen zu dem Zwecke, damit inzwischen die durch die Leitung der Post über Schweden bedingten anderweiten Arrangements, namentlich auch in Absicht auf die Portosätze und den Portobezug durch die beiderseitigen Postverwaltungen vereinbart werden können.

Art. 3. Routen für den Postaustausch.

[...]

Es handelt sich also um einen Entwertungs- oder "Umarbeitungs-Stempel" der zu dieser Zeit bestehenden Postdampfschiff-Linie Christiania-Christiansand.

Gruß, Werner
 
filunski Am: 11.02.2013 12:10:21 Gelesen: 1312488# 980 @  
@ juni-1848 [#979]

Hallo Werner,

SUPER! :-)

Ich wusste, auf das Forum ist Verlass, auch bei einer noch so "harten Nuss"! Herzlichen Dank an Dich für Deine Recherche und die Auszüge aus diesem Post Vertrag.

Dieser sicher nicht alltägliche Stempel findet sich in der Datenbank hier: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/40010

Schöne Grüße,
Peter
 
juni-1848 Am: 23.03.2013 23:03:00 Gelesen: 1302879# 981 @  
Moin zusammen,

auf der Schutzhülle einer Postverkehrskarte von 1956,



die vom Postamt Minden verwendet wurde, finden wir diesen Stempel:



"MINDEN (WESTF) 2 \ 05. 7.51 - 19 \ MUSTER" in schwarzvioletter Stempelfarbe.

Sind von anderen Postanstalten Stempel mit dem Schriftzug "MUSTER" bekannt ?

Dienten Sie einem bestimmten Zweck ?

Euch allen ein schönes Wochenende
 
briefefan (RIP) Am: 25.03.2013 18:18:31 Gelesen: 1302569# 982 @  
@ juni-1848 [#981]

Es könnte ein Stempel zu Ausbildungszwecken sein. Dienstanfänger kauften häufig Konrads Postverkehrskarten zum Lernen. Würde dazu passen.

Gesehen habe ich so einen Stempel allerdings bisher nicht.

Wolfgang.
 
waltraud-und-rolf Am: 02.04.2013 14:58:49 Gelesen: 1301341# 983 @  
Guten Tag,

wir benötigen eure Hilfe. Wir können (trotz wochenlanger Suche) nichts über diese beiden Stempel auf Gemeinschaftsausgabe finden. Eine Angabe über Stadt und eventuell Datum wäre toll.


 
reichswolf Am: 02.04.2013 15:12:45 Gelesen: 1301331# 984 @  
@ waltraud-und-rolf [#983]

In beiden Fällen wird es mit dem Datum sehr schwierig. Der erste Stempel ist ein sogenannter Landpoststempel (vgl. den Thread dazu hier im Forum), leider ist (mir) der Scan etwas zu klein, ich kann daher das Wortfragment nicht lesen.
Die zweite Marke zeigt das Fragment der Werbefahne eines Maschinenstempels. Stempel mit dieser Werbefahne wurden in zahlreichen Städten eingestzt, daher ist eine Zuordnung wohl unmöglich. Zum Vergleich kann ich allerdings wenigstens mal ein Beispiel für einen vollständigen Abschlag zeigen: http://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-bilder.php?id=110034

Beste Grüße,
Christoph
 
filunski Am: 02.04.2013 15:19:00 Gelesen: 1301328# 985 @  
@ waltraud-und-rolf [#983]

Zu dem Maschinenstempel (einer Universal-Standard Maschine) findet Ihr hier noch weitere Beispiele: http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/346
Ob Eure, hier leider nicht erkennbare Stadt dabei ist, kann ich leider auch nicht sagen. :-(

Beste Grüße,
Peter
 
rostigeschiene (RIP) Am: 02.04.2013 15:24:37 Gelesen: 1301324# 986 @  
So wie es sich mir darstellt, handelt es sich beim ersten Stempel um einen Poststellenstempel aus dem Bezirk Unna. Genaueres kann vielleicht ein Mitglied mitteilen, der Unna als Heimatsammlung angelegt hat.

Viele Grüße
Werner
 
filunski Am: 02.04.2013 15:31:37 Gelesen: 1301318# 987 @  
@ rostigeschiene [#986]

Die Inschrift des Poststellenstempels könnte lauten:

...gamühle / über Unna ?

Vielleicht hilft das einem Ortskundigen weiter.

Beste Grüße,
Peter
 
reichswolf Am: 02.04.2013 15:49:48 Gelesen: 1301301# 988 @  
@ filunski [#985]

Die Werbefahne kommt aber auch mit anderen Kronen vor, es muß sich beim Abschlag von waltraud-und-rolf also nicht zwangsläufig um den einer Universal-Maschine handeln.

