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Thema: Papierunterschiede: Gestriches oder normal ?
Irish-Man Am: 15.01.2009 11:56:44 Gelesen: 27267# 1 @  
Hallo und schönen Tag!

Hätte eine Frage zur Erkennung von Papiersorten. Wie erkenne ich den Unterschied von Kreidepapier (gestrichenem) zu Normalpapier?

Vielen Dank im Voraus
 
asmodeus Am: 15.01.2009 17:04:25 Gelesen: 27237# 2 @  
Nimm ein Stück reines Silber und streiche mit leichtem Druck an einer sauberen Stelle des Papiers. Benutze die abgerundete Seite des Silberstiftes oder Ring- nie die scharfe/spitze Seite! Hinterläßt es einen grauen- schwarzgrauen Strich, dann ist es chalk surfaced paper - Kreidepapier. Siehst Du nichts, ist es gewöhnliches Papier. Es gibt beschichtete Papiere, da klappt der Silbertest nicht. Den Strich kann man mit einem Radiergummi leicht entfernen. Aber bedenke: Nicht fest drücken!

Einige Sammler lehnen diese Art der Prüfung ab. Bei meinem Sammelgebiet Großbritannien, kann ich es schon an der Oberfläche erkennen.
 
AfriKiwi Am: 15.01.2009 22:18:41 Gelesen: 27212# 3 @  
@ asmodeus [#14]

Hallo 'asmodeus'

>>Bei meinem Sammelgebiet Großbritannien, kann ich es schon an der Oberfläche erkennen.<<

Das glaube ich Dir.

Nun wie es Dir sicher bekannt ist haben auch andere Länder das gleiche Problem und sind sehr schwer von einander zu unterscheiden.

So ist es mit Tansania Fische 1967, chalk-surfaced und Glazed normal paper. Nun, ohne es mit einem Silberstück zu streichen, nicht jeder hat gerade ein Silberstück.

Wie betrachtest Du die GB Marken ? Ich halte die Marke gegen das Licht und vergleiche die Oberfläche.

So ist es schwierig einzelne Marken ohne Vergleichsmaterial zu erkennen. Bei gestempelten Marken ist die Oberflächenbetrachtung kaum unterschiedlich.

Wie erkennst Du den Unterschied leicht ?

Damit muß man auch sagen daß viele schon durch die Finger gehen müssen um Unterschiede zu erkennen.

Erich
 
asmodeus Am: 16.01.2009 09:38:18 Gelesen: 27196# 4 @  
@ AfriKiwi [#15]

Hallo AfriKiwi,

bei GB Edward VII Ausgabe ist es relativ leicht zu erkennen. Die Oberfläche glänzt und die Farben wirken anders.

Wegen Silber: Ein billiger Silberring mit hohem Silberanteil >925 reicht vollkommen.
 
petzlaff Am: 16.01.2009 09:59:35 Gelesen: 27190# 5 @  
@ asmodeus [#16]

Einspruch - das Wort "glänzt" ist im Sprachgebrauch sehr subjektiv.

Ich zum Beispiel empfinde die gestrichenen Papiere der Edward VII Ausgabe eher als stumpf, bestenfalls "seidig". Das mit den unterschiedlichen Farben ist natürlich ok, wobei gerade bei der zitierten Serie die Farben auf gestrichenem Papier eher als solche auf normalem Papier dazu neigen, im Wasserbad sehr skurrile und den Wert auf NULL setzende Verfärbungen anzunehmen. Typisch sind die Grüntöne der Rahmen und die Violetttöne der Kopfmedaillons.

Ohne Erfahrung kommt man meines Erachtens um den Silberstifttest nicht herum.
 
doktorstamp Am: 16.01.2009 10:34:14 Gelesen: 27184# 6 @  
@ Irish-Man [#13]
@ asmodeus [#14]
@ AfriKiwi [#15]
@ asmodeus [#16]
@ petzlaff [#17]
@ alle

Diese Silberstifte sind vom Künstlerbedarf zu erwerben, natürlich wird nicht jeder sie aus Kostengründen führen, aber sie sind dort zu erwerben.

Bei den Britischen Kolonialmarken vor allem aus der Karibik kommt es manchmal zu erheblichen Preisschwankungen zwischen Normalem Papier und Gestrichenem Papier.

mfG

Nigel
 
obelix.fg Am: 16.01.2009 10:36:03 Gelesen: 27183# 7 @  
Hallo Irish-Man!

Die von asmodeus [#14] beschriebene Technik ist bei richtiger Anwendung sicher gut. Es besteht dabei aber immer Gefahr die zu prüfende Marke zu beschädigen, sei es durch zu festes Andrücken des Silberstabes bzw. sonstigen Silbergegenstandes, oder aber auch beim anschließenden entfernen mittels Radiergummi. In den meisten Fällen ist meiner Meinung nach die Prüfung mit der Silbermethode nicht erforderlich, da die unterschiedlichen Papiersorten auch optisch zu unterscheiden sind.

Dabei ist es zuerst einmal wichtig, sich darüber klar zu werden, warum gestrichenes Papier verwendet wurde?

