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Thema: (?) (52) Bund: Gleiche Marken mit und ohne Fluoreszenz ?
Das Thema hat 56 Beiträge:
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H.G.W. Am: 19.02.2018 20:17:16 Gelesen: 31261# 7 @  
Wie soll hierbei ein Muster entstehen?
 
Markus Pichl Am: 19.02.2018 20:49:56 Gelesen: 31245# 8 @  
@ H.G.W. [#5]

Hallo Horst,

wenn es keine Kratzer sind, dann könnte evtl. "DEUTSCHE BUNDESPOST" und die Wertziffer "80" aufgedruckt sein? Bei Durchlicht bin ich mir bei der Marke nicht ganz sicher, ob dem so ist, aber unter UV scheint das Weiß der Inschriften anders zu quarzen als der Markenrand. Ich habe mir das eben einmal mit Marken der MiNr. 1265 angesehen. Ist die Marke wirklich durchgängig im Offsetdruck gedruckt oder teilt sich die Herstellung dieser in zwei verschiedene Druckverfahren auf? Manche Bildteile sind gerastert, andere widerum nicht.

Andererseits könnten es dennoch unbedruckte Stellen sein und die violettbraune Druckfarbe ist verschmiert. Ob das so bei dem Druckverfahren möglich ist, weiß ich nicht.

Das mit dem verstümmelten Wort "DEUTSCHE" ist mir rätselhaft.

Beste Grüße
Markus
 
H.G.W. Am: 19.02.2018 21:06:58 Gelesen: 31231# 9 @  
Hallo Markus,

deine Annahme scheint mir plausibel. Durch den Aufdruck der Farbe Weiß können Übergangssprünge bei den Farben Gelb Rot und Schwarz vermieden werden.

Gruß Horst
 
jmh67 Am: 20.02.2018 08:16:08 Gelesen: 31172# 10 @  
Das rosa Muster könnte beim Trocknen der abgelösten Marke auf einem Stück bedruckten Zeitungs- oder Illustriertenpapier entstanden sein, vielleicht ist es sogar Teil des Zeitungs- oder Zeitschriftentitels.

-jmh
 
H.G.W. Am: 20.02.2018 09:20:40 Gelesen: 31155# 11 @  
Das wäre eine Möglichkeit, die das Muster erklärt. Gute Idee!
 
Markus Pichl Am: 20.02.2018 10:45:24 Gelesen: 31134# 12 @  
@ jmh67 [#10]

Eine wirklich gute Idee und ich habe soeben einige Werbe-Prospekte von verschiedenen Lebensmittelketten unter UV gehalten und es findet sich unter diesen wirklich ein Prospekt, bei dem verschiedene Druckfarben eine fluoreszierende Reaktion zeigen. Die Sache mit dem "fluoreszierenden Aufdruck" dürfte somit vermutlich geklärt sein.

Die Sache mit den verstümmelten Buchstaben, stellt m.E. einen anderen Sachverhalt dar. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass hier Druckfarbe im Wasser weggeschwommen ist. Vielleicht hilft eine Untersuchung in einem Mikroskop oder eine Prüfung bei einer der Herren Schlegel weiter?

Selbst habe ich auch ein paar Foto-Aufnahmen von Marken MiNr. 1265 gemacht und eine mit ESST der Versandstelle (rückseitig volle Originalgummierung) zeigt im oberen Bereich eine fluoreszierende Reaktion. Wo die Marke zuvor untergebracht war, bevor sie in mein Pergamintütenlager absortiert wurde, weiß ich nicht. Da die Reaktion nur vorderseitig vorhanden ist, hat wohl auch hier etwas fluoreszierendes auf das Papier eingewirkt. Mir stellt sich die Frage, ob diese Reaktion auch bei anderen von der Versandstelle gelieferten Marken mit ESST vorhanden ist und das vielleicht irgendwie mit der Stempelmaschine zu tun hat?





Beste Grüße
Markus
 
H.G.W. Am: 20.02.2018 12:27:39 Gelesen: 31102# 13 @  
Ich habe auch noch eine Marke mit dem gleichen Fluoreszenzmuster wie Deine Marken. Wenn jetzt mehrere Marken mit der gleichen Fluoreszenzfarbe und immer nur auf der Vorderseite existieren, kann das nach meiner Meinung doch keine zufällige Übertragung mehr sein? Alle Marken haben jeweils auch den gleichen Farbton. Kann es sich vielleicht um eine Experimentierei der Post handeln?

