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Thema: USA: Portobestimmung von Belegen
PhilaJawa Am: 07.02.2018 20:47:28 Gelesen: 4519# 1 @  
Briefporto um 1900 nach USA/Kanada

Mir liegt ein Brief von 1899 vor mit dem Vermerk (The German Thimes / Rückseitig Every Monday) nach Kanada mit 10 Pf freigemacht. Gab es Sonderregelungen für Briefe ?

Danke für eine Antwort.
 
filunski Am: 08.02.2018 00:13:11 Gelesen: 4492# 2 @  
@ PhilaJawa [#1]

Hallo,

wenn du einen scan des Briefes zeigen könntest (Vorder- und Rückseite in vernünftiger Auflösung) erhöht das die Chance eine gute Antwort zu bekommen enorm! ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Henry Am: 09.02.2020 10:25:31 Gelesen: 3732# 3 @  
Hallo USA-Kenner,

ich habe gestern hilfsweise bei einem Bekannten dessen Sammlung gesichtet. Hierbei sind mir 2 USA-Belege in die Finger gekommen, die bei mir Fragen aufwerfen, da es nicht mein Sammelgebiet ist. Es handelt sich dabei vermutlich um Anhänger an irgendwelchen Postsendungen:



Dieser "Anhänger" ist aus Holz und wurde offensichtlich mit 4 Nägeln oder Schrauben befestigt.



Dieser Anhänger besteht aus Pappe und wurde wohl mittels Schnur befestigt.

Meine Fragen zu diesen "Adressschildern":

1. An welchen Sendungen wurden diese Hilfsmittel angebracht?
2. Welche Gebühr wurde mit den 5 Cent-Marken abgedeckt?
3. Der Stempel auf den Marken beider Anhänger ist wohl der Gleiche, bei Bild 1 der vordere Teil, bei Bild 2 das Ende. Die doppelte Stempelung am Endteil ist wohl der Beweis, dass es keine Vorausentwertung ist. Ein Stempelkopf mit Datum ist aber nicht ersichtlich. Ist das normal?
4. Wie werden solche "Belege" bewertet?

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Lars Boettger Am: 09.02.2020 11:02:31 Gelesen: 3721# 4 @  
@ Henry [#3]

Hallo Henry,

1: In der Regel an Warensendungen bzw. Muster ohne Wert

2: Gebühr für Warensendungen - in der 1. Gewichtsstufe in der Zeit analog Briefporto (UPU USA: 5 Cents), aber mit einer weitaus höheren Gewichtsprogression (für die Gewichtsprogression möchte sich doch ein echter USA-Spezialist einschalten, ich ziehe hier nur Analogien zu anderen Sammelgebieten)

3: M.E. ja, Drucksachen - und Warensendungen gehören dazu - werden nur mit einem Herkunftsstempel entwertet (Stichwort "4th Class Mail")

4: Wenn ich für solche Anhänger aus der Zeit mehr wie 20 Euro ausgeben muss, dann winke ich dankend ab. Die sind zwar nicht häufig, aber die Sammler dafür sind ebenfalls recht rar. Allerdings hängt das stark von der Gewichtsprogression ab (wenn jemand einen Beleg für den Versand von lebenden Bienen innerhalb Luxemburgs hat - ich habe immer Interesse!)

Beste Grüße!

Lars
 
Henry Am: 09.02.2020 18:13:06 Gelesen: 3686# 5 @  
@ Lars Boettger [#4]

Hallo Lars,

danke für deine Rückmeldung.

Die Sendung, bei der das Holzschild angebracht war, muss wohl ein größeres Kaliber gewesen sein, sonst hätte man ja kaum nageln oder schrauben können. Da staune ich halt über das Porto 5 Cent. Ich hoffe mal, dass mich da noch jemand aufklären kann.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Lars Boettger Am: 09.02.2020 18:45:11 Gelesen: 3683# 6 @  
@ Henry [#5]

Salut Henry,

bei Warensendung ging die 1. Gewichtsstufe m.W. in der Zeit bis 250 Gramm (ca. 8 Unzen). Da kannst Du schon etwas größeres Anhängen. Es ist eher ungewöhnlich, wenn diese Art von Sendungen in einer höheren Gewichtsstufe waren.

Beste Grüße!

Lars
 
10Parale Am: 03.03.2020 18:43:56 Gelesen: 3541# 7 @  
Dieser sehr kleine Umschlag dokumentiert eine Briefbeförderung von BERLIN an die am 21. April 1831 gegründete Universität in New York City.

Der Brief wurde am 22. September 1867 in Berlin abgeschlagen, - roter Transitstempel via Aachen vom 23.9. - und Inschrift "PAID 23 Cts.". Oben handschriftlicher Ankunftsvermerk "Rec.(eived) 3. Oktober 67 (Oct. trd`67).

Unten links noch ein Rötelvermerk, ich deute das mal als franco/2, kann aber das Porto aus den Angaben nicht deuten. Bedeutet es etwa, dass 23 Centimes für den Weg über Frankreich vorausbezahlt wurden? Bevor ich noch abgründiger spekuliere, verlasse ich mich lieber auf das Know-How der Philatelisten.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 03.03.2020 18:48:00 Gelesen: 3538# 8 @  
@ 10Parale [#7]

Hallo,

unten links steht Weiter-franko 12 Silbergroschen = 23 US - Cents.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 03.03.2020 18:54:44 Gelesen: 3537# 9 @  
@ bayern klassisch [#8]

Spitze!

10Parale
 
10Parale Am: 03.03.2020 20:33:44 Gelesen: 3528# 10 @  
@ 10Parale [#9]

Der rechte, tatsächlich undeutliche rote Stempel sollte ein "N.Y. (also New York) red circular paid all Am packet cancel" sein, wie ich vom Verkäufer nun nachträglich noch in Erfahrung brachte.

Liebe Grüße

10Parale
 
Lars Boettger Am: 03.03.2020 23:04:34 Gelesen: 3515# 11 @  
@ 10Parale [#7]

Hallo!

Der Brief wurde mit 12 Silbergroschen bezahlt. Die 12 Silbergroschen entsprechen 28 US-Cents. Die US-Post erhielt von den 28 Cents 23 Cents für den US-Inlandsanteil, den Transitanteil über den Atlantik und durch England. Der preußischen Post verblieben m.W. 5 Cents für den Inlandsanteil und den belgischen Transit. Wäre der Brief unfrankiert gewesen, hätte sich das Porto auf 30 Cents erhöht. Der Prussian-Closed-Mail-Vertrag, aufgrund dessen die Taxen basieren, galt ab Oktober 1852 und wurde nach Hargest / Starnes im September 1861 noch einmal geändert (Reduzierung bei Frankobriefen von 13 auf 12 Silbergroschen, unfrankierte Briefe blieben gleich). Winter hätte es wahrscheinlich noch besser aufdröseln können.

Der Brief ging wahrscheinlich mit der "City of Boston" der Inman-Line von Liverpool am 25. September 1867 ab und kam am 7. Oktober in New York an. Das passt zu der Notierung des Empfängers.

Beste Grüße!

Lars
 
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