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Thema: Altdeutschland Bayern Papierstärken
H.G.W. Am: 22.03.2018 20:07:38 Gelesen: 8073# 1 @  
Hallo und guten Abend,

bei den frühen Bayernmarken habe ich interessehalber Dickenmessungen durchgeführt.

Dabei ist mir wiedermal, wie soll es auch anders sein, ein Ausreißer aufgefallen. In der Regel sind die Marken zwischen 0,03 und 0,06 mm dick. Besagte Marke kann eine Dicke von 0,09 bis 0,12 mm aufweisen. Ich glaube dass zu dieser Zeit durchaus große Schwankungen aufgetreten sei dürften. Wie seht Ihr die Sache?

Gruß Horst


 
bayern klassisch Am: 24.03.2018 22:43:03 Gelesen: 7997# 2 @  
@ H.G.W. [#7]

Hallo,

die unterschiedlichen Dicken waren dem handgeschöpften Papier geschuldet, das auch innerhalb eines Druck-, oder Schalterbogens stark unterschiedlich sein kann. Wichtig war, dass es dick genug war, um den Seidenfaden komplett aufzunehmen, dessen Existenz man für sehr wichtig hielt.

Ausnahmen davon sind die 9c und 10 II b, die auf eigenständigem Papier gedruckt wurden, welches sehr dick war und bei der Sättigung der Markenfarben Probleme hatte ("trockener Druck").

Ansonsten ist das Thema bei fortgeschrittenen Bayernsammlern schon lange keines mehr.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
H.G.W. Am: 25.03.2018 15:11:08 Gelesen: 7961# 3 @  
Hoppla, da hat doch jemand in China einen Sack Reis umgestoßen. Ich sage nur, dem Nachwuchs eine Chance!

Trotzdem vielen Dank für Deine Ausführung.

Gruß Horst
 
bayern klassisch Am: 25.03.2018 16:31:57 Gelesen: 7940# 4 @  
@ H.G.W. [#3]

Hallo Horst,

leider verstehe ich dein Posting nicht - magst du es nochmals mit mir versuchen?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
H.G.W. Am: 25.03.2018 20:39:40 Gelesen: 7907# 5 @  
Hallo Ralph,

kennst Du die Redensart nicht?

"Das ist so interessant, wie wenn jemand in China einen Sack Reis umwirft".

Übersetzt heißt das soviel wie, das ist nicht sehr interessant, hiermit meine ich nicht Deinen, sondern meinen Beitrag, der für einen gestandenen Bayowaren keine neuen Erkenntnisse bringt. Aber ich lerne ja noch Briefmarkisch.

Gruß Horst
 
bayern klassisch Am: 26.03.2018 06:54:11 Gelesen: 7875# 6 @  
@ H.G.W. [#5]

Hallo Horst,

doch, diese Redensart kenne ich schon lange, nur wusste ich nicht, in welchem Bezug du sie meintest.

Den Markt interessiert nur, was pekuniär umsetzbar ist - also ob aus dem Vorhandensein von Fakt X oder Fakt Y auch ein Gewinn bzw. Mehrwert im Vergleich zu Standardmaterial zu erwarten ist. Das ist bei dünnem bzw. dickem Markenpapier eher nicht der Fall. Daher fällt die Gruppe der euphemistischen Katalogwertrechner schon mal weg.

Bleibt die Gruppe der Vordruckschafe, die alles bedingungslos sammeln, was mal jemand in einem Vordruckalbum glaubte, unbedingt unterscheiden zu müssen. Dergleichen gibt es auch nicht (mehr), so dass die Lämmer, ohne von unterschiedlichen Papierstärken Notiz zu nehmen, sammlerisch weiter ziehen.