Wäre interessant, wenn sich noch mehrere Markenbesitzer finden würden.

Ich denke wegen dem verstümmelten Aufdruck werde ich die Marke einem Prüfer senden. Bin mal gespannt, was hierbei herauskommt.

Gruß Horst
 
jmh67 Am: 20.02.2018 12:48:14 Gelesen: 31091# 14 @  
@ Markus Pichl [#12]
@ H.G.W. [#13]

Auch Pergamintüten fluoreszieren manchmal, und dann in so einem wolkigen Muster. Hatte ich vor einer Weile auf der Pirsch nach Phosphorstreifen gemerkt. Könnte ein Abrieb davon sein.

-jmh
 
H.G.W. Am: 22.02.2018 15:41:28 Gelesen: 30923# 15 @  
Wenn die Farbe Weiß als eigener Druckgang erfolgt wäre, was aus drucktechnischer Sicht Sinn machen würde, dann könnte man vielleicht einen Plattenfehler der Farbe Weiß mutmaßen.

Gruß Horst
 
Ben 11 Am: 22.02.2018 21:23:31 Gelesen: 30849# 16 @  
@ H.G.W. [#15]

Guten Abend Horst,

Wenn die Farbe Weiß als eigener Druckgang erfolgt wäre, was aus drucktechnischer Sicht Sinn machen würde, dann könnte man vielleicht einen Plattenfehler der Farbe Weiß mutmaßen.

Welchen Sinn hätte denn ein zusätzlicher Druck von weißer Farbe? Oder anders gefragt: wie hoch müsste die Deckkraft von Weiß sein, damit die anderen Farben nicht durchscheinen?

Für mich ergibt es keinen Sinn, eine weiße Fläche erst bunt und dann nochmal weiß zu bedrucken.

Eine postfrische Marke hatte ich meinen Unterlagen und drei weitere mit Ersttagsstempel noch schnell besorgt, um diese miteinander zu vergleichen. Ganz kurz: keine Fluoreszenz (auch nicht bei "Bonn1"), die auf eine Besonderheit im Druck hinweist.



Immerhin aber ein paar interessante Details. Meine Postfrische Marke zeigt Beschädigungen der Farbflächen, bei denen die Papierstruktur sichtbar wird. Gut zu sehen ist die ausgerissene Farbe auch im Bereich der Schrift "...HE..." von "DEUTSCHE". Ähnlich dürfte das bei Deiner Marke auch sein. Das keine weiße Farbe in einem zusätzlichen Druckwerk verarbeitet wurde sieht man gut im Farbübergang der Schrift "...ES..." von "BUNDESPOST". Es wurde zuerst Gelb und dann Rot auf weißes Papier gedruckt.



Die vermeintlich fluoreszierende helle Fläche oben zeigt unter Vergrößerung lediglich die Rasterpunkte in der grauen oder schwarzen(?) Farbe mit Durchmesser 0,08 mm, einem Abstand von 0,1 mm und einem Winkel von 45°. Für Offsetdruck sind das übliche Werte.

Interessant ist aber, dass sich diese Flächen in den beiden linken gestempelten Marken (erstes Bild) von denen der beiden rechten Marken unterscheiden. Bei den beiden linken Marken ist diese Fläche deutlich kräftiger und geschlossener ausgebildet, als bei den rechten Abbildungen. Hier handelt es sich um unterschiedlich dick aufgetragene Farbschichten und das könnte Indiz für eine zweite Auflage sein. Vielleicht ging aber auch nur die Farbe im Farbkasten zur Neige. Für eine Katalogisierung ist das wohl nicht relevant.

Ich denke, die "Neuentdeckung" kann wieder aus der Überschrift entfernt werden. Und eine Prüfung lohnt sicher auch nicht. Schade eigentlich.

Viele Grüße
Ben.
 
