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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10494 Beiträge:
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muemmel Am: 13.07.2010 11:27:21 Gelesen: 4723867# 545 @  
Salut an die Freunde der Inflationsbelege,

nun geht es weiter mit den Fernbriefen. Das Porto für den einfachen Fernbrief bis 20 Gramm betrug im Dezember 1923 10 Pfennig oder 100 Milliarden Mark. Den Anfang macht hier ein Brief vom 1.12.1923 von Remscheid in das westfälische Bünde, frankiert mit 10 Marken der 328 AP.



Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 14.07.2010 17:37:45 Gelesen: 4723782# 546 @  
Guten Abend,

nun ein Brief, bei dem etwas weniger Marken bedurfte. Gelaufen am 6.12.1923 von Nordhorn nach Bentheim und frankiert mit fünf Marken der 329 AP.



schönen Gruß vom schwitzenden
Harald
 
Blättchensammler Am: 14.07.2010 19:26:30 Gelesen: 4723770# 547 @  
Hallo Harald !

Ich schaue immer gerne Deine Belege an und vor allen Dingen die Infos dazu wie Fernbrief u.s.w.

In Anhang zeige ich einen Beleg, er ist riesig lang und wurde in der Mitte gefaltet, wie war hier die Portostufe, wie setzt sich das zusammen ? Danke schon mal für Infos.

lg
Stefan


 
muemmel Am: 14.07.2010 20:46:13 Gelesen: 4723762# 548 @  
@ Blättchensammler [#547]

Guten Abend Stefan,

erst einmal Dank für die Vorstellung dieses Beleges. Der würde mir schon gefallen, aber leider sind keine Rosettenmarken drauf. :-)

Diese großformatigen "Aktenbriefe" wurden meist von Behörden, aber auch Anwälten und Notaren, zum – wie der Name schon sagt – Versand von Akten verwendet. Die Aktenblätter (Format DIN A4) wurden senkrecht gefaltet und passten dann hervorragend in diese Couverts.

Der von Dir gezeigte Aktenbrief stammt aus der Portoperiode 11 vom 15.12.1922 bis 14.1.1923 und muss zwischen 251 und 500 Gramm gewogen haben, denn dafür war das Porto von 45 Mark notwendig.

Der Umschlag ist nach Entnahme der Akten leider mittig gefaltet worden. Eleganter wäre natürlich eine Faltung etwas jenseits der Mitte gewesen, damit der mit Marken bestückte Teil faltenlos geblieben wäre. Aber mit derartigen Unachtsamkeiten müssen wir Philatelisten bei solchen "Ungetümen" leider leben.

Schönen Gruß vom nunmehr etwas kühleren Niederrhein
Harald
 
muemmel Am: 15.07.2010 15:10:03 Gelesen: 4723723# 549 @  
Hallo,

bei inzwischen etwas erträglicheren Temperaturen hier nun eine Buntfrankatur vom 7.12.1923 von Minden nach Hagen.



Verklebt wurden Marken der 328 AP und 327 BP mit einem Gesamtbetrag von 100 Milliarden = 10 Rentenpfennig.

Zackige Grüße
Harald
 
muemmel Am: 16.07.2010 19:15:34 Gelesen: 4723620# 550 @  
Guten Abend an die Freunde der Inflationsbelege,

nun wollten die Leute die noch in ihrem Besitz befindlichen Inflationsmarken aufbrauchen und aus diesem Grund gestaltet hier die Rechnerei auf Portorichtigkeit etwas schwierig.





Vorderseitig kamen neun Marken der 327 BP mit 45 Milliarden zum Einsatz. Auf der Rückseite finden acht weitere Exemplare dieser Marke, damit haben wir immerhin schon 85 Milliarden zusammen. Die 26 Marken der 324 AP ergeben weitere 13 Milliarden, zusammen also bereits 98 Milliarden. Die noch fehlenden 2 Milliarden wurden schließlich durch die eine 326 AW links oben erbracht.

Und nun ein schönes Wochenende
Harald
 
Blättchensammler Am: 16.07.2010 19:17:55 Gelesen: 4723619# 551 @  
@ muemmel [#548]

Harald, vielen Dank für die Infos !

lg
Stefan
 
muemmel Am: 17.07.2010 19:30:09 Gelesen: 4723546# 552 @  
Hallöle,

heute nun ein Fernbrief vom 5.12.1923 von Berlin nach Potsdam, bei dem die Rechnerei trotz der Vielzahl der verwendeten Marken erheblich einfacher ist:





Zum Einsatz kamen 50 Marken der 326 AW, mit denen das erforderliche Porto von 100 Milliarden erbracht wurde.

Ästhetiker mögen zwar der Meinung sein, dass so etwas doch nicht in eine Sammlung gehört. Natürlich haben etliche Marken gelitten, aber es war schließlich auch nicht einfach die vielen Marken auf einem normalen Briefcouvert unterzubringen; da musste mitunter bis an den Rand oder auch darüber hinaus geklebt werden. Außerdem spiegelt dieser Beleg und auch der zuvor gezeigte Geschichte pur wider.

