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Thema: Bund Doppeldruck oder Doppelbilddruck ?
philapit Am: 26.05.2018 11:12:02 Gelesen: 3587# 1 @  
Bund Mi.669 Doppeldruck

Hallo Spezialisten,

habe in meiner Briefekiste einen Brief mit einem eindeutigen Doppeldruck der Mi.669 gefunden, der auch preislich ausgezeichnet ist. Im Michel Spezial 2017 nicht erwähnt. Wer kann helfen? Besitzt jemand noch ein Exemplar?





Danke im Voraus.

Mit freundlichem Gruß
Philapit
 
marcofilius Am: 26.05.2018 12:19:11 Gelesen: 3566# 2 @  
Hallo Pit,

ich bin kein Spezialist. Immerhin kann ich sagen, dass Michel diese Art Doppeldruck nicht mehr aufführt. Im Michel von 2012 ist er noch angegeben mit "Doppeldruck der Farbe Dunkelrosa 50,-/50,-.

Im Vorwort des neuen Michel wirst du einen Hinweis finden unter Zufälligkeiten (in meinem von 2016 als Doppelbilddruck).

Schöne Grüße
Heinrich
 
opti53 Am: 13.11.2018 17:58:27 Gelesen: 3189# 3 @  
Hallo,

hat sich eigentlich schon mal jemand gefragt, was es für Konsequenzen hat, wenn Michel erst Abarten wie Doppelbilddrucke bei Bund/Berlin in den Katalog aufnimmt, und dann wieder herausnimmt (das Gleiche auch bei dem gestreiften Gummi)? Derjenige, der diese Abarten mag, wird sie sicher in seiner Sammlung behalten. Nur hat er/sie vielleicht auch gutes Geld ausgegeben (nicht alles fliegt einem ja durch Zufall zu), und dann ist es plötzlich nichts mehr wert. O.k., wenn etwas nicht mehr im Michel steht muss es nicht wertlos sein, aber eine Bewertung fehlt jedenfalls.

Ich finde, man sollte bei Michel vorsichtiger sein, mit dem, was in den Katalog aufgenommen wird, und was nicht. Den Frust, dass man gestern noch eine wertvolle Marke hatte, die morgen vielleicht unverkäuflich ist, sollte man den Briefmarkensammlern nicht antun. Wie ein Doppelbilddruck bei den modernen Druckverfahren zustande kommt, war doch wohl von Anfang an bekannt. Und dass der gestreifte Gummi eine auf der Herstellung beruhende Zufälligkeit war, war doch wohl auch bekannt. In beiden Fällen wäre es besser gewesen, Zurückhaltung zu üben, und es bei einem Hinweis ohne Wertangabe zu belassen. Die waagerechten Paare sind ja auch erst relativ spät in den Katalog gekommen. So ist es richtig.

Viele Grüße
opti53
 
spain01 Am: 13.11.2018 19:05:00 Gelesen: 3170# 4 @  
@ opti53 [#3]

Hallo,

ich muß dir grundsächlich Recht geben mit dem, was du geschrieben hast. Auch ich halte es für sehr bedenklich, daß der Michel erst Doppeldrucke katalogisiert hat (darunter meine Bund MiNr. 1233 Dreifachdruck, Vierfachdruck - und gepr. Schlegel! und das nachdem DD's nicht mehr geprüft wurden) - , den ich damals Herrn Slaby von der Redaktion vorgelegt hatte und später aus dem Katalog zurück zieht.

Ok, technisch gesehen sind diese modernen DD's, wenn man es etwas enger sieht, tatsächlich nur Druckzufälligkeiten durch "flattern" der Gummiauflage beim Druck. Damit - und das versucht der Michel-Spezial zu argumentieren - gehören sie nicht in einen Spezialkatalog.

Jedoch - sie waren jahr(zehnte)lang katalogisiert und Sammler haben sicherlich viel Geld beim Erwerb solcher DD's ausgegeben.

Meine Bund MiNr. 1233 DDD wurde in den vergangenen gut 25 Jahren, seit ich sie besitze, nie vergleichbar angeboten, scheint also eher ein Unikat zu sein, das in anderen Sammlungen bisher nicht entdeckt wurde. Welchen Wert hat sie nun heute? Ein Unikat kann nicht sein, aber gehandelt wird sie auch nicht. Also doch sehr selten.

