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Thema: Adlerstempel auf Funklotteriekarten
gabriele Am: 21.04.2018 22:51:04 Gelesen: 10745# 1 @  
@ Michael Mallien

Guten Abend Michael Mallien,

steht in dem Buch auch etwas zur weiteren Bearbeitung der Lotteriekarten?

Neulich habe ich eine verwendete FP-3 als Posthorn-Ganzsache gekauft, richtig zusätzlich mit der Notopfer-Steuermarke frankiert. Der Tabellenvordruck für die Antworten sieht schon anders aus als bei der oben gezeigten FP-9 , es gab auch noch keinen Fluoreszenz-Beidruck. Auf der Antwortseite ist ein roter Stempel mit deutlich sichtbarer Ziffer 4 angebracht, was mag der wohl bedeuten?





Eine völlig unbelegte Vermutung, aber könnte das eine "Gewinner"-Kennzeichnung gewesen sein?

Die Karten wurden ja später nicht vernichtet, sondern irgendwann "bergeweise" an den Briefmarkenhandel verkauft.

Schönes Wochenende, Gabi
 
Michael Mallien Am: 22.04.2018 14:26:47 Gelesen: 10663# 2 @  
@ gabriele [#1]

Hallo Gabi,

leider kann ich nicht mehr in dem Buch nachschlagen, denn ich hatte es nur geliehen. Soweit ich mich erinnere gab es diese roten Stempel vielfach. Die Bedeutung ist mir entfallen, aber eine Gewinner-Kennzeichnung war es nicht.

Viele Grüße
Michael
 
bovi11 Am: 22.04.2018 14:40:57 Gelesen: 10658# 3 @  
@ Michael Mallien [#2]
@ gabriele [#1]

Das ist ein Postfreistempel - den Adlerstempel gab es auch kopfstehend.

Warum der allerdings auf der Karte ist, ist nicht ersichtlich.

Vermutlich ist der zufällig abgeschlagen worden.
 
gabriele Am: 22.04.2018 23:49:13 Gelesen: 10598# 4 @  
[#2] Michael Mallien

Hallo,

zu dem angesprochenen Leih-Buch kann ich, außer den Einträgen bei Wikipedia: Funklotterie im Internet leider überhaupt nichts finden. Auch die häufigen (vielfachen) roten Stempel auf der Antwortseite (mit der Tabelle) konnte ich bei diversen Verkaufsangeboten bisher noch nicht entdecken.

[#3] bovi11

Welcher Adlerstempel ist denn gemeint? Als Breitformat kenne ich noch gar keinen, nur als Hochformat. Wäre es möglich, ein Bild davon zu zeigen? Dafür ist es egal ob richtig- oder kopfstehend.

Freundliche Grüße, Gabi
 
bovi11 Am: 23.04.2018 05:54:37 Gelesen: 10580# 5 @  
@ gabriele [#4]



Adlerstempel mit aptiertem Hakenkreuz



Entwertung durch schwarzen Postfreistempel
 
gabriele Am: 23.04.2018 16:25:52 Gelesen: 10535# 6 @  
Hallo bovi11 [#5],

vielen Dank für das Bild vom Wertstempel :)

Anbei ein relativ schlechter Versuch, die Bilder übereinander zu legen.



Nachdem ich wußte, nach was ich suchen muß, habe ich auch ein Bild mit diesen Freistempeln gefunden.



Konnten die Rahmen dieser Wertstempel-Klischees einfach ausgetauscht/umgesteckt werden?

Der aptierte Wertkasten auf meiner Lotteriekarte ist ziemlich gut abgeschlagen, finde ich. Sollte der "aus Versehen" vorhanden sein, fehlt doch der zugehörige Stempelkopf?

Der Maschinenstempel könnte ja theoretisch wirklich wie ein "halbamtlicher?" Zählstempel verwendet worden sein? Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es immer fünf Gewinner pro Runde gab.

LG, Gabi

[Stempelthema redaktionell ausgegliedert aus dem Thema "Funklotteriekarten"]
 
bovi11 Am: 29.04.2018 13:25:43 Gelesen: 10431# 7 @  
Hier eine weiterer Beleg mit dem gleichen Postfreistempel, dieses mal kommt die Karte aus Düsseldorf:


 
gabriele Am: 29.04.2018 16:36:46 Gelesen: 10389# 8 @  
@ bovi11 [#7]

Hallo,

ich habe inzwischen auch eine weitere Karte mit diesem Adler-Stempel, diesmal aus Versmold, Halle Westfalen.



Also sind das mit Sicherheit keine "Gewinner-Stempel".

Kann es sein, dass die Stempel die Einsendungen zur letzten Radiosendung im Format »Wer hört – gewinnt« kennzeichnen?

Die FP 4 hat ja, glaube ich, schon das Antwort-Layout für das Format »Ja oder nein«.

