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Thema: Schweiz: Jubiläum 175 Jahre Schweizer Briefmarken
Heinz 7 Am: 02.03.2018 00:06:27 Gelesen: 5281# 1 @  
Liebe Leser,

heute war die Eröffnungsfeier für die Jubiläums-Ausstellung des Museums für Kommunikation in Bern. Sie dauert vom 2.3. bis zum 8.7.2018 und zeigt eine schöne philatelistische Ausstellung.

Klarer Publikumsmagnet wird dabei die "Schatzkammer" sein, welche nun wirklich einige der grössten philatelistischen Schätze zeigt, welche die Schweizer Philatelie zu bieten hat.

In der unten gezeigten Broschüre sind 41 Schweizer Raritäten und vier internationale Raritäten abgebildet, und damit ein Grossteil des Bestandes der Schatzkammer. Viele der Stücke würde sich bestens eignen, um im Kapitel "die teuersten philatelistischen Stücke der Welt" besprochen zu werden. Sicherlich werde ich den einen oder anderen Beleg / die eine oder andere Einheit bei Philaseiten noch vorstellen.



Einer der Redner hat gesagt, dass die in der Schatzkammer ausgestellten Marken den Gegenwert haben von 1000 Kilogramm Gold. Das schien mir etwas hoch gegriffen. Als ich jedoch in der Schatzkammer stand, war ich mir nicht mehr sicher, ob nicht die Briefmarken-Raritäten die Grenze von 40 Millionen Franken übertreffen würden. Vermutlich schon, aber bei einigen Stücken ist die Frage illusorisch, denn mehrere der Top-Stücke gehören dem Museum, und sind unverkäuflich, und haben also auch keinen Marktwert (mehr).

Letztendlich ist das aber gar nicht so wichtig. Es ist aber einfach nur schön, einmal so viele Schätze geballt auf engem Raum entdecken zu können. Wichtige Leihgeber haben ihre grössten Schätze zur Verfügung gestellt.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.03.2018 00:17:52 Gelesen: 5279# 2 @  
@ Heinz 7 [#1]

An der Ausstellung wurde auch die neue Schweizer Briefmarke vorgestellt. Sie zeigt originalgetreue Nachbildungen der ältesten Schweizer Briefmarken (Zürich 4 + Zürich 6 von 1843).



Ich finde den Briefumschlag schön. Der Stempel zeigt eine Nachbildung des alten Rosetten-Stempels, der damals eingesetzt wurde.

Ich bin sicher, dass viele Sammler das Motiv "Briefmarke auf Briefmarke" schön finden und selber anfangen, solche Belege zu sammeln. Es wäre gut, wenn wieder mehr auch solche Sammlungen neu angefangen werden. Sie fördern die Liebe zu der Philatelie.

Heinz
 
Seku Am: 02.03.2018 05:39:52 Gelesen: 5271# 3 @  
merkuria Am: 02.03.2018 16:49:38 Gelesen: 5234# 4 @  
Wie von Heinz 7 bereits in Beitrag [1] berichtet, strahlte die Schweizer Tagesschau einen Kurzbeitrag zum Jubiläum 175 Jahre Schweizer Briefmarken aus.

Obwohl ich mir persönlich eine sachkundigere Berichterstattung und eine weniger verstaubte Filmauswahl gewünscht hätte, wurde dieser Beitrag doch in der Hauptausgabe dieser Sendung gezeigt. Schade – man hätte mehr aus dieser seltenen Möglichkeit der Werbung für unser Hobby machen können! Schaut Euch den Beitrag an und bildet euch eine eigene Meinung!

https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/ausstellung-ueber-briefmarken-in-bern?id=fc8bc905-403c-445b-9fe8-1df04124c62d

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://www.philaseiten.de/beitrag/173822
 
bayern klassisch Am: 02.03.2018 17:04:23 Gelesen: 5230# 5 @  
@ merkuria [#4]

Danke für dein Beitrag und Link - nicht sehr gelungen, trotz guter Sendezeit.

Ja, mal wieder eine Chance verschenkt und nur Geplappere, schade.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 04.03.2018 18:10:47 Gelesen: 5187# 6 @  
@ merkuria [#4]
@ bayern klassisch [#5]

Ich habe mit Jacques über diese verpasste Chance gesprochen. Schade! Da dürfen wir uns nicht wundern, wenn unser Hobby in der Öffentlichkeit zur Zeit im Ansehen nicht besonders hoch steht!

Da lobe ich die sog. "Eliteclubs" wie z.B. die Royal Philatelic Society, London. Deren Auftritte sind in aller Regel professionell, mit witzigen, klugen, sprachgewandten Köpfen.

Naja - wir dürfen deswegen den Kopf nicht in den Sand stecken und müssen selber etwas dazu beitragen, dass die Philatelie als faszinierend wahrgenommen wird und die Briefmarken und die Briefe/Postgeschichte als begehrenswert.

