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Thema: Fälschungen zum Schaden der Post in Deutschland seit der Euroeinführung
Das Thema hat 250 Beiträge:
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Journalist Am: 19.10.2018 20:14:18 Gelesen: 94307# 26 @  
@ Journalist [#23]

Hallo an alle,

in der Aufstellung der DBZ werden bezüglich der dort gelisteten 16 als Fälschungen existierenden Sondermarken auch die Michelnummern 3147 und 3148 genannt. Dabei handelt es sich um folgende Marken:



Bei den Marken handelt es sich um selbstklebende Marken aus einem Markenfolder mit gemischter Anordnung. Dieses wurde auch gefälscht. Dazu ein passender Bildausschnitt der Fälschung:



Erkennbar sind die Fälschungen beispielsweise mit einer UV-Lampe, die Marken leuchten nicht geblichgrün sondern eher bläulich bzw. nur zart gelblich. Erkennbar sind die Marken aber auch an der schlechten Stanzung besonders in der Mitte, d.h. entweder an der linken bzw. an der rechten Seite der Marke, wie obiges Bild zeigt.

Beide Marken sind aber auch noch am unschärferen Druck erkennbar, dies ist beispielsweise am ehesten am Nummernschild der Autos sichtbar.

Während bei der Fälschung der Schriftzug "Klassische Automobile" und die Jahreszahl der Herausgabe auch im weißen Bereich etwas gerastert sind und dadurch nicht so scharf und deutlich wirken, sind sie bei den echten Marken nur weiß und dadurch auch konturenschärfer.

Soweit einige erste Details zu dieser Fälschung - wer kann hier echt gelaufene Belege oder Marken aus der Kiloware zeigen ?

Das wärs für heute aus der Fälscherküche - viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 30.10.2018 19:49:13 Gelesen: 94096# 27 @  
@ Journalist [#23]

Hallo an alle,

in der oben erwähnten Aufstellung der DBZ ist die im folgenden erstmals kurz vorgestellte Fälschung mit der Michel-Nummer 2974 ("Die Rasenbleiche - Max Liebermann 240 ct MH 92) nicht erwähnt. Diese Fälschung konnte der Autor nun in Sindelfingen auf der dortigen Briefmarkenmesse gegen eine andere Fälschung eintauschen.

Zuerst zeige ich nun mal die echte Marke:



Erschienen ist diese als MH 92 am 2. Januar 2013.

Im Michel Spezial wird diese Postfälschung kurz beschrieben mit gröberen Raster und damit unschärferen Druck.

Unter UV leuchtet die Fälschung nur schwach gelb grünlich im Vergleich zur echten Marke. Ein weiterer Unterschied sind die weißen Tücher auf der Wiese. Bei der echten Marke wirken diese eher etwas schmutzig bzw. das Grün der Wiese scheint scheinbar etwas durch. Bei der Fälschung hingegen sehen die Tücher viel heller und weißer aus. Auch das Glanzverhalten unterscheidet sich. Während bei der Fälschung alles gleichmäßig glänzend wirkt, ist dies bei der echten Marke eher nur im Bereich der farbigen Teile zu sehen und nicht im weißen Bereich. Es folgt nun ein Bild der Fälschung:



Soweit eine erste kurze Analyse und Vorstellung dieser Postfälschung - wer kann hier echt gelaufene Fälschungen zeigen ?

Viele Grüße Jürgen
 
Ben 11 Am: 31.10.2018 23:20:11 Gelesen: 94022# 28 @  
@ Journalist [#27]

Guten Abend Jürgen,

Im Michel Spezial wird diese Postfälschung kurz beschrieben mit gröberen Raster und damit unschärferen Druck.

In meinem von 2016 steht davon noch nichts.

Ich denke aber, größere Rasterpunkte und -abstände allein reichen für den unscharfen Druck nicht aus. Bei der "Saskia" von Rembrandt aus 2006 gibt es im niederländischen Druck größere Rasterpunkte und -abstände, jedoch keine Unschärfe. Überprüfe bitte mal an den Liebermann-Marken die Rasterwinkel von Schwarz und Magenta im Vergleich zum Original.

Ich schicke Dir die Tage die Untersuchungsergebnisse zu den "klassischen Automobilen", dort erkennst Du den Unterschied auch.