Dazu gibt es einen Artikel bei Zeit-Online bezüglich der Format-Änderung [1].

Viele Grüße, Gabi

[1] https://www.zeit.de/1951/15/just-scheut-sich-nicht
 
bovi11 Am: 29.04.2018 16:51:20 Gelesen: 10379# 9 @  
@ gabriele [#8]

Irgendwie ist der Sinn des Stempels - jedenfalls bislang - nicht recht zu ergründen.
 
gabriele Am: 29.04.2018 20:02:15 Gelesen: 10339# 10 @  
Hallo bovi11 [#9],

vielleicht stelle ich mir das jetzt zu einfach vor, dass weitere hier angemeldete Händler oder Briefmarken- bzw. Ganzsachen-Sammler solche Karten mit einem Adlerstempel besitzen und hier vorstellen?

Halten wir mal fest, hoffentlich stimmen die Angaben:

Anscheinend war die Radiosendung immer am Sonntag, in diesem Fall am 16.3.1952.
Deshalb müßten dafür gültige Karten bis zum folgenden Samstag abgesendet worden sein (vom 17.3. bis 22.3.1952, Datum vom Poststempel).

Haben alle Karten aus dem genannten Zeitraum einen Adlerstempel mit der Ziffer 4?

Gibt es auch Adlerstempel mit anderen Ziffern?

Wenn ja, aus welchem Zeiträumen sind die?

Viele Grüße, Gabi
 
bovi11 Am: 29.04.2018 20:14:00 Gelesen: 10332# 11 @  
@ gabriele [#10]

Die Ziffer 4 bezeichnet den Portwert (in dem Fall für eine Drucksache). Den gibt es natürlich auch für diverse andere Portostufe.

Es handelt sich hier - wie schon geschrieben - um einen aptierten Stempel aus dem 3. Reich. Wann er verwendet wurde läßt sich Deinem Beitrag [#6] entnehmen (ab 1939). In der Nachkriegszeit wurde er halt in der veränderten Form weiter verwendet und zwar bis mindestens März 1952.
 
gabriele Am: 29.04.2018 20:59:51 Gelesen: 10319# 12 @  
@ bovi11 [#11]

Hallo bovi11,

aus [#9]

Irgendwie ist der Sinn des Stempels - jedenfalls bislang - nicht recht zu ergründen.

Die Karten sind Ganzsachen und richtig frankiert. Der Adlerstempel auf der Antwortseite hat meiner Meinung nach nicht den Sinn einer "Drucksachen-Deklaration". Das ist vermutlich nicht einmal ein postalischer Stempelzweck, eher wurde ein ausrangiertes Gerät für eine schnelle und einfache Kennzeichnung zweckentfremdet.

Es ist ein Versuch, diese "Rückseiten"-Stempel zu ergründen, ganz ohne Betrachtung der üblichen Postgeschichte.

Viele Grüße, Gabi
 
bovi11 Am: 29.04.2018 21:08:03 Gelesen: 10316# 13 @  
@ gabriele [#12]

Es handelt sich um einen Postfreistempel und nicht um einen Absenderfreistempel.

Die Post hätte den Stempel nie für solche Zwecke hergegeben.

Zudem: Warum erscheint dieser PFS nur auf Funklotteriebelegen aus dieser einen Woche mit dem Gewinnwort "Strauß"?
 
gabriele Am: 29.04.2018 23:44:18 Gelesen: 10287# 14 @  
@ bovi11 [#13]

Hallo bovi11,

Start der Funklotterie am 15.08.1948 beim NWDR als Radiosendung »Wer hört – gewinnt« bis 31.3.1952.

Sendungsinhalt: Es war eine Mischung aus Geräusch-, Text- und Musikrätseln und wurde konzipiert von Walter Hilpert und dem Moderator der Sendereihe Just Scheu. Das letzte Lösungswort bezieht sich vermutlich auf Johann Strauß, Komponist.

Danach folgte die Funklotterie ab 1.4.1952 (?) als Radiosendung »Ja oder nein« bis zur deren Einstellung am 13.04.1969.

Wie die Kartenumstellung für die Sendungsänderung genau erfolgte, kann ich nicht sagen.

Vermutlich wurden die Karten der letzten Sendung »Wer hört – gewinnt« statistisch ausgewertet. Bearbeitete Karten erhielten zur Kennzeichnung den alten Postfreistempel mit dem Adler.

Nach der Sendungsänderung war die Auswertung wesentlich vereinfacht und besser kommerziell nutzbar.

Vorhergehendes sind meine privaten Ansichten aufgrund vieler gelesener Beiträge aus dem Internet, das muß keinesfalls richtig sein.

Und wie die Entwicklung der Postfreistempelmaschinen ab der 50er-Jahren war? Hier im Forum finde ich nur ein Freistempel-Misch-Masch zwischen Post und Absender. Vielleicht wurde die Maschine ungebräuchlich und wurde deshalb verkauft?

