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Thema: Altdeutschland Hannover: Schöne Belege
olli0816 Am: 07.01.2018 16:02:32 Gelesen: 8277# 1 @  
Hallo zusammen,

nachdem wir für einige Altdeutsche Staaten dieses Thema haben, aber noch einige fehlen, wollte ich das mal für Hannover öffnen. Hier kann alles rein, was dem Betrachter gut gefällt.

Ich sammle sehr gerne alte Briefe, bin aber nicht postgeschichtlich bewandert. Dafür ist meine Bandbreite, was mich interessiert, einfach zu groß und mir fehlt selber die Lust, mich in alte Posttarife einzuarbeiten. Aber gerne können die Leute dazu etwas schreiben, die solche Themen interessieren. Auch zu meinen Briefen, ich lese das natürlich gerne und lerne dazu.

Anfangen möchte ich mit drei recht einfachen Briefen der Michel-Nummer 9.

Als erstes ein Brief von Bovenden nach Verden. Das Jahr kann ich leider nicht bestimmen, da der Hinweis fehlt und der Inhalt sowie Ankunftsstempel leider auch keine Auskunft geben. Anhand der Stempel scheint es generell wohl nicht wichtig gewesen zu sein, welches Jahr die Briefe versendet wurden. Zumindest, wenn man die blauen Zweikreisstempel als Beispiel nimmt. Interessant ist, dass der Brief am gleichen Tag angekommen (25.10.18xx) ist. Dazu ist ein Vermerk 3 1/2 in rot. Vielleicht weiß jemand dazu mehr.



Als nächstes ein Brief von Nordheim nach Celle. Dort sind keine weiteren Vermerke und der Brief benötigte einen Tag. Auf der Rückseite ist ein etwas undeutlicher K1 aus Celle als Ankunftsstempel, den habe ich nicht gescannt:



Zum Schluss noch ein 2 Groschen Brief von Bremen nach Lesum. Ich habe das erst bei Wikipedia nachschauen müssen und der Ankunftsort liegt heute in Bremen. Auch hier gleicher Ankunftstag, die Post war wirklich schnell. Hier ist auch die Rückseite dabei, weil dort zum größten Teil ein schönes Siegel erhalten ist von der Königlich Hannoverische Eisenbahnbau mit einem Pferdchen.



Grüße
Oliver
 
Magdeburger Am: 07.01.2018 17:31:12 Gelesen: 8253# 2 @  
@ olli0816 [#1]

Hallo Oliver,

ein einfach schwerer Brief kostete innerhalb Hannovers 1 ggr. bzw. ab 01.101858 ein Groschen. Alle gezeigten Briefe liefen innerhalb Hannovers und damit ist der 2. Brief einfach und der 3. doppelt schwer.

Beim ersten Brief habe ich den Eindruck, dass das Stempeldatum der 27.10. ist. Kannst du bitte mal schauen?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
olli0816 Am: 07.01.2018 17:53:02 Gelesen: 8241# 3 @  
@ Magdeburger [#2]

Hallo Ulf,

habe nochmal nachgeschaut und es ist der 24.10.

Grüße
Oliver
 
Magdeburger Am: 07.01.2018 18:07:16 Gelesen: 8239# 4 @  
@ olli0816 [#3]

Hallo Oliver,

auch der 24.10. würde schleierhaft sein, da der freistehende den 25.10. zeigt.

Irgendwie komme ich auf keine Lösung zu den Notierungen mit der Marke.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
olli0816 Am: 08.01.2018 11:49:25 Gelesen: 8179# 5 @  
Hallo Ulf,

man kann nur vermuten, was passiert ist. Vielleicht ist der Brief abends recht spät abgegeben und am nächsten Tag verschickt worden. Um das anzuzeigen, wurde nochmal mit dem richtigen Tag gestempelt. Ob das stimmt, kann man sicher heute nicht mehr nachvollziehen.

Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 06.09.2018 10:09:16 Gelesen: 7452# 6 @  
Liebe Freunde,

nur ein Beifang, daher in aller Kürze:

Einfacher Brief aus Hannover nach Münder vom 4.2.1857 mit siegelseitigem Ankunftsstempel in blau von dort.



Der Winter 1857 scheint ein eher kalter gewesen zu sein, denn der Absender wünscht die sofortige Lieferung von 2 Klafter Brennholz, dabei galten die 1850er Jahre als klimatisch eher moderat bis warm.