Viele Grüße
Ben.
 
peno Am: 01.11.2018 19:59:39 Gelesen: 93906# 29 @  
@ Journalist [#18]

Lieber Jürgen,

mit Interesse und wie bei mir üblich auch mit Verspätung habe ich die Anmerkungen gelesen und bin dabei über deine 60fach-Lupe mit LED-Beleuchtung gestolpert. Ist sie mittlerweile bei Dir angekommen und konntest Du sie schon ausprobieren? Für nähere Informationen dazu (Foto, Größenangaben, Link usw.) wäre ich Dir dankbar.

Liebe Grüße
peno
 
Journalist Am: 01.11.2018 20:59:15 Gelesen: 93878# 30 @  
@ Ben 11 [#28]

Hallo Ben,

die Info mit der Postfälschung habe ich aus dem Michel Spezial Band 2 2017, anscheinend wurde diese dort das erste mal erwähnt.

Da dem Michel hier oft Details fehlen, sind diese Angaben dort bisher nicht immer optimal bzw. 100% richtig. Hier muss schrittweise noch die eine oder andere Richtigstellung bzw. Verbesserung der Details erfolgen - soweit dazu.

@ peno [#29]

Hallo Peno und an alle anderen,

anbei nun hier im folgenden 3 Scans zur genannten 60-fach Lupe mit LEED-Beleuchtung.

Jedem dem ich diese Lupe vorgeführt hatte, war begeistert und ich hätte sofort viele verkaufen können.







Die obigen Scans sind Bildschirmkopien vom letzten Kauf von mir von einem der Anbieter, der diese dort für 2,18 Euro incl. Versandkosten und Batterien angeboten hatte. Lieferzeit circa 8 Wochen aus China.

Aus meiner Sicht und auch der positiven Rückmeldung fast aller Sammler, denen ich diese Lupe gezeigt hatte, kann ich diese nur allen Sammlern empfehlen, egal ob sie nun Fälschungen oder was anderes sammeln. Für Unterwegs auf einem Tauschtag, das optimale kostengünstige Instrument.

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 04.11.2018 16:55:28 Gelesen: 93734# 31 @  
@ Journalist [#23]

Hallo an alle,

in obigen Beitrag hatte ich ja erstmals auf den DBZ-Beitrag aus der Ausgabe 6 über aktuelle Fälschungen hingewiesen:



Da hier nur die Michelnummern gelistet sind, habe ich nun diese Daten in eine Tabelle mit Abbildungen umgewandelt, damit man leichter einen Überblick haben kann, welche Motive gefälscht vorliegen können. Dazu nun die passende Tabelle in zwei Teilen:



Die Werte sind in der Tabelle nach Michelnummer aufsteigend sortiert. An einer Stelle war scheinbar nicht ganz eindeutig klar, ob es sich um naßklebende oder selbstklebende Marken handelt - allerdings dürfte das Motiv richtig sein - daher an dieser Stelle noch die Fragezeichen.

Bekannt ist ja mittlerweile auch, daß es beispielsweise von der Fregatte aus Elfenbein mindestens 3 verschiedene Fälschungen gibt. Es ist daher nicht auszuschließen, das es auch von den anderen hier gelisteten Motiven nicht nur eine sondern zwei oder mehrere Fälschungsvarianten / Auflagen geben könnte !

Ich hoffe diese Tabelle hilft beim Suchen nach Fälschungen - viel Spaß wünscht Euch dabei

Jürgen
 
Journalist Am: 23.12.2018 16:34:57 Gelesen: 93140# 32 @  
@ Journalist [#23]

Hallo an alle,

in obigen Beitrag wurde ja auch die 145 Cent Blumenmarke (Schwertlilie) naßklebend zitiert, das diese als Fälschung vorliegen soll. Dazu kann ich nun die ersten Bilder zeigen:



Gezeigt wird hier ein vorhandener 5-er-Streifen einer der bekannten Fälschungen. Diese ist leicht durch eine UV-Lampe erkennbar. Die Marke leuchtet gar nicht, man sieht ansatzweise nur bläulich leuchtende Papierfäden. Natürlich ist auch die Zähnung speziell bei den Ecken merklich mangelhaft. Diese Marken waren auch nummeriert, wie die Rückseite des 5-er-Streifen zeigt. Auch die Gummierung sieht eher wie ein aufgetragener "Sprühlack" aus, als die glatte gleichmäßige Gummierung der echten Marken.



Wie auch schon bei anderen Blumenmarkenfälschungen aufgefallen, ist die Schrift (Schwertlilie) bei der Fälschung nicht gerade besonders deutlich im Vergleich zum Original erkennbar, soweit eine erste grobe Schnellanalyse.

