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Thema: Schweiz Dauerserie Tell Brustbild
Das Thema hat 87 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 07.11.2017 22:49:38 Gelesen: 47653# 1 @  
Ist es möglich, dass zu dieser wunderbaren Marke noch kein eigenes Thema besteht?

Die Helvetia-Ausgaben des späten 19. / frühen 20. Jahrhunderts wurden 1914 durch die Tell-Brustbilder abgelöst, welche die Tellknaben ergänzten. Die Tellknaben existiertten in den Nominalen Fr. 0.01 bis 7 1/2 Rappen, die Tell-Brustbilder in den Werten Fr. 0.10 bis 0.30. Es gab sie zig-millionenfach und sie waren jedermann bekannt.



Anbei sehen wir ein schmuckes Pro Juventute-Briefchen von 1934 mit einem 30 Rappen-Tellbrustbild auf einem Briefchen nach Italien.

Der Stempel "TINZEN" ist vermutlich einigermassen selten, denn Tinzen ist (war) ein sehr kleiner Dorf in Graubünden in der Nähe von Savognin. Die Gemeinde existiert heute nicht mehr sondern wurde, meines Wissens gleich mehrfach, fusioniert mit anderen Gemeinden.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 08.11.2017 20:07:40 Gelesen: 47611# 2 @  
@ Heinz 7 [#1]

Eine violette 10 Rappen Marke mit dem Brustbild von Tell auf einer Bildpostkarte vom 7.XII.33 von Basel nach Trogen (Kanton Appenzell). Leider war die Empfängerin abgereist, was die Post in Trogen mit einem schönen gezähnten Aufkleber und Rahmenstempel "Abgereist - Parti - Partito" versah.

Oben handschriftlich "Abgereist ohne Adressangabe".

Schönes Bild vom Bahnhof SBB (Centralbahnhof Basel) aus dem Jahr 1933. Man beachte die beiden Oldtimer im Hintergrund.

Liebe Grüße

10Parale



 
Heinz 7 Am: 11.11.2017 19:15:31 Gelesen: 47553# 3 @  
@ 10Parale [#2]

Lieber 10 Parale,

diese Post-Etiketten "abgereist" (und so ähnlich) sind ebenfalls interessant und es gibt dazu Spezialliteratur. Wenn es Dich interessiert, suche ich einmal nach.

Marken mit dem Tellbrustbild gibt es erst seit 1914, während es den Tellknaben schon seit 1907 auf Briefmarken gibt. Benötigte man höhere Werte als 30 Rappen, konnte man ausweichen auf die höheren Werte "Helvetia mit Schwert", die es in den Nominalen von Fr. 0.20 bis Fr. 3.00 gab (ab 1908). So bilden die drei Ausgaben Tellknabe, Tellbrustbild und Helvetia mit Schwert eine "Gross-Serie", die in unzähligen Kombinationen vorkommen kann. Die Auflagen aller dieser Marken war (in der Regel) sehr hoch; 100 Millionen Stück war keine Ausnahme, und die von Dir gezeigte Ausgabe (Zumstein Nr. 184; Jahr 1930, Michel Nr. 204x) hatte eine Auflage von 394'000'000 Stück!

Obwohl fast alle Marken davon also recht häufig sind, ist es trotzdem reizvoll, schöne Frankaturen zu sammeln.



Auf diesem Einschreibe-Brief von Basel nach Dresden wurde der hohe Betrag von CHF 1.00 verklebt; das ist ziemlich viel und deutet auf doppeltes Gewicht. (Ich kann auf Anhieb ohne Literatur das Porto nicht erklären). Besonders interessant ist nun, dass 6 verschiedene Marken der drei Ausgaben verwendet wurden. Dass wir vier verschiedene Zwanzig-Rappen Marken haben, ist sehr ungewöhnlich. Und auch die Tatsache, dass gleich vier verschiedene Aufbrauchsausgaben verwendet wurden, wertet den Brief auf:

Zumstein Nr. 147 (Michel Nr. 157) von 1921
Zumstein Nr. 148 II (Michel Nr. 158 II) von 1921
Zumstein Nr. 150 A (Michel Nr. 160a) von 1921
Zumstein Nr. 151 (Michel Nr. 161) von 1921

Ein besonderer Tell-Brief!

Heinz
 
remstal Am: 12.11.2017 09:17:41 Gelesen: 47530# 4 @  
Hallo Heinz,

ab 1.2.1921 kostete der einfache Brief nach D 40 Rp. pro 20 g Mehrgewicht waren weitere 20 Rp. fällig. Bei der Einschreibgebühr wird es unklar: Im Zumsteinkatalog steht ab 1.1.1922 ein Satz von 40 Rappen, der Zack Katalog über die Auslands-Taxen der Schweiz nennt diesen Satz bereits ab 1.1.1921 ! Nimmt man den Zumstein als richtig. Wäre der Brief vom Juni 1921 um 15 Rp. zu hoch freigemacht (die Einschreibgebühr 1921 wären dann noch 25 Rp. gewesen), bei Zugrundelegung des Zack wäre die Freimachung mit 1 Franken zutreffend. In beiden Fällen ein doppelt schwerer Brief angenommen !

mfG remstal
 
Manne Am: 12.11.2017 11:01:48 Gelesen: 47517# 5 @  
Hallo,

dann zeige ich Post nach Schwenningen.

