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Thema: Ganzsachen: Ist eine Lochung wertmindernd ?
Henry Am: 12.01.2009 17:13:21 Gelesen: 11055# 1 @  
Bei der Sichtung eines erhaltenen Ganzsachensammelsuriums fand ich eine größere Anzahl von Karten, die entweder links oben oder rechts/links unten mit einem Einzelloch versehen waren. Teils war bis zu diesem Loch ein Scherenschnitt vorhanden (siehe Bild), teils auch nicht, teilweise sah es auch nach Ausriss aus.

Der Sinn des Scherenschnitts erschließt sich mir nicht. Eine Abheftlochung kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, da mit 1 Loch kaum eine ordentliche Ablage möglich war.

Die Karten haben alle den gleichen Empfänger in der Schweiz. Es könnte sich daher um eine firmeninterne Handhabung handeln (evtl. ein Erledungungsmerkmal). Was soll aber dann der Scherenschnitt bedeuten ?

Kann hierzu jemand Aufklärendes sagen. Sind solche Belege Altpapier oder könnten sie ggfs wegen besonderer Stempel (z.B. Bahnpost) trotzdem sammelwürdig sein?

fragt
Henry


 
Jürgen Witkowski Am: 12.01.2009 17:47:48 Gelesen: 11047# 2 @  
@ Henry [#1]

Für den Ganzsachensammler sind solche Belege, mit Ausnahme besonders seltener Stücke, in der Regel so wertvoll, wie für den Briefmarkensammler eine gelochte Briefmarke. Für Heimat- und/oder Stempelsammler können sie durchaus noch sammelwürdig sein. Die Bedeutung des Scherenschnittes will sich mir allerdings nicht erschließen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Henry Am: 12.01.2009 18:05:20 Gelesen: 11039# 3 @  
@ Concordia CA [#2]

Danke für die schnelle Antwort.

Dachte mir schon, dass ich mit dem vorgestellten Beleg Lachkrämpfe auslösen würde.

Aber 1x zu viel fragen ist besser als 1x zu wenig. Nur fragen macht schlauer,

meint
Henry
 
Jürgen Witkowski Am: 12.01.2009 18:21:14 Gelesen: 11035# 4 @  
@ Henry [#3]

Du hast keinesfalls Lachkrämpfe ausgelöst. Die Stempelabdrücke können zu Dokumentationszwecken durchaus noch von Interesse sein. Wenn ich beispielsweise Abdrücke von Maschinenstempeln auf diesen für den Ganzsachensammler wertlosen Ruinen finde, kommen sie in meine Vergleichssammlung.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
germaniafreund Am: 12.01.2009 19:27:03 Gelesen: 11022# 5 @  
@ Henry [#3]

Hallo Henry,

haben die erwähnten Lochungen Rostspuren? Ich halte die Lochungen doch für ein Archivierungsmerkmal.

Nochmal zu den "Lachkrämpfen" - ich wäre traurig und enttäuscht wenn jemand über einen ehrlichen Beitrag lachte.

liebe Grüße Klaus
 
Sammelfreak Am: 12.01.2009 21:08:21 Gelesen: 11004# 6 @  
Ich kann Jürgen und Klaus nur Recht geben.

Sicher ist ein Luxusbeleg schöner für eine Sammlung, aber gerade ich als Stempelsammler kann über so etwas hinweg schauen.

Habe ich diesen Stempel noch nicht wird auch so etwas genommen. Austauschen kann man immer noch.

mfg
Martin
 
Stempelwolf Am: 12.01.2009 21:38:02 Gelesen: 11000# 7 @  
@ Henry [#1]

Hallo Henry,

als Heimatsammler interessiert mich so ein Loch nur für den Wert der Karte. Aber meist gebe ich gutes Geld aus für den Stempel, den die Karte trägt. Abgebildet habe ich als Beispiel eine Karte, die 1930 ab Stuttgart verschickt wurde. Sie trägt einen normalen Tagesstempel aus Postamt Stuttgart 3 mit UB: f.

Diese Tagesstempel sind viel schwerer günstig zu bekommen als Sonderstempel. Deshalb stört sich ein Heimatsammler auch nicht an Aktenlochungen. Sind bei Deinen Ganzsachen welche mit Stuttgart-Stempeln (Abgang und/oder Ankunft) dabei? Wenn ja mach mir ein Angebot.

Beste Grüße
Wolfgang


 
AfriKiwi Am: 13.01.2009 04:28:35 Gelesen: 10974# 8 @  
@ Henry [#1]

Hallo Henry,

kann es sein daß so ein ganzer Stoß Karten erst gelocht, dann geschnitten wurden und dann mit Schnur gebunden wurden? Der Scherenschnitt war zur Hilfe einzelne Karten zu entfernen ohne sie zu beschädigen. Wie Du schreibst, manche waren mit Ausriß. Ein vorhergehender Sammler konnte sie auch so geordnet haben !