Vielfache zackige Grüße
Harald
 
muemmel Am: 18.07.2010 11:19:01 Gelesen: 4723483# 553 @  
Guten Morgen,

heute eine Buntfrankatur vom 1.12.1923 von Borken nach Berlin:



Mein einziger Beleg mit einer 50 Milliarden-Marke.

Schönen Gruß
Harald
 
Baldersbrynd Am: 18.07.2010 16:43:14 Gelesen: 4723450# 554 @  
Hallo Harald,

Du zeigst sehr viele schöne Belege. Ein Beleg mit 50 Milliarden Mark, habe ich nicht.

An alle Inflasammler, ich schaue ein Orts-Drucksache von 4.12.1923. Sendet in Darmstadt. Porto 5o Mia Mark oder 5 Pfg. Frankiert mit 4 mail 327B,P und ein mal 328A,P.

Viele Grüße
Jørgen


 
Postgeschichte Am: 18.07.2010 17:34:56 Gelesen: 4723439# 555 @  
@ Baldersbrynd [#554]

Hallo Jørgen,

10 Milliarden (Mrd) entsprachen 1 Rentenpfennig. Verklebt wurden hier 30 Mrd, also portorichtig 3 Rentenpfennig für eine Drucksache.

Gruß
Manfred
 
Baldersbrynd Am: 19.07.2010 07:18:11 Gelesen: 4723404# 556 @  
@ Postgeschichte [#555]

Ja, es war ein Fehler von mir. Ich muss mein Schulgeld zurück bekommen.

Viele Grüße und Danke

Jørgen
 
muemmel Am: 19.07.2010 15:04:00 Gelesen: 4723376# 557 @  
Hallo Jørgen,

vielen Dank für das Zeigen der Drucksache, leider fehlt mir so etwas noch. Auch Orts- und Fernpostkarten mit Inflationsmarken aus Dezember 1923 suche ich noch.

Daher also nun weiter mit den Fernbriefen und hier ein solcher mit einer "Übergangsfrankatur", also Inflationsmarken und Rentenpfennigmarken. Solche Belege haben wiederum einen besonderen Reiz und sie sind auch nicht sehr häufig zu finden.



Der Brief ging am 11.12.1923 von Berlin nach Sorau. Hier wurde die Inflationsmarke als Füllwert von 1 Pfennig benutzt.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 20.07.2010 15:07:08 Gelesen: 4723320# 558 @  
Hallo zusammen,

bevor morgen zu der Hitze auch noch Schwüle angesagt ist, hier noch eine "Übergangsfrankatur" vom 21.12.1923 von Zittau ins schlesische Hundsfeld:



Hier gestaltet sich Rechnerei ein wenig schwieriger, aber die Inflationsmarken ergeben genau 50 Milliarden = 5 Pfennig. Und zusammen mit der Einzelmarke von 5 Pfennig stimmt es dann wieder mit dem Porto.

Zackige Grüße
Harald
 
muemmel Am: 21.07.2010 16:32:28 Gelesen: 4723224# 559 @  
Salut,

für Einschreiben kamen zum Porto noch 200 Milliarden bzw. 20 Pfennig hinzu. Hier ein eingeschriebener Brief vom 4.12.1923 von Wittmund nach Hannover, frankiert mit 30 Exemplaren der 328 AP.





Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 22.07.2010 21:42:25 Gelesen: 4723139# 560 @  
Guten Abend,

zu später Stunde noch ein weiterer eingeschriebener Brief vom 10.12.1923 von Breslau nach Düsseldorf:





100 Milliarden fürs Porto und 200 Milliarden Einschreibengebühr und frankiert mit einem sauberen 15er-Block mit Unterrand der 329 AW.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 23.07.2010 16:52:59 Gelesen: 4723078# 561 @  
Hallo, Freunde der Inflationsbelege,

heute kommen wir nun zu den Fernbriefen, die zwischen 21 und 500 Gramm auf die Waage brachten und für die das Porto 20 Pfennig bzw Milliarden betrug. Hier ein solches Exemplar vom 3.12.1923 von Welden nach München.





Schönen Gruß
Harald
 
duphil Am: 23.07.2010 17:20:46 Gelesen: 4723075# 562 @  
@ muemmel [#561]

Hallo Harald!

Ich vermute, das Dir hier ein Fehler unterlaufen ist: "... für die das Porto 20 Pfennig bzw. Milliarden betrug."

Sollte es nicht "... für die das Porto 20 Pfennig bzw. 200 Milliarden betrug." heißen?

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
muemmel Am: 23.07.2010 17:45:28 Gelesen: 4723070# 563 @  
@ duphil [#562]

Salut Peter,

natürlich liegst Du vollkommen richtig damit, dass ich die 200 vor den Milliarden verbast habe. Asche über mein Haupt.

Schönes Wochenende
Harald
 
muemmel Am: 24.07.2010 11:18:39 Gelesen: 4723023# 564 @  
Guten Morgen allerseits,

hier wäre noch ein eingeschriebener Fernbrief über 20 Gramm im Angebot. Gelaufen am 29.12.1923 von Lutzingen nach München und tarifrichtig mit 400 Milliarden (40 Pfennig) frankiert. Auf der Vorderseite kleben 175 Milliarden und rückseitig 225 Milliarden.





