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Thema: Marken auf Belegen ohne oder mit schlechten Stempeln
Silesia-Archiv Am: 29.03.2018 08:59:55 Gelesen: 23079# 1 @  
Schlechte Behandlung

Liebe Sammlerfreunde,



da glaubte ich bisweilen dass nur die "Deutsche Post" ihren Stempelunsinn an uns Sammlern auslässt, nein seit gestern kenne ich das auch von der "Belgischen Post", siehe Scan.

Ich habe den Absender, ebenfalls ein engagierter Sammler, informiert, er wird sich beschweren. Ebenso habe ich die DBZ informiert und um Veröffentlichung gebeten.

Frohe Ostern und beste Sammlergrüße

Michael
 
Cantus Am: 29.03.2018 10:39:48 Gelesen: 23017# 2 @  
@ Silesia-Archiv [#45]

Hallo Michael,

der Umschlag ist doch immerhin noch gestempelt. Ich bekomme immer wieder Briefe von unterschiedlichen Absendern aus Belgien oder Frankreich, die alle völlig ungestempelt sind. Es gibt leider überall faule Postler, die keinerlei Kontrolle unterliegen.

Viele Grüße
Ingo
 
Silesia-Archiv Am: 29.03.2018 11:00:46 Gelesen: 23007# 3 @  
@ Cantus [#46]

Hallo Ingo,

ja recht hast Du ja. Ich bekomme solche Post auch oft. Bei der Deutschen Post macht das nichts, bei Briefen aus anderen Ländern schon.

Ganz schlimm sind die, die dann frei nach Schnauze mit Kugelschreiber entwertet werden.

Der Auftraggeber wird/will sich beschweren, bin auf die Antwort gespannt.

Beste Grüße
Michael
 
Baber Am: 29.03.2018 11:10:47 Gelesen: 22999# 4 @  
Nicht nur Belgien und Frankreich, sondern auch Briefe aus Großbritannien und besonders USA kommen immer wieder ungestempelt an.

Was nützt es, wenn der Absender sich bemüht mit Sondermarken zu frankieren?

Meine Konsequenz: Diese Länder nicht mehr sammeln.

Gruß
Bernd
 
alemannia Am: 29.03.2018 11:48:45 Gelesen: 22969# 5 @  
@ Silesia-Archiv [#45]

Hallo zusammen,
hallo Michael,

worin besteht der Stempelunsinn?

fragt sich

Guntram
 
drmoeller_neuss Am: 29.03.2018 11:53:24 Gelesen: 22964# 6 @  
@ Silesia-Archiv [#45]

Wir sollten als Briefmarkensammler die Kirche im Dorf lassen.

Natürlich war früher alles besser. Man ist in das leere Dorfpostamt gegangen, hat nach einem kleinen Schwätzchen mit der Postbeamtin freundlich gesagt "Bitte Vollstempel auf jede Marke". Dann wurde der Stempel gereinigt und die Unterlage vorbereitet. Nach 20 Minuten waren alle glücklich. Natürlich war die Post defizitär, aber wen hat es denn gestört? Schliesslich hatte fast jeder bei der gleichen Behörde einen Telefonanschluss, und hat damit anderen Postdienste quersubventioniert. Oder deutlich ausgedrückt: Zehn Minuten Ferngespräch nach Hamburg haben die schönen Vollstempel auf der kleinen Post finanziert.

Das Briefporto für einen Großbrief ist seit 30 Jahren konstant (2,40 - 3,20 DM, heute ca. 2,85 DM). Stellt das doch einmal in Relation mit den Kosten für einen Haarschnitt.

Und von den niedrigen Postgebühren profitieren wir Briefmarkensammler ganz besonders, gehören wir doch zur Minderheit, die noch Briefe verschicken. Da kann ich mit einem Wellenstempel leben. Übrigens müssen die Klassiker auch häufig mit stummen Stempeln vorlieb nehmen.

Und zur belgischen Post: Ich würde den Ball flach halten und mich nicht über die belgische Post beschweren. Auf dem Umschlag sind alte Franken-Briefmarken fast 20 Jahre nach der Währungsumstellung verklebt. Der auf der 10-Franken-Marke abgebildete König ist schon lange gestorben. Die Marke ist fast 50 Jahre alt. Welcher andere Dienstleister löst Gutscheine nach 50 Jahren noch ein?

Im übrigen habe ich diese Marken auch mit zeitgerechtem Vollstempel im Groschenbuch. Die Nachfrage ist leider sehr verhalten.
 
alemannia Am: 29.03.2018 12:11:51 Gelesen: 22942# 7 @  
Bei mir ist es so, dass ich die Möglichkeit habe, in einer Filiale mit supernettem Personal wunschgemäß gestempelt Briefe aufgeben zu können.

Erst heute habe ich einen Großbrief, ohne Zusatzleistungen, mit 3 nassklebenden Marken mit Hand-Vollstempel abschlagen lassen. Bisher kamen die Belege auch immer gut an, ohne im Briefzentrum nochmals gestempelt zu werden.

Dafür fahre ich mit dem Pkw gerne die ca. 4 Kilometer und bedanke mich selbstverständlich immer bei den Angestellten.
 
EdgarR Am: 29.03.2018 12:57:47 Gelesen: 22914# 8 @  
@ Silesia-Archiv [#45]
@ Cantus [#46]
@ Baber [#48]

Als Sammler kann ich Euren Frust - und den von vielen, vielen weiteren Sammlern - über die mal total verhunzenden, mal gar nicht erfolgenden Abstempelungen wirklich verstehen.

Hier mein Bildbeitrag dazu (die schlechte Qualität des Scans bitte ich zu entschuldigen, aber ein 32 cm x 32 cm-Karton passt nicht glatt auf meinen Scanner):



Eingeschrieben, mit vielen bunten Marken und kein einziger Stempel weit und breit.

Aber realistisch betrachtet sind Sonderwünsche von Sammlern für nach Möglichkeit sauber, zentriert, lesbar und handgestempelten Briefsendungen im Postalltag genauso antiquiert wie beispielsweise der Wunsch an ein städtisches Bauamt nach Ausstellung einer Baugenehmigung handgeschrieben mittels Federkiel und Eichengallustinte auf hangeschöpftem Bütten.

Ich kann jetzt nur für Deutschland und Spanien sprechen: In beiden Ländern gibt es (noch ... !) kleine Postämter in kleinen Städten oder großen Dörfern. Dort kann man Glück haben, wenn gerade nicht viel los ist und man auf eine freundlich gestimmte Schalterperson trifft - und ihr ebenfalls freundlich begegnet (!) - dass diese sich der Mühe unterzieht und sauber händisch stempelt. VORGESEHEN ist solches Unterfangen in beiden Ländern "eigentlich" nicht (mehr), sondern die eingehenden Sendungen werden gesammelt, zum zuständigen Briefzentrum gekarrt und dort LKW-weise durch große Maschinen gejagt, Stempel hin oder her.

Und, seien wir ehrlich: "EIGENTLICH" ist die Abstempelung als Postwertzeichen-Entwertung heutzutage ein Relikt aus der Vorzeit. Wenn überhaupt noch, um mehrfache Verwendung ein und desselben Postwertzeichens - also Betrug zu Lasten der Post - zu verhindern Vorkehrungen nötig sind - bei Schalterlabeln oder Internetmarken und dergleichen sowieso nicht mehr - dann wenden Postgesellschaften heute solche Mittel an wie durchstochene Marken, die nicht mehr ohne Zerstörung ablösbar und wiederaufklebbar sind (z.B. in Großbritannien), oder selbsklebende Marken die ebenfalls nicht wieder ablösbar sind ohne dass das Markenpapier kaputt geht (in vielen Ländern, v. a. bei Automatenmarken).

Sammler sind, v. a. für kleine Postgesellschaften wie Liechtenstein, Luxemburg und so, eine geschätzte Geldquelle für Markenkäufe (am liebsten im Abo), und dann ist "man" auch gerne bereit, solche Marken gleich mit sauberen Stempeln zu versehen. Aber im Postalltag als durchrationalisiertem Massengeschäft wo mit Zehntel- und Hundertstel-Cent pro Sendung kalkuliert wird - sorry, aber da stören wir Sammler nur!

Trotzdem, liebe Kolleginnen und Kollegen,
allen ein frohes Osterfest
EdgarR
 
Saguarojo Am: 29.03.2018 13:41:17 Gelesen: 22864# 9 @  
Hallo,

das sind 3 Briefe aus den USA, Belgien und Italien, die ich in der letzten Woche ungestempelt bekommen habe. Mich regt das schon gar nicht mehr auf, weil das immer häufiger vorkommt.

Dann lieber ein Brief mit versauten Stempel als so etwas.