Markus Pichl Am: 23.02.2018 11:56:35 Gelesen: 30782# 17 @  
@ jmh67 [#14]

Hallo,

meine Pergamintüten habe ich überprüft, an denen liegt es nicht und diese sind durchgängig selbige von einem Hersteller. Durchaus finden sich aber in diesen auch andere Marken, bei denen Merkwürdigkeiten unter UV auftreten. Dazu aber später.

Jetzt bin ich hier zwei verschiedene Lagerbestände mit postfrischen Marken unter UV durchgegangen und finde weitere Merkwürdigkeiten.

Jahrgang 1984, MiNr. 1199



Im Prinzip kann ich die Marken in zwei verschiedene UV-Reaktionen bezüglich der Markenfarbe aufteilen, davon die zweite leicht fluoreszierend und als dritte Reaktion hinzu kommt die "Leuchtkeksmarke".

Auch Block 19 aus dem Jahrgang 1984 kann ich in zwei verschiedene UV-Reaktionen einteilen?

Bitte überprüft doch auch Eure Marken Wohlfahrt 1979, es sind offenbar verschiedene Papiersorten verwendet worden. Sowohl an den Eckrandviererblocks und den Einzelmarken zu erkennen.



Ebenso interessant ist die Europa-Cept-Ausgabe 1980 !



Auch wenn es zu Schwankungen in der Fluoreszenz-Reaktion bei der Cept-Ausgabe kommt, so ist diese Ausgabe klar über die unterschiedlichen UV-Farben der Druckfarben unterteilbar!

Alle Marken und Blocks, welche in den beiden Lagerbeständen stecken, sind jeweils aus verschiedenen Quellen (Vordruckalben, Einsteckbüchern, Versandstellenumschläge usw.) zusammengetragen und hier in meiner Firma in diese eingesteckt worden. Bei den hier erwähnten Ausgaben, mag ich nicht wirklich an einen Fluoreszenzübertrag von Pergamin oder Papier glauben und vermutlich hat diese Ausgaben bis heute kein Mensch unter UV gehalten, warum auch, denn es ist ja nichts im Katalog vermerkt? (Smile) Nebenbei vermerkt, bis bemerkt wurde (oder zumindest katalogisiert wurde), dass Deutsches Reich MiNr. 211 in zwei völlig verschiedene UV-Reaktionen aufteilbar ist, vergingen über 80 Jahre!

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 23.02.2018 15:11:27 Gelesen: 30711# 18 @  
Hallo,

leider finden sich auch, wenn ich mir die Marken unter UV mit einer Lupe betrachte, leichte Spuren von Fluoreszenz auf den Marken, die dunkel unter UV reagieren. Wahrscheinlich doch nur extreme Fluoreszenzschwankungen.

Woran das alles liegen könnte bzw. warum dem so ist und was passiert, wenn ich je eine der beiden Sorten zusammen in ein Wasserbad einlege, werde ich mir später Gedanken machen und ausprobieren.

Beste Grüße
Markus
 
H.G.W. Am: 23.02.2018 17:10:10 Gelesen: 30657# 19 @  
Hallo Markus,

ich glaube jetzt hat es Dich richtig gepackt.

Das Thema ist aber auch spannend, weil es eigentlich unter normalen Bedingungen nichts zu sehen gibt. Aber Magnetismus, Röntgenstrahlen und Radiowellen sind auch nicht ohne weiteres zu erkennen. Ich habe den Eindruck, dass die Post im Bereich Fluoreszenz einiges an Wildwuchs verursacht. Es gibt Marken mit und ohne jener oder selbiger Farbton.

Allerdings bin ich der Meinung, wenn man sich auf dieses Thema einlässt wird es nicht leichter bei der Bestimmung.

Gruß Horst
 
hopfen Am: 23.02.2018 22:05:46 Gelesen: 30603# 20 @  
@ Markus Pichl [#17]

MiNr. 505 Kardinal Galen aus 1966, mal den Bestand überprüfen: Siehe mein Angebot am 12.3. in der PPA:

Links mit 8 Löchern am Unterrand ganz hell-gelblich und rechts mit 10 Löchern "grau" fluoreszierend
Auch rückseitig ist es gleich (hell/dunkel)
Bei einer neuerlichen Prüfung meiner ** mit UV hat sich ergeben, dass hell normal ist und die dunkle auch papiermäßig eine andere/neuerliche Auflage ist, was möglicherweise auch mit der unterschiedlichen Zähnung am Unterrand "beweisbar" ist.

