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Thema: Deutsche Post - Briefmarken online bestellen
2huhu Am: 21.01.2018 00:35:26 Gelesen: 10476# 1 @  
Hallo,

ich habe gerade versucht einzelne Briefmarken im neuen Online-Shop der Deutschen Post zu bestellen. Ich musste erst einmal eine ganze Weile suchen, bis ich überhaupt fündig geworden bin. Jetzt wurden aber nur komplette 10er-Bogen oder noch größere Einheiten angeboten.

Wie und wo komme ich jetzt an Einzelmarken? Soll ich diese vielleicht telefonisch oder formlos schriftlich bestellen, in der Hoffnung, dass die Post diesen Auftrag ausführt? Bei den Postfilialen und Agenturen bekomme ich nur ein begrenztes Angebot. Dass ist also auch keine Alternative.

Wie gehen andere Sammler mit diesem Problem um?

Grüßle
Holger Reichert
 
Richard Am: 21.01.2018 10:34:35 Gelesen: 10431# 2 @  
@ 2huhu [#1]

Wie und wo komme ich jetzt an Einzelmarken? Soll ich diese vielleicht telefonisch oder formlos schriftlich bestellen

Hallo Holger,

Du hast es ganz richtig erkannt. Einzelmarken kannst Du künftig in einer grossen Auswahl von Bestellmöglichkeiten ordern, telefonisch, per Fax, per Mail, per Brief oder per Postkarte. Nur nicht mehr im Online Shop der Post.

Vielleicht wäre das ein Gesprächspunkt für das Team "Wir sind Briefmarke" [1], um, so wörtlich, das Image der Philatelie zu verbessern und Strategien zu entwickeln, das Produkt Briefmarke in der Öffentlichkeit präsenter zu machen.

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=11018&CP=0&F=1
 
2huhu Am: 21.01.2018 22:58:52 Gelesen: 10336# 3 @  
@ Richard [#2]

Hallo Richard,

danke für deine Antwort. Ich werde ab sofort nur noch ältere Briefmarken aus Deutschland kaufen.

Wir sind Briefmarke kommt für mich nicht in Frage. Der BDPh kann machen was er will, Hauptsache ich kann mich in Ruhe meinen Postwertzeichen widmen.

Grüßle
Holger Reichert
 
Cantus Am: 22.01.2018 02:17:09 Gelesen: 10318# 4 @  
@ 2huhu [#1]

Hallo Holger,

ich bin schon mit dem selben Problem konfrontiert worden wie du. Ich finde das ausgesprochen ärgerlich und philateliefeindlich, rutscht doch die Ausgabepolitik der Deutschen Post damit endgültig auf das Niveau von devisenhungrigen Bananenrepubliken hinab.

Auf der einen Seite werden jährlich in einer irren Vielfalt ständig neue Briefmarken herausgegeben, nassklebend und/oder selbstklebend, als 10er-Bogen, als Markenheftchen, als Rollenmarken, als Blockausgabe, als Normalmarke zu dem Preis, der als Frankaturwert auf der Marke steht, oder als Zuschlagsmarke für irgendwelche besonderen Organisationen.

Auf der anderen Seite wird von Seiten der Post alles daran getan, dass die Post der Privatkunden möglichst mit bedruckten Frankaturlabeln freigemacht wird, ansonsten möglichst mit selbstklebenden Freimarken von der Rolle. Und die Post von Großkunden wird nach Möglichkeit mit Freistempeln oder Absenderfreistempeln zum Zielort gesandt. Für wen also sollen die vielen, vielen Briefmarken sein, die da jährlich erscheinen?

Hinzu kommt, dass - jedenfalls bei uns im Landkreis - die einzelnen Poststellen von Seiten der Post üblicherweise nur mit Freimarken von der Rolle oder, zur Weitergabe an den Postkunden, mit einer einzigen Sorte von Markenheftchen mit selbstklebenden Dauermarken beliefert werden. Es bedarf mehrjähriger intensiver Bettelei von Seiten der Poststellen, damit ihnen in einer kleinen Auswahl auch nassklebende Sondermarken zum Verkauf an die Privatkunden geliefert werden. Wenn dann innerhalb weniger Monate nach Auffassung der Post zu wenig von diesen Sondermarken verkauft werden können, wird die entsprechende Belieferung der Poststellen wieder eingestellt.