Viele Grüße

Joachim


 
Silesia-Archiv Am: 29.03.2018 13:43:10 Gelesen: 22862# 10 @  
@ drmoeller_neuss [#6]
@ alemannia [#7]
@ EdgarR [#8]

Liebe Sammlerfreunde,

jedem das seine. Wenn ich mir aber als Sammler die Mühe mache Marken schön aufzukleben und diese dann auch noch in der Poststelle per Hand sauber stempeln zu lassen, dann muss nicht noch ein anderer einen Wellenstempel drüber rattern.
Dann kann ich gleich nur ein, dem Porto entsprechendes Wertzeichen aufkleben und den Brief in den nächsten Briefkasten werfen.

Sauber gestempelte Briefe werden als ganze Exponate in die Sammlung aufgenommen, so was aber kann man nur ausschneiden und ablösen, es ist mehr oder weniger für die Müll- oder Papiertonne. Das meine ich damit. Der Sammler der sich die Mühe gemacht und den Brief aufgegeben hat, schreibt mir als Erläuterung u.a.:

Hallo Michael,

das ist ja sehr schade, aber leider nicht in meiner Poststelle, dort (Waarschoot) werden die Briefe schön mit der Hand gestempelt (blauer Stempel Waarschoot) aber dann bei dem Verteildienst Hauptstelle Gent wirft irgend ein Idiot den Brief dann doch in die Maschine.

Beste Sammlergrüße
Michael
 
bovi11 Am: 29.03.2018 13:57:06 Gelesen: 22848# 11 @  
Der von EdgarR gezeigte Beleg hält im (heutigen) Postbetrieb schlicht den Verkehr auf. Er ist nicht maschinell bearbeitbar und dann soll der Mitarbeiter auch noch einen Handstempel heraussuchen und die Marken einzeln mit sauberem Vollstempel versehen.

Das steht dem Auftrag der Post entgegen, Sendungen möglichst schnell zuzustellen.

Es ist halt so, daß Sendungen heutzutage maschinell bearbeitet werden müssen, um das Aufkommen innerhalb der vorgegebenen Zeitfenster erledigen zu können.

Im Zweifel ist der "normale" Postkunde wichtiger, als der Sammler mit Sonderwünschen.

Zudem kann man in der Zeit zurückgehen, soweit man will, normale Bedarfsbelege sind i.d.R. deutlich gefragter, als erkennbar produzierte phliatelistische Belege. Letztere versuche ich persönlich in meinen Sammlungen, wenn immer es geht, zu vermeiden.

Dieter
 
marc123 Am: 29.03.2018 14:00:18 Gelesen: 22844# 12 @  
Ich kann den Frust der Sammler verstehen, schließe mich aber mehr der Meinung von drmoeller_neuss an.

Als Motivsammler, denke ich, kann man mit solch einem Beleg nicht viel anfangen, auch wenn er ordentlich gestempelt wäre. Ich denke aber trotzdem, dass solche Briefe dokumentarisch interessant sind. Meiner Meinung nach dokumentieren sie den Wertverfall unserer Briefmarken. Viele Marken sind nach gossen Zeitspannen (von, wie in Beitrag [#6] bemerkt sogar über 50 Jahren), maximal noch ihren Nennwert wert. Oft werden sie sogar unter diesem angeboten. Wer solche Marken verschickt, spart Geld. Er macht z.B. bei Internetauktionen sogar noch Gewinn mit dem Porto. Einem Sammler eine Freude zu machen ist hier wohl kaum die Absicht des Absenders.

Die verwendeten Wellenstempel wurden doch gerade für Mehrfachfrankaturen eingeführt, oder liege ich da falsch? Also ist postalisch alles korrekt. Dies ist in dem Fall doch besser als Ersttagsbriefe. Diese sind zwar "perfekt" aber Mache.

Als zweites dokumentieren sie nach vielen Jahren immer noch die Übergangsphase zum Euro. In einigen Ländern, z.B. Luxemburg, sind Marken in Nichteurowährung schon lange ungültig. Die Marktpreise der meisten ungebrauchten Marken sind hier ins Bodenlose gefallen.

Auch zeigen diese Briefe, dass früher sehr viel mit postfrischen Marken spekuliert wurde und der Sammlerbedarf dieser und auch Anzahl der Sammler drastisch abnimmt.

Beste Grüße
Marc
 
Cantus Am: 30.03.2018 15:29:05 Gelesen: 22727# 13 @  
Es ist ja schön, wenn man, so wie drmoeller_neuss, quasi um die Ecke, also nur in 4 km Entfernung, eine Post hat, bei der man Belege zur Stempelung und zum Versand abgeben kann. Meine nächste Poststelle ist beim Edeka in Letschin, das sind 8 km Entfernung, und dort wird zwar handgestempelt, aber leider so schlecht, dass man meistens nur den Außenkreis vom Stempel ekennen kann. Die Alternative dazu ist die Poststelle beim Getränkeshop in Neuhardenberg, 14 km Entfernung. Dort wird zwar sauber gestempelt, dafür weigern die sich dort, die Post im Extrakasten weiterzugeben, sondern schmeißen die schön gestempelten Belege in den regulären Postausgang mit der Folge, dass alle Belege nochmals in der Maschine gestempelt werden.

Gestern nun hatte ich die nur sehr seltene Möglichkeit, ins Handelszentrum von Strausberg gefahren zu werden, rund 40 km. Einige gesammelte Sammlerpost hatte ich mitgenommen ubd es ist mir tatsächlich gelungen, dort bei einem Presseshop eine Poststelle zu finden, wo man mir versprach, sauber zu stempeln und die Post dann auch noch gesondert weiterzuleiten. Nun überlege ich, zukünftig eine gewissen Anteil meiner Ausgangspost zu sammeln und dann im großen Umschlag dieser Poststelle zuzuschicken, damit dann dort die Sammelpost mit sauberem Handstempel abgeschickt werden kann. Das wird mich zwar jeweils extra etwa 1,60 Euro für Porto und Verpackung kosten, aber die Benzinkosten für 80 km dürften mit Sicherheit noch um einiges höher sein. Und als preiswerte Alternative bleibt nur der normale Briefkasten.

Viele Grüße
Ingo
 
Silesia-Archiv Am: 30.03.2018 22:05:02 Gelesen: 22677# 14 @  
@ Cantus [#13]

Hallo Ingo,

das ist sicher eine gute Idee, die ich auch bevorzugen würde.

Ich habe "Gott sei Dank" das Glück in einer Stadt zu wohnen, in der es zwar in weiter Entfernung aber immerhin einen Philatelie-Shop gibt. Dort werden die Briefe auch alle sehr sauber mit Hand gestempelt.

In einer anderen, etwas näher gelegenen Poststelle, stempelt man auch gerne mit Hand ab und steckt diese Briefe dann gesondert alle in einen besonders gekennzeichneten Umschlag für den Weitertransport. So sollte es sein!

Frohe Ostern und beste Sammmlergrüße
Michael
 
Mondorff Am: 03.04.2018 15:01:15 Gelesen: 22522# 15 @  
Hier habe ich ein "Belegexemplar" mit ungenügender Entwertung aus Padova vom 27.03.2018.

Weil hier aber noch die Marken in Lire-Währung d'rauf sind (2.000 Lire), sollte sich niemand wundern. Das betrifft im Übrigen auch Sendungen aus Frankreich oder Belgien - die Marken mit alter Währung sind dort immer noch gültig und müssen nur zum €-Kurs umgerechnet werden. Z.B. Frankreich: 1 FF = 0,15 €



Nur zur Information an Peter - die Karte ist heute (03.04.2018) eingetroffen.

Herzlichen Dank und Gruß
DiDi
 
filunski Am: 03.04.2018 22:53:44 Gelesen: 22444# 16 @  
@ Mondorff [#15]

Hallo Didi,

danke für die Rückmeldung auf diesem Wege! ;-)

Na wenigstens hat die Karte überhaupt einen Stempel bekommen, lief also zumindest im Briefzentrum Padova durch die Sortiermaschine. Mit dieser Karte beweist aber (leider) die Italienische Post auch, dass sie anscheinend wieder auf dem Weg zurück in die "postalische Steinzeit" ist, wie ich sie noch sehr gut aus den 1980er und 90er Jahren aus vielfacher persönlicher Erfahrung kenne.

Diese Karte habe ich am 21.3. abends in Canazei in den Briefkasten geworfen. Dort sollte sie eigentlich Tags darauf am 22.3. entleert worden sein. Benötigte dann 5 (!) Tage bis sie in Padova durch die Sortiermaschine lief. Warum Padova und nicht Verona, wie bislang immer üblich? Beim Postamt (so etwas gibt es in Italien tatsächlich noch) habe ich die Karte erst gar nicht aufgegeben, dort wird nicht mehr von Hand gestempelt (normalerweise) und Lire Marken stempelte dort das Personal auch in den Vorjahren (meist aus Unsicherheit über deren Gültigkeit) nicht ab und ich bekam schon des öfteren den Vorschlag derart (völlig korrekt) frankierte Post lieber in den Briefkasten zu werfen.

