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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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wuerttemberger Am: 19.04.2022 11:50:45 Gelesen: 924354# 9516 @  
@ inflamicha [#9510]

Hallo Michael,

der Herr Schmidt war bei der Prüfungsstelle in Nürnberg aktiv. Wenn Du den Stempel noch einmal genau liest, dann kann man Nürnberg erkennen.

Man konnte Sendungen, die der Devisenkontrolle unterworfen waren auch direkt bei dieser Prüfungsstelle einliefern. Der Inhalt wurde kontrolliert und dann der Beleg verschlossen - das war hier nicht notwendig, da Muster ohne Wert. Dieses Verfahren brachte den Vorteil, dass die Sendung unterwegs nicht nochmal kontrolliert werden musste. Keine Regel ohne Ausnahme: manche Sendungen wurden trotzdem nochmal kontrolliert, aber das ist recht selten. Diese Art von Devisenkontrolle ist eigentlich weitgehend unbekannt. Die meisten verbinden die Devisenkontrolle mit den Verschlusszetteln. Wenn gewünscht kann ich einen eigenen thread dafür aufmachen.

Gruß

wuerttemberger
 
wuerttemberger Am: 19.04.2022 19:13:50 Gelesen: 923589# 9517 @  
Auch in Frankfurt/Main konnte man bei der Prüfungsstelle Briefe direkt aufgegeben. Diese Prüfungsstelle befand sich im Postamt 9 nördlich des Hauptbahnhofes.



Brief vom 4.2.1919 der Firma Georg Hauck & Sohn aus Frankfurt nach Basel.



Der Brief wurde offen vorgelegt, geprüft und anschließend verschlossen. Über die Briefklappe wurde der Stempel der Postprüfungsstelle abgeschlagen und mit der Unterschrift des Prüfers versehen.

Somit war der Brief vor weiteren Kontrollen sicher. Diese Briefe sind immer nur im Postamt 9 gestempelt. Briefe mit dem Verschlußzettel können irgendwo abgestempelt worden sein.

Gruß

wuerttemberger
 
inflamicha Am: 20.04.2022 21:40:55 Gelesen: 920858# 9518 @  
Guten Abend!

@ wuerttemberger [#9516]

Hallo Axel,

danke für die Richtigstellung. Auf dem Scan ist das "Nürnberg" besser zu sehen als auf dem Originalbeleg.

Vielleicht kannst Du bei meinem heutigen Beleg auch die Prüfstelle bestimmen:



Wieder "regulär" mit Verschluss-Streifen präsentiert sich der R-Brief von Düsseldorf nach Soenga-Poetih (Sungei Putih) Post Galang auf Sumatra vom 13.7.1920 (PP 5). Frankiert ist das gute Stück mit Mi 85 II und 113, also 1,30 Mark. Der Brief kostete 80 Pf., die Einschreibgebühr im Inland 50 Pf., ins Ausland allerdings (und nur in dieser Portoperiode mehr als für das Inlandseinschreiben) 80 Pfennig. Der Brief ist also unterfrankiert, irrtümlich nur mit der Inlandseinschreibgebühr freigemacht. Beanstandet wurde das später nicht. Ankunft in Galang/Hinter-Indien (bzw. im heutigen Indonesien) war am 25.8., mithin fast 1 1/2 Monate später.

Gruß Michael
 
wuerttemberger Am: 21.04.2022 07:07:59 Gelesen: 919710# 9519 @  
@ inflamicha [#9518]

Der Brief ging mit einem holländischen Dampfer auf die Reise nach Übersee, deswegen müsste Emmerich (Nummer 6) die Prüfungsstelle sein. Ansonsten wurde die meiste Überseepost in Hamburg (Nummer 10) geprüft.

Gruß

Axel
 
wuerttemberger Am: 22.04.2022 16:07:59 Gelesen: 916388# 9520 @  
Mal etwas für`s Auge. Den Beleg konnte ich nicht liegenlassen.


 
inflamicha Am: 22.04.2022 21:23:59 Gelesen: 916085# 9521 @  
Guten Abend!