Leider habe ich nicht die technische Möglichkeit (oder nicht das Wissen, die Technik so umzusetzen), dies hier zu zeigen.



Beim Sortieren meiner Berlin-Zugänge ist mir bei vielen Ausgaben ebenfalls die unterschiedliche Fluoreszenz aufgefallen, besonders bei den Dauerserien (aber nicht nur fl., sondern auch Papier und Gummierung).

Na dann: Viel Spaß, viel Freude bei der Nuancen-Findung - es muß ja nicht immer der "Fliegenschiß-Plattenfehler" sein -

meint mit phil. Gruß
Horst Pfennig
 
Ben 11 Am: 25.02.2018 17:18:22 Gelesen: 30476# 21 @  
Hallo Zusammen,

thematisch geht das jetzt etwas durcheinander. Ich schlage vor, die Inhalte etwas zu trennen. Wir reden

a) über fluoreszierende Farben, welche es auch in der jüngeren Vergangenheit ab und an mal gibt. Diese könnte man erforschen und auch katalogisieren. Dann

b) über Farben, die unter UV-Licht anders aussehen, aber nicht fluoreszieren. Diese Farben nennt man in der Farbenlehre "bedingt gleiche Farben", sie ändern ihr Aussehen mit dem Wechsel der Beleuchtung. Meist sind diese Farben dann etwas dunkler, als das Original. Es gibt auch "unbedingt gleiche Farben", die ihr Aussehen nicht ändern. Und schließlich

c) über fluoreszierendes Papier (bekannt als DP1 und DP2 Papier).

@ Markus Pichl [#17]

und vermutlich hat diese Ausgaben bis heute kein Mensch unter UV gehalten, warum auch, denn es ist ja nichts im Katalog vermerkt?

Ganz so unwissend sind die Sammler dann doch nicht. Immerhin gibt es von der ARGE Briefpostautomation e.V. ein gutes Handbuch, welches sich mit der Entwicklung und Anwendung von fluoreszierenden Marken beschäftigt. Leider endet diese Übersicht mit dem Jahr 1979. Weiterführende Literatur ist mir nicht bekannt. Für Hinweise oder Tipps zu weiterer Literatur hierzu wäre ich dankbar.

Die Fluoreszenz der Briefmarken ist ein sehr interessantes Thema, welches m.E. durchaus zu kurz kommt. Das wundert aber nicht, wird doch die gelbe Fluoreszenz als vergänglich eingestuft, Schwankungen werden hingenommen und nicht hinterfragt, erst recht nicht katalogisiert. Die gelbe Fluoreszenz ist in den 1990er Jahren eine Zeit lang überhaupt nicht zu sehen, obwohl sie weiterhin vorhanden ist. Marken von G&D aus Leipzig haben sie noch. Hier wird wohl ein anderes Papier verwendet als in Berlin. Das gelbe Leuchten taucht erst so um die Jahrtausendwende wieder auf. Mit der Euro Einführung (Doppelnominale) gibt es dann auch eine Fluoreszenz auf IR-Licht, die sehr lange unerkannt blieb. Erste Andeutungen finden sich um 2004 mit dem Begriff "SAD" bei der Serie der Sehenswürdigkeiten. Danach ist wieder Ruhe. Vor zwei Jahren gelang mir dann der Nachweis. Ein Gebiet, welches noch viel Forschungsbedarf hat.

Die Europa Marken aus 1980 zeigen bei A. Magnus eine gelbe Fluoreszenz im Papier, während G.W. Leibnitz keine Reaktion zeigt. Gut zu sehen ist das unter UV-Licht und einer Lupe.

Viele Grüße
Ben.
 
Markus Pichl Am: 26.02.2018 12:24:35 Gelesen: 30383# 22 @  
@ Ben 11 [#21]

Die Europa Marken aus 1980 zeigen bei A. Magnus eine gelbe Fluoreszenz im Papier, während G.W. Leibnitz keine Reaktion zeigt. Gut zu sehen ist das unter UV-Licht und einer Lupe.

