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Thema: Altdeutschland Hannover: Marken bestimmen
Das Thema hat 26 Beiträge:
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carolinus Am: 03.01.2009 08:53:31 Gelesen: 25799# 2 @  
Hallo Jürgen,

zu deiner Frage habe ich im Krötzsch: Handbuch der Postfreimarkenkunde, Altdeutsche Staaten ein paar Sätze gefunden. Ich hoffe, dass sie dir weiterhelfen.

Krötzsch hatte allerdings zu seiner Zeit noch eine andere Nummerierung. Was er mit Nr. 18 bezeichnet, ist heute die Nr. 16, 3 Groschen gelb, orangegelb.

1890 druckte der Buchbinder C. Gerste-Hannover mit dem Originalstempel die Marken Nr. 18 und 21 auf einer kleinen Handpresse neu. Der Druck ist dick und grob.

Das Cliché zu den Marken Nr. 18 bez. 21 bez. 27 wurde von David Cohn in Berlin gekauft und seit 1891 zur Herstellung von Neudrucken verwendet. Die erste Auflage dieser Neudrucke hat leicht-rote Gummierung, später stets weisse und es sind diese Neudrucke von den Originalen nur schwer zu unterscheiden;


Ob und wenn ja worin sie sich unterscheiden, schreibt er leider nicht. Die Gummierung der Originale war aber wohl immer rötlich. Krötzsch nennt als Töne gelbrot, rot, dunkelrosa, blassrosa, orangerot. Da die Preise dieser Neudrucke niedrig sind, die der ungebrauchten Originale aber sehr hoch, ist bestimmt Vorsicht anzuraten.

Viele Grüße,
carolinus
 
Phila_Tom Am: 03.01.2009 22:37:37 Gelesen: 25771# 3 @  
Hallo Jürgen,

mit einem Nachdruck von original Clichés hat diese Marke meiner Meinung nach nichts zu tun.

Ein Vergleich mit Abbildungen der Nr. 16 bei Auktionshäusern (z.B. Rauhut) zeigt, dass das Markenbild Deiner Marke erheblich abweicht (Eckornamente unsauber, Schrift gröber, gesamte Kopfzeichnung gröber).

Es sollte sich also um einen anderen Nachdruck oder eine Ganzfälschung handeln.

Gruß
Phila_Tom
 
carolinus Am: 04.01.2009 08:01:53 Gelesen: 25757# 4 @  
Hallo,

ich zeige zum Vergleich mal ein Original. Die von Phila_Tom beschriebenen Abweichungen sind deutlich erkennbar. Die Eckornamente fallen z.B. sofort auf.



Viele Grüße,
carolinus
 
Jürgen Witkowski Am: 04.01.2009 12:14:30 Gelesen: 25745# 5 @  
@ carolinus [#4]

Vielen Dank für das Bild der Orginalmarke. Ich habe dieses Bild mit 60 % Transparenz über das von meiner Marke gelegt. Es ist erstaunlich passgenau. Bis auf minimale Verschiebungen im Druck unten links und oben rechts liegen die Bilder deckungsgleich übereinander.

Dass der Druck grober ist, wir ja sowohl im Michel und in Deinem Zitat von Krötzsch erwähnt. In meinen Augen kann die hohe Passgenauigkeit kein Zufall sein und deutet auf den Einsatz der Orginalplatten hin.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Briefmarkenburny Am: 06.01.2009 00:10:13 Gelesen: 25715# 6 @  
Kleine Ergänzung:

1891 druckte David Cohn in 10x5 Bögen die Nr.16 3 Groschen in Gelb. Alle anderen Merkmale wurde hier schon erwähnt. Es ist dieser Neudruck.

Im guten alten Grobe steht, das David Cohn die 13,16,19 und 25 als Neudrücke hergestellt hat.