Um auf philapit zurück zu kommen: Ja, es ist ein eindeutiger DD, den ich persönlich auch so wie marcofilius geschrieben hat, bewerten würde. Fakt ist, daß das ein sehr schwieriges Thema ist. Ich persönlich verfechte auch die Wertung der DD's als eindeutige Abart, da sie letztlich doch eher selten und doch markant sind.

Hier nochmal die Bund MiNr. 1233 DDD (wie sie als Vierfachdruck katalogisiert wurde):



Anmerkung: Herr Schlegel würde niemals eine Marke mit "geringem Wert" signieren!

Gruß
Michaael
 
Ben 11 Am: 13.11.2018 21:06:31 Gelesen: 3142# 5 @  
@ spain01 [#4]

Guten Abend Zusammen,

vorausschicken möchte ich, dass ich solche Auffälligkeiten im Druck sehr interessant finde und auch für sammelwürdig halte. Die dürfen dann auch etwas mehr kosten.

Aber: Laut BPP liegt ein Doppeldruck vor, wenn sich zwei deutlich voneinander abgesetzte Druckbilder auf der Vorderseite eines Postwertzeichens zeigen. Um den zweimaligen Druck auf den Bogen /die Bahn zu rechtfertigen fehlt mir hier der Zusatz "vollständige Druckbilder". Wir sehen aber "nur" die schwarze Farbe mehrmals, es gibt also keinen zweiten, also doppelten Druck. Es dürfte auch schwierig sein, die Papierbahn zweimal zu bedrucken, beim Bogen wäre das eher vorstellbar.

Also was dann? Die FOGRA Forschungsgesellschaft Druck e.V. bezeichnet diesen Zustand als Dublieren und meint damit den ungewollten, nebeneinander liegenden Mehrfachdruck eines Bildelementes derselben Farbe.

Druckzufälligkeiten durch "flattern" der Gummiauflage beim Druck.

Die Ursachen dafür können verschieden sein. "Flattern" des Gummituches gehört nicht dazu. Eher aber das Rückspalten von feuchter (hier schwarzer) Farbe auf das Gummituch der nachfolgenden Druckwerke.

Es bleibt also eine schöne und sammelwürdige Druckzufälligkeit.

Viele Grüße
Ben.
 
opti53 Am: 14.11.2018 10:27:54 Gelesen: 3101# 6 @  
Hallo Zusammen,

das ist doch eine interessante Diskussion. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn man die Druckabweichungen mit doppelten Bildelementen einfach anders nennt und eben nicht Doppeldruck oder Mehrfachdruck. Das "Zufällige" an dieser Abart ist, wie weit die mehrfachen Bildelemente auseinander liegen und damit unterscheidbar sind.

Beiliegend ein paar Beispiele aus meiner Sammlung mit unterschiedlich deutlicher Erkennbarkeit.







Die Schwierigkeit für die Michel-Redaktion wird wohl auch darin bestanden haben, vernünftige Preise zu finden. Bei Plattenfehlern lässt sich über die Position im Bogen und weiterer Merkmale die potentielle Häufigkeit berechnen. Daraus ergäbe sich ein prinzipielles Preisniveau. Der Rest ist dann Marktgeschehen. Bei Doppelbilddrucken fehlen solche Kriterien. Deswegen waren in den Katalogen bis 2012 manchmal nur postfrische oder nur gestempelte Marken mit Preis angegeben, obwohl zwangsläufig beide Formen existent sein können. Ich fände es gut, wenn es doch eine Katalogisierung gäbe. Immerhin sind das mitunter deutlichere Abweichungen als irgendwelche Pünktchen im Druckbild, die als Plattenfehler katalogisiert werden.
 
spain01 Am: 14.11.2018 11:56:55 Gelesen: 3075# 7 @  
@ opti53 [#6]

Hallo,

die Bund MiNr. 487 ist kein Doppelbilddruck - sondern ein Dreifachbilddruck! Super!

Gruß
Michael
 
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