Hallo Ben,

Deine vorstehende Aussage zu den Cept-Marken aus 1980 ist nicht richtig und ich hatte hierzu schon Bilder gezeigt. Gerne hier noch einmal ein neues.



Beide Werte einmal quasi ohne und einmal mit fluoreszierender Reaktion.

Ganz so unwissend sind die Sammler dann doch nicht. Immerhin gibt es von der ARGE Briefpostautomation e.V. ein gutes Handbuch, welches sich mit der Entwicklung und Anwendung von fluoreszierenden Marken beschäftigt. Leider endet diese Übersicht mit dem Jahr 1979.

Das ist bedauerlich, dass die Übersicht mit dem Jahr 1979 endet, weil somit das sogenannte CARTAX-Papier in diesem Handbuch nicht auftaucht. Cartax-Papier taucht ab 1982 auf und besticht unter UV mit einer "giftiggrünen" und stabilen UV-Reaktion. Neuauflagen der Dauerserien Industrie und Technik, als auch Burgen und Schlösser wurden auf diesem gedruckt. Im Michel Rollenmarken-Katalog findet sich das Cartax-Papier für die Ausgabe Burgen & Schlösser. Leider ist die Serie Industrie und Technik nicht im Rollenmarken-Katalog, da nur in Bogen verausgabt. Das Cartax-Papier wurde auch bei anderen Marken verwendet, z.B. MiNr. 1197 aus 1984.

UV-Fotos zum Cartax-Papier folgen in meinem nächsten Beitrag.

Beste Grüße
Markus
 
wuerttemberger Am: 26.02.2018 13:02:21 Gelesen: 30361# 23 @  
Die Fluoreszenz ist recht empfindlich und geht unter bestimmten Bedingungen auch auf Wanderschaft.

Diese Marke habe ich selber im Postamt gekauft und für 27 Jahre ins KaBe-Album gesteckt.



Im Jahr 2002 im Rahmen der Umtauschaktion der Post habe ich die Marke wieder bewegt und erst 10 Jahre später mal unter die UV-Lampe gelegt.

Ergebnis: Die Fluoreszenz unter dem Kunststoffstreifen ist vollständig in denselben gewandert. Der obere Teil der Marke zeigt noch die volle Fluoreszenz.

Gruß

wuerttemberger
 
Markus Pichl Am: 26.02.2018 13:30:25 Gelesen: 30342# 24 @  
@ wuerttemberger [#23]

Hallo wuertemberger,

dies ist ein typischer Entzug von Fluoreszenz. Das liegt aber augenscheinlich bei den von mir gezeigten Cept-Marken aus 1980 nicht vor. Zumindest nicht in dem Sinne, wie von Dir aufgezeigt.

Von außerhalb des Forums wurde ich auf die Möglichkeit hingewiesen, dass es vielleicht von verschiedenen Marken aus den 1970/80er-Jahren bei Bagel in Düsseldorf gedruckte Teilauflagen geben könnte?

Beste Grüße
Markus
 
ReinierCornelis Am: 26.02.2018 16:16:35 Gelesen: 30286# 25 @  
Es gibt nicht nur DP1 und DP2! Was ich schon mehrmals behauptet habe!

Wie Ben schon erwähnt hat, ist das gestrichenes Papier aus die Periode 1990-2002 fast immer JETZT ohne deutliche Fluoreszenz. Das Papier kam meistens von Zanders Feinpapiere aus Bergisch Gladbach.

Nach 2001 kommt fast alles auch England - Tullis Russell - und zeigt wieder deutliche Fluoreszenz.

Am Anfang des Jahrzehnten 1990-1999 hat Giesecke&Devriendt, Leipzig "gestreiftes" Papier benutzt! Auch mit DP2 ?

Wer nur glaubt, was die Post für Märchen erzählt sollte nicht grimmig sein. :)
 
Markus Pichl Am: 26.02.2018 19:41:48 Gelesen: 30250# 26 @  
Hallo,

schnauf, ich habe jetzt über 100 Fotos unter UV geschossen, bei verschiedenen Belichtungs- und Blendeneinstellungen der Kamera, um wenigstens repräsentierbare Fotos zeigen zu können. Gerne gebe ich zu, dass ich mit Sicherheit kein Profifotograph bin.