Wer also soll die vielen verschiedenen Sondermarken kaufen und wo soll das in welcher Menge geschehen? Nach der neuesten Entwicklung beim Philatelieshop der Deutschen Post will diese ihre Markenausgaben nur noch im Zehnerbogen oder vielleicht auch als 500er-Rolle an den Postkunden verkaufen, aber wer kann privat schon solche Markenmengen gebrauchen? Ich zum Beispiel brauche mindestens zwanzig Mal jährlich das Porto für einen Großbrief als Einschreiben mit Rückschein für den Postverkehr mit bestimmten Behörden, um sicherzugehen, dass bei der Behörde nicht etwas "nicht angekommen ist", wie manchmal behauptet wird, aber ich bin da sicherlich eine Ausnahme, denn die meisten Postkunden werden wohl eher Briefe in der normalen Portostufe zu 70 Cent versenden wollen.

Das Porto beträgt bei meinem Beispiel jedes Mal 6,10 Euro, aber eine Freimarke oder auch Sondermarke für diesen Wert gibt es nicht. Statt dessen gibt es gegenwärtig Sondermarken zu 2,50 Euro, zu 2,60 Euro und zu 3,20 Euro. Also habe ich mir notgedrungen einen Zehnerbogen der Marke zu 2,60 Euro zugelegt, damit ich mit einem Pärchen davon und zusätzlich einer 90er Marke mir mein Porto zusammenstückeln kann.

Wer aber nur selten hohe Portostufen verwenden muss oder möchte, der wird bei der gegenwärtigen Abgabepolitik gezwungen, dafür einfache Freimarken zu verwenden, denn nicht jeder wird sich Briefmarkenreserven von 50 Euro oder mehr hinlegen wollen. Wozu dann aber die massenhaften Neuausgaben und der Verkauf nur noch im Zehnerbogen?

Ich denke, dass da ein postinterner Machtkampf verschiedener Interessenvertreter stattfindet, wobei der Postkunde als letztes Glied der Kette nicht mehr wirklich von Bedeutung ist, denn realistisch betrachtet passen weder der Bedarf beim normalen Postkunden noch beim üblichen Briefmarkensammler in irgendeiner vernünftigen Relation zur Ausgabepolitik der Deutschen Post. Da hat dann also die aus BDPh, APHV und DPAG gegründete gemeinsame Arbeitsgruppe allerlei miteinander zu besprechen und hoffentlich auch auf ein akzeptables Niveau zu heben.

Viele Grüße
Ingo
 
Holzinger Am: 22.01.2018 11:00:12 Gelesen: 10264# 5 @  
@ Cantus [#4]

Soweit ich weiß, bestellen die Ausgabestellen eigenständig, haben aber mit einer Vielzahl von Varianten einen höheren (teilweise auch täglichen) Abrechnungsaufwand. Also werden ein oder zwei Zehner-Kärtchen-Motive und der Rest von der Rolle bestellt. Der EAN-Code unterstützt/vereinfacht diese Abrechnung nun auch noch.

@ alle

Das Auswahlproblem habe ich bei meiner Bezugsstelle auch. Ich löse es so, daß mit 70 ct geklebt wird und alles andere wird mit 5- und 10 ct. zufrankiert. Ausnahmen: Wenn mir der Bezug von 1,45-Ausgaben gelingt. Stadtbewohner haben diese Probleme sicher nicht. :-(
 
saeckingen Am: 22.01.2018 15:48:35 Gelesen: 10204# 6 @  
Ich löse das so: Meine Frankaturware kaufe ich auf Briefmarkentauschtagen und spare 20%.

Sammler können ein Abo abschließen und wer nur mal eine bestimmte Ausgabe braucht, kann den Rest vom 10er Bogen auch frankieren. man sollte ja eh um Versandkosten zu vermeiden eine bestimmten Mindestbestellwert erreichen.

Schriftlich und telefonisch kann man auch noch Einzelmarken bestellen. Also eigentlich alles nur ein Sturm im Wasserglas.
 
2huhu Am: 22.01.2018 17:16:23 Gelesen: 10174# 7 @  
@ saeckingen [#6]

Hallo,

ich lebe im Jahr 2018. Heute kann man (fast) alles Online via Internet bestellen. Das ist unkompliziert, schnell und bequem. Nur bei der Deutschen Post soll man jetzt wieder wie früher Einzelmarken schriftlich oder telefonisch bestellen. Das ist kein "Sturm", aber eine sehr effektive Methode, um Briefmarkensammler von der Aufgabe einer "zu kleinen" Bestellung abzuhalten.

Nun Gut. Ändern werden wir es wohl nicht mehr können. Profit geht über alles!

Mit dem Kauf von Frankaturware auf Tauschtagen sparst du nicht nur 20%, sondern du sorgst auch dafür, dass die Deutsche Post für Ihre früher einmal verkaufen Marken jetzt eine Leistung erbringen muss. Ich finde, das ist eine gute Idee.