Die Karte ist übrigens portorichtig frankiert mit insgesamt 2000 Lire (1 Marke Doppelnominale €/Lire) was 1 Euro, dem derzeitigen Auslandsporto (EU) für Postkarten entspricht. Von insgesamt vier dort eingeworfenen Karten ist dies die Erste die ankam. Hatte auch den weitesten Weg! ;-)

LG,
Peter
 
Mondorff Am: 03.04.2018 23:14:44 Gelesen: 22436# 17 @  
@ filunski [#16]

Aus einem Lied von Hilde Knef:

"Von nun an ging's bergab."

Und wir werden damit leben müssen.

DiDi
 
DL8AAM Am: 04.04.2018 14:34:23 Gelesen: 22364# 18 @  
Aber kätzerisch gefragt, wieso bergab?

Die Aufgabe der Post ist es, Post zu befördern (und dabei "etwas" Geld zu Vereinnahmen). Und wenn sie das in den vorgegebenen Zeiten schafft, ist alles gut. Dann hat sie ihren Zweck erfüllt. "Das" bilden wir in unseren Sammlungen ab. Eine Entwertung hat heute aber maximal nur noch den Sinn einer Entwertung zur Entgeltsicherung (einer Weiterverwendung), wenn überhaupt. Keinen Beförderungs- oder Wegnachweis. Der Wegnachweis, wenn nötig oder gewünscht, läuft heute sowieso nur noch über Bar- und Matrixcodes. Und selbst wenn die Post sagen sollte "egal", uns ist eine eventuelle Weiterverwendung einer nicht entwerteten Marke, im Preis-Nutzen-Leistungs-Verhältnis völlig egal, dann kann sie sich eigentlich sogar das sparen. Jetzt schon. Weiterverwender wären eh nur Private (wenn überhaupt, die Arbeit macht sich doch kaum einer). Und wie viele U60-Private versenden denn heute noch nennenswerte Mengen von Post (und diese dürften die Post eher sogar mehr "nerven", als freuen). Insbesondere auch im Auslandsverkehr kann man das sehr oft sehen. Da kommt recht häufig etliches/vieles bis das meiste ohne Stempel an, je nach Herkunftsland. Wie viele Nano-Promille aller nicht gestempelten USA-Marken werden denn auch im fernen Übersee abgelöst und in die USA zurückgeschickt? Sie sind jetzt also für die Post bereits entwertet, völlig wertlos. Da ist schon die Tinte zur Entwertung teurer, als der eventuelle Ausfall, geschweige denn eine manuelle Nachbehandlung. Also geht auf dem Weg ins Auslandsverteilzentrum ungestempelt gebliebenes gleich meist/immer so in den Auslandssack, insbesondere wenn das groß- oder unförmige Sendungen sind. Es schadet der Post ja auch absolut nichts-Komma-nichts. Die Post ist weg und wird im Idealfall zugestellt. Aufgabe erfüllt.

Wir als Philatelisten sammeln doch nur "unsere Post(dienstleistungen)", d.h. wir bilden die postalische Wirklichkeit ab. So (nicht nur optisch) ärgerlich die uns auch erscheint (ist). Aber wir schaffen uns doch keine eigene. Wir Philatelisten sind doch nicht Pippi Langstrumpf "Ich mach' mir die Welt, Widdewidde, wie sie mir gefällt". ;-)

BTW, mein Vater ist mit seinen (teil-) ungestempelten Sendungen immer ins "Hauptpostamt" gegangen und hat sich die nachträglich entwerten lassen; per Stempel, nicht mit Kugelschreiber. ;-) Wobei wir dann aber schon fast wieder bei Pippi angekommen sind. ;-)

Da liebe ich mir "zugestempelte" Privatpost. Wobei unsere, da sie nur noch kopfüber/unten links, unter dem Fenster klein einen Barcode und Zustellangaben anbringt, verklebte Briefmarken seit etlichen Monaten grundsätzlich nicht mehr automatisch trifft. Hier wird, wie in der guten alten Steinzeit, nun standardmäßig per Kugelschreiber-Durch-X-ung entwertet. Den Barcode auf den Briefmarken, den man ja auslesen und in der EDV auf 'ungültig' stellen konnte, haben sie vor langer Zeit schon wieder abgeschafft. Jetzt sammel ich eben geXte Briefe. :-(

Ich will damit NICHT sagen, dass mir das gefällt!

Aber Philatelie ist leider (zu sehr großen Teilen) eben nur eine Ist-Dokumentation. Ob uns die dann noch gefällt, ob wir dann noch weiter machen wollen, ist doch der Post herzlichst egal (und wieder ketzerisch gesagt, genau das sollte/muss es aber auch). Sie dienstleistet für Kunden, nicht für Philatelisten. Wir sammeln doch keine Kunst, gemacht für Kunstsammler, ketzerisch gesagt, sehr ketzerisch ... ja!

Mit "Schade"-Gruß
Thomas
 
Baber Am: 04.04.2018 16:49:27 Gelesen: 22335# 19 @  
Auf der Thematikaustellung GSIBRIA ( http://philatelieclub.at/phcm/index.php?id=79 ) gab es eine Sammlung:

Peter Kugler
Sammeln Sie auch hässliche Briefe?

Philatelie von der anderen Seite: Sind "hässliche Briefe" sammelwürdig?

Briefe sind verstempelt, bekritzelt und fallen irgendwie aus der Norm. Sie haben einen weiten Weg hinter sich oder wurden wegen des wichtigen Inhalts aufbewahrt. Sie sind "Opfer" von Zurücksendungen, Weiterleitungen oder Beschädigungen, einfach "hässlich"! Auch Postsendungen im zeitgeschichtlichen Kontext können "hässliche" Assoziationen hervorrufen. Briefe können viel erzählen, manchmal geheimnisumwittert bleiben oder einen tragischen Hintergrund haben. Menschliche Schicksale bleiben verborgen, da wir die Inhalte der Sendungen meist nicht kennen.

Aus vielen Gründen, auch ganz subjektiven, können "hässliche Unikate" sammelwürdig sein. Hier wird Philatelie von einer anderen, nicht glänzenden Seite gezeigt.

3 Rahmen

Vielleicht ist das die Zukunft der Philatelie? Den ersten Preis bekommt in Zukunft, wer die häßlichsten Briefe zeigt.

Gruß
Bernd
 
fogerty Am: 04.04.2018 20:22:27 Gelesen: 22247# 20 @  
@ filunski [#16]

Hallo Peter,

zu "deinem" Thema folgendes. Habe am 16. März ein Einschreiben mit Rückantwort nach Hannover im Postamt Lana aufgegeben. Am selben Abend wurde die Sendung in Verona bearbeitet. Am 19.3. dann in Peschiera Borromeo(einem Vorort von Mailand) weiterbearbeitet, am 22.3. ging der Brief dann Richtung Deutschland und wurde am darauffolgenden Tag zugestellt. Die Rückantwort ist allerdings bis heute nicht eingetroffen.

Meine drei monatlichen Sendungen in Din-a4-Format nach Deutschland mit Mischfrankatur Lire-Euro kommen fast ausnahmslos ungestempelt an, mir kann es recht sein.

Übrigens, unter Mitwirkung der Südtiroler Landesregierung wurde gerade heute das Verteilerzentrum in Bozen nach 26 Jahren wiedereröffnet. Hier geht es allerdings nur um Postsendungen, die innerhalb Südtirol zugestellt werden. Zudem wurde auch ein Postamt wiedereröffnet.

Fazit: Es geht nicht nur bergab bei uns!!

Grüße
Ivo
 
filunski Am: 04.04.2018 22:24:06 Gelesen: 22224# 21 @  
@ fogerty [#20]

Hallo Ivo,

vielen Dank für deine Stellungnahme aus kompetenter, einheimischer Sicht!

Bitte nicht falsch verstehen, es ist nicht meine Intention deine oder irgendeines anderen italienischen Staatsbürgers Nationalstolz zu beleidigen (auch schon gar nicht deine Südtiroler Ehre). Mir fiel nur aus langjähriger eigener Erfahrung mit italienischen Postdienstleistungen auf, dass es dieses Jahr spürbar schlechter lief.

Ich kenne die Poste Italiane seit Jahrzehnten, lebte in den 1990er bis 2000er Jahren selbst 14 Jahre lang in Italien und könnte Bücher darüber schreiben, was da postalisch alles an manchmal haarsträubenden Geschichten passierte. In den letzten Jahren hatte ich dann aber den Eindruck, dass die Poste Italiane wesentlich besser geworden waren als ihr Ruf und dem was ich selbst erlebt hatte. Auch besser, sogar preisgünstiger, als all die in den letzten Jahren auftauchenden Privatpostanbieter.

