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Thema: BPP: Was ist ein Bundesprüfer ?
gabriele Am: 24.04.2018 22:37:58 Gelesen: 8483# 1 @  
@ bovi11

Von Bundesprüfer testiert: Im Attest steht Verbandsprüfer im Bund Philatelistischer Prüfer e.V., was besagt das?

Viele Grüße
 
bovi11 Am: 25.04.2018 06:25:12 Gelesen: 8433# 2 @  
@ gabriele [#1]

Die Fragen gehen an das Grundwissen, das man sich anlesen sollte.

"Von Bundesprüfer testiert: Im Attest steht Verbandsprüfer im Bund Philatelistischer Prüfer e.V., was besagt das?"

https://www.bpp.de/de/
 
gabriele Am: 25.04.2018 16:24:20 Gelesen: 8221# 3 @  
Hallo,

eine Benennung als "Bundesprüfer" assoziiert eine öffentlich-rechtliche Funktion wie z.B. Bundesminister, Bundespolizist etc., soll das so wahrgenommen werden?

Viele Grüße
 
22028 Am: 25.04.2018 16:41:03 Gelesen: 8210# 4 @  
@ gabriele [#3]

Bundesminister, Bundespolizist ist die Berufsbezeichnung einer Person, die bei der Bundesrepublik Deutschland tätig ist.

Bundesprüfer ist der welcher als Prüfer beim Bund der Philatelistischen Prüfer tätig ist.
 
ligneN Am: 25.04.2018 19:42:51 Gelesen: 8124# 5 @  
"Bundesprüfer": obsolet seit ca. 1990.

Diese Bezeichnung/Abkürzung wird vom BPP seit mindestens* 1991 nicht mehr verwendet.

Grund: sie könnte zur Verwechslung mit Amtspersonen führen.

Experten/Prüfer/Preisrichter in anderen "Bünden" mit ähnlichen Bezeichnungen wurden damals bereits abgemahnt/gerichtlich zur Titulaturänderung aufgefordert.

BPP-Mitglieder mit Zivilberuf Anwalt hatten dem BPP-Vorstand nahegelegt, diese rechtlich längst entschiedenen und ggf. kostenträchtigen Gerichtsverfahren betr. "Bundes-xyz" zu vermeiden.

Daher verwenden Prüfer im BPP seitdem die Bezeichnung "Verbandsprüfer im BPP" oder kurz "Verbandsprüfer BPP", "Verbandsprüfer".

Aber nicht "Bundesprüfer".

Festmachen kann das jeder an der Bezeichnung in den BPP-Attestformularen.
Dort steht seit ca. 1991: "Verbandsprüfer für ..."

Allerdings hat sich die längst überholte Bezeichnung "Bundesprüfer" bei langgedienten Philatelisten wie bovi11 oder 22028 so eingeprägt, daß sie diese immer noch verwenden.

Wenn nun etwa Gabriele im Jahre 2018 den "Bundesprüfern" Amtsanmaßung u. ä. unterstellt - Bundesprüfers gibts seit fast 30 Jahren nicht mehr.

Wer Lust hat, das genaue Jahr der Einführung der Bezeichnung "Verbandsprüfer" zu bestimmen, kann die philaseiten-Attestdatenbank [1] daraufhin durchsuchen.

[1] http://www.briefmarken-atteste.de/atteste
 
bovi11 Am: 25.04.2018 19:57:27 Gelesen: 8113# 6 @  
@ ligneN [#5]

Das ist ja alles formal richtig - in der Praxis wird sich die "alte" Bezeichnung wohl noch viele Jahre halten, genau so, wie PS bei Kraftfahrzeugen und Zoll bei Computermonitoren.

Dieter
 
Richard Am: 25.04.2018 20:21:59 Gelesen: 8093# 7 @  
Thema redaktionell ausgesetzt bis die verschiedenen Themenstränge die nicht direkt mit der Neuentdeckung zu tun haben, verschoben wurden
 
Richard Am: 25.04.2018 20:56:05 Gelesen: 8051# 8 @  
@ gabriele [#1]

Von Bundesprüfer testiert: Im Attest steht Verbandsprüfer im Bund Philatelistischer Prüfer e.V., was besagt das?