Grüßle
Holger Reichert
 
Vernian Am: 22.01.2018 19:05:57 Gelesen: 10136# 8 @  
Ich habe zwar gegenüber einem "Normalnutzer" einen deutlich erhöhten Postausgang - ich schätze mal so 250-300 Postsendungen pro Jahr, kann mich aber der (nicht neuen) Feststellung nur anschließen, dass die Ausgabenmenge (bei deren Auflistung Cantus weiter oben noch nicht einmal die zahllosen Ganzsachen-Ausgaben erwähnt, die es auch noch gibt) in keinem Verhältnis mehr zur Praxis steht. Aber Deutschland steht da nicht allein - je weniger Sammler es gibt, desto mehr Varianten und Ausgaben scheinen nicht nur die Deutsche Post zu produzieren - in Frankeich ist es genauso bzw. noch wesentlich schlimmer.

Was den neuen Philatelie-Shop der Post betrifft, hatte ich gleich nach Umstellung der Webseite eine ordentliche Kritik geschrieben, auf die mir telefonisch sehr freundlich reagiert wurde - was aber sicherlich kaum etwas ändern wird.

Das nunmehr nicht nur eine kaum normal erhältliche Ausgabenmenge inklusiver verschiedenster Varianten nun auch noch nur in Mindestmengen zu bekommen ist (abgesehen von der telefonischen oder wie auch immer Einzelbestellmöglichkeit) ist letztlich nur ein weiteres I-Tüpfelchen der Sammler-Melkmechanismen. Da ich aber den Vollständigkeitswahn bereits 1998 abgelegt habe in Bezug auf deutsche Neuheiten stört mich das alles nicht so sehr. Bestellt habe ich in den letzten Jahren eh fast nur Frankaturbedarf, und da habe ich eh meist in 10, 20, 30, ... Stückgrößen bestellt.

Ich wundere mich eigentlich eher darüber, dass die Phila-Vermarktungsmaschinerie Deutschlands noch nicht britische Wege beschritten hat: Ausgaben für bestimmte Regionen mit besonderem Status. Helgoland und Düne als Hochseeinseln mit besonderem Zollstatus könnten doch durchaus (wieder) eigene Briefmarken erhalten. Borkum, weil offiziell auch schon im Hochseeklima befindlich, ebenfalls. Zweisprachige Ausgaben für die anerkannte sorbische Minderheit im Osten der Republik. Oder das saterländer Platt gilt unter Linguisten als eigene Sprache, Region und Kultur also eigentlich auch. Eigene Ausgaben für das Sondergebiet und Exklave Büsingen bei Schaffhausen. Eigene Ausgaben für Regierungszugehörige im Berliner Regierungsviertel ... Also mal erhrlich, und da beklagen wir uns über zu viele Neuheiten, wenn so viele mögliche Ausgabemöglichkeiten nicht (aus)genutzt werden?

Best

V.
 
Holzinger Am: 22.01.2018 20:22:58 Gelesen: 10110# 9 @  
@ Vernian [#8] / @Richard

Ich wundere mich eigentlich eher darüber, dass die Phila-Vermarktungsmaschinerie Deutschlands noch nicht britische Wege beschritten hat: Ausgaben für bestimmte Regionen mit besonderem Status. Helgoland und Düne als Hochseeinseln mit besonderem Zollstatus könnten doch durchaus (wieder) eigene Briefmarken erhalten. Borkum, weil offiziell auch schon im Hochseeklima befindlich, ebenfalls. Zweisprachige Ausgaben für die anerkannte sorbische Minderheit im Osten der Republik. Oder das saterländer Platt gilt unter Linguisten als eigene Sprache, Region und Kultur also eigentlich auch. Eigene Ausgaben für das Sondergebiet und Exklave Büsingen bei Schaffhausen. Eigene Ausgaben für Regierungszugehörige im Berliner Regierungsviertel ... Also mal erhrlich, und da beklagen wir uns über zu viele Neuheiten, wenn so viele mögliche Ausgabemöglichkeiten nicht (aus)genutzt werden?

Diesen Absatz bitte schnellstens löschen. :-) :-)

Wenn das jemand von den Verantwortlichen für Marketing liest, realisieren die das wirklich. Auch die Albenhersteller werden diese Ideen mit Freude unterstützen. :-(
 
2huhu Am: 22.01.2018 23:12:54 Gelesen: 10077# 10 @  
@ Vernian [#8]

Hallo,

du hast in deiner Aufstellung den Freistaat Bayern vergessen. Wäre es nicht schön, wenn nach 100 Jahren Pause ab 01.04.2020 wieder eigene Briefmarken erscheinen würden!

Grüßle
Holger Reichert
 
jmh67 Am: 23.01.2018 10:43:49 Gelesen: 10032# 11 @  
@ Vernian [#8]

Die Japaner machen's uns ja mit ihren Präfekturmarken auch schon vor. Warum bin ich wohl Dauerseriensammler geworden?

-jmh
 
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