@ wuerttemberger [#9519]

Danke Axel :-)

Bei diesem Auslandsbrief gab es keine Devisenkontrolle, war ja bloß mit Eilzustellung:



Die Privatganzsache PU 34 B1/02 der Firma Richter aus Berlin S 14 mit Wertstempel 15 Pf. Germania gelbbraun wurde am 6.7.1920 (PP 5) nach Kopenhagen aufgegeben. Für die nötigen 2,40 Mark aus 1,40 M. Briefporto für > 20 bis 40 g Gewicht und 1 M. Eilzustellungsgebühr wurde je eine Mi 92 II, 101 und 117 zum Ganzsachenwertstempel zufrankiert.

Gruß Michael
 
axelotto Am: 23.04.2022 06:30:35 Gelesen: 915646# 9522 @  
@ wuerttemberger [#9520]

Morgen,

Glückwunsch zu diesem wunderschöner Beleg, ich bin richtig Neidisch das ich ihn nicht habe. So etwas kann man wirklich nicht liegen lassen.

Gruß Axel
 
Totalo-Flauti Am: 23.04.2022 22:18:04 Gelesen: 914412# 9523 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine Postkarte als Drucksache (nach Frech PP73 A2 014) vom 30.06.1923 für den FLug von Leipzig nach München. Die Drucksache bis 20 Gramm kostete 20 Mark und der Zuschlag Luftpost für eine Postkarte weitere 25,00 Mark. Ich denke, es handelt sich hier um einen Sammlerbeleg.

Wie vorgeschrieben, wurde der entsprechende "Flug-Bestätigungsstempel" am Zielort in München abgeschlagen.

Der Flugplatz Leipzig-Mockau war erst am 07.03.1923 eingeweiht worden. Nebenbei noch jeweils ein Bild des Flugplatzes und von der Kantine aus den Anfangszeiten.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.




 
muemmel Am: 24.04.2022 11:31:46 Gelesen: 913406# 9524 @  
Guten Morgen,

am Sonntag, den 5.12.20 (Portoperiode 5) schickte Herr Hans Alexander aus Hamburg diesen Brief nach Hermsdorf bei Berlin, obwohl Hermsdorf im Bezirk Reinickendorf längst zu Berlin gehörte. Aber das musste man in Hamburg nicht unbedingt wissen.



Weiterhin sonnige Sonntagsgrüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 24.04.2022 21:27:37 Gelesen: 912819# 9525 @  
Guten Abend!

@ muemmel [#9524]

Am 5.12.1920 gehörte Hermsdorf erst wenige Wochen zu Berlin. Bis sich das rumspricht dauert halt etwas, Harald. ;-)

Mein heutiger Beleg ist 3 Jahre jünger:



Am 5.12.1923 (PP 27 a) sandte die Lagerverwaltung Stettin der Derumetall (Deutsch-Russische Metallverwertungsgesellschaft mbH) den Brief an die Zentrale in Berlin-Charlottenburg. 100 Milliarden Papiermark waren jetzt noch 10 Rentenpfennig wert, gerade genug für einen Fernbrief der ersten Gewichtsstufe. Frankiert wurde mit den Mi-Nrn. 328 AP, 329 AP (2) und 336 AWa (5).

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 26.04.2022 21:39:22 Gelesen: 909610# 9526 @  
Guten Abend,

mein heutiger Beleg kann den Sammlereinfluss nicht verleugnen:



Die verklebten Marken (Mi 111 a, 145 a II und 159 a) ergeben mit 60 Pf. das erforderliche Porto für den Fernbrief von Hannover nach Dresden am 28.8.1921 (PP 6).

Die Marken wurden mit dem Sonderstempel HANNOVER 21. GERMANIA RING- u. 18. DEUTSCHER BRIEFMARKEN-SAMMLERTAG (Filbrandt Nr. 131) entwertet.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 27.04.2022 23:02:41 Gelesen: 907583# 9527 @  
Guten Abend,

heute zeige ich eine Streifbandsendung ins Ausland aus der Vierfachperiode:



Hier haben wir es mit einer Drucksache der 2. Gewichtsufe (> 50-100 g) zu tun. Porti für Drucksachen und Streifbandsendungen waren identisch. Gelaufen am 27.11.23 (Portoperiode 26) von Berlin nach Nimwegen (deutsche Schreibweise) in die Niederlande. Als Frankatur wurden 4 x Mi. 324 AP, 1 x Mi. 328 AW und 1 x Mi. 329 AP verklebt. Dies ergibt die Summe von 32 Milliarden, vierfach aufgewertet also die notwendigen 128 Milliarden.