Beste Grüße,
Christoph
 
Marcel Am: 02.04.2013 15:56:10 Gelesen: 1301292# 989 @  
@ waltraud-und-rolf [#983]
@ filunski [#987]

Die Inschrift des Poststellenstempels könnte Reckerdingsmühle über Unna sein. Reckerdingsmühle war ein Wohngebiet am heutigen Reckerdingsweg in Unna-Massen.

schöne Grüße
Marcel
 
filunski Am: 02.04.2013 16:05:20 Gelesen: 1301285# 990 @  
@ reichswolf [#988]

Stimmt, ich hielt nur beim ersten Hinsehen das zu sehende Fragment der Krone für einen Kreisstempel, es könnte aber auch ein Zweikreisstegstempel sein, und damit käme auch ein Bandstempel einer Klüssendorf Maschine in Frage oder eine Standard Maschine.

Hier sieht man auch Beispiele dazu: http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/347

Beste Grüße,
Peter
 
waltraud-und-rolf Am: 02.04.2013 22:07:24 Gelesen: 1301160# 991 @  
Einfach mal DANKE: Wir sind überwältigt von den Antworten - werden uns als Briefmarkenlehrlinge trauen - öfters Fragen zu stellen und vielleicht auch mal Fragen zu beantworten - DANKE.
 
volkimal Am: 14.04.2013 08:40:02 Gelesen: 1299744# 992 @  
Hallo zusammen,

gestern bekam ich für meine kleine Heimatsammlung Selm von einem Bekannten die abgebildeten Stücke:



Mein Bekannter wohnt außerhalb von Selm in der Bauernschaft. Wenn er einen Brief aufzugeben hatte, nahm ihn der Briefträger mit, auch heute noch. Bei Einschreibebriefen oder Geldsendungen stellt er einen entsprechenden Einlieferungsschein mit dem Aufkleber "Landzusteller" aus.

Sehr erstaunt war ich über den folgenden Beleg mit einem ZSP-Stempel:



Im BDPh-Forum habe ich gelesen, dass die ZSP-Stempel im Innendienst oder bei der Post verwendet werden, die über den Landzusteller eingehen. Da mein Bekannter viel schreibt, müsste es also Selmer Briefe mit dem ZSP-Stempel geben. Ich habe aber leider noch keinen gesehen. Entsprechend des Beleges über den Bezug von Postwertzeichen scheint der Landzusteller auch Briefmarken mitgebracht zu haben.

Jetzt meine Frage: War es üblich, dass der Landzusteller Briefmarken mitbringt und so quittiert? Kennt jemand einen Beleg mit dem Selmer ZSP-Stempel?

Viele Grüße
Volkmar
 
sachsen-teufel Am: 22.04.2013 19:25:34 Gelesen: 1298495# 993 @  
Tages- oder Gelegenheitsstempel ?

Hallo,

ich habe diese beiden Stempelabschläge von Chemnitz vorliegen:



Ich bin nicht sicher, ob es sich hier bei der Stempelart um Tagesstempel oder Gelegenheitsstempel handelt (wegen der Angabe JAHRMARKTPLATZ).

Gibt es dazu eigentlich irgendwelche Vorgaben, wann man von einem Tagesstempel oder eben von einem Gelegenheitsstempel spricht oder ist das "im Ermessen des Betrachters" ?

Hintergrund meiner Frage sind auch zwei Fehlermeldungen, die ich auf in die Datenbank eingestellte Gelegenheitsstempel (Hand) von Leipzig bekommen habe. Diese Stempel haben als zusätzlichen Werbetext das Messelogo (Doppel-M) und die Bezeichnung MESSESTADT im Stempelkopf, aber auch Unterscheidungsbuchstaben bzw. Sternchen, was wiederum kennzeichnend für Tagesstempel sein soll. ?

Vielleicht kennt ja jemand eine Definition zur Unterscheidung beider Stempelarten.

Gruß
Michael
 
reichswolf Am: 22.04.2013 19:53:01 Gelesen: 1298479# 994 @  
@ sachsen-teufel [#993]

Zu deinem Leipziger Stempel: Das ist ein Tagesstempel. Tagesstempel ist nämlich nicht gleich Tagesstempel. Am häufigsten sind unter ihnen die Normstempel (wobei sich die Norm natürlich mehrfach geändert hat). Daneben gibt es aber auch Handwerbestempel wie deinen Leipziger. Diese sehen oftmals aus wie Gelegenheits- oder Sonderstempel, sind aber im Gegensatz zu diesen dauerhaft im Gebrauch gewesen (wobei es durchaus Sonderstempel gibt, die mehrere Tage in Gebrauch waren, wenn ein mehrtägiges Ereignis dokumentiert werden sollte).

Nach meinem Empfinden ist ein UB kein Kriterium für einen Tagesstempel. Erstens gibt es Tagesstempel ohne UB. Zweitens gibt es Gelegenheitsstempel mit UB, z.B. die Stempel zu den Olympischen Spielen von 1936, die jedenfalls für mich noch zu den Gelegenheitsstempeln zu rechnen sind.