Insbesondere die Rückseite ist natürlich für Plattenfehlerjäger von besonderem Reiz, denn dort wimmelt es nur so von primären Feldmerkmalen.

Schönes Wochenende
Harald
 
muemmel Am: 25.07.2010 10:30:41 Gelesen: 4722955# 565 @  
Guten Morgen,

heute noch eine "Übergangsfrankatur" für einen Fernbrief, der mehr als 20 Gramm gewogen hat:



Gelaufen am 4.12.1923 von Berlin-Charlottenburg nach Lauterbach. Für das Porto wurden 12 Pfennig mit Rentenpfennigmarken verklebt, die restlichen 8 Pfennig (80 Milliarden) durch die Inflationsmarken.

Schönen Gruß
Harald
 
Baldersbrynd Am: 25.07.2010 11:51:33 Gelesen: 4722941# 566 @  
Guten Tag Harald,

ich erfreue mich jeden Tag neues schönes Inflabeleg zu sehen.

Hier ein Auslandsbruef aus Hamburg nach Kopenhagen, Sendet am 12.12.1923. Porto 3 mal 5 Renten Pf. und 8 mal 20 Mia Mark, zusammen 31 Pf. 1 Pf. überfrankiert.

Viele Grüße
Jørgen


 
muemmel Am: 26.07.2010 10:48:21 Gelesen: 4722861# 567 @  
@ Baldersbrynd [#566]

Guten Morgen Jørgen,

danke für die Vorstellung des Auslandsbriefes. Da hapert es bei mir noch ganz gewaltig.

Nun noch ein Fernbrief über 20 Gramm vom 1.12.1923 von Hamburg nach Hohenstein-Ernstthal, der die Verwirrungen der damaligen Zeit deutlich macht:



Das Porto betrug 200 Milliarden oder 20 Pfennig, hier sind jedoch nur 12,5 Pfennig verklebt. Aber bei diesem Brief wurden die 25 Milliarden noch vierfach aufgewertet berechnet, was die restlichen 100 Milliarden bzw. 10 Pfennig ergibt. Obwohl die Vierfachaufwertung der letzten Novembertage ab 1.12. rückgängig gemacht wurde, ist der Brief offensichtlich trotz Unterfrankierung anstandslos befördert worden.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 27.07.2010 19:57:57 Gelesen: 4722728# 568 @  
Guten Abend allerseits,

hier nun der bisher einzige Dezemberbeleg aus meinem Fundus:



Es handelt sich um eine Drucksache bis 50 Gramm in die Tschechoslowakei, bei der der ebenfalls die verwirrenden Verhältnisse beim Übergang von November auf Dezember eine Rolle spielten.

Ab 1.12.1923 kostete diese Drucksache 50 Milliarden bzw. 5 Pfennig, da stimmt also das Porto vorne und hinten nicht, denn 60 Milliarden in bar und 4 Milliarden in Marken hatten den Gegenwert von 6,4 Pfennig. Also 1,4 Pfennig überfrankiert.

Wahrscheinlich hatten Absender und/oder Postler aber noch den Tarif von 64 Milliarden von Ende November im Kopf, was die bare Entrichtung von 60 Milliarden vermuten lässt und mit den 4 Milliarden in Marken wäre die Welt eigentlich in Ordnung gewesen. Doch vierfach aufgewertet hätten die Marken 16 Milliarden ergeben und in bar wären nur noch 48 Milliarden erforderlich gewesen. Wenn man andererseits berücksichtigt, dass die 4 Milliarden im Dez. 1923 nur den Gegenwert von 0,4 Pfennig hatten, ...

Genug der Spekulationen. Diese Drucksache belegt die verwirrenden Zustände der damaligen Zeit, wie es besser fast nicht sein kann.

Mit total verwirrten Grüßen
der Harald
 
muemmel Am: 28.07.2010 17:47:22 Gelesen: 4722663# 569 @  
Guten Abend liebe Forumler,

ab dem 1.1.1924 verloren die Inflationsmarken ihre Gültigkeit, aber es gab auch hier wieder einige Schlafmützen, die das nicht mitbekommen hatten. So sind die "Nachläufer" entstanden und vielfach auch unbeanstandet befördert.

Nun haben diese Nachläufer jedoch den großen Nachteil, dass sie sehr rar sind und aufgrund dessen auch teuer. Lediglich ein Exemplar kann ich hier vorstellen, das aber eher in die Kategorie "Kuriositäten" gehört.



Ob der Absender die Reichspost foppen wollte, weiß man natürlich nicht, aber auch die Postler sowohl in Recklinghausen als auch in Markneukirchen müssen tief geschlafen haben. Die Marke zu 5 Rentenpfennig war und ist immer noch grün, so dass eine Verwechslung eigentlich ausgeschlossen werden kann. Aber trotz hoffnungsloser Unterfrankatur hat die Postkarte regulär den Postweg durchlaufen.

Schönen Gruß
Harald
 

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