Außerdem gibt es Aussagen, das diese Marke auch in einer anderen gefälschten Variante vorliegen soll.

Soweit viele Grüße

Jürgen
 
Ben 11 Am: 23.12.2018 17:08:27 Gelesen: 93120# 33 @  
@ Journalist [#32]

Hallo Jürgen,

die gelben Punkte ausserhalb des Markenbildes kommen mir ja sehr bekannt vor. Kannst Du die mal vergrößert darstellen?

Ich wünsche ein frohes Fest und besinnliche Tage.

Viele Grüße
Ben.
 
ReinierCornelis Am: 24.12.2018 18:49:03 Gelesen: 93029# 34 @  
Journalist,

"Yellow dots" oder "Machine Information Code" bei alle Farbendruckern oder Kopierapparaten.

Seit 19.03.1999 bei Briefmarken benutzt! Australien!





Meine Bogen hat 20.03.1999.
 
Ben 11 Am: 25.12.2018 09:56:19 Gelesen: 92973# 35 @  
@ ReinierCornelis [#34]

Hallo Rein,

vielen Dank für Deinen Hinweis! Wusste ich's doch: irgend was war mit diesen gelben Punkten. Ich werde der Spur mal nachgehen und die Punkte genauer erforschen.

Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit, eine andere Marke mit solchen Merkmalen zu untersuchen.



145er "Fregatte aus Elfenbein", selbstklebend auf Folienstreifen. Nach meiner Einschätzung ist das kein Kopierer oder ähnliches, sondern Digitaldruck von der Rolle. Ähnlich könnte das bei der 145er "Schwertlilie" auch gewesen sein. Sind die gelben Punkte wirklich eine Codierung, ließe sich zum Beispiel neben dem Druckdatum auch die Gerätenummer der Maschine herausfinden.

Ich wünsche noch erholsame Tage zwischen den Jahren.

Viele Grüße
Ben.
 
christel Am: 27.01.2019 01:49:02 Gelesen: 92496# 36 @  
Leider nur zwei Screenshots.

Ich hoffe in den nächsten Tagen bessere Fotos liefern zu können, wenn ich eventuell einen dieser "Bogen" bekommen werde.

Ist diese Fälschung bereits bekannt?


 
Journalist Am: 27.01.2019 09:51:44 Gelesen: 92452# 37 @  
@ christel [#36]

Hallo Christel,

da die Mailanfrage über philaseiten intern bei mir hier nicht funktioniert, habe ich Dir eine separate email geschickt - schon jetzt danke für die Antwort - viele Grüße Jürgen
 
Pepe Am: 27.01.2019 18:56:35 Gelesen: 92337# 38 @  
Das war sogar Familienpost. Gelaufen von Görlitz nach Brandenburg. Und weil auch nur ganz wenige Marken erworben waren (Kleinunternehmer), ohne jegliche nachträgliche Folgen.



2005 05 12, Mi 2457, Mehrfachfrankatur Fälschung



Die 1,41 Nachporto wurden bei Zustellung erhoben.

Nette Grüße Pepe
 
drmoeller_neuss Am: 28.01.2019 08:12:00 Gelesen: 92259# 39 @  
@ Pepe [#38]

Die Fälschung ist erst einmal gut gemacht. Ich vermute, dass den Marken die Fluoreszenz fehlt, und sie daher von der Briefaufstellmaschine nicht erkannt wurden. Dann kommt Verdacht auf, dass mit den Marken etwas nicht stimmen könnte.
 
Ben 11 Am: 28.01.2019 21:49:01 Gelesen: 92116# 40 @  
@ Pepe [#38]
@ drmoeller_neuss [#39]

Ich halte das ja für eine klassische Fehleinschätzung, da man auch unter UV-Licht z.B. auf den weißen Balken oben und unten keine gelbe Fluoreszenz sehen kann. Der Aufstellmaschine wird es womöglich genauso gegangen sein. Der Grund für die fehlende gelbe Fluoreszenz ist ein farbpigmentfreier Bindemitteldruck der die Sicherheitspigmente der Seltenen Erden enthält. Dieser wurde als erstes auf das Papier gebracht. Danach folgen die Farben. Unter IR-Licht leuchten die vermeintlich weißen Teile (Balken, Bildumriß und Schrift) nämlich grün.



Viele Grüße
Ben.
 