Es stört mich nicht, wenn Sendungen, vor allem ins Ausland, nicht gestempelt werden, Thomas [#18] hat das in seinem Beitrag ganz treffend zusammengefasst und auch bei uns ist das oft nicht besser. Bei meinen regelmäßigen Aufenthalten jedes Jahr in Italien konnte ich aber auch in den letzten Jahren auf verschiedenen Postämtern einen Rückgang der "philatelistischen" Service Qualität feststellen. Manchmal kaum mehr Briefmarken erhältlich, kleine Werte zum Auffrankieren nicht zu bekommen, Unwissen im Umgang mit Lire Frankatur beim ansonsten immer sehr freundlichen Schalterpersonal und seit letztem Jahr wird auch nicht mehr von Hand gestempelt. Nur ein paar Beispiele und, nun ja, die Post ist ja auch nicht für Philatelisten da, kann/muss man also hinnehmen.

Wenn nun aber eine Postkarte innerhalb der EU fast 14 Tage zum Empfänger benötigt und auch nach 14 Tagen nur 25 % der aufgegeben Post angekommen ist, dann erkenne ich da für mich schon einen gewissen "Bergab-Trend". ;-)

Aber ich lasse mich da gerne überraschen, vielleicht ist es ja nur eine vorübergehende "Schwäche" oder ein Ausreißer? ;-)

Tanti saluti,
Peter
 
Silesia-Archiv Am: 05.04.2018 07:59:33 Gelesen: 22192# 22 @  
@ DL8AAM [#18]

Hallo Thomas,

danke für Deine Ausführungen. Ich stimme dem Satz: "Ob uns die dann noch gefällt, ob wir dann noch weiter machen wollen, ist doch der Post herzlichst egal" völlig zu.

Die Post weiß wie sie ihr Geld verdient. Ich haben eben mal die für den Monat Mai geplanten Ausgaben addiert: 7,75 € nur die normalen Marken zuzüglich drei Markensets (die man ja leider komplett kaufen muss auch wenn man nur eine oder zwei Marken benötigt)44,25 €, also Summa Summarum 52 € für einmal grob gesagt, okay ich kann den Rest verkleben wenn ich jemals z.B. so einen hohen Wert von 2.60 € brauche. Da blutet mir jetzt schon das Herz, ohne daran zu denken, aber das ist der Post egal. Die wissen genau dass die Sammler weniger wurden und sie wissen wie sie dennoch an ihr Geld kommen.

Nun gut ich will und wollte nicht abschweifen, zurück zum Thema:
Mittlerweile halte ich es so, dass ich Bedarfsbriefe nur dann aufhebe wenn Sie ein einigermaßen gutes Format haben welches ins Album passt und wenn sie zumindest einigermaßen sauber abgestempelt sind. Manches findet man auf Tauschtagen oder Börsen. Leider dauert es dafür jetzt Jahre bis ich komplett bin. Den von mir Eingangs gezeigte Brief hatte ich so nicht bestellt, der Absender meinte es gut.

Auch ich lasse mich jeden Tag überraschen was Neues auf uns zukommt.

Weiterhin viel Spaß beim Sammeln,
beste Grüße
Michael
 
DERMZ Am: 07.04.2018 12:21:10 Gelesen: 22117# 23 @  
Guten Samstag,

wie wäre es mit Bedarfspost aus der Ukraine? Ich verzichte auf den gesamten Umschlag, denn dieser ist mehr oder minder weiß - ABER die Marken gefallen optisch, nur der Stempel lässt zu wünschen übrig. Moderne Bedarfspost halt.



Und für alle, die gerne wissen möchten, wo der Stempel herkommt, es sollte sich um Kiev handeln.

viele Grüße

Olaf
 
filunski Am: 07.04.2018 12:58:07 Gelesen: 22108# 24 @  
@ Mondorff [#15]
@ filunski [#16]
@ fogerty [#20]

Hallo zusammen und an alle die noch an den "seltsamen Wegen" der Poste Italiane interessiert sind! ;-)

Lieber Ivo, bitte nicht böse sein, wenn die Italienische Post jetzt wieder nicht so gut dabei weg kommt.

Die von Didi vorgestellte Karte [#15] landete ja mit noch drei weiteren Postkarten am 21.3. abends im italienischen Canazei im selben Briefkasten. Didis Karte erreichte dann schließlich nach "nur" 13 Tagen Luxemburg. Von den anderen drei Karten, alle nach Deutschland adressiert, fehlte bis Gestern noch jede Spur. Zwei davon gingen zu mir selbst, bzw. in meine unmittelbare Nachbarschaft. Beide kamen heute an, hier die an mich, ausnahmslos Lire Frankatur, aber portorichtig und passend zum Thema ohne jeglichen Stempel:



Die zweite Karte bekam ich aus der Nachbarschaft und die lief sogar ganz korrekt, diesmal in Verona durch die Sortiermaschine im Briefzentrum (Verona CMP) und zwar schon einen Tag früher als die Karte von Didi in Padova, nämlich "schon" am 26.3. Benötigte also von Canazei nach Verona gerade mal vier Tage (Briefkastenleerung, wenn es denn so geschah am 22.3.), anschließend für den langen und beschwerlichen Weg über die Alpen bis in die Oberpfalz nochmals 12 Tage. Hier jetzt von "Schneckenpost" zu sprechen wäre wohl eher eine Beleidigung für dieselbe. ;-)

Hier auch diese Karte (ebenfalls portorichtig frankiert in €/Lire):



Von der vierten Karte, die ausschließlich mit einer aktuellen, portorichtigen €-Marke frankiert war und ins "ferne" Augsburg ging fehlt noch jede Spur.

Warum nun von vier Karten, die alle zur selben Zeit im selben Briefkasten landeten eine nach Padova ins BZ ging, zwei nach Verona und die Vierte wer weiß wohin ist mir nicht so ganz klar? Von den Laufzeiten die ich so aus Italien selbst zu "schlimmsten" Zeiten nicht erlebt habe ganz zu schweigen. Aber vielleicht war's ja nur ein "Ausrutscher"?

Tanti saluti,
Peter
 
DERMZ Am: 11.04.2018 22:21:32 Gelesen: 22022# 25 @  
Guten Abend,

man verzeihe mir bitte, wenn der gleich folgende Stempel zum einen vorhanden und dann auch noch gut leserlich ist. Ich verfehle das Thema wohl vollständig, aber wenn eine Maschine eine Marke auf dem Brief so faltet, daß nicht die Vorderseite, sondern die Rückseite gestempelt wird, dann hat auch dieses Briefstück eine Zukunft in der Kuriositäten-Sammlung - hier nun das besagte Exemplar:



Ach so, ich habe übrigens keine Ahnung, welche Marke verklebt wurde, ich kann es nicht erkennen.

viele Grüße

Olaf
 
EdgarR Am: 12.04.2018 11:47:24 Gelesen: 21980# 26 @  
Ich sehe ihn richtig vor Augen, den (schottischen) Posthalter von Scalloway/Shetland, wie er sich händereibend ausrechnet, dass er mit der "etwas sparsamen" Einstellung seiner Stempelmaschine Marke "Universal" mindestens jedes dritte Jahr eine ganze Nachfüllpatrone Stempelfarbe einspart und so bis zu seiner Rente ein Vermögen von gut 200 Pfund anhäufen wird können.



Nein, selbst mit den tollsten Scanner-Tricks ist nicht mehr vom Stempelabdruck sichtbar zu machen!
 
Baber Am: 13.04.2018 17:13:34 Gelesen: 21908# 27 @  
Schöner Brief aus Finnland, aber leider nicht gestempelt. Meine Adresse ist auf der Rückseite, vielleicht sind die Marken deswegen nicht gestempelt?



Gruß
Bernd
 
EdgarR Am: 01.06.2018 09:54:17 Gelesen: 21503# 28 @  
@ Baber [#27]

Hallo Bernd,

ich könnte Dir von meinem Beleg gerne ein paar Stempel für den Deinen abtreten - es sind genug vorhanden:



Da freut sich das Sammlerherz, nicht wahr?!

Weil der Umschlag sowieso nicht auf den Scaner passt, hier nur der wesentliche Ausschnitt.
 
filunski Am: 18.09.2018 12:37:48 Gelesen: 20800# 29 @  
Hallo zusammen,

anscheinend gibt es im Bereich des BZ 79 einen neuen "Feldversuch zur Entwertung der Entwertungen"! :-(

Diesen einmalig schön gestempelten Brief bekam ich heute von meinem Briefträger:



Der Absender meinte es sehr gut, lies den Brief, wie man noch ein wenig erkennen kann, schön von Hand abstempeln. Im BZ 79 lief er dann nochmals durch die Maschine, auch nicht ungewöhnlich und wäre in diesem Fall auch gar nicht schlimm gewesen, aber irgendwo vor- oder nachher fühlte sich jemand dazu veranlasst den ersten Tagesstempel, wie zu sehen, deutlich zu "entwerten".