Erich
 
Henry Am: 15.01.2009 08:58:12 Gelesen: 10923# 9 @  
@ Stempelwolf [#7]



Hallo Wolfgang,

ich habe tatsächlich Stuttgarter Stempel dabei, siehe Bilder. Die Karten kannst Du gerne haben.

Ein Angebot kann ich dir nicht machen, da ich überhaupt keine Wertvorstellung von Stempeln habe. Aber ich bin überzeugt, dass du mir einen angemessenen Ausgleich zukommen lässt. Was mich erfreuen könnte, ist dann der Sendung beigefügt.

Mit der Zusendung warte ich noch einen Tag, falls du auf den Beitrag etwas sagen möchtest.

@ an alle

Auf den Belegen sind auch Schweizer Ankunfts- und Bearbeitungsstempel (Ambulant-, Brf.Exp., BRF. DIST.,usw.) von Luzern und Basel vorhanden. Falls ein Sammler an sowas Interesse hat, kann er sich bei mir melden.

mit philatelistischem Gruß
Henry
 
doktorstamp Am: 15.01.2009 11:39:44 Gelesen: 10912# 10 @  
@ Henry [#3]

Keineswegs löst du Lachkrämpfe aus.

Bekanntlich sammle ich Nachname Belege, die Karten und Umschläge sind oft mit Aktenlöchern versehen. Wie Klaus sagte ein Archivierungsmerkmal, weiter nichts.

mfG

Nigel
 
Lars Boettger Am: 15.01.2009 14:56:25 Gelesen: 10893# 11 @  
Hallo Nigel,

"Wie Klaus sagte ein Archivierungsmerkmal, weiter nichts."

Ja, aber... Für meine Stempelvergleichssammlung ist mir eine Aktenlochung egal. Aber bei meinen Exponaten achte ich darauf, keine Aktenlochungen zu zeigen. Sowas würde ich nur dann machen, wenn es kein anderes (verfügbares) Stück gibt. Entsprechend weniger sind mir Stücke mit Aktenlochung wert.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
ligneN Am: 18.01.2010 13:02:31 Gelesen: 10451# 12 @  
Die Antwort ist ganz einfach.

Sammelt man "Nummern" (d.h. 1 Stück pro Erhaltung pro Katalognummer), muß das Stück einwandfrei sein.

Aber: Je seltener einwandfreie Stücke zu finden sind, desto toleranter darf man gegenüber Mängeln sein.

Natürlich schlagen sich die Erhaltungsmängel im Preis nieder. Hier endet dann die Kompromissbereitschaft.

Ein fehlerhaftes Vergleichsstück/Platzhalter ist in einer Ganzsachensammlung genauso i.O. wie in einer Markensammlung.

Wer allgemein "Postgeschichte", d.h. gelaufene Ganzstücke aller Art sammelt (oder wie vor aufgeführt Stempel), kann sich auf seinen Sammelschwerpunkt konzentrieren. Mängel sind dann nur noch eine Frage des Geschmacksempfindens.

Problematisch sind Lochung durch den Wertstempel, Doppellochungen oder Lochungen durch relevante Entwertungen.

Wenn man einen bestimmten, wichtigen Aspekt durch ein Ganzstück dokumentieren kann, ist die Erhaltung zweitrangig. - Bei Ausstellungsobjekten sieht das natürlich anders aus.

Gruß
ligneN
 
Postgeschichte Am: 18.01.2010 15:27:31 Gelesen: 10430# 13 @  
@ Henry [#1]

Hallo Henry,

bei dem "Scherenschnitt" dürfte es sich um ein Mittel der sauberen Aktenentnahme handeln. Der Sammler hat, um die Ganzsache nicht durch ein Ausreißen zu beschädigen, diese eingeschnitten um sie dann sauber aus dem Archiv (Ordner oder Schnellhefter) entnehmen zu können. Eine "Einlochablage" von Postkarten hat den Vorteil, daß nicht zu viel Text (Zahlen) verloren geht.

Gruß
Manfred
 
wiener Am: 26.01.2010 17:41:30 Gelesen: 10327# 14 @  
@ Henry [#1]

Interessant die verschiedenen Meinungen zu lesen ! Also ich gehöre da zu den konservativen Sammlern: Mir kommt keine Ganzsache oder Umschlag mit Löchern in die Sammlung !

Als einzige Ausnahme kann ich mir eine "Einmaligkeit" etwa des Textes oder der Destination vorstellen. Sonst bleibt es eben als Belegstück in der Schachtel.

Sammlergrüße sendet
Roman
 
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