Pepe Am: 28.01.2019 23:39:05 Gelesen: 92090# 41 @  
@ Ben 11 [#40]

An Fehleinschätzung hatte ich auch geglaubt. Weil bei mir die Sammlung Bund irgendwann gegen Null ging und ich so bis heute nicht mal ein Vergleichsstück habe, ist der Brief dann mit vielen anderen in die Massenaufbewahrung abgetaucht. Durch Zufall hat er mal wieder Licht gesehen und ist nun rätselhaft. Ich zeige mal eine 800 dpi und dann noch ein Eckranddetail:



Es wird sich um das obere Markenpaar handeln, weil die grauen Farbraster der Ränder oben und links erkennbar sind.

Unter normaler UV Leuchte fallen die Ränder der Zähnung auf. Könnte auch von der Gummierung her so bläulich leuchten. Leider kein Vergleichsstück.



Im 2011er Michel gab es nur das Hinweiszeichen 'FALSCH' im rechteckigem Rahmen. Im 2015er DSK folgt dem Zeichen folgende Bemerkung: "Die Fälschungen lassen sich nur durch technische Differenzmethode anhand des abweichenden Rasters erkennen."
Diese Methode werden sicher nur Insider erklären können.

Nette Grüße Pepe
 
Ben 11 Am: 29.01.2019 20:51:41 Gelesen: 91919# 42 @  
@ Pepe [#41]

Guten Abend Pepe,

Die Fälschungen lassen sich nur durch technische Differenzmethode anhand des abweichenden Rasters erkennen.

Der Spruch steht auch in meinem DSK von 2016.

Unter "Differenzmethode" verstehe ich mathematisch den Vergleich eines bekannten Sollwertes X mit einem Messwert Y. Die Größe der Abweichung zwischen beiden, also die Differenz, ist das Qualitätskriterium. Auf ein (Druck)-Raster bezogen, kann man die farbliche Flächendeckung der Rasterpunkte auf dem weißen Papier ermitteln. Leider haben wir auf den Marken keine Rasterpunkte. Lediglich die grauen Bereiche am Bogenrand sind gerastert. Diese Rasterpunkte liegen bei meinen und Deinen Marken im Winkel von 45° und scheinen auch den gleichen Abstand und die gleiche Größe zu haben.

Ich zeige nochmal zwei Bilder der linken oberen Ecke einer Marke mit Rand.



Im linken Bild unter UV-Licht 254nm erkennt man den farblosen Druck im oberen "weißen" Balken an dem Übergang in die Rasterpunkte. Das ist ähnlich den Merkmalen des SAD bei den Sehenswürdigkeiten. Die blaue Farbe im Bereich der Perforation im rechten Bild (und auch in Deinem UV-Bild) zeigt die Reaktion der optischen Aufheller im Papier auf UV-Licht 365nm. Der normalerweise gelb leuchtende Papierstrich wurde in der Perforation zerstört. Man erkennt auch, dass die bläuliche Farbe durch die farblose Sicherheitsschicht im oberen Balken dringt. Während die gelbe Fluoreszenz hier unterdrückt wird, ist sie zwischen den Rasterpunkten am Bogenrand wieder zu sehen.

Wenn Du möchtest, kannst Du mir Deinen Umschlag mal leihweise schicken. Ich würde ihn mal untersuchen und insbesondere die IR-Fluoreszenz auf 980nm IR-Licht testen. Schicke mir einfach mal eine Mail.

Viele Grüße
Ben.
 
Journalist Am: 10.02.2019 11:54:21 Gelesen: 91439# 43 @  
@ Journalist [#27]

Hallo an alle,

wie man auch der letzten philatelie entnehmen konnte, gibt es vom Markenheftchen MH 92 Max Liebermann zwei nachgewiesene Fälschungen.

Siehe auch folgender Link:

http://jolschimke.de/briefmarken-und-ganzsachen/faelschung-mh-92-max-liebermann.html

Im obigen Beitrag von philaseiten wurde die erste Variante (Fälschung A) vorgestellt, die unter anderem unter UV nicht leuchtet, sondern nur bläulich schimmert aufgrund der optischen Aufheller. Ein weiteres auch mit blosen Auge gut sichtbares Erkennungsmerkmal sind die Tücher auf der Wiese.



Beim Original sind diese grünlich, bei beiden Fälschungen eher weißlich als grünlich schimmernd.

Eine weitere Besonderheit der zweiten Fälschung (B) ist das satte UV-Leuchten, im Gegensatz zur echten Marke. Gleichzeitig sehen die weißen Flächen bei dieser Fälschung unter Normallicht eher gelbstichig aus, als weiß wie beim Original.