MiNr. 1038, links ursprüngliche Auflage mit sogen. "alter Fluoreszenz", rechts Nachauflage auf sogen. Cartax-Papier mit "neuer Fluoreszenz". Das Cartax-Papier leuchtet gleichmäßig stark in einem "giftigen Grün", die alte Floreszenz hingegen gelblicher und neigt dazu sich zu verlieren. Das ist hier an den Zahnspitzen der linken Marke schon erkenntlich.



Hier dann noch ein "Gruppenfoto", zusammen mit MiNr. 1141 und 1197 (beide ebenfalls sogen. Cartax-Papier) und den zwei verschiedenen Magnus-Marken. UV-Licht bekommen diese sechs Marken in gleicher Stärke ab, dies nur nebenbei erwähnt. Die in diesem Beitrag gezeigten Fotos sind bei einer niedrigeren Belichtung aufgenommen, als die von mir zuvor gezeigten.



Fotos von Marken der Serie Industrie und Technik, auf den unterschiedlichen Papieren mit alter und neuer Fluoreszenz, folgen noch.

Beste Grüße
Markus
 
Ben 11 Am: 26.02.2018 22:05:26 Gelesen: 30208# 27 @  
@ Markus Pichl [#26]

Guten Abend Markus,

danke für Deine Bilder, die fleißige Arbeit und Erklärungen zu der "B&S-Serie". Die Unterscheidung zwischen "alter" und "neuer" Fluoreszenz ist mir bekannt. :-)

Zitat [#22]: ... weil somit das sogenannte CARTAX-Papier in diesem Handbuch nicht auftaucht. Cartax-Papier taucht ab 1982 auf und besticht unter UV mit einer "giftiggrünen" und stabilen UV-Reaktion. Neuauflagen der Dauerserien Industrie und Technik, als auch Burgen und Schlösser wurden auf diesem gedruckt. Im Michel Rollenmarken-Katalog findet sich das Cartax-Papier für die Ausgabe Burgen und Schlösser. Leider ist die Serie Industrie und Technik nicht im Rollenmarken-Katalog, da nur in Bogen verausgabt. Das Cartax-Papier wurde auch bei anderen Marken verwendet, z.B. MiNr. 1197 aus 1984.

CARTAX scheint ja so ein "Zauberwort" zu sein. Es gibt aber verschiedene Sorten hiervon. 1973 wurde CARTAX PTT flüssig mit einer gelben Fluoreszenz eingeführt und später, gegen Ende der 70er Jahre, weiterentwickelt zu CARTAX DP flüssig. Hier unterscheiden wir wieder in massegefärbtes Papier (DP1) und gestrichenes Papier (DP2). Beides wie von Dir beschrieben leuchtend. (ich habe Dir also noch gar nicht widersprochen - siehe [#22]"...stimmt so nicht. :-)).



Mal zurückkommend auf die CEPT Ausgabe 1980 ist das wohl etwas anders. In meinem Bild sieht man, dass die Albertus Magnus Marke in den weißen Rändern anders aussieht, als die Leibnitz-Marke. "Leibnitz" sticht eher ins bläulich-weiß, während "Magnus" eher zum leichten gelb neigt.

Wir haben hier auf jeden Fall zwei verschiedene Papiere und zwei unterschiedliche Druckereien. Ich halte Deine Formulierung aus [#24] zu den Teilauflagen zwischen BDB und BSP für sehr plausibel. Möglicherweise handelt es sich hier um satinierte (?) Papiere der Fa. Temming, die mal in weiß (Leibnitz) oder leichtem gelb (Magnus) fluoreszieren.

Die Druckfarben reagieren bei beiden Marken unter dem UV-Licht dunkler, fluoreszieren nicht in grau, sondern sehen nur anders aus, sind also "bedingt gleiche Farben". Ich bekomme die Tage noch weitere Marken zum Vergleich. Ich denke aber, Deine Einschätzung zu den beiden Papieren wird stimmen.

Viele Grüße
Ben.
 