Zum Einen um das Papier weißer zu machen, und zum Anderen um die Oberfläche des Papiers zu glätten und das Saugverhalten des Papiers zu beeinflussen, um damit wieder die Qualität des Druckergebnises zu erhöhen.

Wie erkenne ich jetzt aber

- gestrichenes Papier: weißere Farbe des Papiers, leuchtende Farben und klares Druckbild. Zudem hat das Papier meistens eine glänzende Oberfläche, wenn man es schräg gegen eine Lichtquelle betrachtet.

- normales Papier: das Papier wirkt nicht so weiß wie gestrichenes Papier, und es verwittert schneller (dunkelt stärker nach) als gestrichenes Papier. Die Farben wirken meist stumpf und auch das Druckbild wirkt verwaschen, da die Druckfarbe tiefer in das Papier eindringt. Schräg gegen das Licht gehalten glänzt das Papier nicht (nicht durch den eventuell glänzenden Stempelabdruck irritieren lassen).

Anbei noch ein paar Bilder, die den optischen Unterschied zeigen.

Bei den schweizer Marken links normales Papier und rechts gestrichenes Papier.



Bei den österreichischen Marken links gestrichenes Papier und rechts normales Papier




Ich hoffe ich konnte dir damit ein wenig weiterhelfen.

Gruß, obelix.fg
 
obelix.fg Am: 16.01.2009 11:20:28 Gelesen: 27173# 8 @  
Hallo Irish-Man!

Als Ergänzung zu meinem Beitrag [#7] noch ein Bild mit postfrischen österreichischen Marken. Hier kommt der Unterschied natürlich noch besser zur Geltung als bei gestempelten und gewaschenen Marken.

Hier ist die Anordnung links normales und rechts gestrichenes Papier.



Gruß, obelix.fg
 
asmodeus Am: 16.01.2009 15:04:37 Gelesen: 27155# 9 @  
@ petzlaff [#17]

Hm, habe nochmal alles durchgeschaut. Es ist eine Art "seidiges-glänzen", so wie es auch obelix.fg beschreibt - schräg gegen das Licht halten. Wie gesagt, es ist meine langjährige Erfahrung und bis jetzt konnte ich ohne großes kontrollieren aus Dublettenbüchern die "chalk surfaced papers" rauspicken. Nur wenige Marken kontrolliere ich mit dem Silbertest.

Man muß aber auch die entsprechenden Ausgaben gut kennen, weil es von Land zu Land variiert. Es gibt Ausgaben, die man kaum mit dem Auge bestimmen kann oder wo auch der Silbertest versagt.
 
Irish-Man Am: 16.01.2009 16:02:37 Gelesen: 27146# 10 @  
Super. Ich danke Euch allen für die Tipps. Mir ging es großteils genau um die Alt - Österreichm die teilweise im Bild waren.

Grüsse, irish-man
 
AfriKiwi Am: 16.01.2009 20:35:50 Gelesen: 27123# 11 @  
@ asmodeus [#9]

Danke für Deine Aussage.

Wie Du schreibst, mit Erfahrung und Ausgaben kennen kommt mam weiter.

@ obelix.fg [#7]

Tolle genaue Unterschiede was Du da beschrieben hast und möchte es wieder highlighten gerade was mir bei moderneren Marken hilft:

- gestrichenes Papier: weißere Farbe des Papiers, leuchtende Farben und klares Druckbild. Zudem hat das Papier meistens eine glänzende Oberfläche, wenn man es schräg gegen eine Lichtquelle betrachtet.

- normales Papier: das Papier wirkt nicht so weiß wie gestrichenes Papier, und es verwittert schneller (dunkelt stärker nach) als gestrichenes Papier. Die Farben wirken meist stumpf und auch das Druckbild wirkt verwaschen, da die Druckfarbe tiefer in das Papier eindringt. Schräg gegen das Licht gehalten glänzt das Papier nicht (nicht durch den eventuell glänzenden Stempelabdruck irritieren lassen).

Vielen Dank an alle Vorschreiber.

Erich
 
Harald Zierock Am: 03.08.2009 19:26:56 Gelesen: 26761# 12 @  
Hallo,

hier ist ein Link über Papier:

http://www.papiermuseum.ch/de/museum

Wer in der Nähe von Basel wohnt, sollte sich das nicht entgehen lassen; es ist sehr lehrreich.

Harald
 
Linde Am: 16.09.2012 01:50:21 Gelesen: 23940# 13 @  
DDR Papiersorten, gestrichen oder gewöhnlich

Hallo Philafreunde,

eine Frage, die wohl viele DDR-Sammler interessiert, wie unterscheide ich diese Papierarten am sichersten?

Vor 20 Jahren habe ich die DDR zum letzten mal sortiert und jetzt bin ich wieder dabei. Damals hatte ich einen Bleistifttrick, aber ich weiß nicht mehr wie der ging. Gibt mir und sicher vielen anderen Sammlern jemand einen guten Tipp? Ich danke Euch im voraus.

Eure "Linde".
 
