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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10483 Beiträge:
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BD Am: 20.03.2024 21:33:15 Gelesen: 28817# 10459 @  
Guten Abend,

man könnte meinen es wäre ein Streifband, aber der Absender aus Görlitz verschickte eine handgeschriebene Rechnung am 25.8.1923 in ungewöhnlicher Briefform nach Löbau. Die 4 verklebten Mi. 261 ergaben die erforderliche Gebühr von 20 000 Mark für einen Fernbrief bis 20 gramm in der PP 16 vom 24.8. bis 31.8.1923.

Beste Grüße Bernd


 
Dulfen1 Am: 21.03.2024 22:39:57 Gelesen: 27788# 10460 @  
Moin,

von mir das Pendant dazu aus der gleichen PP vom 31.08.23 (6-7N) von Wilhelmshaven nach Chemnitz; Nr. 262 als Viererblock.

Porto: 20.000 Mark für den Fernbrief plus 20.000 Mark Einschreibegebühr.



Liebe Grüße Ulf
 
inflamicha Am: 22.03.2024 19:15:51 Gelesen: 27438# 10461 @  
Guten Abend,

ein Fernbrief aus Gronau in Westfalen:



Der Brief nach Heidelberg wog wahrscheinlich mehr als 20 g, da 3 Exemplare der Mi 336 APa darauf kleben. Am 28.11.1923 befand man sich mitten in der PP 26, die Marken wurden zum vierfachen Nennwert gerechnet. Für den Fernbrief der 2. Gewichtsstufe berechnete die Post 112 Milliarden Mark. Der Brief ist also mit 120 Milliarden Mark freigemacht, 8 Mrd. M. zu viel. Ende November waren jedoch kaum noch kleinere Wertstufen vorhanden, so dass man notgedrungen der Post mehr zukommen ließ als nötig.

Gruß Michael
 
Hansi Am: 23.03.2024 17:25:45 Gelesen: 27136# 10462 @  
Ein weiterer Berlin Beleg, diesmal aus der Infla Zeit

BERLIN W 8 KURIERSTELLE vom 27.2.1922

Grüße



[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Die Poststempel Berlins"]
 
inflamicha Am: 23.03.2024 20:22:59 Gelesen: 27022# 10463 @  
Guten Abend,

ein Eil-R-Brief nach Österreich:



Der Brief wurde von Unterhausen nach Traunkirchen bei Gmünden befördert, Verwendung fand ein Blanko-R-Zettel. Nach Österreich galten die Inlandsgebühren. Die Gebührenrechnung am 21.11.1923 (PP 25) sah also so aus: Briefporto 20 Milliarden, Einschreibgebühr ebenfalls 20 Milliarden und für die Eilzustellung 40 Milliarden Mark. Für die nötigen 80 Mrd. Mark Gesamtgebühr wurde ein ganzes Sammelsurium an Marken verklebt: Mi 325 AP (5), 326 AP (2, einmal mit PE I), 327 AP (4), 327 BP (2), 328 AP (4) und eine 331 b. Die ebenfalls vorhandenen zwei Mi 313 für zusammen 1 Million Mark sind nur schmückendes Beiwerk und waren für die Freimachung ohne Belang. Wie alle Einschreibbriefe ins Ausland musste auch dieser Beleg einer Devisenkontrollstelle zugeführt werden, hier wurde die Postüberwachungsstelle München tätig.

Gruß Michael
 
Dulfen1 Am: 23.03.2024 20:49:40 Gelesen: 27011# 10464 @  
Moin,

von mir nochmal passend aus der PP 26; 2. Gewichtsstufe, 28 x 4 = 112 Milliarden



Gruß Ulf
 
BD Am: 24.03.2024 21:54:59 Gelesen: 26626# 10465 @  
Guten Abend,

eine Fahrt nach Leipzig zum Infla-Treffen habe ich mit einen Besuch auf dem großen Agra-Antikmarkt verbunden.