Markus Pichl Am: 26.02.2018 22:11:15 Gelesen: 30207# 28 @  
Hallo,

bevor ich auf die Dauerserie Industrie und Technik eingehe, möchte ich hier noch die drei Papiersorten der Sondermarke "Emanuel Kant" aus dem Jahre 1974 vorstellen (MiNr. 806). Diese Sondermarke hebt sich mit ihrer Auflagenstückzahl von 51.400.000 weit von den sonstigen Sondermarken ab (gut, MiNr. 165 mit einer Auflage von 101.200.000 Stück dürfte unter den Sondermarken Rekordhalter sein).

Die erste Auflage wurde auf weißgelblich, die zweite auf dunkelgelbem und die dritte Auflage grün fluoreszierendem Papier gedruckt.



Diese Papiersorten unterscheiden sich auch in der Färbung der Gummierung (als auch anderen Details) und werden wir auch wieder bei der Dauerserie Industire und Technik wiedersehen.

@ Ben 11 [#21]

Ist die Sache mit MiNr. 806 auch schon in der besagten ARGE-Literatur aufgeführt?

Beste Grüße
Markus
 
Ben 11 Am: 26.02.2018 22:45:43 Gelesen: 30188# 29 @  
@ Markus Pichl [#28]

Nein, ist sie nicht. Es gibt jedoch einen Artikel zu den Auflagen der "Immanuel Kant"-Marke von G. Schwarz in der AGF Rundschau Nr.95 II aus dem Jahr 1999 und einen Flyer von 2014, in denen ausführlich auch auf die Fluoreszenzenz / Papiersorten (Jaime-Bauer Papier und CARTAX DP) eingegangen wird. Insgesamt gibt es 4 Teilauflagen der Marken, die sich auch nach den Formnummern unterscheiden lassen.

VG. Ben.
 
Markus Pichl Am: 26.02.2018 22:59:22 Gelesen: 30184# 30 @  
@ Ben 11 [#27]

Hallo Ben,

meinen letzten Beitrag hatte ich begonnen zu schreiben, als Dein letzter noch nicht zu ersehen war. Ist aber nicht schlimm.

Hier noch Scans von den vier Marken MiNr. 806:



Die Gummierung der ersten Auflage ist dick und recht gelblich. Die der II. Auflage einen kleinen Tick weniger gelb. Die der dritten Auflage ist schneeweiß. Das Papier der III. Auflage ist dünner, bei Durchlicht gut erkennbar und auch schon auf dem Scan. Die Druckfarben unterscheiden sich auch, die der III. Auflage ist viel dunkler, als die der beiden ersten Auflagen.

In Sammlerbeständen, in denen Marken stecken, die zur Ausgabezeit bezogen wurden, egal ob aus Versandstellenbezug oder am Schalter gekauft, kann ich immer nur solche Marken entdecken, die der von mir als I. Auflage bezeichneten gleich sind. Die grüne Fluoreszenz kann man auch auf solchen Belegen erkennen, auf denen die Marken original haften. Somit wird auch der Zeitpunkt der Inverkehrbringung dieser III. Auflage abgrenzbar bzw. einschätzbar.

Bis auf die verschiedenen UV-Reaktionen, welche ich mir selbst in den letzten Jahren erarbeitet habe, bediene ich mich bezüglich Cartax-Papier Informationen, welche ich von einem bereits verstorbenen Wiesbadener Kollegen im Jahre 1992 erhalten hatte.

Beste Grüße
Markus (der teddybärenmüde ist und gen Bärenhöhle abwandert)
 
ReinierCornelis Am: 27.02.2018 14:33:53 Gelesen: 30092# 31 @  
Unterschiede in Fluoreszenz beim ungestrichenem Papier hat mit Aufheller zu tun. Bei gestrichenem Papier mit Aufheller in Papiermasse; annehmend, dass das sogenannte DP2 Fluoreszenz immer dieselbe war.

War sie aber NICHT, weil die Fluoreszenz bei gestrichenen Papieren von Zanders Feinpapiere [1974-2002] ANDERS ist als bei gestrichenen Papieren von Tullis Russel (2001), England.

D.h. dass wir nur unsere eigenen Untersuchungen trauen sollen und nicht bloss glauben, was die Post uns weiss macht.
 

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