Mit freundlichen Sammlergrüßen
Briefmarkenburny
 
Jürgen Witkowski Am: 06.01.2009 00:23:25 Gelesen: 25708# 7 @  
@ Briefmarkenburny [#6]

Herzlich willkommen auf Philaseiten.de. Bei den doch eher anspruchsvollen Sammelgebieten wie Altdeutschland, ist es immer gut, mehrere Meinungen zu bekommen, um sich gemeinsam der Lösung der Fragestellung anzunähern.

Ich danke Dir, genau so wie carolinus und Phila_Tom für Eure Beiträge. In solch einem qualifizierten Umfeld macht das Tüfteln an schwierigen Markenausgaben richtig Spaß!

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
chuck193 Am: 24.09.2010 01:41:45 Gelesen: 24928# 8 @  
Hallo die Hannover Sammler,

kann jemand von Euch mir etwas über diese Marke sagen? Ich nehme an das es sich um Mi. 19 handelt. Die Marke hat Falz, und die Gummierung scheint senkrecht gestreift zu sein.

Vielen Dank,
Chuck


 
Christian Am: 24.09.2010 22:34:35 Gelesen: 24908# 9 @  
@ chuck193 [#8]

Hallo Chuck,

nach der Beschreibung des Gummis gehe ich davon aus, dass es sich um eine 19a handelt. Es gibt allerdings auch einen privaten Neudruck von 1891 auf glattem Papier mit heller, glatter Gummierung. Der Neudruck ist in der Ausführung etwas grober.

Grüße

Christian
 
chuck193 Am: 25.09.2010 01:20:00 Gelesen: 24899# 10 @  
@ Christian [#9]

Hi Christian,

auch hierfür vielen Dank für die Auskunft, da die Gummierung das ist wie ich schrieb, werde ich die jetzt in meinem Katalog als solche Aufnehmen.

Vielen Dank,
Chuck
 
heide1 Am: 29.07.2011 18:06:02 Gelesen: 23963# 11 @  
Moin,

Hannover Nr. 2 mit einer markanten Fehlstelle, ist diese jemand bekannt?

Gruß Jürgen


 
eswareinmal Am: 17.04.2015 20:01:19 Gelesen: 18983# 12 @  
Hallo Sammler,

könnt ihr mir bei der Bestimmung helfen ?

Nette grüße
Mike


 
LK Am: 17.04.2015 20:27:55 Gelesen: 18969# 13 @  
@ eswareinmal [#12]

Hallo,

Gruß

LK


 
eswareinmal Am: 17.04.2015 20:41:45 Gelesen: 18959# 14 @  
Danke Lk, das war ja superschnell. Vielen Dank. Woran hast du erkannt, dass die grüne Marke falsch ist ?

Nette Grüsse Mike
 
LK Am: 17.04.2015 20:56:33 Gelesen: 18954# 15 @  
@ eswareinmal [#14]

Hallo,

jede Menge Merkmale, schau dir nur das obere Schriftband zum Orginal an. Deine Marke ist vermutlich einer Fournier - Fälschung.



Bildquelle: Köhler Auktion

Gruß

LK
 
eswareinmal Am: 17.04.2015 21:13:52 Gelesen: 18947# 16 @  
@ LK [#15]

Ja das sieht schon anders aus. Danke für die Info zu Fournier.

Nette und dankende Grüsse
Mike
 
Kirsten Mohi Am: 29.05.2015 20:17:22 Gelesen: 18763# 17 @  
Altdeutschland Hannover: Farbe bestimmen

Hallo,

ich bin bei der Farbe dieser Marke ein bißchen irritiert und bitte um eure Meinungen dazu.

Schöne Grüße
kirsten


 
Markus Pichl Am: 20.04.2017 23:48:23 Gelesen: 15685# 18 @  
@ chuck193 [#8]

Hallo Chuck,

leider handelt es sich nicht um ein Original sondern ganz eindeutig um einen in Masse hergestellten Neudruck.

Hier zwei Originale



und hier zwei weitere Neudrucke.



Wer entdeckt die wesentlichen Unterschiede im Druckbild?