Ohne große Erwartungen, doch ein Händler hatte etwas Seltenes für mich.

Eingeschriebene Drucksache bis 1000 gramm vom 2.11.1920 von Potsdam nach Danzig.

In der PP 5 erforderte eine Drucksache bis 1000 gramm 80 Pfennig und die Einschreibung 50 Pfennig Gebühren wie frankiert.

Beste Grüße Bernd


 
BD Am: 29.03.2024 21:01:17 Gelesen: 23839# 10466 @  
Guten Abend,

hier eine nicht häufige Kombination : Ortskarte mit Einschreibung.

Die Karte wurde am 27. 7 1923 innerhalb Berlins verschickt. Die Gebühr für die Karte betrug 60 Mark und fürs Einschreiben waren 300 Mark erforderlich.

Frankiert wurde eine Marke der Mi.270 und 2 Marken der Michel 243 b (schwarzoliv).

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 30.03.2024 20:22:53 Gelesen: 22111# 10467 @  
Guten Abend,

eine Zeitungspaketkarte aus der PP 6:



Das Paket mit Metallarbeiterzeitungen im Gewicht von 5 kg ab Stuttgart nach Nürnberg vom 16.11.1921 ist mit einer Mi 153 freigemacht. In der PP 6 waren Zeitungspakete nur bis zu einer Entfernung von 75 km preisermäßigt. Da zwischen Stuttgart und Nürnberg mehr als 200 km liegen, musste mit 4 Mark wie für ein ganz normales Paket frankiert werden.

Ich wünsche Euch schöne Ostern.

Gruß Michael
 
BD Am: 01.04.2024 18:35:25 Gelesen: 15560# 10468 @  
Guten Abend.

Fernbrief bis 20 gramm vom 1.11.1923 aus Hamburg nach Harthau (Sachsen).

In der extrem kurzen PP 22, die nur vom 1.11 bis 4.11.1923 dauerte, waren für diesen 100 Milionen Mark Gebühr erforderlich.

In der für diese Zeit üblichen Mischfrankatur wurden 2 Marken der Mi.314; 9 Marken der Mi. 310 mit OR; 12 Marken der 317 und eine Mi.319 verklebt.

Da der Maschinenstempel nur einige Marken traf wurden die anderen mit einem Stift entwertet. Leider nicht schön, aber es wurde öfter gemacht.

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 01.04.2024 19:43:34 Gelesen: 15514# 10469 @  
Guten Abend,

philatelistisch eher eine "Graue Maus":



Die Drucksache bis 20 g von Leipzig nach Hamburg vom 27.7.1922 (PP 8) mit einer Einzelfrankatur der Mi 183 a zu 50 Pfennig ist eher Massenware.

Interessant ist der Beleg in anderer Hinsicht: Die Inflationszeit in Deutschland war auch durch den Mangel an Bargeld (sowohl Münzen als auch Banknoten) gekennzeichnet, weshalb allerlei andere Stellen als die Reichsbank (u.a. Reichsschuldenverwaltung, Reichsbahn, Kommunen und sonstige Institutionen) Notgeld ausgaben.

Viele dieser Emissionen dienten nahezu ausschließlich der Bedienung des Sammlermarktes, man denke nur an die teilweise unendlich scheinenden Geldscheinserien mit heimatlichen Motiven in kassenfrischer Erhaltung, die bis heute die Alben füllen. Auch Notgeld vornehmlich für den guten Zweck wurde ausgegeben. Mit obigem Beleg beispielsweise wurde Notgeld der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz zu Naunhof angepriesen, wobei die Porzellan-Münzen wohl schon vergriffen waren. Für den Zahlungsverkehr war dieses "Notgeld" jedenfalls nicht bestimmt.

Gruß Michael
 
BD Am: 03.04.2024 20:31:08 Gelesen: 14201# 10470 @  
Guten Abend,

Nachnahme-Fernkarte vom 29.9.1923 aus Berlin nach Rudolstadt. Warum nicht als Drucksache versendet verstehe ich nicht, aber ein Versand als Fernkarte kam öfter vor.