Schöne Grüße
Mümmel

[Streifband, vermutlich mit der Berliner Börsen Zeitung, durch die Berliner Börse]
 
inflamicha Am: 29.04.2022 20:54:46 Gelesen: 904317# 9528 @  
Guten Abend,

von mir gibt es einen Bücherzettel, eine Form der Drucksache mit erlaubten Text-Ergänzungen oder -streichungen:



Die roten Bemerkungen und Berechnungen sind jedoch vom Empfänger des Bücherzettels. Die Volksbuchhandlung Dörnke & Mey Hannover sandte diesen am 13.9.1923 (PP 17) an die Steinsche Verlagsbuchhandlung in Leipzig. Drucksachen bis 25 g kosteten 15.000 Mark, verklebt wurde hierfür eine Mi 279 a.

Gruß Michael
 
Totalo-Flauti Am: 29.04.2022 23:19:16 Gelesen: 904182# 9529 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich möchte Euch eine Paketkarte vom 15.10.1921 aus Leipzig nach Kjellerup südlich von Viborg in Dänemark zeigen. Für das 5 kg schwere Paket wurden 31,40 Mark verklebt. Hierfür wurden MiNr.145 II, 150 und 3x 157I verwendet. Das Paket wurde über Hamburg, Fredericia und Viborg geleitet. Dazu gibt es noch die Zollinhaltserklärung. Auf der Rückseite der Paketkarte hat sich der deutsche Zoll aus Leipzig mit einem schwachen Stempel verewigt.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
muemmel Am: 01.05.2022 10:43:14 Gelesen: 899735# 9530 @  
Guten Morgen,

sehr zum Ärger der Arbeitnehmer fällt in diesem Jahr der "Tag der Arbeit" auf einen Sonntag, aber so ist das halt bei Feiertagen mit feststehendem Datum. Damit müssen wir uns halt abfinden. Nichtdestotrotz hier mein heutiger Sonntagsbeleg:



Eine leider etwas maltraitierte Fernpostkarte vom 5.3.22 (Portoperiode 7) von Crimmitschau nach Karlsruhe, portorichtig mit je 1 x Mi. 150 und 161 frankiert.

Es grüßt
der Mümmel
 
inflamicha Am: 01.05.2022 11:27:12 Gelesen: 899687# 9531 @  
Hallo,

und noch ein Dezemberbeleg:



Der Brief aus Stuttgart vom 4.12.1923 (PP 27 a) nach (Berlin-) Charlottenburg ist mit 12 mal Mi 327 AP und 2 mal 329 BP rückseitig frankiert worden. Die zusammen 100 Milliarden Papiermark Frankaturwert entsprachen dabei den erforderlichen 10 Rentenpfennig Portowert.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 03.05.2022 21:20:57 Gelesen: 895820# 9532 @  
Guten Abend,

heute ein Nachläufer zur PP 27 a:



Die Postkarte war bereits mit 4.000 Mark (Mi 254, 269 und 2mal 271) für einen Versand innerorts in der PP 16 frankiert, war aber liegengeblieben. Am 18.1.1924 wurde die Karte von Berlin SO 16 nach Berlin-Neukölln gesandt. Freigemacht war sie mit Mi 328 AP und 329 AP (2), also mit 50 Milliarden Mark. Diese entsprachen noch 5 Rentenpfennig. Leider tat der Absender zu viel des Guten, da eine Ortspostkarte nur 3 Pf. kostete. 20 Milliarden Mark kleben also zu viel auf dem Beleg. Andererseits waren die Marken nur bis 31.12.1923 postgültig, de facto wäre die Karte also unfrankiert. Die Post tolerierte diesen Umstand und beförderte die Karte unbeanstandet.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 03.05.2022 21:43:45 Gelesen: 895787# 9533 @  
@ inflamicha [#9532]

schöööönes Teil.
 
inflamicha Am: 07.05.2022 22:33:11 Gelesen: 887736# 9534 @  
Guten Abend,

ein Auslandsbrief nach Stockholm:



Das kaufmännische Büro Wiesbaden der Chemischen Fabrik "Electro" GmbH Flörsheim sandte diesen am 21.3.1923 (PP 13) an eine Spedition in Stockholm. Für die 300 Mark Porto verklebte der Absender 6 Stück der Mi 209 Wa, alle mit Firmenlochung "C.F.E.".