Hallo Gabi,

unter Eingabe des Suchwortes "Bundesprüfer" findest Du seit 10 Jahren Antworten [1].

Schöne Grüsse, Richard

[1] Echtheitsprüfungen, Nachprüfungen und Prüfzeichen bei Marken Stempeln
[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=624&CP=0&F=1
 
gabriele Am: 25.04.2018 22:29:30 Gelesen: 7982# 9 @  
@ Richard [#8]

Hallo Richard,

vielen Dank für den Hinweis und den internen Link, ich hatte hier wirklich nicht nach Bundesprüfer gesucht (Bundesprüfer gehören zum Bundeszentralamt für Steuern und führen Bundesbetriebsprüfungen durch). Es tut mir leid, dass ich durch meine Frage zur Benennung "Bundesprüfer" ein Themenchaos verursacht habe.

Viele Grüße, Gabi
 
Markus Pichl Am: 26.04.2018 17:49:27 Gelesen: 7796# 10 @  
In dem Thema darf ich natürlich nicht fehlen. (smile)

Hallo,

an den Attesten von Herrn Alfred Burger, nach meiner Erinnerung war er einer der oder sogar der zuerst abgemahnte, den ich persönlich, aus verschiedenen Telefonaten, eher als eine bescheidene und bodenständige Persönlichkeit in Erinnerung habe, ist der Wandel sehr gut nachvollziehbar.

Im Mai 1987 stand noch die unrichtige und anmaßende Bezeichnung "Bundesprüfer" oben im Attest an.



Spätestens im September 1988 findet sich die Bezeichnung "Prüfer" auf den von Ihm verwendeten Attestformularen.



Hin und wieder man auch Attestformulare, von verschiedenen Prüfern, in denen die anmaßende Bezeichnung "Bundesprüfer" gestrichen und gegen "Verbandsprüfer" mit Schreibmaschine ersetzt wurde.

Philatelistische Prüfer sind keine Götter oder Päpste, sie sind Menschen wie Du und ich. Sie kochen mit dem selben Wasser, sprich prüfen mit Methoden, Vergleichsmaterial und Kenntnissen, welche sich jeder beschaffen kann und im Laufe der Zeit auch selbigen Erfahrungswert. Das mag sich jetzt einfach anhören, ist es aber nicht. Durchaus ist es aber möglich, es zu packen.

Gut, es gibt natürlich auch das eine oder andere Prüfungsergebnis von Prüfern, bei dem die Meinung berechtigt ist oder es sogar zur bitteren Erkenntnis wird, dass nicht mit Vergleichsmaterial und Wissen sondern mit dem Blick in die Glaskugel geprüft wurde. Verschiedene Kräfte arbeiten daran, dass die Philatelie und das Prüfwesen der Zukunft sicherer wird, als es in der Vergangenheit war.

Vielleicht gelingt es ja noch dem einen oder anderen, dieses in meinen Augen und Ohren unerträgliche Wort "Bundesprüfer" aus dem Gedächtnis zu streichen?

Die beiden gezeigten Attestformulare habe ich mir vorhin im Onlinearchiv des Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer herausgesucht. Nach meinem Archiv wäre der Zeitraum in beide Richtungen geringfügig weiter ausgefallen.

Beste Grüße
Markus
 
DL8AAM Am: 26.04.2018 19:18:52 Gelesen: 7739# 11 @  
@ Markus Pichl [#10]

anmaßende Bezeichnung "Bundesprüfer" oben im Attest an.

Naja, das ist ja keine Anmaßung, es waren Prüfer eines Bundes. Das Wort war schon vollkommen korrekt. Nur wurden "diese" von "Abmahnanwälten" abgemahnt. Wenn ich mich recht entsinne wurde das seinerzeit eben nicht gerichtlich eindeutig ausgeurteilt. Man wollte als "Privatperson" eines "privaten Bundesverbandes" einfach nur nicht die Kosten für lange Gerichtsverfahren mit ungewissen Ausgang eingehen. Verständlich, dass man da einfach den Weg des geringsten Widerstandes gegangen ist.