Linde Am: 16.09.2012 02:22:12 Gelesen: 23935# 14 @  
Hallo Philafreunde,

ich war etwas zu schnell. Habe eben den Michel-Spezial noch einmal gelesen und da steht es ja. Nicht der Bleistifttest, sondern der Silbertest weist bleistiftähnliche Spuren auf. Sorry, nichts für Ungut.

Linde
 
ganzsachenphilatelie Am: 16.09.2012 11:10:02 Gelesen: 23887# 15 @  
Hallo Manfred,

eine weitere, schnellere sowie vor allem berührungslose und damit weitaus sicherere Methode ist die Betrachtung unter speziellen Lichtquellen.

Nachfolgend ein Beispiel:
Links: DDR 458 X I auf gewöhnlichem Papier
Rechts: 458 X II auf gestrichenem Papier
unter Tageslicht

http://www.ganzsachenphilatelie.de/philaseiten/forum/Tageslicht.pdf

und unter Dornostrahlung

http://www.ganzsachenphilatelie.de/philaseiten/forum/Dorno.pdf

Beste Grüße

Hans-Dieter Friedrich
 
Georgius Am: 16.09.2012 11:52:11 Gelesen: 23876# 16 @  
@ ganzsachenphilatelie [#15]

Hallo Hans-Dieter,

grandioser Vorschlag. Nun wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du noch erklären könntest, was ist Dornostrahlung und wie wird sie erzeugt. Denn nur dann kann ich etwas damit anfangen.

Schöne Grüße zum Sonntag
und vielen Dank im Voraus
Georgius
 
ganzsachenphilatelie Am: 16.09.2012 12:04:57 Gelesen: 23872# 17 @  
Hallo Dietrich,

dabei handelt es sich um den Wellenlängenbereich von 315–280 nm. Diese wird mittels spezieller Leuchtkörper erzeugt. Falls Du Dich für ein solches Prüfgerät interessierst, welches unter anderem auch zur Farbbestimmung sowie der Erkennung von Verfälschungen und Reparaturen äußerst dienlich ist, oder nähere Informationen haben möchtest, die an dieser Stelle wesentlich zu weit führen würden, kannst Du mich gerne persönlich kontaktieren.

Beste Grüße

Hans-Dieter Friedrich
 
Georgius Am: 17.09.2012 19:01:49 Gelesen: 23808# 18 @  
@ ganzsachenphilatelie [#17]

Hallo Hans-Dieter,

herzlichen Dank für die Erklärung. Ich melde mich bezüglich weiterer Fragen per E-Mail.

Viele Grüße
Georgius
 
Richard Am: 26.09.2012 08:20:53 Gelesen: 23697# 19 @  
@ Georgius [#18]

Hallo Georgius,

Wikipedia verweist bei der Suche nach Dornostrahlung auf Ultraviolettstrahlung:

Ultraviolettstrahlung, kurz Ultraviolett oder UV-Strahlung, umgangssprachlich auch ultraviolettes Licht, UV-Licht oder Schwarzlicht, selten auch Infraviolett-Strahlung (Abk. IV-Strahlung) ist für den Menschen unsichtbare elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge, die kürzer ist als die des für den Menschen sichtbaren Lichtes, aber länger als die der Röntgenstrahlung.

Die Bezeichnung ultraviolett (etwa „jenseits von Violett“) rührt dabei daher, dass das UV-Spektrum mit etwas kürzeren Wellenlängen als jenen beginnt, die der Mensch gerade noch als Farbe Blauviolett wahrzunehmen vermag.

Im folgenden Link wird sehr ausführlich und mit guten Abbildungen erklärt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ultraviolettstrahlung

Schöne Grüsse, Richard
 
ganzsachenphilatelie Am: 26.09.2012 10:58:08 Gelesen: 23671# 20 @  
Hallo Richard,

wer sich mit dem Thema UV näher beschäftigen möchte, darf den gesundheitlichen Aspekt nicht außer Acht lassen. Es sollten beim Umgang mit UV geeignete Maßnahmen zum Schutz, im Besonderen der Haut und der Augen, getroffen werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/UV-Strahlenschutz

Beste Grüße

Hans-Dieter Friedrich
 
ReinierCornelis Am: 13.01.2013 00:29:18 Gelesen: 22985# 21 @  
Gestrichenes Papier ist manchmal OHNE Glanz! Etwa 1976-1980 gab es sehr viele Dauermarken Argentiniens mit gestrichenem Papier und auch matt!

Seit rund 1970 ist das Papier von Harrison & Sons matt, aber doch gestrichen!

Gruss, Rein
 
chuck193 Am: 13.01.2013 01:03:08 Gelesen: 22981# 22 @  
@ ganzsachenphilatelie [#20]

Hi ganzsachenphilatelie,

nichts gegen gesundheitlichen Schaden, bei Augen oder Haut. Die Hauptsache ist nicht in das UV direkt zu sehen. Meistens bleiben die Hände nicht unter dem UV Licht, da wohl meistens eine Pinzette gebraucht wird. Das blaue Licht, ohne direkt die Quelle anzusehen, soll nach Aussage meines Arztes keinen Schaden für die Augen bereiten.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
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