Zum Anlass am Donnerstag:

Die Postchefin fragte an der Vernissage in die Runde, wer denn eine Zürich 4+6 sein eigen nennen darf. Ich hob die Hand, war aber in dem Publikums-Sektor einer der ganz Wenigen, der dies tat. Prompt erntete ich einige anerkennende Worte der Sprecherin - obwohl ja eine Zürich 6 nun wirklich nicht eine grossartige Seltenheit ist! Aber viele Leute können das nicht einordnen.

Gerne zeige ich einen schönen Züri-6 Briefe aus meiner Sammlung.



Am 13. August 1849 wurde dieser Brief nach Zwillikon gesandt. Zwillikon liegt südwestlich von Hedingen im Knonauer-Amt, nur 17 Kilometer südwestlich von Zürich. Die Adressierung "bei Affoltern a/A" heisst: "bei Affoltern am Albis" (es gibt ein zweites Affoltern weiter nördlich) Affoltern am Albis liegt südöstlich von Zwillikon. Zwillikon hatte damals keine vollwertige Poststation, nur eine Postablage. (Wie ist es wohl heute? - Vermutlich gibt es auch keine Poststelle mehr in Zwillikon, sondern man muss versuchen, die Postleistungen in einer Drogerie oder einem sonstigen "Ersatzbetrieb" erledigen zu können).

Die Marke Zürich 6 ist vom Type III, mit waagrechtem rotem Linienunterdruck. Gestempelt ist der Brief mit der typischen roten Zürcher Rosette. Der Nebenstempel "N: Abg:" heisst, dass der Brief zu spät abgegeben wurde für eine Postablieferung am selben Tag. (= nach Abgang (der Post)). Der Brief wurde also erst am Folgetag befördert. 6 Rappen waren fällig als "Kantonaltaxe" (4 Rappen waren fällig für Lokalbriefe).

Dieser sehr schöne Brief zierte die Sammlung Oscar A. Schenck, und wurde 1950 verkauft bei Harmer, Rooke & Co. Inc., New York. Los 684. Der Katalogwert der Marke war damals US$ 65.00 (1950). Heute liegt der Katalogwert bei CHF 2'300 (lose), auf Brief bei CHF 5'400 (Schweizer Briefmarken Katalog 2017 des BM-Händler-Verbandes). Man findet aber immer wieder schöne Züri-6-Briefe klar unter diesem Katalogpreis (Preise üblich 20-50 % davon).

Heinz
 
bayern klassisch Am: 04.03.2018 19:12:02 Gelesen: 5179# 7 @  
@ Heinz 7 [#6]

Hallo Heinz,

das ist ein besonders schöner Brief der Zürich 6 - zudem mit dem Verzögerungsstempel, was ja nicht so häufig gewesen sein dürfte. Klasse!

Was sind da Katalogangaben? Der hat ein Gesicht, eine Historie und rote Stempel, also alles, was es braucht zu einer Altschweiz - Bombe. Glückwunsch zu diser Pretiose!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 04.03.2018 19:32:18 Gelesen: 5171# 8 @  
@ bayern klassisch [#7]

Danke, Ralph.

Ich lege auch nicht allzu viel Wert auf Katalogwerte und -angaben, aber ich weiss (mit Freude), dass sich einige Leser (auch) dafür interessieren.

Zudem habe ich festgestellt, dass die meisten Menschen heute keine Ahnung mehr haben, "was Sache ist". Viele denken, sie können keine Raritäten kaufen. Unsinn! Mit Fachwissen kommt man an grosse Raritäten heran, die weit "unter Wert" zu kaufen sind. - Andererseits rechnen sich immer noch viele Sammler "reich", weil sie völlig überholte Vorstellungen vom Wert ihrer Briefmarken haben.

Ich möchte da mit meinen Beiträgen etwas helfen, ein gültiges Bild der aktuellen Situation zu zeichnen.



Anbei der Bogen der neuen Sondermarke.

Auf der Basler Hauptpost konnte ich diesen Bogen erst nach 15 Minuten Suchen kaufen. Einer der ca. 20 Schalter hatte den Bogen, obwohl dafür fleissig Werbung gemacht wurde.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 29.07.2019 22:20:14 Gelesen: 3440# 9 @  
@ Heinz 7 [#2]

Das Thema hat nicht viele Beiträge "gebracht", vielleicht erlaubt ihr mir eine kleine Ergänzung, obwohl sie - streng genommen - 50 Jahre "zu früh" herausgegeben wurde.

1843 wurden die drei Marken: Zürich 4 und Zürich 6 und die Doppelgenf herausgegeben
2018 war folglich ihr 175-Jahr-Jubiläum (siehe oben Beiträge 1-8)
1968 waren also die oben genannten Marken erst 125 Jahre alt.

1968 wurde das Jubiläum auch schon gefeiert und mit einer schönen Briefmarke gewürdigt.



Erst neulich ist mir dieser hübsche FDC in die Hände gekommen. Er zeigt die Schweiz Nr. 458 (Zumstein) mit eben diesen klassischen drei Marken. Der Ersttag-Brief zeigt daneben noch die Abbildungen der typischen Stempel von damals: Zürcher Rosette, Genfer Rosette und Raute.

Dieser FDC gefällt mir.

Heinz
 
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