Wenn mir einer zur Seltenheit des großen Zweikreisstempel in blau von Münder etwas sagen könnte, wäre das prima.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
olli0816 Am: 12.11.2018 16:14:12 Gelesen: 7212# 7 @  
Hallo Bayern klassisch,

ich habe nur den sehr in die Jahre gekommenen Thomas Henke Altdeutschland Katalog, wo die ganzen Hannover-Stempel aufgelistet sind. Es ist ein recht häufiger Stempel, der auf Brief damals mit 18 DM gewertet wurde. Es gibt eine Reihe Stempel, die noch häufiger sind, aber eine Rarität ist es leider nicht.

Viele Grüße
Oliver
 
bayern klassisch Am: 12.11.2018 16:55:01 Gelesen: 7207# 8 @  
@ bayern klassisch [#6]

Hallo Oliver,

das hatte ich schon befürchtet - wenn es einen hier gibt, der das gute Stück haben möchte, wird es sicher nicht am Preis scheitern, jetzt, wo ich das weiß.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 01.02.2019 15:39:42 Gelesen: 6942# 9 @  
Hallo zusammen,

jetzt haben wir so viele Michel Nummer 9 Briefe, da möchte ich noch einen anhängen. Aber nur, weil die Marke vom Rand ist. Bei der Ausgabe gibt es sehr schöne Seitenränder, nur sind die meisten mit einem zünftigen Preisaufschlag versehen. Der gezeigte Brief ging von Hoheneggelsen nach Hannover an den Herrn Fabrikanten Hartzig. Leider lässt sich das Jahr nicht mehr feststellen, an dem der Brief versandt wurde. Die Ränder sind unterschiedlich breit, bei manchen sieht man nur einen kleinen Bruchteil. Meistens ist aber mehr zu sehen inkl. den Reihenzähler wie hier auf dem Brief.



Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 01.02.2019 16:00:50 Gelesen: 6937# 10 @  
@ olli0816 [#9]

Was für ein hochattraktiver Brief! :-)

Traumhaft schön - danke fürs Zeigen dieser Rosine.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 05.05.2019 13:00:43 Gelesen: 6589# 11 @  
Liebe Sammelfreunde,

letzte Woche kam dieser Brief aus Norden bei mir an:



Aufgegeben am 27.02.1864 und er kam am 29.02. an und wurde wie ebenfalls handschriftlich auch an diesem Tage beantwortet. Leider ist der Ausgabestempel der 1. Tour nicht besonders schön, jedoch ist der 29.02. zu erkennen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Der 29. Februar ein Tag wie jeder andere ?"]
 
hajo22 Am: 05.05.2019 17:35:22 Gelesen: 6557# 12 @  
Hannover Ganzsachen-Umschlag zu 1 Groschen als Begleitbrief aus Verden o.J. nach Osterholz.

Gewicht: 1 Pfund 15 Loth für " zwei Rephühner". Heutige Schreibweise: Rebhühner.



hajo22
 
Magdeburger Am: 06.05.2019 06:52:28 Gelesen: 6525# 13 @  
@ hajo22 [#12]

Hallo Hajo22,

Ganzsachen-Umschläge waren im Königreich nicht für die Fahrpost zulässig - auch sieht man, dass 2 Groschen bar bezahlt wurden.

Liebe Sammelfreunde,

hier ein weiterer leicht verkürzter 1 Groschen-Ganzsachen-Umschlag, auch widerrechtlich für ein 18 Loth schweres Paket verwendet, diesmal aus Göttingen nach Magdeburg:



Des weiteren ist zu sehen, dass auch hier 4 Groschen franco bar bezahlt wurden, was dem Mindestfahrposttarif entspricht. Eine Anrechnung des Werteindrucks ist nicht zu sehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
10Parale Am: 29.01.2020 14:14:49 Gelesen: 5727# 14 @  
@ olli0816,

Als Europa-Reisender ist man ja auch Geschichts-Reisender, und bei meiner Exkursion bin ich nun auch mal im altdeutschen Königreich Hannover angekommen.

1853 wurde dort die blaue Stempelfarbe eingeführt. Davon zeige ich einen weiteren, etwas schwachen Doppelstempel von EBSTORF (Lüneburger Heide, Klosterflecken im heutigen Landkreis UELZEN).

Abgeschlagen am 14.12.1855 und rückseitiger Rundstempel mit der N 1 vom 15.12. Diesen Stempel kann ich als Südbadener leider nicht identifizieren, könnte aber mit Salzwedel in Einklang stehen. Da Jahr kann man bestimmen, da ein schriftlicher Vermerk innerhalb der Briefhülle existiert.