Beste Grüße,
Christoph
 
filunski Am: 22.04.2013 20:49:58 Gelesen: 1298456# 995 @  
@ sachsen-teufel [#993]
@ reichswolf [#994]

Einspruch!

Das ist kein Tagesstempel, sondern ein Gelegenheitsstempel. Als solcher auch im Bochmann gelistet. Diese Stempel (mit UB a, und ohne UB, es gab nur diese beiden) wurden von 1926 bis 1939 jeweils nur für die Dauer des dort stattfindenden Jahrmarktes eingesetzt.

Weder Sternchen, noch UB sind ein Kriterium zur Festlegung von Tages- oder Gelegenheitsstempel. Bei beiden Arten ist beides möglich. Ein Tagesstempel ist ein "normaler" Poststempel, welcher tagein, tagaus im Betrieb des jeweiligen Postamtes, -schalters, das ganze Jahr im Einsatz ist. Ein Gelegenheitsstempel kommt, wie der Name schon sagt, nur anläßlich einer bestimmten Gelegenheit, hier in diesem Beispiel eben dem Jahrmarkt, zum Einsatz.

Beste Grüße. :-)
Peter
 
reichswolf Am: 22.04.2013 20:54:55 Gelesen: 1298451# 996 @  
@ filunski [#995]

Hallo Peter,

warum "Einspruch!"? Zu dem Chemnitzer Stempel habe ich mich nicht geäußert, aus gutem Grund, da ich dazu nichts zu sagen gehabt hätte.

Und den Rest habe ich, etwas anders formuliert, doch genauso gesagt.

Beste Grüße,
Christoph
 
Eilean Am: 22.04.2013 23:48:58 Gelesen: 1298398# 997 @  


Die Rückseite eines Briefes nach München. Was bedeuten die violetten kleinen Rundstempel?



Worum handelt es sich denn bei dem schwarzen Stempel? Eine Zugnummer?

Gruß
Andreas
 
filunski Am: 23.04.2013 10:53:44 Gelesen: 1298297# 998 @  
@ reichswolf [#996]
@ sachsen-teufel [#993]

"warum "Einspruch!"?"

Hallo Christoph,

Deine Frage ist durchaus berechtigt. Ich hatte einfach überlesen, dass Du Dich nicht auf die abgebildeten Chemnitzer Stempel bezogen hast, sondern auf die Leipziger (dazu gleich mehr). Ziehe also meinen Einspruch (vorübergehend) zurück. Über die Sternchen und Unterscheidungsbuchstaben sind wir uns ja einig.

Nun aber nochmals zu den von sachsen-teufel erwähnten Stempeln "Leipzig-Messestadt". Jetzt muss ich leider meinen Einspruch wieder anbringen. Auch diese sind keine Tages-, sondern Gelegenheitsstempel. In diesem Link sind die in der Datenbank eingestellten Stempel dazu zu finden:

http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/365

Warum sind dies Gelegenheitsstempel? Eine Frage die gerade bei diesen Stempeln auch in Fachkreisen immer wieder aufkommt, waren diese Stempel doch über viele Jahre bei zig Postämtern im täglichen Einsatz. In der Poststempelgilde und auch in unserer Datenbank hier beziehen wir uns dazu auf Bochmann, der gerade zu dem Thema Gelegenheitsstempel sein einzigartiges Werk geschaffen hat und damit für die Stempelkunde Meilensteine gesetzt hat. Auch Bochmann listet diese ganzen Leipziger Stempel mit dem Zusatz "MESSESTADT" und dem Leipziger Messesymbol Doppel-M unter den ortsgebundenen Gelegenheitsstempeln auf.

Was hat ihn aber dazu bewogen, diesen vermeintlichen Tagesstempel als Gelegenheitsstempel einzustufen? Antwort darauf gibt uns seine Definition dazu.
Auszug aus dem Bochmann Katalog:



Nun wird es klarer, die Verwendung des Doppel-M, also hier ein postfremder Hinweis, führt zu dieser Einstufung.

So viel dazu aus der Sicht Bochmanns, der Poststempelgilde und auch mir selbst, worüber man sicher auch noch diskutieren kann. :-)

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 23.04.2013 10:57:30 Gelesen: 1298295# 999 @  
@ Eilean [#997]

Hallo Andreas,

die violetten Rundstempel sind Stempel der Münchner Briefträger. Jedem Briefträger war eine bestimmte Nummer zugeordnet mit der der Briefträger bei einem erfolgten Zustellversuch dies auf dem Poststück durch den Abschlag seines Stempels dokumentierte. Insbesondere bei nachweispflichtigen Sendungen wie diesem Eilbrief.

Beste Grüße,
Peter
 
Eilean Am: 23.04.2013 11:14:01 Gelesen: 1298285# 1000 @  
@ filunski [#999]

Danke! Was es nicht alles gibt. Mal sehen, ob ich das öfter finde und bei mir katalogisiere. Gibt es das in anderen Städten auch?

Gruß
Andreas
 

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