Für mich gut, da so eine seltene Mehrfachfrankatur mit 3 Marken der Mi. 286 entstand.

Frankiert sind 225.000 Mark, 100.000 Mark für Fernkarte und 125.000 Mark Vorzeigegebühr.

Beste Grüße Bernd


 
inflamicha Am: 03.04.2024 21:03:30 Gelesen: 14162# 10471 @  
Guten Abend,

das Werk eines Rechenkünstlers:



Der Einschreibbrief aus Jänickendorf (Kreis Jüterbog) nach Bitterfeld vom 5.10.1923 (PP 19) wurde reichlich mit verschiedenen Marken beklebt, die zusammen auf den Pfennig genau die nötige Gebühr von 4 Millionen Mark aus Fernbriefporto 2 Mio und Einschreibgebühr 2 Mio Mark ergaben. Frankiert wurde der Beleg mit den Mi-Nrn. 277, 279 a, 283, 284, 288 II (18), 289 b, 290, 291 a, 295, 300, 302 A und 308 Aa. Viele Einschreibbriefe scheinen in Jänickendorf nicht aufgegeben worden zu sein. Es wurden jedenfalls immer noch die R-Zettel der alten Generation mit dem rechts stehenden R aufgebraucht.

Gruß Michael
 
22028 Am: 04.04.2024 07:02:33 Gelesen: 13813# 10472 @  
Der Brief wird gerade in der Schweiz angeboten. Sieht schon imposant aus, ob das Porto stimmt oder welche Marken fehlen, dazu kann ich nichts sagen.

1923, 31.12. grosse Frankatur mit 54 Exemplaren der seltenen 50 Mrd M, durchstochen statt gezähnt, dazu viele weitere Inflamarken auf grossem Brief nach ZÜRICH adressiert, ein paar Marken sind abgefallen, ein paar weisen Mängel auf, der übergrosse R-Brief hat beim Transport etwas gelitten, es handelt sich trotzdem um eine sehr spektakuläre Frankatur, der Brief wird so verkauft wie er ist, wir garantieren die Echtheit und brauchen dazu keinen Bundesprüfer. Der Katalogwert der losen 50 Mrd-Marken beträgt nach Michel 2023 Euro 48'600.-


 
philast Am: 04.04.2024 17:23:53 Gelesen: 13585# 10473 @  
@ 22028 [#10472]

Hallo,

den finde ich auch imposant. Aus meiner Sicht passt da auch die Echtheit. Sind natürlich einige fehlende Marken (vermute mal die 5*20 Mrd links, eine 100 Mio in der Mitte und eine 20 Mrd rechts) das Porto könnte dann auch stimmen für einen gewichtigeren Einschreibebrief.

Die Bemerkung "wir garantieren die Echtheit und brauchen dazu keinen Bundesprüfer" kommt zwar etwas 'arrogant' rüber ("nach unserer maßgeblichen Meinung ist der echt") und Bundesprüfer gibt es auch nicht ;-)) aber muss halt jeder selbst entscheiden welches Risiko man für so einen Brief eingehen will. Gibt schließlich einige berühmte Namen bei denen dann auch schlechte Ware aufgetaucht ist.

Wäre ganz spannend zu erfahren ob er verkauft wird und wenn ja zu welchem Preis.

Grüße
philast
 
muemmel Am: 04.04.2024 21:19:34 Gelesen: 13457# 10474 @  
@ 22028 [#10472]

Hallo Rainer,

wie philast schon schrieb, sieht der Brief wirklich imposant aus. Was die Echtheit angeht, bedarf es wirklich keines Prüfers, daran hege ich auch keinen Zweifel.

Die "kleinen" Millionenwerte tragen allerdings zur Frankatur so gut wie nichts bei. Insgesamt summieren die sich auf lediglich 0,904 Milliarden. Die mussten einfach nur noch weg, da man sie eh nicht mehr gebrauchen konnte.

