Thema: Bund: Private Ersttagsbriefe mit abweichender Frankatur
Cantus Am: 07.05.2018 04:23:37 Gelesen: 4141# 1 @  
Ich bin durch Zufall mit einem FDC in Berührung gekommen, den man eigentlich unter "Humor in der Philatelie" einordnen müsste. Auf jeden Fall ist er ein gutes Beispiel dafür, wie gleichgültig manche Postler mit dem Thema Briefmarken umgehen.

Ich zeige euch also einen FDC, der den Vordruck trägt " Rollenmarken-Serie / Sehenswürdigkeiten". Die auf dem amtlich hergestellten FDC aufgeklebte Briefmarke habe ich farblich verändert, um das Besondere an dieser zum FDC "passenden" Briefmarke deutlich zu machen.



Viele Grüße
Ingo

[Beiträge redaktionell verschoben aus dem Thema "Bund: Unterschiedliche Ersttagsbrief-Typen (FDC)", da sie mit dem Thema nichts zu tun haben]
 
ginonadgolm Am: 07.05.2018 08:33:21 Gelesen: 4115# 2 @  
@ Cantus [#1]

Wie kommst Du auf die Idee, das sei ein amtlich hergestellter FDC, den ein Postler so zugerichtet hat?

1. Zu der Zeit gab es keine amtlichen FDC!

2. Der Beleg ist eindeutig durch eine privaten Anbieter (ETABO) hergestellt worden, der ihn dann stempeln ließ.

Bete Grüße von
Ingo aus dem Norden
 
jmh67 Am: 08.05.2018 07:05:44 Gelesen: 3941# 3 @  
Wenn es keine amtlichen Ersttagsumschläge gibt, kann uns der Zudruck auf dem Umschlag eigentlich herzlich egal sein (sonst im Prinzip auch). Solange die Marke einen Stempel vom Ausgabetag hat, kann sie auch auf einem Bierdeckel oder einer Müslipackung kleben, und das ist dann ein FDC. De gustibus non est disputandum.

Die Entwerfer des Umschlags hatten wohl ihre Hausaufgaben nicht richtig gemacht. Waren wohl keine Philatelisten. Peinlich für die Firma, nicht für die Post, da hat ginonadgolm schon recht. Wenn wir eine passende Humor-Rubrik haben, dann stecken wir den Beitrag doch dorthin, auch wenn's eher Schadenfreude auf Kosten der FDC-Firma ist.

-jmh
 
wajdz Am: 08.05.2018 10:39:58 Gelesen: 3892# 4 @  
Da ist mir so ganz nebenbei, wenn auch sehr spät, ein Licht aufgegangen. Über diese FDC mit dem Text „Rollenmarken Sehenswürdigkeiten“ habe ich mich auch schon öfter gewundert, da eigentlich immer Bogenmarken verklebt worden sind. Aber warum das so ist, wurde mir erst jetzt klar durch die, wegen der unnötigen Kommentare fast schon wieder untergehende Feststellung, daß es sich ja nicht um postamtliche Umschläge, sondern von Händlern produzierte Belege handelt.

Schön zu wissen, daß diese Erzeugnisse kein Muß sind und notfalls ein Cuttermesser und Lineal helfen, eine Marke mit Rand oder ein waagerechtes Paar mit einem schönen Stempel auf einer Albumseite zu platzieren.

MfG Jürgen -wajdz-
 
gestu Am: 16.05.2018 05:29:04 Gelesen: 3736# 5 @  
Überall, wo Menschen tätig sind, machen Menschen auch mal Fehler. Das passiert und man muss es akzeptieren.

Ich selbst habe vor vielen Jahren auch selbst FDC angefertigt und nach Berlin zur Stempelstelle geschickt. Im Laufe des gesamten Zeit ist es einmal vorgekommen, dass eine Sondermarke falsch gestempelt worden ist. Auf diesem FDC wurde ein Stempel aufgeschlagen, der für eine andere Marke vom gleichen Ausgabetag vorgesehen war.

Dieses war bei mir ein einmaliger Vorgang in all den Jahren.

Bei dem von dir gezeigten Brief ist ebenfalls ein Fehler passiert. Ob es nun ein echter Fehler des Stempelführers war oder ob der Ersteller dieses Briefes den Fehler bewusst provoziert hat kann nur spekuliert werden.
 
EdgarR Am: 16.05.2018 13:22:49 Gelesen: 3661# 6 @  
Der Ersttagsstemepel "Sehenswürdigkkeiten / Dauerserie-Rollenmarken" bezog sich auf die "kleinen" Dauerserie-Marken (ca. 21 mm x 26 mm), die in der Tat vorwiegend als Rollenware am Postschalter vorgesehen waren - aber eben nicht nur als Rollen verausgabt wurden sondern von Anfang an AUCH als Bogenware! (Markenheftchen mit denselben Marken gab's auch, die kamen aber zeitversetzt heraus, sind also für die Ersttagsstempelei uninteressant.

Der - zugegebenermaßen unglücklich betextete - Ersttagsstempel ist also völlig legitim und korrekt auf solchen Marken von der Rolle (leider oft mit Zahnfehlern li.- und re.-seitig behaftet) wie auch von ebendenselben Marken aus dem Bogen am Platze.

Übrigens: wieso "kleine" Dauerserienmarken? Nun, weil seit der Zeit der "kleinen und großen" "Deutschen Bauwerke aus 20 Jahrhunderten" vor gut 60 Jahren immer ZWEI Dauerserien verausgabt wurden: eine mit größerformatigen Marken nur als Bogenware und eine mit dem o.g. kleineren Format vorzugsweise (aber eben nicht ausschließlich) von Rollen. Der Quatsch hörte erst mit der Ausgabe der derzeitigen Blümchenmarken auf.

Allen eine schöne Restwoche
EdgarR
 
jmh67 Am: 17.05.2018 11:22:56 Gelesen: 3606# 7 @  
Huch, dass der Stempel einen, sagen wir mal, nur bedingt passenden Text trägt, war mir gar nicht aufgefallen. Naja, auch die Post macht mal Fehler, und meinereiner schaut manchmal nicht richtig hin.

-jmh