Den Abschluss bilden die Forscher, die, wie du, Marken messen und vergleichen. Aber all dies ist schon vor vielen, vielen Jahrzehnten unternommen worden, als Massen von Marken an jeder Ecke (Händler) herum lagen und man sich hier weidlich austoben konnte. Die Quintessenz war das Aufkommen von Begriffen wie Seidenpapier (eine Verarbeitung von Seide in Papier war m. E. in der Mitte des 19. Jahrhunderts noch gar nicht möglich), Kartonpapier (damit war besonders sprödes und dickes Papier gemeint) und sog. wolkigem Papier, teils mit mangelnder Deckkraft beim Farbauftrag, oft einher gehend mit Kartonpapierdicken (Nr. 9c und 10 II b seien hier beispielhaft genannt). Bei letztern Marken hat(te) das schon eine teils erhebliche Preisänderung zur Folge, bei anderen Marken weniger und darauf bezog sich mein Posting ursprünglich.

Wer die bayer. Philatelie und Postgeschichte liebt, wie ich es seit Jahrzehnten tue, sollte sich aber dankbarere Felder suchen, auf denen noch viel zu erforschen und entdecken ist, als Papierstärken zu messen, wiewohl jedes Interesse an klassischer Philatelie nur in höchsten Tönen gelobt werden sollte.

Wenn du ein bisserl lesen möchtest über Bayern, dann bist du hier genau richtig. Einfach "Bayern" in die Suchmaske eingeben und der Jahresurlaub ist gerettet, wenn du so schnell lesen kannst. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
mark94 Am: 06.09.2022 13:31:31 Gelesen: 4351# 7 @  
Altdeutschland Bayern - Papierstärken Mi-Nr. 9

Ich darf vorwegschicken es ist nicht mein Gebiet. Aber ich bin an weitergehenden Informationen immer interessiert. Zumal wenn der Katalog nicht weiterhilft.

Bei den nachfolgenden Marken Nr. 9 sind mir die sehr unterschiedlichen Papierstärken aufgefallen. Dazu ist aber selbst im Michel Spezial nichts zu finden außer bei der Nr. 7. Ich denke beim Scan von der Rückseite kann man den Unterschied bereits gut sehen auch ohne Messung. Die Marken würde ich in der Reihenfolge der Abbildung nach den Angaben im Katalog als 9a und 9b bestimmen.

Nun die Frage, wie ist das mit den Papierstärken? Ist das ein Merkmal bestimmter Auflagen, ist das nicht beachtenswert oder gibt es irgendwas anderes dazu zu sagen?


 
bayern klassisch Am: 06.09.2022 14:13:22 Gelesen: 4337# 8 @  
@ mark94 [#7]

Hallo Mark,

es gibt ein weites Spektrum von Papierstärken bei Bayernmarken. Da würde ein seriöser Kenner keinen wertmäßigen Unterschied machen, schon gar nicht bei der Nr. 7. Früher hat das mehr Leute interessiert, heute ist es fast egal, weil die Sammler für derartige Finessen kein Geld mehr ausgeben.

Eine Besonderheit ist nur die 9c, die immer auf Kartonpapier gedruckt wurde (Letztauflage), welches die Druckfarbe nicht gut aufnahm und daher reden einige von einem "trockenen Druck", obwohl ich den Ausdruck für mißverständlich halte, weil der Druck immer gleich war, nur die Farbe war ähnlich, aber das Papier anders.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
mark94 Am: 08.09.2022 11:46:54 Gelesen: 4227# 9 @  
Moin Ralph,

danke für die Erstversorgung an Informationen. Tatsächlich sind mir "Werte" bei solchen Fragen ziemlich egal. Mir ging es um die Katalogisierung, die ich für verbesserungsfähig halte. Bei anderen Gebieten, z.B. SBZ, sind Papierstärken katalogisiert. Für mich scheint da der Michel insgesamt verschiedene Standards zu fahren. Das mag an den Gebieten und auch der Zuarbeit liegen. Aber gerade dann sind erläuternde generelle Informationen wichtig und nicht willkürlich eingestreute Bemerkungen. Denn gerade als Gebietsfremder schaut man auf solche Sachen sehr gerne bevor man in die Details geht. Auf der anderen Seite ist der Spezial ein so immenses Werk, der wird nie perfekt für alle sein.
 
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