MfG
Markus
 
Meinhard Am: 21.04.2017 16:48:34 Gelesen: 15633# 19 @  
@ Markus Pichl [#18]

Wer entdeckt die wesentlichen Unterschiede im Druckbild?

Hallo Markus,

Du darfst es ruhig auflösen, weil AD ist ja nicht umbedingt ein leichtes, gefahrloses Sammelgebiet (Bitte mit Pfeilen).

LG, Meinhard
 
Markus Pichl Am: 21.04.2017 20:48:11 Gelesen: 15610# 20 @  
Hallo Meinhard,

jajaja, kleines stampsteddy liebt Vergleichsbilder mit Pfeilen. (smile)

Glücklicherweise habe ich sowohl das Kohl-Handbuch, als auch das im Jahre 2003 aufgelegte Handbuch von Herrn Lechte "Königreich Hannover, Essay - Neudrucke - Nachdrucke der Briefmarkenausgaben".

Gemäß geschichtlichen Überlieferungen hat der Buchbinder Gerste, aus Hannover, im Jahre 1890 für 3.- Reichsmark von einem Trödler ein original Klischee der 3 Gr.-Marke, das bereits amtlich, durch Kratzer, zerstört war, gekauft. Mit diesem Klischee fertige er Nachdrucke der gelben Markenausgabe MiNr. 16 und der braunen Markenausgabe MiNr. 19 in sehr schlechter Qualität (von diesen lag Herrn Lechte kein Stück vor. Nunja, mir auch noch nicht). Gerste hat das Klischee wohl für seine Nachdrucke aufgearbeitet, wenn ich die Ausführungen im Kohl-Handbuch richtig verstehe, aber wohl auch vor Aufarbeitung Abdrucke angefertigt. Im Kohl-Handbuch ist ein Abdruck im nicht aufgearbeiteten Zustand abgebildet, siehe nachstehend.



Abb. Kohl-Handbuch 11. Auflage 1933

Im Oktober 1890 verkaufte Gerste das Klischee für für 500.- Reichsmark an David Cohn, in Berlin. Dieser ließ das Klischee restaurieren und fertigte mit diesem dann Galvanos an. Diese Galvanos wurden zu einer Druckplatte von 50 Stück zusammengesetzt. Er fertigte aber auch eine Druckplatte zu 20 Stück an. Vollständige Nachdruckbogen, von beiden Platten, existieren von der braunen 3 Gr.

Cohn stellte von der braunen unperforierte und durchstochene Nachdrucke her. Von den gelben nur unperforierte.

Die gelben Cohn-Nachdrucke werden in zwei Sorten von Lechte eingeteilt:

Lechte-Nr.
46 a, gelb
46 b, orangegelb

Die braunen Cohn-Nachdrucke werden in vier Sorten von Lechte eingeteilt.

Lechte-Nr.
47 a, unperforiert, graubraun
47 b, unperforiert, dunkelbraun
47 c I, durchstochen 13 1/2 (dem originalen Durchstich ähnlich), graubraun
47 d I, durchstochen 12 (linienförmiger Durchstich, dem Original nicht ähnlich), mittelbraun

Das Wort "unerperforiert" ist nach meiner bescheidenen Meinung zutreffender als "ungezähnt".

Ein gutes, erstes Unterscheidungsmerkmal, zwischen originalen MiNr. 19 und Cohn-Nachdrucken, ist, dass das Druckbild der Cohn-Nachdrucke viel zu fett gegenüber den Originalen wirkt.

Es gibt aber noch einige Detailunterschiede:

1) die vier Zierecken im Außenrahmen sind bei den Nachdrucken teilweise stark verschmiert
2) verdickte Augenumrandung bei den Nachdrucken
3) übrig gebliebene "Kratzspuren" von der einstigen amtlichen Zerstörung durch zerkratzen, dass sind z.B. die beiden markierten Unterbrechungen in den Haarlinien
4) rechts eine Verdickung des Kreises um den Perlenkranz
5) unterhalb von 4) eine Verkrümmung dritten senkr. Linie von rechts und Unterbrechung der zweiten







Morgen zeige ich dann noch die gelben Nachdrucke im Vergleich zu originalen Marken.