Vielleicht gelingt es ja noch dem einen oder anderen, dieses in meinen Augen und Ohren unerträgliche Wort "Bundesprüfer" aus dem Gedächtnis zu streichen?

Nein, genau so wenig, wie 90% der Bevölkerung immer noch Postamt sagt, obwohl sie eine Filiale der privaten Postbank (oder gar eine "Postfiliale im Einzelhandel") meint, oder auch "Ich gehe schnell zur Post" sagt, obwohl man eigentlich zum Bäcker um die Ecke geht, der nebenbei ein paar Dienstleistungen im Auftrag der Deutschen Post AG verkauft (so wie der auch das Glas Nutella im Auftrag der Firma Ferrero [oder Lekkerlands] verkauft).

Ich kenne kaum einen Philatelisten, der Verbandsprüfer sagt, eigentlich keinen einzigen, entweder einfach nur Prüfer, aber meist immer noch Bundesprüfer (ja nach gefühlter "Wichtigkeit").

Es gibt einfach "feststehende" umgangssprachliche Begrifflichkeiten, die man durch "offizielles Fordern" einfach nicht ändern wird. So wie das "Pfund Butter", dessen Verwendung sogar per Gesetz, dem dt. "Einheiten- und Zeitgesetz", nicht mehr zulässig ist.

Gruß
Thomas
 
22028 Am: 26.04.2018 19:26:22 Gelesen: 7732# 12 @  
Was ist nun eigentlich mit unserem geliebten Bundesjogi? ;-)

Man kann ja mal fragen und auch das Thema Bundesprüfer nicht so tierisch ernst nehmen.
 
erron Am: 26.04.2018 19:27:37 Gelesen: 7731# 13 @  
Weiterführende Infos über die Änderung von Bundesprüfer zu Verbandsprüfer siehe auch die Schriftenreihe des Bundes Philatelistischer Prüfer e.V.; 50 Jahre Bund Philatelistischer Prüfer (1958-2008)

Band 3 Seite 65 ff.

mfg

erron
 
Markus Pichl Am: 26.04.2018 20:20:43 Gelesen: 7692# 14 @  
@ erron [#13]

Band 3 Seite 65 ff.

Vielen Dank für die Erinnerung, wo Näheres niedergeschrieben steht.

@ DL8AAM [#11]

Auch die dort erwähnte, angeblich den rechtlichen Forderungen entsprechende Bezeichnung "Bundesprüfer des Bundes der philatelistischen Prüfer e.V.", erachte ich als fragwürdig und strittig. Persönlich denke ich, dass das Wort "Bundesprüfer" selbst in der vorgenannten Verbindung zur heutigen Zeit, im wettbewerbsrechtlichen Sinne, nicht mehr haltbar wäre.

Viele BPP-Prüfer sind bis 1987 anmaßend mit dem Wort "Bundesprüfer" umgegangen und haben sich verhalten, als wären sie von Gott selbst auserwählt und in einen Kreis der Erleuchteten erhoben worden. Viele der damals ausgestellten Atteste waren nie das Papier wert, auf denen sie ausgestellt wurden.

Herr Seeger bezeichnete sich in seinem Stempel sogar als "Bundes-Spezialprüfer" und toppte den Begriff noch ("Baden" steht nur als Vermerk für das Prüfgebiet dazwischen).



Neben Herrn Burger, der die Bezeichnung "Bundesprüfer" auch ohne den vorgenannten Zusatz "...des Bundes der philatelistischen Prüfer e.V." verwendete, hätte es viele, z.B. Herrn Seeger, vielleicht fast jeden der damaligen Prüfer, erwischen können bzw. auch deswegen vor Gericht zu landen. Die Herren lebten die "Bundesprüfer"-Sache in der Regel völlig aus. Hauptsächlich ging es in den Prozessen Kilian und Burger um Fehlprüfungen, nur bei Burger wurde noch zusätzlich die Bundesprüfersache verhandelt (siehe Band Seite 64 ff. der BPP-Schriftenreihe). Vielleicht waren diese Erlebnisse solche, die Herrn Burger später, so wie von mir empfunden, bescheiden und bodenständig machten.