Wer immer in den unendlichen Weiten der DPAG dafür verantwortlich ist, meinen "herzlichen Dank" dafür. Ein hoffentlich einmaliges Sammlerstück moderner Postgeschichte. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
StefanM Am: 18.09.2018 13:30:25 Gelesen: 20784# 30 @  
@ DERMZ [#25]

Erstaunlich, wie sauber das Markenpapier von der Selbstklebeschicht abgetrennt wurde, die noch an Ort und Stelle ist. Eigentlich ist das ein bemerkenswertes Sammlerstück und dazu mit einem sauberen und gut lesbaren Stempel.

Stefan
 
quinte Am: 11.12.2018 21:52:31 Gelesen: 20287# 31 @  
Oder mit VIER Stempeln!

Klarer Absender aus 53757 an klaren Empfänger in 50951 = eine klare Sache! (OHNE Adress-Codierung!)

Warum aber VIERmal durch eine Stempelmaschine? 1x mit Werbung "Schätze der Himmelssöhne - Bonn" (NICHT in der Datenbank gefunden!) und 3x mit Welle - klar zu erkennen: BZ 50 + BZ 53 und folgende Daten: 26.11. + -1.12.



Wer entschlüsseln kann und will - bitte melden!
 
filunski Am: 11.12.2018 22:00:42 Gelesen: 20280# 32 @  
@ quinte [#31]

Hallo quinte,

viele Vorgänge in der Postautomation bei der heutigen DPAG sind nicht immer unbedingt erklärbar. ;-)

Aber zumindest die "Himmelssöhne" sind in der Datenbank zu finden, hier:

https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/210494

Viele Grüße,
Peter
 
quinte Am: 11.12.2018 22:37:39 Gelesen: 20263# 33 @  
@ filunski [#32]

Danke für den Link - ich hatte nach "Schätze der" und nicht nach "Schätze / der" gesucht!

Wäre dies ein Hinweis auf eine "Suchverbesserung"?
 
T1000er Am: 11.12.2018 23:21:24 Gelesen: 20255# 34 @  
@ DERMZ [#25]

Hallo Olaf,

Falls sich Dein Rätsel nach der verwendeten Briefmarke noch nicht gelöst hat hier die Antwort.

Du hast nicht nur eine wunderschön gefaltete Briefmarke sondern auch ein gefaltetes Dampfschiff in Deiner Sammlung!

Ich bin mir sehr sicher das es sich um die im Jahr 2016 erschienene 70 Cent Marke "200 Jahre Dampfschiff "Die Weser"" handelt.



Anbei auch das Vergleichsstück.



Schöne Grüße,
Thomas
 
DERMZ Am: 16.01.2019 18:34:24 Gelesen: 20054# 35 @  
@ T1000er [#34]

Vielen Dank Thomas!

Ja das kann ich mir auch gut vorstellen und es würde Sinn machen.

In Ergänzung habe ich heute einen "fliehenden" Stempel hereinbekommen, GUMME wollte wohl nicht mehr länger zu RSBACH gehören, konnte sich aber doch nicht ganz losreißen.



Auch wenn er noch nicht in der Datenbank vermerkt ist, bei diesem Stempel traue ich mich nicht, ihn einzustellen.

Viele Grüße

Olaf
 
jmh67 Am: 17.01.2019 14:00:54 Gelesen: 19990# 36 @  
@ DERMZ [#35]

Warum sollte der Stempel nicht in die Datenbank? Man kann ihn doch lesen, und solche "Ausrutscher" sind bei Rollstempeln micht selten. Durch einen besseren Abdruck ersetzen kann man ihn immer noch, wenn sich einer findet.

-jmh
 
Christoph 1 Am: 17.01.2019 16:45:51 Gelesen: 19957# 37 @  
@ jmh67 [#36]
@ DERMZ [#35]

Sehe ich auch so! Der wird einfach in der Datenbank festgehalten, bevor er flieht. :-)

Viele Grüße, Christoph
 
Silesia-Archiv Am: 23.05.2019 08:05:50 Gelesen: 19246# 38 @  
Liebe Sammlerfreunde,

kürzlich bekam ich den abgebildeten Brief. Im ersten Moment dachte ich an einen Scherz bzw. an eine Schwärzung der Marken.

Was hat sich der/die Postmitarbeiter dabei gedacht?

Der Versender, auch ein Sammler, macht sich große Mühe, gibt den Brief am Schalter zu Handstempelung ab und auf dem weiteren Postweg wird der Brief nochmal durch die Stempelanlage im Briefzentrum 83 gejagt, was deutlich zu erkennen ist. Was soll das?

Gibt es da eine Erklärung?

Auch hier sollte es - ähnlich wie bei der Bahn für Verspätungen - Erstattungen geben. Oder wie ist die Meinung der wirklichen Sammler?

Auf Antworten bin ich gespannt.

Beste Sammlergrüße
Michael


 
ginonadgolm Am: 23.05.2019 08:17:53 Gelesen: 19239# 39 @  
@ Silesia-Archiv [#38]

Auch hier sollte es - ähnlich wie bei der Bahn für Verspätungen - Erstattungen geben.

Wofür sollte es eine Erstattung geben? Die Post hat doch ihre Aufgaben bestens erledigt!

Die Marken wurden entwertet und der Brief zugestellt.

Saubere Gefälligkeitsentwertungen kann man nicht bei echt laufenden Sendungen erwarten

meint
Ingo aus dem Norden
 
Silesia-Archiv Am: 23.05.2019 08:52:42 Gelesen: 19231# 40 @  
@ ginonadgolm [#39]

Saubere Gefälligkeitsentwertungen kann man nicht bei echt laufenden Sendungen erwarten

Das kann man schon erwarten wenn man sich die Mühe macht und den Brief am Schalter zur sauberen Stempelung abgibt, was in diesem vorliegenden Fall ja wohl geschehen ist. Was hat sich der/die Mitarbeiter am Schalter gedacht? Und völlig unnötig wurde der Brief dann noch mal durch die Stempelmaschinerie im Briefzentrum gejagt.

Das ist meine Meinung, sonst kann man das Sammeln von Postwertzeichen auch einstellen.

Gruß Michael
 
opti53 Am: 23.05.2019 15:57:08 Gelesen: 19199# 41 @  
Hallo,

bei den "hässlichen" Entwertungen ist das Problem wohl doch der Sammler, der partout keine Abstempelungen akzeptiert, wie sie halt im Postalltag gebräuchlich sind. :-) Doch für diese Sammler produziert die Post Marken mit schönen aufgedruckten Stempeln. So ist für jeden gesorgt.

Bei nicht abgestempelten Marken aus dem Ausland habe ich eher den Verdacht, dass man nicht offenlegen will, dass die Post erst mal über einen längeren Zeitraum gesammelt wird, bevor sie auf die Reise geschickt wird. Auf diese Weise ist das Liegenlassen der Briefe und Karten nicht mehr nachvollziehbar.

Viele Grüße

Thomas
 
Christoph 1 Am: 23.05.2019 16:11:19 Gelesen: 19195# 42 @  
@ Silesia-Archiv [#38]

Natürlich ist so ein Anblick nicht "schön", aber was willst Du machen? Eine Erstattung einzufordern, ist unangemessen, denn es steht nirgends geschrieben, dass der Empfänger Anspruch auf den Erhalt einer "schön" gestempelten Sendung hat.

In dem gezeigten Beispiel liegt das Problem - meiner Meinung nach - überhaupt nicht in der vom Briefzentrum aufgebrachten Tintenstrahlentwertung, sondern im fehlerhaften Gebrauch des Handstempels in der Poststelle, in der die Sendung eingeliefert wurde. Stempeln will gelernt sein. :-) Ich habe inzwischen zwei kleine Poststellen in meiner Umgebung, bei denen ich meine Briefe selbst stempeln darf. Da passiert dann sowas nicht, denn ich weiß, dass ich überschüssige Stempelfarbe vor dem Abstempeln durch Blindabschläge auf einem Schmierpapier entfernen muss. Zudem will so ein Stempelgerät auch immer mal ein wenig gereinigt werden, damit sich in den Zwischenräumen keine Farbe sammeln kann.

Sehr interessant finde ich, dass auf dem Schmidt-Block offenbar das große &-Zeichen in einem abweichenden Druckverfahren (?) hergestellt wurde, so dass an diesen Stellen die Stempelfarbe "abgeperlt" zu sein scheint. Das ist doch dann fast wieder ein kleines Sammlerstück der ganz anderen Art.

Viele Grüße
Christoph
 
filunski Am: 23.05.2019 17:16:26 Gelesen: 19182# 43 @  
@ Silesia-Archiv [#38]

Oder wie ist die Meinung der wirklichen Sammler?"