Soweit einige Ergänzungen zu obigen Beitrag.

Viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 13.02.2019 15:15:47 Gelesen: 91205# 44 @  
@ Journalist [#14]

Hallo an alle,

in obigen Beitrag wurde ja mal eine Übersichtstabelle für in der philatelie veröffentlichte Fälschungen vorgestellt. Dazu nun ein Teilaspekt als Ergänzung - die Fälschungen der 55 Cent Frauen Marke Hildegard Knef. Zuerst einmal eine Übersicht der 7 bekannten Fälschungen:



Nun konnte ich eine dieser Fälschungen als 10er-Bogen eintauschen:



Zum Vergleich nun noch einmal eine echte Marke und daneben eine aus obigen Zehnerbogen:



Die hier gezeigte Fälschung ist unter UV erkennbar, den sie leuchtet bläulich (optische Aufheller). Wie man weiter sieht ist die Zähnung nicht ok und der Schwarzdruck ist unschärfer gerastert.

Wer hat von dieser Fälschung eine der anderen Varianten ?

Viele Grüße Jürgen
 
Ostfriesland Am: 21.02.2019 21:13:19 Gelesen: 90765# 45 @  
Frankaturverkauf bei Ebay Kleinanzeigen

Wer hat Kontakt mit der Kleinanzeige gehabt ?

In der Anzeige wurde:

1,45€ Briefmarken x 200 Stück (290€) für 220€
Preis: 220 €
Hat auch andere Werte angeboten z.B. 70 und 85 Cent in Mengen.

Der Verkäufer stammt angeblich aus 24143 Kiel - Gaarden, heißt vermutlich Peter [...]. Die Anzeige ist zirka 10 Tagen in Ebay Kleinanzeigen drin.

Bitte um Erfahrungsaustausch.
 
Journalist Am: 22.02.2019 20:42:17 Gelesen: 90602# 46 @  
@ Ostfriesland [#45]

Hallo,

ich hatte auch Kontakt mit dieser Kleinanzeige - bitte melde Dich mal über meine email - danke.

viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 23.02.2019 15:21:58 Gelesen: 90922# 47 @  
Hallo an alle,

es sind Meldungen über insgesamt 4 neue verschiedene Fälschungen aufgetaucht, dabei handelt es sich zum einen um eine 70 Cent Marke selbstklebend (Rolle) und zwei verschiedene Folder (MH) einmal mit der Wertstufe 85 Cent und zwei wechselnden Tiermotiven sowie der heute hier erstmals gezeigten Fälschung eines weitern Folders (MH) 145 Cent mit dem Motiv Elbphilharmonie. Diese Fälschung ist leicht mit einer UV-Lampe erkennbar, denn es leuchtet nur bläulich, d.h. es gibt nur optische Aufheller vom Papier, die dieses Leuchten verursachen. Natürlich besitzt diese Fälschung auch keine weiteren Sicherheitselemente (Seltene Erden), die im Infrarot sichtbar wären. Hier schlägt das entsprechende Prüfgerät nicht an. Es folgt nun ein Scan der Vorder- und Rückseite der Fälschung:



Weiter anbei noch ein Detailausschnitt einer einzelnen gefälschten Marke mit 600 dpi



Da ich mir erst noch Originale besorgen muss, um weitere Vergleiche durchzuführen, kann ich erst im Laufe der nächsten Woche weitere Details dazu nennen.

Diese Fälschung wurde über ebay Kleinanzeigen angeboten.

Die oben genannten Fälschungen dürften, da sie aus der selben Quelle stammen, die selben Effekte aufweisen, also unter UV bläulich leuchten.

Soweit neueste Infos aus der Fälscherküche.

Viele Grüße Jürgen
 
EdgarR Am: 23.02.2019 16:34:44 Gelesen: 90900# 48 @  
"Fälschungen zum Schaden der Post" - irgendwie macht das doch keinen Sinn oder?

Wenn ich mir hier die gemeldeten Falsifikate ansehe - weit überwiegend selbstklebende - und mir den zu treibenden Aufwand vor Augen halte (die Herstellung dürfte zwar wohl technisch anspruchsloser sein als die von Euro-Geldscheinen, aber dennoch ...) dann frage ich mich unwillkürlich, ob der Aufwand für den/die Fälscher in einem darstellbaren Verhältnis zum Gewinn steht?

Wenn ich Geldscheine fälsche, dann kann ich die entweder selbst in Umlauf bringen oder über Mittelsmänner (dann natürlich für deutlich unter dem Nominalwert) in Umlauf bringen lassen. Jedenfalls habe ich für das falsche recht schnell und ziemlich viel echtes Geld.