Wie geschrieben, vieles sind nur Vermutungen, aber zumindest der Versuch einer Erklärung für die Adlerstempel auf den oben angesprochenen Funklotteriekarten-Antwortseiten.

Schönen Feierabend, Gabi
 
bovi11 Am: 30.04.2018 07:20:40 Gelesen: 10265# 15 @  
@ gabriele [#14]

"Vielleicht wurde die Maschine ungebräuchlich und wurde deshalb verkauft?"

Das ganz sicher nicht. Das wäre zu der Zeit undenkbar gewesen.
 
gabriele Am: 04.05.2018 20:57:54 Gelesen: 10189# 16 @  
@ bovi11 [#11]

Hallo,

der Bildausschnitt im Beitrag [#6] bezieht sich auf die Bamberger Postfreistempel aus einer Liste vom Briefmarkenverein Bamberg. [1]

Die hier bisher gezeigten FP 3 Funklotteriekarten zeigen auf der Rückseite keinen Stempelkopf und sind dadurch ohne Ortsangabe und Datum. Es wird nur der aptierte Wertstempel abgebildet.

Da alle Karten per Ganzsachen-Vordruck nach Hamburg gesendet wurden, könnte das vielleicht ein 1952 schon ausgemusterter Hamburger Postfreistempel gewesen sein? So ein Postfreistempel wurde in Hamburg zumindest bis ca. Mitte 1946 verwendet, siehe Betrag von Volkimal unter Aptierte Stempel. [2]

Die Rückseitenstempel sind möglicherweise eine "nichtamtliche Hilfestellung" aufgrund einer "Privat-Initiative"?

Allerdings habe ich von den Vorschriften für ausgediente Postfreistempel-Wertrahmen wirklich keine Ahnung. Damit kennst Du Dich viel besser aus, siehe vorherige Ablehnungen meiner "Erklärungsversuche".

Viele Grüße, Gabi

[1] http://www.briefmarkenverein-bamberg.de/stempel_postfrei.htm
[2] http://www.philaseiten.de/beitrag/93630
 
gabriele Am: 19.05.2018 19:29:32 Gelesen: 10064# 17 @  
Hallo miteinander,

eine weitere Karte mit dem aptierten Adler-Postfreistempel-Wertrahmen auf der Rückseite, diesmal eine FP-1 mit dem Holstentor aus Lübeck. Wieder aus der Absendewoche 17. bis 22.03.1952. Vielleicht wurden die Karten der genannten Woche schon bei der Zustellsortierung an den NWDR in der Verteilerstation rückseitig gestempelt?



Warum wurde das gemacht? Eventuell, weil das die Karten für die letzte Sendung mit den Antwortsystem von "Wer hört - gewinnt" waren?

Gibt es Karten mit Aufgabestempeln aus dieser Woche, die keinen Adlerstempel hinten drauf haben?

Gibt es Karten aus anderen Wochen, die einen rückseitigen Adlerstempel haben?

Die Funklotteriekarten haben ziemlich oft gute Aufgabeortstempel, die für Heimat- und Stempelsammler interessant sind.

Wenn ihr noch komplette Karten habt, schaut doch, bitte bitte, einmal auf die Rückseite. Womöglich entdeckt ihr dadurch weitere Indizien für die Auflösung dieses geheimnisvollen Rätsels. Das wäre richtig toll und supergut.

Viele Grüße, Gabi
 
piems Am: 06.10.2020 13:16:22 Gelesen: 6004# 18 @  
@ gabriele [#17]

Hallo Gabi,

ich habe diesen Diskussionsfaden erst heute entdeckt und kann das Rätsel mit Hilfe des Buches von Manfred Krüger über die Funklotterie lösen.

Es handelt sich um Zählstempel, die vom Zielpostamt Hamburg 36 (ab 1950 dann Hamburg 1) angebracht wurden, um die eingegangenen Sendungen zu zählen, damit diese anschließend abgerechnet werden konnten. Bis September 1952 wurden nur die bei der Funklotterie eingegangenen Karten abgerechnet; anschließend die verkauften, d.h. dass ab dann die Zählstempel nicht mehr eingesetzt wurden.

Viele Grüße
Clemens
 
GSFreak Am: 06.10.2020 13:33:34 Gelesen: 5999# 19 @  
Ich habe zwei Karten mit dem "Adlerstempel" in meiner Sammlung. Beide ebenfalls mit dem Gewinnwort "J. Strauß).

FP 1b (handschriftliche Änderung des Verkaufspreises), aus (24a) REINFELD (HOLSTEIN) vom 22.03.1952



FP 3 aus (24a) HAMBURG 28 vom 20.03.1952



Beste Grüße
Ulrich
 
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