Hallo Michael,

mal zurück gefragt, wer sind denn die wirklichen Sammler, gibt es auch unwirkliche? ;-)

Aber zu deiner Frage. Bei deinem Brief wurde das Stempelkissen in der Postagentur frisch mit Tinte getränkt, um nicht zu sagen ersäuft. Schöne oder auch nur zufriedenstellende Stempel sind damit nicht möglich. Ein frisch getränktes (mäßig) Stempelkissen muss ein paar Tage ruhen, bis damit wieder sauber gestempelt werden kann. Das wissen aber viele Postagenturmitarbeiter nicht.

Du hast keinen Anspruch auf eine bestimmte Abstempelung, mit dem Kauf einer Briefmarke hast du nur Anspruch auf eine bestimmte damit bezahlte Postbeförderung und wenn der Zusteller einfach die ungestempelt gebliebenen Marken mit dem dicken Filzschreiber durchstreicht, ist das auch eine postalische Entwertung.

Wenn du schöne Stempel auf deinen Marken möchtest, dann suche dir eine Postagentur deines Vertrauens, wo ordentlich mit den Stempelutensilien umgegangen wird und frage eventuell ob du nicht selbst deine Post abstempeln darfst. Ansonsten ist noch die beste Gewähr für fast immer saubere Stempel der Einwurf in den Briefkasten. Die Maschinenstempel im BZ sind meist ok. Aber sicher sind jetzt auch keine Maschinenstempel gewünscht? ;-) Dabei ist dann aber auch bei der Frankierung darauf zu achten diese korrekt (rechts oben) anzubringen und nicht mehr Marken aufzukleben als der Maschinenstempel abstempeln kann (also zwei). Ansonsten kommt bei größeren Briefen der Handroller oder die neuen Tintenstrahler (die den "wirklichen" ;-) Sammlern ja auch wieder nicht Recht sind).

Du musst dich einfach daran gewöhnen, dass die Post heute eine andere ist als vor 20 Jahren oder früher und dass Philatelie im heutigen, allgemeinen Sprachgebrauch und der täglichen Wahrnehmung auch bei den Postagenturen nicht mehr vorkommt und/oder verstanden wird. Leider. :-(

Viele Grüße,
Peter (vielleicht kein "wirklicher", aber ein immer noch begeisterter Sammler ;-))
 
Silesia-Archiv Am: 23.05.2019 21:48:31 Gelesen: 19141# 44 @  
@ Christoph 1 [#42]
@ filunski [#43]

Hallo Sammlerfreunde,

in meinen Augen gibt es schon Sammler und Sammler. Also damit meine ich Sammler die sich Mühe machen eine Sammlung möglichst komplett zu bekommen und diese auch schön in Alben einsortieren, auf Tauschtage gehen usw. und aber auch Sammler die sich irgendwelche Marken kaufen weil die denen gerade gefallen oder diese IN sind, sie aber in die Ecke oder auf die hohe Kante legen in der Hoffnung dass die mal was einbringen. Ich selber sammle aus Spaß an der Freude und nicht wegen dem Wert, denn davon habe ich eh irgendwann mal nichts.

Was das saubere stempeln bzw. abstempeln angeht, kenne ich das anders. Ich selbst war mal kurze Zeit Postler und habe das anders gelernt, mein Vater war 50 Jahre Beamter der Deutschen Bundespost. Stempel sind sauber und lesbar anzubringen habe ich gelernt. Und hier auf meinen umliegenden Postämtern wird auch immer sauber abgestempelt, dafür gebe ich den Brief am Schalter ab. Wenn es mir egal ist, dann werfe ich den Brief in den Briefkasten. Ich war erst kürzlich auf dem Postamt im Posttower in Bonn und habe Briefe am Schalter abgegeben. Der Mitarbeiter stempelte zuerst die überflüssige Farbe auf Schmierpapier bevor er den Stempel aufsetzte. Und damit der Brief nicht im Briefzentrum nochmal gestempelt wird, legte er ihn eine extra Kiste. Das nenne ich Service.

Von einem weiteren Service kann ich berichten, was die Erstattung angeht. Auf einem anderen Postamt erstattet man die Briefmarken wenn der Stempel falsch oder schlecht angesetzt wurde. Es heißt dann immer nur den Umschlag kann ich Ihnen nicht ersetzen aber die Marken schon. Das nenne ich Service.

Vielleicht noch ein Schlusswort: Damit so etwa sowie abgebildet nicht passiert, bleibe ich immer so lange am Schalter stehen bis der Umschlag gestempelt wurde, dann sehe ich sofort das Ergebnis und kann notfalls sofort reklamieren.

Öfters erhalte ich Briefumschläge die nachweislich an Schaltern für Handstempel abgegeben werden, meist tragen diese neben dem Handstempel noch einen Maschinenstempel. Nicht notwendig und unnötige Arbeit.

Beste Sammlergrüße
Michael
 
Parachana Am: 02.06.2019 12:16:02 Gelesen: 19067# 45 @  
England: Tagespost

Hallo an diesem schönen Sonntag,

habe hier einen Umschlag aus englischer Tagespost. Was mich stört, bzw. interessiert: Warum nicht gestempelt und in wieweit etwas zum aufheben?

Habe in letzter Zeit häufiger solche Umschläge aus England bekommen, lese hier im Forum aber auch immer wieder ähnliche Sachen aus anderen Ländern.



LG aus Recke
Uwe
 
jmh67 Am: 02.06.2019 16:24:49 Gelesen: 19036# 46 @  
Warum nicht gestempelt? Mögliche Gründe, Mehrfachnennungen möglich: Kein Geld für neue Stempelgeräte, kein Interesse, zu viel Arbeit (oder Arbeit als zu viel empfunden), von den Regeln verwirrt, keine Ahnung von der Arbeit (mal höflich ausgedrückt).

Ich staune nur, dass überhaupt ein Kugelschreiber gebraucht wurde. 21. Jahrhundert eben. Was keine Standardgröße hat und nicht durch die noch funktionierenden Tintenstrahl-Stempelmaschinen geht, bekommt halt keinen Stempel mehr. Die alten Maschinen und die Handstempel sind verschlissen, die kleinen Postämter dürfen und sollen nur bestimmte Sendungen stempeln, die Sorting Offices haben nicht genug qualifiziertes Personal.

Aufhebenswert? IMHO eher nicht. Freilich sind inzwischen handschriftliche Entwertungen fast zum Normalfall geworden, insofern: Lückenfüller.

-jmh
 
Seku Am: 02.06.2019 16:38:40 Gelesen: 19030# 47 @  
Diese Woche eingegangen. Der Zusteller kennt mich persönlich und sprach mich an: "Hab's nicht entwertet, ich weiß doch, dass Sie sammeln". Also muss ich es praktisch aufheben.



Hoffentlich bekommt er jetzt kein Problem. In letzter Zeit tauchen tatsächlich gehäuft nicht oder nachträglich entwertete Briefe auf. Aber besser so, als gar nicht zugestellt !
 
Parachana Am: 02.06.2019 17:23:45 Gelesen: 19021# 48 @  
@ jmh67 [#46]

Hi,

diese Begründungen sind ja alle richtig, ;-) doch dachte ich eher an einen amtlichen Grund! Gehe aber selber davon aus, das es keinen gibt.

Die Wahrscheinlichkeit einen gut gestempelten Brief zu erhalten (außer maschinell), ist scheinbar sehr gering. Jedoch nicht nur aus dem Ausland.

Ich für meinen Teil, werde so einen Brief nicht aufheben. Weder Datum noch Ortsangabe, noch sonst etwas.

Allen einen schönen Restsonntag
Uwe
 
jmh67 Am: 03.06.2019 08:46:46 Gelesen: 18981# 49 @  
Einen "amtlichen" (Royal Mail ist inzwischen auch ein Unternehmen, keine Behörde mehr) Grund werden wir kaum erfahren. Ganz allgemein dürften Einsparungen die Ursache sein. Der unmittelbare Schaden für die Post ist ja nahe Null, im Gegenteil spart sich die Post teure Stempelgeräte. Allenfalls könnte man versuchen, sie wegen des fehlenden Stempeldatums (Terminnachweis!) in Verantwortung zu nehmen. Aber dazu müsste man einen Verlust wegen verspäteter Lieferung oder dergleichen nachweisen können.