MfG
Markus
 
Markus Pichl Am: 22.04.2017 08:10:46 Gelesen: 15583# 21 @  
Hallo,

hier dann noch der versprochene Vergleich, zwischen einer originalen MiNr. 16 a und den Cohn-Nachdrucken zu dieser Ausgabe. Es zeigen sich auch bei diesen Nachdrucken die im Beitrag zuvor beschriebenen Merkmale.



Lechte-Nr.
46 a, gelb
46 b, gelborange

MfG
Markus
 
Markus Pichl Am: 23.04.2017 09:45:14 Gelesen: 15547# 22 @  
Hallo,

hier noch eine Ergänzung zur MiNr. 19.

Neben den Originalen und den Cohn-Nachdrucken gibt es auch noch pure Fälschungen, bei denen keinerlei Materialien des originalen Druckmaterials verwendet wurden. Wobei man auch die Cohn-Nachdrucke ohne weiteres zu den Fälschungen zählen kann, da diese rein privaten Ursprungs sind, ohne amtliche Genehmigung hergestellt und nicht als Nachdrucke gekennzeichnet wurden.



Hier dann noch ein Cohn-Nachdruck mit Falschstempel.



Fälschungen aller Art, egal wie man sie als solche im Speziellen bezeichnet, sind eine furchtbare Seuche.

MfG
Markus
 
10Parale Am: 17.11.2023 19:30:11 Gelesen: 852# 23 @  
Ich habe hier 2 Marken wie in [#110 (ohne Fehlstelle, die hier nicht besprochen wurde), also eventuell die Michel Nr. 2 von Hannover, einmal auf Brief, abgeschlagen in Hannover am 19. Juli ??. Im Innenteil kann ich leider die Jahreszahl nicht deuten, heißt es jetzt nun 52, oder gar 51?

Wäre es 51, könnte es sogar ein FDC sein, wenn ich den Michel richtig deute. Ich tippe aber eher auf 1852, sonst wäre der Brief nicht in u.a. angeboten worden. Als Vergleichsmarke habe ich noch eine weitere 1 Ggr. Marke mit einem schönen Abschlag von Brunsbüttel (?) vom 23.11.54 hinzugefügt.

Beide Marken dürften wohl die Nr. 2 sein. Oben links in der Ecke des Briefes hat mal jemand wohl das Jahr 1851 und die Mi 2 hineingemalt. Der handschriftliche Innenteil gibt aber ziemlich wahrscheinlich Auskunft darüber, dass der Brief 1852, also genau 1 Jahr nach dem Ersttag mit einer Nr. 2 frankiert wurde, die einer der 4 Auflagen entsprach.

Liebe Grüße

10Parale




 
LK Am: 17.11.2023 20:58:41 Gelesen: 840# 24 @  
@ 10Parale [#23]

1 Ggr. Marke mit einem schönen Abschlag von Brunsbüttel (?) vom 23.11.54 hinzugefügt.

"Ritzebüttel" besserer Stempel

Brunsbüttel liegt in Schleswig - Holstein

Beste Grüße
 
10Parale Am: 17.11.2023 21:57:41 Gelesen: 830# 25 @  
@ LK [#24]

Danke für die Korrektur. Kenne mich rund um das altdeutsche Hannover nicht so gut aus. Meine Augen sind auch nicht mehr die Besten. Das ist keine Entschuldigung. Freue mich über jede Hilfe.

Zur Wiedergutmachung zeige ich einen sehr gut lesbaren Stempel von Osnabrück auf einer 1 Groschen Marke mit einer lustigen 4 am Rand.

Schönes Wochenende

10Parale


 
bignell Am: 17.11.2023 23:04:39 Gelesen: 813# 26 @  
@ 10Parale [#25]

Bei der "lustigen 4" handelt es sich glaube ich um einen Reihen-/Zeilenzähler.

Liebe Grüße,
harald
 

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