Gruß Michael
 
Stefan Am: 07.05.2022 22:38:56 Gelesen: 887722# 9535 @  
@ inflamicha [#9534]

Das kaufmännische Büro Wiesbaden der Chemischen Fabrik "Electro" GmbH Flörsheim sandte diesen am 21.3.1923 (PP 13) an eine Spedition in Stockholm. Für die 300 Mark Porto verklebte der Absender 6 Stück der Mi 209 Wa, alle mit Firmenlochung "C.F.E.".

Wurden die Briefmarken allesamt von einer Poko (Custos Portokontrolle) [1] aufgeklebt? :-)

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=6332&CP=0&F=1
 
inflamicha Am: 07.05.2022 22:56:53 Gelesen: 887677# 9536 @  
Hallo Stefan,

POKO/Michelius und Custos-Portokontrolle sind 2 verschiedene Dinge. Für letztere fehlt ein bzw. fehlen mehrere entsprechende Stempel.

Da die Marken oben und unten geschnitten sind und auch nach Anordnung der Marken auf dem Umschlag, beachte insbesondere die unten kopfstehend aufgeklebten Marken, ist Lochung und maschinelles Aufkleben der Marken z.B. durch eine POKO-Vorrichtung durchaus möglich.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 08.05.2022 11:25:33 Gelesen: 886877# 9537 @  
Na Firmament, Gesäß und Nähgarn, wo hat sich denn bloß der Beleg zum heutigen Sonntag versteckt? Ah, da ist er:



Eine auffrankierte Ganzsachenkarte P110 vom 19.1.19 aus Kötzschenbroda-Niederlößnitz nach Hamburg.

Schöne Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 10.05.2022 21:27:10 Gelesen: 881409# 9538 @  
Guten Abend,

ein Wertbrief nach Helmstedt:



Der Brief von der Filiale der Hannoverschen Bank in Harburg/Elbe wurde am 3.1.1922 (PP 7) aufgegeben. Porto und Gebühren setzen sich wie folgt zusammen: 3 Mark für den Fernbrief der 2. Gewichtsstufe, 2 Mark Einschreibgebühr und 3 Mark Versicherungsgebühr (1,50 M. pro 1.000 M. Wertangabe) macht zusammen 8 Mark, wofür 2 Stück der Mi 153 verklebt wurden.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 11.05.2022 21:35:10 Gelesen: 879659# 9539 @  
Guten Abend,

heute eine Teilbarfrankatur:



Der Brief aus Dresden Altstadt 5 an eine Pianofabrik in Meißen wurde am 12.9.1923 (PP 17) auf den Weg gebracht, für das Porto waren 75.000 Mark zu entrichten. Der Absender nahm alles was die Portokasse hergab, als da sind 2mal Mi 209 P, 11mal Mi 253 a, eine Mi 255, 3mal 268 b und 6mal 278 X- zusammen sind das allerdings nur 74.400 Mark. Die fehlenden 600 Mark erhob die Post bar am Schalter und brachte als Nachweis einen roten Ra2 "Gebühr bezahlt / taxe percue." an, auch das Signum des Postbeamten fehlt nicht.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 12.05.2022 17:43:56 Gelesen: 878490# 9540 @  
Guten Abend,

mal wieder ein Dienstbeleg:



Der Büromitarbeiter des Oberpräsidenten von Magdeburg sandte am 2.5.1922 (PP 7) diese Ganzsache DP 4 als Fernpostkarte an die Apothekerkammer in Egeln. Da der Wertstempel für die nötigen 1,25 Mark Porto nicht mehr ausreichte wurde mit D 25 und D 30 auffrankiert. Der zunächst abgeschlagene Maschinenstempel traf die Marken nicht bzw. nur unvollständig. Also griff man zum Handstempel und entwertete nach.

Gruß Michael
 

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