Ich vermute mal, dass es sich in diesem Fall um einen eingeschriebenen Brief der 18. Gewichtsstufe (>340 bis 360 g) ins Ausland handelt. Das Gewicht dürfte bei der Größe des Couverts durchaus realistisch sein, Es ist zwar nicht bekannt, was da für Marken verloren gegangen sind, aber vermutlich waren es alles Milliardenwerte. In Summe dürften also 3,1 bis 3,2 Billionen verklebt worden sein. Zieht man davon 300 Milliarden R-Gebühr und weitere 300 Milliarden für die ersten 20 Gramm Gewicht ab, verbleibt ein Betrag von 2,5 bis 2,6 Billionen. Für 17 weitere Gewichtsstufen je 20g waren 150 Milliarden = 2,55 Billionen notwendig. Von daher dürfte es also passen.

So nebenbei würde es mich auch interessieren, ob und wenn für wie viel das Stück den Besitzer gewechselt gewechselt hat.

Schöne Grüße
Mümmel
 
stampmix Am: 05.04.2024 07:27:29 Gelesen: 13194# 10475 @  
@ muemmel [#10474]

Die "kleinen" Millionenwerte tragen allerdings zur Frankatur so gut wie nichts bei. Insgesamt summieren die sich auf lediglich 0,904 Milliarden. Die mussten einfach nur noch weg, da man sie eh nicht mehr gebrauchen konnte.

Das sehe ich anders.

Bei fehlender 100 Mio-Marke ergeben die 35 "Kleinwerte" exakt die 1 fehlende Milliarde, die zusammen mit den 3149 Milliarden Mark (inkl. der 4 fehlenden 20 Mia-Werte) das Porto von 3150 Mia Mark (=315 Rpf) für das Auslandseinschreiben der 18.Gewichtsstufe ergeben.

Da war zur Resteverwertung am Letzttag ein Frankiergenie am Werk. Und 1:25000 portorichtig und frankaturgültig sind auch nicht schlecht.
 
inflamicha Am: 11.04.2024 10:12:37 Gelesen: 6690# 10476 @  
@ 22028 [#10472]

Guten Morgen an elle,

ich schiebe es schon ein paar Tage vor mir her, auch meine Meinung zu diesem Beleg zu schreiben.

Zunächst mal wäre es gut gewesen, "Ross und Reiter" zu diesem Auktionslos zu nennen. So musste ich einige Zeit aufwenden, um dieses zu finden (gleich auf philasearch zu schauen kam mir leider erst später in den Sinn). In einem anderen Forum schrieb Rainer wenigstens noch "Bach" dazu. Es geht also um Los 4026 der Jean-Paul Bach-Auktion, Startpreis 3.000 Schweizer Franken. Vielleicht also kein Wunder, wenn auf ein BPP-Attest großzügig verzichtet wird, gehört der Firmenchef doch zu den Heroen der Basler Prüfstelle, die sich Atteste lieber selbst ausstellen. Aber das nur am Rande.

Allerdings ist der vorliegende Brief auch nach meiner Meinung unzweifelhaft echt. Meine Prognose ist allerdings, dass dieses Fragment liegenbleiben wird. Warum? Da ist alleine schon die Größe, die den Beleg unattraktiv macht. Wohin damit? Der nächste Punkt ist die teilweise fehlende Frankatur, wahrscheinlich fehlt auch die ehemals vorhandene Verschlussbanderole der Devisenkontrolle (falls diese Ende Dezember noch stattgefunden hat, das kann ich leider nicht verlässlich sagen). Dazu kommen noch div. Mängel an den vorhandenen Marken. Die meist "unattraktive" Stempelung war wahrscheinlich eher von Vorteil für den Beleg, bei "schöneren" Stempeln wäre wohl schon längst eine Aufteilung erfolgt und die Marken wären einzeln veräußert worden. Das Auge sammelt mit sage ich immer, ;-) Was könnte ich also mit diesem Brief belegen, was nicht auch ein anderer mit preisgünstigeren Marken belegen würde? Muss man also nicht haben, was nicht unbedingt (nur) am Preis liegt. Ich erinnere mich da an einen Dezemberbrief mit 12 mal 50 Mrd. Mark durchstochen in die USA, die bei der Berliner Schlegel-Auktion 2 mal liegengeblieben ist- beim 2. mal mit Startpreisreduzierung. Der war halt mehrfach gefaltet und die Marken waren auch nicht alle einwandfrei (kein Wunder bei dem unpraktischen Durchstich). Wenn man schon höhere Beträge ausgibt, sollte die Qualität doch so einigermaßen stimmen, oder?