-jmh
 
mumpipuck Am: 06.06.2019 01:18:53 Gelesen: 18924# 50 @  
@ Silesia-Archiv [#44]

Hallo Michael,

zu Deinem letzten Satz bezüglich der zweiten Abstempelung im Briefzentrum nach Handstempelung in der Postagentur. Das hängt damit zusammen, um was für eine Agentur es sich handelt. Da gibt es mehrere Größen, die sich wohl auch immer mal wieder ändern. Die kleinen sind angewiesen überhaupt nicht mehr zu stempeln. Manche weigern sich daher auch. Alle Sendungen gehen ins Briefzentrum zum Stempeln. Sie erkennt man oft daran, dass der Tagesstempel meist einige Tage, manchmal Monate zurückliegendes Datum zeigt. Am einfachsten fragt man aber den Postagenten. Postagenturen mit Postbankdienstleistungen gehören wohl immer zu den großen Typen und stempeln auch selber. Die größeren Postagenturen stempeln die aufgegebenen Sendungen. Sie gelangen in gelbe Kisten mit der Aufschrift "gestempelte Sendungen" (die haben die kleinen gar nicht). Diese werden erst nach dem Stempel in die Sortiermaschine des Briefzentrums eingelegt und erhalten daher dort keinen zweiten Stempel.

Also ein ganz normaler planmäßiger Ablauf.

Für uns Sammler heißt das, die Sendungen auf den großen Postagenturen oder in einer Postbankfiliale aufzugeben. Dann fehlt der Stempel des Briefzentrums.

Will man den Stempel einer kleinen Postagentur dokumentieren, empfiehlt es sich die Marke mindestens 30 mm unterhalb des oberen Randes aufzukleben und unten abzustempeln. Dann gelangt der Stempel des Briefzentrums in den Freiraum darüber und es kommt nicht zu einer Doppelabstempelung auf der Marke. Nebenbei wird der ordnungsgemäße Ablauf dokumentiert.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
Quincy Am: 07.06.2019 08:29:46 Gelesen: 18895# 51 @  
Auch die irische Post nimmt es nicht mehr genau mit den Entwertungen. Im vorliegenden Fall hat die deutsche Post jedoch "nachträglich entwertet". Allerdings habe ich das jetzt das erste Mal in den letzten drei Jahren erlebt nach einer dreistelligen Zahl von Sendungen von den Britischen Inseln, von denen ca. 80 % nicht entwertet aber dafür malträtiert waren. Siehe z.B. unter https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=106#M88



Viele Grüße
Quincy
 
Silesia-Archiv Am: 07.06.2019 09:49:34 Gelesen: 18880# 52 @  
@ mumpipuck [#50]

Hallo Burkhard,

danke für den Tip zum Aufkleben der Marke. Was jedoch die Abgabe oder richtiger Auflieferung der Briefpost angeht, so nutze ich grundsätzlich nur offizielle Postämter. Kleine Postagenturen oder Filialen nutze ich nicht, zumal ich tagtäglich mindestens zweimal an einem offiziellen Postamt vorbeikomme.

Beste Sammlergrüße
Michael
 
Christoph 1 Am: 07.06.2019 10:31:50 Gelesen: 18869# 53 @  
@ Silesia-Archiv [#52]

Guten Tag Michael,

Du unterliegst hier einem Denk- bzw. Wahrnehmungsfehler. Es gibt schon lange in Deutschland kein "offizielles Postamt" mehr. Die letzten Postämter wurden m.W. 2012 geschlossen. Das, was es heute noch gibt sind entweder Postbank-Filialen oder Postfilialen im Einzelhandel. Dementsprechend ist es auch schlicht falsch, von irgendeiner Postfiliale jene Leistungen zu erwarten, die früher bei einem Postamt üblich waren. Hier hat sich das Rad der Zeit weitergedreht und wir als Sammler können das nur akzeptieren und das Beste draus machen (da teile ich vollständig die Meinung von Peter in [#43]).

Ein Brief mit Doppelabstempelung, so wie von Burkhard in [#50] beschrieben, dokumentiert die heutigen Abläufe im Postversand. Ich würde ihn einem gefälligkeitsgestempelten Sammlerbrief vorziehen. Aber vermutlich bin ich dann in Deinen Augen kein "wirklicher Sammler" (siehe [#38] und [#44]?

Viele Grüße
Christoph
 
Silesia-Archiv Am: 07.06.2019 11:12:26 Gelesen: 18858# 54 @  
@ Christoph 1 [#53]

Hallo Christoph,

danke für Deine Erläuterungen. Warum solltest Du in meinen Augen kein Sammler sein? Jeder sammelt das was ihm gefällt, der eine Bierdeckel, der andere Kronenkorken der nächste so wie wir Briefmarken und auch da gibt es Unterschiede. Ich mag z.B. Frankaturen mit ganzen oder Teil-Sätzen, oder Doppel-Nominale, auch wenn es dann oft nicht portogerecht ist. Also jedem das seine.

Sicher gebe ich Dir recht was die Bezeichnung "offizielles Postamt" angeht, sie sind heute Postbankfilialen. Aber dennoch, da mache ich noch den Unterschied. Ich unterscheide zwischen Poststellen die wie frühere Postämter aussehen und wirklich nur Ihre Postdienste also auch Bankgeschäfte anbieten und solchen Poststellen die im Einzelhandel, meist in Schreibwaren-, Lebensmittelgeschäften oder Tankstellen zu finden sind. Ich letztere gehe ich nicht, zumal ich tagtäglich mindestens zweimal an so einem, ich nenne es mal "normalen" Postamt vorbei komme.

Und auch hier gibt es Unterschiede. Da gibt es Mitarbeiter, die wenn man einen Brief zum Handstempel aufgibt, diesen dann in einen Extra Umschlag legen, der nur zur Codierung geht und dann zugeleitet wird, also nicht mehr durch eine Stempelmaschine im Briefzentrum läuft. Es gibt natürlich auch andere, die den Brief per Hand stempeln und diesen dann zur normalen ungestempelten Post legen - dann bekommt der Brief, das ist klar, automatisch noch einen Maschinenstempel.

Ich habe auch schon mehrfach auf solchem "normalen" Postamt erlebt, dass, wenn man sich verstempelt hatte, was ja passieren kann, mir gesagt hat, ich kann Ihnen die Briefmarke ersetzen und sie machen das neu, nur den Umschlag kann ich nicht ersetzen. Ich habe das bisher einmal in Anspruch genommen bzw. nehmen müssen.

Die Post ist halt schon lange nicht mehr das was sie war. Mein Vater, inzwischen 90 Jahre war 50 Jahre Beamter der Deutschen Bundespost bis zum letzten Tag ihrer Existenz, ich selber war auch mal, aber nur kurze Zeit bei diesem Verein.

Beste Sammlergrüße
Michael
 
helfried Am: 04.12.2019 13:15:30 Gelesen: 17955# 55 @  
Handstempel ?

Hallo Sammlerfreunde,

anscheinend sind wir "Briefmarkenkäufer" auf der Feindesliste der Bundespost?

Ordentlich mit Handstempel entwertete Marken werden wohl aus Bosheit nochmals durch Maschinen gejagt. Dass dadurch die Stücke für Sammler fast wertlos sind und außerdem noch Ränder und Zähne hochgerollt werden, interessiert bei diesem Haus niemand.

Der Profit muß maximiert werden.

FG Helfried


 
filunski Am: 04.12.2019 13:56:47 Gelesen: 17945# 56 @  
Hallo Helfried,

ich weiß, so etwas ist ärgerlich, hat aber, ohne dass ich die DPAG da in Schutz nehmen will, nichts mit Bosheit zu tun. Das sind einfach die heutigen automatisierten Abläufe der Postverarbeitung in den Briefzentren.

Wie schon zigmal hier im Forum berichtet müssen bereits von Hand abgestempelte Poststücke im Briefzentrum getrennt von nicht gestempelten Poststücken eingeliefert werden. Viele Postagenturen machen dies so, manche aber auch nicht und selbst wenn richtig eingeliefert kann es immer noch vorkommen, dass im BZ nicht darauf geachtet wird. Es muss alles nur schnell, schnell gehen und das mit der Post betraute Personal, von der Postagentur/-filiale bis zum BZ hat zu 99 Prozent von Philatelie oder den Wünschen von Sammlern, überhaupt nichts am Hut und interessiert sich auch nicht dafür. Bei den dort, gerade im BZ auch gezahlten Mindestlöhnen kann man von vielen dort Angestellten nicht viel erwarten.

Für die DPAG sind auch Philatelisten nicht weiter von Belang und schon zweimal nicht, wenn durch deren "Sonderwünsche" automatisierte Abläufe behindert oder verlangsamt werden sollten. :-(

Das ist leider so, die "heile" philatelistische Welt wie viele Sammler sie noch selbst aus den 1950er bis 1990er Jahren kennen und liebten ist längst Geschichte und dein Beleg hier ist heute standard (es stört eigentlich nur der Tagesstempel). ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
Wachauer Am: 10.12.2019 00:12:31 Gelesen: 17860# 57 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wieder einmal war es der Deutschen Post zu mühsam, den Umschlag unserer Broschüre(ArGe Pfadfinder e. V.)auch abzustempeln.