Frankiert wurde der Brief mit 1/30 Thaler, ich denke es ist die himbeerfarbene Variante Nr. 3 b. Was links unten steht, kann ich leider nicht entziffern.

Liebe Grüße

10Parale




 
wuerttemberger Am: 29.01.2020 14:19:53 Gelesen: 5726# 15 @  
@ 10Parale [#14]

Links unten steht auf altdeutschen Briefen gewöhnlich frei, franco oder irgendwelche Kürzel davon.

Gruß

wuerttemberger
 
Magdeburger Am: 29.01.2020 14:38:56 Gelesen: 5722# 16 @  
@ 10Parale [#14]

Hallo 10Parale,

ja der siegelseitige Stempel hat mit Salzwedel zu tun. Es ist der Ausgabestempel vom 15.12. für die 1. Nachmittagstour.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
olli0816 Am: 29.01.2020 15:18:06 Gelesen: 5715# 17 @  
@ 10Parale [#14]

Hallo 10Parale,

ein sehr netter Brief und als Farbenlegasteniker kann sogar ich sagen, dass es die 3b ist. Alles andere wurde schon beantwortet. :) Ich bin ein großer Fan von den Marken und Briefen aus Hannover. Ein schönes übersichtliches und attraktives altdeutsches Gebiet.

Ich bin momentan etwas sporadischer am schreiben, weil ich gerade eine eigene Seite programmiere. Es freut mich, dass hier einige ein paar schöne Briefe und Ganzsachen in dem Thema gezeigt haben. Damit ich nicht so faul dastehe, habe ich kurz einen meiner Hannoverbriefe eingescannt:



Es ist eine durchstochene 1 Groschenmarke mit dem Reihenzähler 9 und weißer Gummierung (Michel 23y), also die häufigere Variante. Der Brief ging von Bremen am 1.11.1865 (auch hier verrät der Inhalt das Jahr) von der Firma Joh. Eggers Sohn & Co. nach Bensersiel. Der Ankunftsstempel Esens ist vom 3.11. Links unten kannst Du ein ähnliches Kürzel wie bei deinem Brief sehen. Innen ist das Firmenlogo eingraviert mit Wasserzeichen. Da das Papier recht dünn ist, habe ich den Inhalt nicht eingescannt.

Grüße Oliver
 
Magdeburger Am: 29.01.2020 16:42:06 Gelesen: 5704# 18 @  
@ olli0816 [#17]

Hallo Oliver,

es sind sogar 6 Pfennig Landbestellgeld notiert worden - habe ich so auch noch nicht gesehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Magdeburger Am: 03.06.2023 13:15:50 Gelesen: 1662# 19 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier noch ein Beleg aus dem Königreich Hannover:



Am 20.08.1855 in Wunstorf aufgegeben und adressiert an den "Herrn Emil du Mesnil Adr. Buckauer Porzellan=Manufaktur in Magdeburg". Frankiert wurde er mit 1/10 Thaler = 3 Sgr. tarifgerecht. Siegelseitig Streckenstempel Minden-Berlin der IV. Tour, sowie Ausgabestempel des Folgetages.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Magdeburg und der DÖPV Deutsch-Österreichische Postverein"]
 
bayern klassisch Am: 20.07.2023 11:37:00 Gelesen: 1246# 20 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen sehr schönen Brief aus Hannover vom 10.7.1840 "An Herrn Sindlinger Wohlgeboren zu Altensteig bei Stuttgardt", der unfrankiert auf die Reise ging.

Gem. der blauen Tinte von Frankfurt am Main wurden für Hannover und Thurn und Taxis 22 Kreuzer verlangt. Dazu kamen 4 Kr. für Württemberg = 26 Kr. und 2 Kr. für den Landpostboten = 28 Kr. in toto.





Interessant ist der Inhalt:

"Geehrtester Herr!

Ich habe Sie vor Jahr und Tag ersucht mir ???

schreibe Zwei Reichsthaler zu übersenden,

welche mir Ihr Pupill Schneidergesell Fleuy

seit langer Zeit schuldet für Essen.

Ich habe aber so wenig Antwort als Geld

erhalten, und ich sehe mich daher genöthigt

Sie um Berichtigung und sofortige porto-

freie Uebersendung nochmals zu erinnern

mit dem Bemerken, dasß ich widrigenfalls

mich sofort an die Obervormundschaft und

das dortige Gericht wenden werde.

Ergebenst

Wl Brandes

Speisewirth Gr. Packhofsfstraße Nro. 134."

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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