So, das soll es gewesen sein. Ein "schöner" Beleg folgt dann heute abend.

Gruß Michael
 
wuerttemberger Am: 11.04.2024 10:25:00 Gelesen: 6682# 10477 @  
@ inflamicha [#10476]

Dieser Brief hat ganz sicher keine Devisenkontrolle mehr durchlaufen. Es fehlen alle Merkmale dafür.

Gruß
wuerttemberger
 
inflamicha Am: 11.04.2024 10:45:07 Gelesen: 6667# 10478 @  
@ wuerttemberger [#10477]

Es fehlen alle Merkmale dafür.

Ja eben, weil sie eventuell entfernt wurden- siehe Rückseite links Klebereste, Vorderseite sieht rechts ebenfalls "verdächtig" aus. Aber als Spezialist für die Devisenkontrolle kannst Du sicher sagen, ab wann diese nicht mehr durchgeführt wurde. Nach Durchsicht meiner Dezember-R-Briefe scheint Ende November Schluss gewesen zu sein, zumindest weisen meine Belege keine Devisenkontrolle mehr auf. Aber das muss ja nichts heißen.

Gruß Michael
 
wuerttemberger Am: 11.04.2024 11:38:29 Gelesen: 6600# 10479 @  
@ inflamicha [#10478]

Ich habe auch nur Belege bis November 1923 gesehen. Die Devisenkontrolle ist nicht nur mit Zetteln zu belegen, sondern auch mit Stempeln. Schau dir mal deine Belege von 1923 an. Es wird keinen einzigen Beleg geben, der nur einen Zettel trägt, sondern auch mindestens zwei Nummernstempel und meist gehört noch das Siegel der Devisenkontrollstelle dazu.

Für Devisenkontrolle bin ich kein Spezialist, das sammle ich nur virtuell (digitales Bildarchiv) so nebenher.

Gruß
wuerttemberger
 
inflamicha Am: 11.04.2024 21:28:11 Gelesen: 6284# 10480 @  
Guten Abend!

@ wuerttemberger [#10479]

Du hast recht, die Verschlussbanderolen sind (bei meinen Belegen jedenfalls) immer mit Nummern- oder Überwachungsstellenstempeln auf den Umschlag übergehend versehen, sozusagen gesichert. Der versprochene "schöne" Beleg beweist es:



Am 14.6.1923 (PP 13) verließ der Einschreibbrief an die Internationale Handelsbank in Wien/Österreich die schöne Stadt Regensburg. Da nach Österreich der Inlandstarif galt, berechnete die Post 100 Mark für den Brief und 80 Mark Einschreibgebühr. Der Brief ist mit 2mal Mi 244 und einer Mi 268 b frankiert. Die Kontrolle erfolgte in der Postüberwachungsstelle München, die ganze 3mal ihren Dienststempel anbrachte. Auch bei den Nummernstempeln fand eine rechte Orgie statt, zumindest im Innern der Umschlages. Man findet die Stempel 7, 16, 18, 21 und 33, außen jedoch nur die 21.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 11.04.2024 23:37:41 Gelesen: 6094# 10481 @  
Guten Abend,

im Dezember 1923 erheischte die Reichspost für eine Fernpostkarte 50 Milliarden Papiermark oder 5 Rentenpfennig. Diese Karte vom 15.12.23 von Nidda nach Elberfeld (Wuppertal gab es noch nicht) war mithin richtig frankiert.