Beste Grüße
Markus
 
bovi11 Am: 26.04.2018 21:48:27 Gelesen: 7642# 15 @  
Letztlich weiß eigentlich jeder, der in dem Thema Prüfer unterwegs ist, was gemeint ist.

Rein formal mag die Bezeichnung ja nicht korrekt sein, aber in der Praxis wird niemand ernsthaft annehmen, bei einem philatelistischen "Bundesprüfer" handele es sich um ein Mitglied einer amtlichen Einrichtung.

Es ist - mal wieder - eine Diskussion über ein nicht existierendes Problem.

Dieter
 
ligneN Am: 03.05.2018 16:45:19 Gelesen: 7467# 16 @  
Es gibt ja auch noch "Bundesschießen" des Schützenbundes oder das Bundestreffen von Sänger- und anderen Bünden.

Nur: Da werden nicht die Kampfbegriffe "Anmaßung" oder "Papst" auf den Tisch geknallt.

Für manche selbstgefühlten Martin Luthers ist der Bundesprüfer von dunnemals nun mal ein ein rotes Tuch. Und wird gerne mal aus der Mottenkiste geholt um 21k-Mütchen zu kühlen.

Auch wenn das nun schon so weit weg ist wie Genosse Honecker oder gar FJS selig B-)
 
bovi11 Am: 03.05.2018 17:53:15 Gelesen: 7444# 17 @  
@ ligneN [#16]

Und nicht zu vergessen den

APHV - Bundesverband des Deutschen Briefmarkenhandels

und unendlich viele andere, wobei kaum einer etwas mit irgendeiner offiziellen staatlichen Stelle zu tun hat:

https://www.google.de/search?q=Bundesverband&hl=de&source=lnms&sa=X&ved=0ahUKEwjLlM_G9enaAhUBDZoKHaJGD5wQ_AUICSgA&biw=1280&bih=591&dpr=1.5
 
Markus Pichl Am: 04.05.2018 10:32:24 Gelesen: 7350# 18 @  
@ bovi11 [#17]

https://de.wikipedia.org/wiki/Verband_(Recht)

Zitat aus vorstehend verlinktem Wikipedia-Eintrag: "In Deutschland ist Bundesverband eine Bezeichnung für die in der Regel oberste Gliederung, d. h. auf der Ebene des Staates (Entity erster Ordnung), die bei allen Parteien und Verbänden üblich ist; vor Gründung der Bundesrepublik Deutschland war der Reichsverband der vergleichbare Ausdruck."

Das Wort "Bundesverband" ist für den APHV kein Problem und auch nicht vergleichbar mit dem Unwort "Bundesprüfer". Vergleichbare Wörter wären "Bundessammler (im BDPh)" und "Bundeshändler (im APHV)", welche es beide wohl so nicht gibt.

Beste Grüße
Markus
 
mausbach1 (RIP) Am: 04.05.2018 10:57:52 Gelesen: 7341# 19 @  
@ Markus Pichl [#18]

"Bundessammler" - ja wenn das keine tolle Wortschöpfung ist :-)
Danke Markus!

Schönes WE
Claus
 
ligneN Am: 04.05.2018 11:57:31 Gelesen: 7324# 20 @  
Das zu Wendezeiten entschlummerte "Unwort" wird von manchen gerne hervorgekramt / als im-Gebrauch postuliert. Warum nur?

Wie DDR-Wende-Dokus in der Endlosschleife von vollautomatisierten Abspielsendern....
 
Schwämmchen² Am: 04.05.2018 15:24:52 Gelesen: 7285# 21 @  
@ ligneN [#20]

Von manchen? Meinst du vielleicht die Bundesposter?
 
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