Postkarte aus Basel vom 14.05.1929 an die Fa. Meder.
Brief aus Basel vom 22.01.1929 an die Fa. Meder.
Brief aus Chaux-de-Fonds vom 19.02.1926 an die Fa. Schmid-Schlenker.

Gruß
Manne




 
Heinz 7 Am: 12.11.2017 20:41:03 Gelesen: 47489# 6 @  
@ remstal [#4]

Vielen Dank, Remstal!

Anbei zeige ich eine Ansichtskarte einer Kapelle aus dem Kanton Aargau.



Der Grund dafür klebt auf der Rückseite. Die 10 Rappen hellgrün Tellbrustbild (Zumstein Nummer 153, Michel Nr. 164x) wurde 1921 herausgegeben.

Diese Marke wurde in einer ungeheuren Menge herausgegeben. Die Auflage betrug 1'134'000'000! Die Marke war gültig bis Ende 1942. Die Bevölkerung der Schweiz betrug in diesen Jahren ca. 4.6 Millionen (1949). Das heisst, dass pro Einwohner mindestens 250 Marken herausgegeben wurden. Es gibt nur sehr wenige Briefmarken aus der Schweiz, die eine noch höhere Auflage hatten.



Die Postkarte ist sehr schön gestempelt "JONEN 23 VIII 26".

Grüsse
Heinz
 
hajo22 Am: 12.11.2017 23:49:23 Gelesen: 47467# 7 @  


1915: Die Nachnahme über 20,23 sfrs wurde nicht eingelöst.

hajo22
 
10Parale Am: 13.11.2017 19:36:37 Gelesen: 47430# 8 @  
@ Heinz 7 [#6]

" Die Auflage betrug 1'134'000'000!"

Ist dies nicht auch ein Rekord? Wahrscheinlich haben die Chinesen noch höhere Auflagen, oder die Inder, bei der hohen Bevölkerungszahl, oder?

Ich mache weiter mit 2 Bildpostkarten von Basel nach Berlin aus den Jahren 32/33, freigemacht mit je 20 Rappen (2 x 10 Rappen) Zumstein Nr. 184 aus dem Jahr 1930.

Was mir aber immer wieder gefällt, (und vielleicht sammle ich das mal!) ist das Motiv des Basler Rathauses. Hier schwarz/weiss Aufnahmen, die ebenso schön sind wie die farbigen Aufnahmen. Die rote Farbe des Rathauses ist ja einmalig.

hajo 22 zeigt uns, dass mit gewöhnlichen Marken auch außergewöhnliche Dokumente entstehen.

Liebe Grüße

10Parale




 
hajo22 Am: 14.11.2017 13:03:02 Gelesen: 47406# 9 @  


Feldpostkarte in der Verwendung als Auslandskarte vom 23.1.1918 aus Graubünden nach München, frankiert mit 10 Rp. Tell. Den Vermerk "Feldpost" hätte der Herr Oberleutnant weglassen können, denn er brachte keinen Portovorteil für ihn.

Die Nummern auf der Karte deuten auf eine mögliche Überprüfung des Kartentextes durch eine Zensurstelle hin.

hajo22
 
Heinz 7 Am: 15.11.2017 21:59:59 Gelesen: 47366# 10 @  
Die Tell-Aufbrauchs-Ausgaben haben klar kleinere Auflagen als die Grundmarken, was auch verständlich ist. Zumstein Nr. 149 (Michel Nr. 159) hat eine Auflage von nur noch 1 Million Stück. Damit ist diese Marke die seltenste aller 24 Tell-Brustbild-Ausgaben. Wobei man bei einer Auflage von einer Million vielleicht besser nicht von "selten" sprechen sollte. Sagen wir besser; sie hatte die geringste Auflage dieser 24 Marken (16 Grundwerte, 5 Ausgaben mit geriffeltem Papier, 3 Aufbrauchs-Ausgaben).



Als Viererblock aber ist die Marke wirklich nicht mehr häufig anzutreffen. Wenn sie dann noch mit einem Sonderstempel so schön gestempelt ist, wird das ganze ein echtes Schmuckstück, finde ich.

Ich weiss nicht, ob der Sonderstempel selten ist. Den entsprechenden Katalog habe ich zur Zeit nicht zur Hand.

Heinz
 
HWS-NRW Am: 16.11.2017 09:30:55 Gelesen: 47341# 11 @  
@ Heinz 7 [#10]

Hallo Heinz,

und ob der selten ist, dieser gesamte Konferenz-Brief, er gehört "thematisch" gesehen in eine Völkerbund-Sammlung (Friedens-Konferenz für den Orient mit Sonder-Einschreibzettel) und ist ein gesuchter Beleg (mind. 100 Euro Wert) in diesem Bereich.

mit Sammlergruß
Werner
 
Heinz 7 Am: 19.11.2017 12:52:28 Gelesen: 47265# 12 @  
@ HWS-NRW [#11]

Lieber Werner,

freut mich! Vielen Dank für Deine Rückmeldung. Kannst Du mir eine Katalognummer des Stempels nennen?

Anbei zeige ich einen "simplen" Beleg mit einer Zumstein Nr. 175 (Michel Nr. 207 x)



Am 4.7.1928 wurde diese Nachnahme-Karte zur Abonnements-Einlösung verschickt von Rheineck nach Widnau. Der Ankunftsstempel rückseitig ist vom 5.7.1928. Die Karte wurde als Zahlungsbeleg aufbewahrt; der Oberingenieur der St. Gallischen Rheinkorrektur gab den Betrag von CHF 6.25 zur Zahlung frei.

Heinz
 

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