Die 10-Milliardenmarke weist auch noch gut sichtbar den Sprung in der Rosette auf, fiel jedoch sehr zu meinem Leidwesen voll der Aktenlochung zum Opfer. Deswegen gewähre ich dem Teil kein Asyl in meiner Sammlung. :-(

Schöne Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 12.04.2024 22:09:07 Gelesen: 5125# 10482 @  
Guten Abend,

heute ein Dienstbrief:



Der Brief an die Staatliche Oberförsterei in Nimkau (Bezirk Breslau) wurde am 13.9.1923 (PP 17) in Rathau (Kreis Wohlau) aufgegeben. Absender war der Hegemeister Großmann, der seine Berechtigung zum Verwenden von Dienstmarken vorschriftsmäßig durch den handschriftlichen Vermerk "In Ermangelung eines Dienstsiegels" + Namen und Funktion kenntlich machte.

Am unteren Ende des Dienstweges landeten meist nur kleinwertige Dienstmarken, welche das Frankieren der Post erschwerte. Hier standen wohl nur solche zu 400 Mark zur Verfügung, möglicherweise handelte es sich dazu noch um den Restbestand.

Jedenfalls frankierte der Absender für die nötigen 75.000 Mark neben einem 25er-Bogenteil der D 80 mit 13 Freimarken zu 5.000 Mark (Mi 256). Ein weiteres Merkmal des herrschenden Mangels in der Inflationszeit ist die Wiederverwendung des Umschlages mittels Überklebung und Neubeschriftung der Adress-Seite. Positiv fällt die saubere Stempelung der Frankatur auf, was insbesondere bei der Menge der verklebten Marken nicht selbstverständlich war.

Gruß Michael
 
philast Am: 13.04.2024 16:39:08 Gelesen: 4684# 10483 @  
Hallo,

von mir heute ein eingeschriebener Brief aus Bayreuth vom 17. April 1920 nach Dortmund. Dort angekommen am 20.April 1920 [1].

Portogerecht frankiert (20 Pf Brief + 30 Pf Einschreiben) mit der Ausgabe Bayern Abschied mit Aufdruck Deutsches Reich. Die Verwendung dieser Ausgabe in der Portoperiode 1.10.19-5.5.20 ist nicht so häufig anzutreffen.

Der Beleg ist darüber hinaus zeitgeschichtlich interessant, da er an ein Mitglied des ehemaligen Freikorps "Epp" [2] gegangen ist, welches nach dem Kapp Putsch im März 1920 und dem folgenden "Roten Ruhr Aufstand" [3] ab dem 6. April 1920 in Dortmund (und anderen Ortschaften) auf recht brutale Art für "Ruhe und Ordnung" gesorgt hat. Viele Mitglieder des Freikorps Epp wurden in die vorläufige Reichswehr aufgenommen.

Laut dem rückseitigen Vermerk ging der Beleg zunächst an das Johannis Hospital und wurde, da der Empfänger sich dort nicht mehr aufgehalten hat, an seine Truppe weitergeleitet.

Der Absender ist laut Adressbuch von Bayreuth die Handelsvertretung "(Karl) Burger", Inhaber Karl Schindler, Wilhelmstr. 12, der Empfänger Heinrich Schindler ist wahrscheinlich ein Verwandter.



Grüße
philast

[1] Adressbuch Bayreuth: https://epub.uni-bayreuth.de/id/eprint/690/1/1920_21.pdf, Karl Burger siehe Seite 16
[2] Freikorps Epp: https://de.wikipedia.org/wiki/Freikorps_Epp
[3] Ruhraufstand: https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=39&url_tabelle=tab_websegmente
 

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