Aber Marken? Bringe ich die selber "in Umlauf" habe ich nicht mehr davon als nur "gespartes" Porto. Oder ich muss praktisch eine Art Dienstleistungsfirma aufmachen und quasi wie ein Lettershop für große Kunden frankieren und versenden - dann ist das Risiko aufzufliegen aber schon gewaltig. Oder ich muss die gefälschten Marken mühsam selbst oder über Mittelsmänner (bei entsprechend hohem Abschlag zum Nominalwert) in zwangsläufig kleinen Tranchen (wer kauft schon, sagen wir mal, mehr als 1.000 Stück à !,45 €?) verticken. Mühsam, mühsam. Und riskant,

Also: Irgendwie macht das keinen Sinn, oder? Es wäre denn, "man" würde als Hauptzweck Falsifikate herstellen um letztlich Sammler damit zu beglücken und "abzuernten".

meint kopfkratzend EdgarR
 
Stefan Am: 23.02.2019 21:16:10 Gelesen: 90816# 49 @  
@ EdgarR [#48]

"Fälschungen zum Schaden der Post" - irgendwie macht das doch keinen Sinn oder?

Es dürfte aus Sicht des Fälschers weiterhin lohnend sein, sonst wären in den letzten fünf bis sechs Jahren nicht derart viele verschiedene Fälschungen zum Schaden der Deutschen Post AG aufgetaucht.

Beispiel:

In einer (ausländischen) Druckerei werden im Kundenauftrag 20.000 Stück einer Briefmarke mit einer Nominale zu 1,45 Euro als Nachahmung produziert, wobei sich theoretisch die Gesamtnominale auf 29.000 Euro belaufen würde. Dabei wird seitens der Druckerei (mehr oder weniger) darauf geachtet, neben den offentsichtlichen Dingen wie Format, Motiv (Zeichnung), Zähnung/Stanzung, Art des Klebers und Farbe auch weiterführende Merkmale der Druckvorlage (Bsp. Druckraster, Verhalten unter der UV-Lampe, Bildschärfe) möglichst konsequent in der Nachahmung zu übernehmen.

Diese Fälschungen gelangen später über den Druckauftraggeber bzw. dazwischen geschaltete Mittelsmänner in kleineren Mengen (Bsp. per 1000 Stück) an Frankaturwarehändler (und von dort aus an den Endabnehmer = späterer Absender der damit frankierten Sendungen) bzw. in unterschiedlichsten Stückzahlen (durchaus auch 100 Stück und mehr pro Transaktion) direkt an mögliche Endkunden über ebay & Co., Letzteres zu einer Quote von 70 oder 80 % des Nominalpreises. Aus Sicht des Endabnehmers sollte ein gewisser Anreiz bleiben, Frankaturware unter Nominale zu kaufen.

Derzeit existieren bundesweit weiterhin genügend Absender (Unternehmen), welche für den Versand über die Deutsche Post AG die Ausgangspost mit Briefmarken und nicht mittels Absenderfreistempel oder anderen Frankierarten freimachen. Sonst gäbe es kaum derartige Angebote und Frankaturwarehändler wären brotlos.

Selbst wenn der Druckauftraggeber lediglich 50 % der Nominale als Verkaufspreis gegenüber der nächsten Vertriebsebene (Mittelsmänner) ansetzt, sollten nach Abzug der Druckkosten für den Druckauftrag bzw. Zeitaufwand für die Organisation/Planung des Vorhabens und Logistik nach Deutschland ein paar Euro übrigbleiben.

Es wäre denn, "man" würde als Hauptzweck Falsifikate herstellen um letztlich Sammler damit zu beglücken und "abzuernten".

Die Gruppe der Sammler dürfte bezüglich der potentiell für den Sammlermarkt relevanten Menge als zweifelsfrei irrelevant eingeschätzt werden bzw. müsste eine Fälschung zum Schaden der Post erst einmal auffallen und publiziert werden, damit interessierte Sammler davon erfahren. ;-)

Gruß
Pete
 
StefanM Am: 25.02.2019 08:18:43 Gelesen: 90641# 50 @  
Zurzeit gibt es diverse Angebote bei Ebay mit Frankaturware "Marke Individuell" ab 1,- Euro.



Könnten das auch Fälschungen zum Schaden der Post sein?
 

Das Thema hat 250 Beiträge:
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