Diesmal konnte mich die Deutsche Post aber nicht um den Beleg für meine Blumensammlung bringen - die Deutsche Post war zu Gast in Wien bei der Messe NUMIPHIL, dort mussten sie ihre Arbeit nachholen und die SK-Rollenmarke Habichtskraut mit dem Sonderstempel entwerten:



Herzliche Sammlergrüße
Gerhard (Wachauer)
 
juju Am: 10.12.2019 07:20:49 Gelesen: 17851# 58 @  
Hallo Gerhard,

es handelt sich bei der Marke um die nassklebende Ausgabe der 270 Cent Habichtskraut.

Der Brief wäre so oder so unterfrankiert.

Für einen Großbrief International fehlt 1,00 €, für Maxibriefe bis 1 bzw 2 kg noch 3,30 € bzw 13,30 €.

Gruß
Justus
 
Silesia-Archiv Am: 06.01.2020 23:01:47 Gelesen: 17592# 59 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wieder mal ich mit schlechten Erfahrungen.

Am 02.01.2020 erschien u.a. die "Beethoven-Briefmarke" in nassklebender Marke, als Block und selbstklebend im Markenset, soweit so gut. Ich habe mir gleich früh die Marken besorgt und bin zu einem zusätzlichen Philatelieschalter der nur an diesem Tag beim Beethovenhaus war um diesen Sonderstempel zu besorgen, ein Riesenandrang, Kamerateams waren auch da. Dann ließ ich meine Briefe stempeln und postalisch laufen, ja geht in Ordnung, werden nicht mehr gestempelt - so die Aussagen der Mitarbeiter des Philatelie-Schalters.

Am Sonnabend 04.01. kam die Überraschung an. Viele Briefe, merkwürdiger Weise nicht alle, wurden nochmal am 03.01.2020 durch das Briefzentrum 44 gejagt
und haben die Belege versaubeutelt. Ich bin mal wieder stinksauer, die Briefe sind zwar echt gelaufen, aber nicht gut für die Optik und ich überlege bei Sonderstempeln dazu überzugehen keine Briefe mehr echt laufen zu lassen.

Es ist eh merkwürdig, den Sonderstempel gab es in 53111 Bonn, die Briefe sollten nach 53179 Bonn und wurden nochmal im Briefzentrum 44 gestempelt.



So sollte der Stempel richtig sein:



Es interessiert mich welche Erfahrungen andere Sammler haben.

Beste Sammlergrüße

Michael
 
marc123 Am: 26.04.2020 10:35:43 Gelesen: 16877# 60 @  




Bei diesem Brief (der leider nur fast komplett auf meinen Scanner passt) aus Dänemark nach Luxemburg vom 11.06.2010, hat der Absender auf einen Aufkleber (der Post?) ausgewählt wie er die Marken gestempelt haben möchte. Das Resultat sieht allerdings anders aus. Mit dem Anbringen der Marken hat sich der Absender allerdings auch nicht so bemüht.

Liebe Grüße
Marc
 
achim11-76 Am: 26.04.2020 10:53:56 Gelesen: 16866# 61 @  
Das mit dem "Vollstempel" hat doch bei 3 von 4 Marken geklappt. ^^
 
DERMZ Am: 31.05.2020 18:09:28 Gelesen: 16607# 62 @  
Guten Sonntag,

heute mal wieder etwas zum "Fremdschämen", da bleibt einem doch die Spucke weg.



Dies ist das Produkt des Zumwinkelchens im Obi-Markt in Waldshut-Tiengen. Abgesehen von der enormen Fachkompetenz und der überaus großen Freundlichkeit, ist das Endprodukt fast ansehnlich - "besser geht es halt nicht", aber auch nur, wenn man nicht will!

Dazu noch eine kleine Episode aus der Vergangenheit - nicht daß das Endprodukte besser gewesen wäre - auf die Bitte eine Briefmarke für eine Postkarte kaufen zu wollen, wurde diese fachgerecht in der Mitte zerteilt und mir würden die beiden Hälften vorgelegt. Auf den Wunsch nach einer Marke im Ganzen wurde gesagt, daß das egal sei. Daraufhin musste ich meinen 10-Euro Schein auch in der Mitte teilen, komischerweise war es da nicht mehr egal - obwohl sie auch beide Hälften bekommen hätte. Wir haben uns dann doch mit viel Gezeter einigen können, ganzes Geldstück gegen ganze Briefmarke.

Viele frustrierte Grüße von Olaf
 
jmh67 Am: 01.06.2020 14:20:55 Gelesen: 16558# 63 @  
@ DERMZ [#62]

Na ja, 21. Jahrhundert, da zählen wohl mechanische Handfertigkeiten nicht mehr und Outsourcing hilft da erst recht nicht.

Aber den Laden hätte ich doch gleich mal an die Konzernzentralen (Post und Obi!) gemeldet. Zerteilte Briefmarken verkaufen, war die Person noch ganz bei Sinnen?
 
hajo22 Am: 24.10.2020 15:17:40 Gelesen: 15630# 64 @  


Ohne Worte.

hajo22
 
jmh67 Am: 24.10.2020 18:54:45 Gelesen: 15599# 65 @  
@ hajo22 [#64]

Was hast du? Das ist doch eine ganz normale Bedarfsentwertung, sogar lesbar.
 
Sachsendreier53 Am: 12.03.2021 09:40:01 Gelesen: 14210# 66 @  


Was ist hier passiert ? Wird eigentlich während des Abstempelns im BZ der Datum gestellt?

Der Postbeleg wurde um den 13.12.2020 versandt.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Henry Am: 14.03.2021 13:48:21 Gelesen: 14159# 67 @  
Ja, ja, so blau, blau, blau ...



Hier sieht man, wie durch genaue Dokumentation eine Frankatur versaubeutelt werden kann: Der Einlieferer hat den Beleg am Schalter schön von Hand stempeln lassen. Vielleicht kam er beim Briefzentrum 50 einen Tag später an und so durchlief er dort nochmals die Stempelmaschine. Leider ist halt kein Datum erkennbar. Offenbar geriet er danach aber in einen falschen Postsack, weshalb das Briefzentrum 72 den dortigen neuerlichen Sortiervorgang dokumentierte. Das ist meine Auslegung des Bearbeitungsverlaufes, denn leider ist für mich nur unzureichend feststellbar, in welcher Reihenfolge sich die Stempel überlagern.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
T1000er Am: 14.03.2021 14:36:19 Gelesen: 14148# 68 @  
Hallo,

der letzte Beleg aus Belgien der hier gezeigt wurde war wohl im Beitrag Nr. 9 von 2018 zu sehen. [#9]

Geändert hat sich seitdem eigentlich nichts. Aber immerhin ein Beleg ohne irgendwelches Stempelgeschmiere.



Soll man sich jetzt darüber freuen oder den Beleg gleich mit einem grollen in die Tonne befördern. Ich denke mal letzteres wird geschehen, den zu sammeln gibt es hier ja nichts!

Oder lag es daran das hier mittendrin eine Marke mit dem König Albert II. ist. Einem gekrönten Staatsoberhaupt, auch wenn er heute nicht mehr im Amt ist, schlägt man ja nicht so völlig lustlos einen Stempel auf die Stirn. :-)

Der Brief wurde übrigens letzte Woche in 1800 Vilvoorde aufgegeben.

Schöne Grüße,
Thomas
 
T1000er Am: 24.03.2021 17:55:45 Gelesen: 13958# 69 @  
Heute bei mir im Posteingang. Eine Briefsendung aus "Bella Italia". Aus dem wunderschönen Mailand. Was für eine Frankatur. Ich bin völlig geplättet bei dem Anblick.



Insgesammt 36, in Worten: sechsunddreißig Briefmarken wurden hier verklebt. Kein Wunder das da keine Stempel drauf sind. Das artet ja in Arbeit aus wenn die auch noch gestempelt werden sollten.

Da hätte selbst ich keinerlei Lust mehr dazu. Ich hätte höchstens das Stempelkissen einmal umgedreht und quer über den Brief gezogen - fertig ist die Entwertung.

Für den Interessierten sei noch erwähnt das hier insgesamt 4700 Lire und 1,80 Euro an Porto verklebt wurde.

Schöne Grüße,
Thomas
 
drmoeller_neuss Am: 24.03.2021 18:21:34 Gelesen: 13944# 70 @  
@ T1000er [#68]
@ T1000er [#69]

Typischer Aufbrauch von Frankaturware. Nun gut, solche Belege kann es in Deutschland nicht geben. Dafür wird ehemalige einwandfreie postfrische Frankaturware per Kilogramm verkauft.

In Italien darf auf den Postämtern nicht mehr gestempelt werden, und wenn in den Briefzentren die Zeit knapp ist, geht schon einmal eine Ladung Briefe ohne Stempel heraus. Bei den Sendungen ins Ausland ist es nicht so kritisch.
 
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